Wie ist ein Biologie-Studium mit Kindern zu schaffen?
19.08.2014 14:40
Hallo! Ich habe 2 Kinder (6 und 2 Jahre alt) und studiere seit einem Jahr Soziologie. Ich bin damit aber nie so ganz und gar zufrieden gewesen und hab mich jetzt nochmal für Biologie beworben (was ich eigentlich immer machen wollte) Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet eine Zusage zu bekommen aber siehe da: Hier liegt er der Zulassungsbescheid
und nun kommen die Zweifel...
Schaffe ich das? Ich bin jetzt (fast) 25 und möchte langsam mal wissen wohin es geht in meinem Leben. (Beruflich) Ich bin verheiratet und Privat ist alles spitze, ich hab auch Großeltern der Kinder ganz in der Nähe die die kleinen mal hin und wieder Nachmittags nehmen können...
Ich mache mir einfach Sorgen dass ichs am Ende nicht packe und dann da stehe. Studiert hier jemand Biologie? Oder ist sogar von Soziologie zu Bio gewechselt? Wie anspruchsvoll ist das Studium? Kann man das schaffen mit 2 Kindern für dich man sich auch noch genug Zeit nehmen will? Kann man sogar evtl. Wieder zurück wechseln falls es gar nichts wird? (sooo schlimm ist Soziologie ja doch nicht
)
Fragen über Fragen..
Vielen Dank schon mal und Sorry für die wirre Ausdrucksweise. Ich muss schon in ein paar Tagen Bescheid geben ob ich den Platz annehmen und ich weiß es doch nicht

Schaffe ich das? Ich bin jetzt (fast) 25 und möchte langsam mal wissen wohin es geht in meinem Leben. (Beruflich) Ich bin verheiratet und Privat ist alles spitze, ich hab auch Großeltern der Kinder ganz in der Nähe die die kleinen mal hin und wieder Nachmittags nehmen können...
Ich mache mir einfach Sorgen dass ichs am Ende nicht packe und dann da stehe. Studiert hier jemand Biologie? Oder ist sogar von Soziologie zu Bio gewechselt? Wie anspruchsvoll ist das Studium? Kann man das schaffen mit 2 Kindern für dich man sich auch noch genug Zeit nehmen will? Kann man sogar evtl. Wieder zurück wechseln falls es gar nichts wird? (sooo schlimm ist Soziologie ja doch nicht

Fragen über Fragen..
Vielen Dank schon mal und Sorry für die wirre Ausdrucksweise. Ich muss schon in ein paar Tagen Bescheid geben ob ich den Platz annehmen und ich weiß es doch nicht

19.08.2014 14:48
Biologie ist eins der schwierigsten Studiums die es gibt....
Bei meinem Bruder meinte der Prof am ersten Tag, dass er sich freue so zahlreiche Studenten zu haben, aber er wisse dass mind. 75% das Ding hinschmeißen werden. Und dem war auch so!
Mein Bruder hatte auch in der Mitte des Studiums auch noch ein durchhänger wie die meisten in seinem Jahrgang. Er brauchte 22 Semester.... Nun schreibt er seine dr. Arbeit.
Ach der Prof meinte, wer gut ist schafft das Studium in 14 Semester, der durchritt bräuchte 17.
Und wenn ich mir überlege dann noch mit 2 Kinder... Ich glaube das wird richtig schwer....
Bei meinem Bruder meinte der Prof am ersten Tag, dass er sich freue so zahlreiche Studenten zu haben, aber er wisse dass mind. 75% das Ding hinschmeißen werden. Und dem war auch so!
Mein Bruder hatte auch in der Mitte des Studiums auch noch ein durchhänger wie die meisten in seinem Jahrgang. Er brauchte 22 Semester.... Nun schreibt er seine dr. Arbeit.
Ach der Prof meinte, wer gut ist schafft das Studium in 14 Semester, der durchritt bräuchte 17.
Und wenn ich mir überlege dann noch mit 2 Kinder... Ich glaube das wird richtig schwer....
19.08.2014 14:51
Wäre es nicht besser das Grundstudium abzuschließende bei meiner sister war das nach 4 Semester, sie hat nach dem 3. Semester abgebrochen und kann somit von vorne anfangen. Nach dem grundsemester könnte sie jederzeit wieder dort einsteigen. Aber ich kenne mich nicht sogar aus...

19.08.2014 15:12
Ich kann dir nur davon abraten, wenn du nicht suuuper diszipliniert bist und auch die Zeit hast viel Zeit zu investieren. Ich hab auch zwei Semester Bio studiert und ich kann nur sagen, Mathe ist dagegen ein Klacks.
19.08.2014 15:23
Also von meinem Mann weiß ich, dass du durch die Laborzeiten seeeehr viel Präsenzzeiten hast. Also musst du viel Zeit an der Uni selbst einplanen und ich weiß ja nicht, ob die Kinderbetreuung in den Zeiten immer gesichert ist. Die Lernerei ist auch sehr anspruchsvoll...es ist sicher irgendwie zu schaffen, aber mit zwei Kindern wohl nicht in Regelstudienzeit. Mein Mann ist nebenher "nur" Pizza gefahren und ist schon 2 Semester drüber...
19.08.2014 15:38
Also ich glaube zwar, dass das Studium mit Sicherheit nicht einfach ist, allerdings wirst du als Mutter an den Unis immer sehr unterstützt. Es gibt an mehreren Unis auch Angebote, wo andere Studierende jemanden wie dich, mit Kindern unterstützen und beispielsweise Recherchearbeiten etc. übernehmen oder Präsentationen ausarbeiten. Du solltest dich vorher an deiner Uni informieren, wie das dort läuft, aber meist werden die Mütter auch von den Professoren usw. bevorzugt behandelt und Abgabetermine beispielsweise nach hinten verschoben. Trotzdem solltest du dir natürlich gut überlegen. Wenn dus nicht probierst, bereust dus vielleicht später. Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute

19.08.2014 20:25
Ich habe Biologie studiert. Es war schon recht anspruchsvoll. Ich bin nach 11 Semestern mit dem Master aus dem Studium raus. Das war ein Semester über der Regelstudienzeit. Das 75% der Studenten das Studium schmeißen habe ich nicht erlebt. Bei uns war es eher umgekehrt. Vielleicht hängt das von der Uni ab.
Damals hatte ich aber auch kein Kind. Eine Kommilitonin hatte einen kleinen Sohn und ich habe mitbekommen, dass es für sie manchmal schon sehr schwer war.
Man hat auf jeden Fall viele Laborzeiten, in denen auch Anwesenheitspflicht herrschte. In eigentlich allen Semesterferien hatten wir auch Laborpraktika als Block. Da waren wir relativ viel Zeit in der Uni.
Ich hab aber eine ganz andere Frage an dich: Weißt du, was du ganz konkret als Biologin später arbeiten willst? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zwar Stellen für Biologen gibt, die aber nicht unbedingt immer sehr attraktiv sind, teilweise nicht viel damit zu tun haben, was man sich landläufig unter einem Biologen vorstellt und häufig projektbezogen befristet sind.
Ich bin im Moment dabei, meinen Seiteneinstieg als Lehrerin zu versuchen. Da sind die festen Stellen leider auch rar, aber ich kann in der Umgebung als Vertretungslehrerin arbeiten.
Du darfst mir gerne auch per PN schreiben.
An welcher Uni hast du denn den Platz?
Damals hatte ich aber auch kein Kind. Eine Kommilitonin hatte einen kleinen Sohn und ich habe mitbekommen, dass es für sie manchmal schon sehr schwer war.
Man hat auf jeden Fall viele Laborzeiten, in denen auch Anwesenheitspflicht herrschte. In eigentlich allen Semesterferien hatten wir auch Laborpraktika als Block. Da waren wir relativ viel Zeit in der Uni.
Ich hab aber eine ganz andere Frage an dich: Weißt du, was du ganz konkret als Biologin später arbeiten willst? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zwar Stellen für Biologen gibt, die aber nicht unbedingt immer sehr attraktiv sind, teilweise nicht viel damit zu tun haben, was man sich landläufig unter einem Biologen vorstellt und häufig projektbezogen befristet sind.
Ich bin im Moment dabei, meinen Seiteneinstieg als Lehrerin zu versuchen. Da sind die festen Stellen leider auch rar, aber ich kann in der Umgebung als Vertretungslehrerin arbeiten.
Du darfst mir gerne auch per PN schreiben.
An welcher Uni hast du denn den Platz?
19.08.2014 20:54
man hat ja auch viele laborzeiten und das ist das mit das größte problem. Fehlst man da einmal zu viel, darf man im nächsten semster ganz von vorne anfangen...
19.08.2014 21:03
Also ich studier Biologie und bin nun mit dem Bachelor so gut wie fertig. Der Master wird dann in Biophysik sein
Das größte Problem was ich hatte war wärend der Schwangerschaft, dass ich nicht in die Labore durfte. Aber das Problem hast du ja nicht, da deine Kids ja schon da sind
(außer du willst noch eins, dann ist Schwangerschaft und Stillzeit bissel haarig).
Und ja, es gibt viel Anwesenheitszeit die auf einem Haufen ist, die auch happig sein kann (was die Kinderbetreuung angeht, die ist schwer abzudecken, insbesondere bei mir, da noch eine Stunde Fahrt pro Weg dazu kommt... -.-). Mein nächtes Blockpraktikum geht am 1. September los, da verbringt man echt jeden Tag viel Zeit an der Uni. Also von 8 bis 18 Uhr ist keine Seltenheit. Diese Blockpraktika gehen an meiner Uni meist 4 Wochen täglich.
Und ja, man darf die Arbeit, die man daheim hat nicht unterschätzen, es ist halt (wie in jedem Studienfach) nicht so, dass man zu Hause frei hat, aber das weißt du ja selbst, wenn du eh schon studiert hast
Ansonsten würd ich sagen: ja, wieso nicht?
Ich finde das Studium nicht sonderlich schwierig.
Es gibt an meiner Uni zum beispiel auch nen Zusatzbetreuungsangebot über über die Uni vermittelte Babysitter, was kostenmäßig auch übernommen wird, wenn man nachweisen kann, dass man die Zeit für die Uni braucht, und diese Betreuungszeiten durch reguläre Betreuungsmöglichkeiten (Tagesmutter, KiTa, KiGa, etc.) nicht abzudecken sind.

Das größte Problem was ich hatte war wärend der Schwangerschaft, dass ich nicht in die Labore durfte. Aber das Problem hast du ja nicht, da deine Kids ja schon da sind

Und ja, es gibt viel Anwesenheitszeit die auf einem Haufen ist, die auch happig sein kann (was die Kinderbetreuung angeht, die ist schwer abzudecken, insbesondere bei mir, da noch eine Stunde Fahrt pro Weg dazu kommt... -.-). Mein nächtes Blockpraktikum geht am 1. September los, da verbringt man echt jeden Tag viel Zeit an der Uni. Also von 8 bis 18 Uhr ist keine Seltenheit. Diese Blockpraktika gehen an meiner Uni meist 4 Wochen täglich.
Und ja, man darf die Arbeit, die man daheim hat nicht unterschätzen, es ist halt (wie in jedem Studienfach) nicht so, dass man zu Hause frei hat, aber das weißt du ja selbst, wenn du eh schon studiert hast

Ansonsten würd ich sagen: ja, wieso nicht?
Ich finde das Studium nicht sonderlich schwierig.

Es gibt an meiner Uni zum beispiel auch nen Zusatzbetreuungsangebot über über die Uni vermittelte Babysitter, was kostenmäßig auch übernommen wird, wenn man nachweisen kann, dass man die Zeit für die Uni braucht, und diese Betreuungszeiten durch reguläre Betreuungsmöglichkeiten (Tagesmutter, KiTa, KiGa, etc.) nicht abzudecken sind.
19.08.2014 21:17
Mein Freund hat Bio studiert und hat das mit den 75% auch erlebt. Mit ihm zusammen haben noch 3 andere "Kumpels" mitgemacht und keiner davon ist heut Biologe. Sie haben alle von selbst aufgehört und sind in andere Richtungen gewechselt. Mein Freund zu Informatik, der eine zu Architektur und die anderen haben dann einfach ne Ausbildung gemacht.
Eine Userin schrieb, dass die Stellen für Biologen meist nicht besonders attraktiv sind, das war der Hauptgrund für meinen Freund, das Studium zu schmeißen. Für die Forschung hätte es nicht gereicht und im Zoo Meerschweinchen pflegen wollte er dann doch nicht
Eine Userin schrieb, dass die Stellen für Biologen meist nicht besonders attraktiv sind, das war der Hauptgrund für meinen Freund, das Studium zu schmeißen. Für die Forschung hätte es nicht gereicht und im Zoo Meerschweinchen pflegen wollte er dann doch nicht

19.08.2014 21:24
Meine Cousine hat Bio studiert. Sie ist letztes Jahr (mit 30) endlich fertig geworden. Es war lang, hart und anspruchsvoll.
Und jetzt? Hat sie nur noch nebendächlich was mit Bio zu tun und ist sehr unzufrieden weil die Stellen die sie gern hätte auch alle anderen Biologen gern hätten.
An deiner Stelle würde ich mir erdtmal überlegen ob es das harte Studium wert ist nachher wahrscheinlich nicht das zu tun was du dir umter Biologie vorstellst.
Und jetzt? Hat sie nur noch nebendächlich was mit Bio zu tun und ist sehr unzufrieden weil die Stellen die sie gern hätte auch alle anderen Biologen gern hätten.
An deiner Stelle würde ich mir erdtmal überlegen ob es das harte Studium wert ist nachher wahrscheinlich nicht das zu tun was du dir umter Biologie vorstellst.
21.08.2014 08:00
Huhu!
Ich hab nur noch bis Montag zeit die Unterlagen abzugeben und ich weiß nach wie vor nicht was ich machen soll
Was ich genau nach dem Studium machen will kann ich gar nicht sagen. Ich würde gerne in der Forschung arbeiten, aber dafür müsste man schon sehr gut sein, das ist mir bewusst. Ansonsten wird sich das sicher von selbst ergeben. Das wäre ja nichts anderes wenn ich Soziologie weiter mache, die Sozis müssen auch immer erst ihre Nische finden
Ich hörte neulich den Spruch:" Immer wenn ich mein Leben plane, fällt im Hintergrund das Schicksal lachend vom Stuhl"
Meist kommt sowieso alles anders als man denkt. Mir geht es hauptsächlich darum etwas zu studieren was mir persönlich liegt und mir auch Spaß macht. Soziologie ist so ein Laberfach
Ich würde gerne etwas handfesteres machen und Bio hat mich, wie gesagt, immer interessiert. Ich habe mein Abi schon mit Leistungskurs Biotechnologie gemacht und hatte da auch schon (immer hin
) aller 3 Wochen je ca. 5 Stunden Laborpraktikum. Also ein klein bisschen weiß ich schon wo es hingeht. Vergleichbar ist das nicht, aber dennoch etwas anderes als wenn man mit dem Labor gar nicht vertraut wäre... Meine Größte Angst ist, dass ich es einfach nicht schaffe und dann nicht weiter weiß. Kann man dann wieder zurück wechseln? Weiß das Jemand? Ich werde ggf. in Dresden an der TU studieren...
Liebe Grüße!
Vielen Dank für die vielen Antworten
Ich hoffe es ist ok, wenn ich so allgemein antworte, aber jeden Post einzeln zu beantworten, schaffe ich im Moment zeitlich leider nicht
Ich hab nur noch bis Montag zeit die Unterlagen abzugeben und ich weiß nach wie vor nicht was ich machen soll

Was ich genau nach dem Studium machen will kann ich gar nicht sagen. Ich würde gerne in der Forschung arbeiten, aber dafür müsste man schon sehr gut sein, das ist mir bewusst. Ansonsten wird sich das sicher von selbst ergeben. Das wäre ja nichts anderes wenn ich Soziologie weiter mache, die Sozis müssen auch immer erst ihre Nische finden

Ich hörte neulich den Spruch:" Immer wenn ich mein Leben plane, fällt im Hintergrund das Schicksal lachend vom Stuhl"

Meist kommt sowieso alles anders als man denkt. Mir geht es hauptsächlich darum etwas zu studieren was mir persönlich liegt und mir auch Spaß macht. Soziologie ist so ein Laberfach


Liebe Grüße!
Vielen Dank für die vielen Antworten


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