Mütter- und Schwangerenforum

Dreifamilienhaus kaufen

Lalina
11 Beiträge
05.08.2019 17:00
Hallo ihr Lieben,

nach langer Abstinenz melde ich mich mal wieder zu Wort.
Mein Partner und ich werden in zwei Wochen heiraten und nach der Hochzeit würden wir gern ein Haus kaufen. In engerer Auswahl steht derzeit ein Vierseitenhof. Dieser ist groß genug, dass Schwiegermutter und meine Eltern mit einziehen können. Beide Parteien wissen von unseren Gedankengängen und wenigstens meine Eltern sind begeistert und seine Mutter nicht abgeneigt.
Nun kommen natürlich fragen auf, wie Eigentumsverhältnisse, Mitfinanzierung und so weiter.
Was mich aber gerade am meisten interessiert ist die Frage nach den Grundregeln des Zusammenlebens.
Deshalb suche ich jemanden (oder auch mehrere), der (die) auch so ein Experiment gewagt hat (haben).
Mich interessiert auch nicht, ob es für euch in Frage kommt oder nicht, sondern wirklich welche Dinge man alle durchdacht haben sollte, damit ein friedliches Miteinander auf Dauer funktioniert. Sicher kommen immer Situationen, an die man vorher so nicht gedacht hat, aber wenn jemand schon Erfahrungen sammeln konnte, wäre ich sehr dankbar über eine Antwort.

Um es noch schnell zu ergänzen: Natürlich wird dann jeder seinen Eingang haben und geklingelt werden muss auch bei Besuch, selbst wenn die Tür offen stehen würde.

Ich freue mich auf eure Antworten

LG
TiniBini
9975 Beiträge
05.08.2019 17:12
Ich würde wohl kaufen und von den Familien /Eltern mieten lassen.
Zum zusammen leben kann ich nichts sagen. Wäre nicht so meins.
shelyra
69110 Beiträge
05.08.2019 17:22
Schwiegereltern wohnen mit unserem Schwager und seiner Familie auf einem Grundstück (die haben ans Elternhaus angebaut).
Obwohl sie damals viele Dinge festgelegt hatten funktioniert es mittlerweile nicht mehr ohne Streitereien und Stress.

Es wurde vertraglich festgelegt wer welche Gartenhälfte hat und dass diese in Ordnung gehalten werden soll (Rasenmähen, Unkraut jäten usw).
Auch in welchem Rhythmus man dran ist Gehweg zu kehren, Mülltonne rauszustellen und zu säubern, usw.
Genauso wurde festgelegt wie sich Kosten für Renovierungen und Instandsetzungen (zb neue Garagentore, Einfahrt pflastern) aufteilen.
Trotz alledem kommt es immer häufiger zu Streitereien. Weil man vergessen hat die Mülltonne rauszustellen. Oder Schwiegervater das Unkraut im hinteren Garten auf die Nerven geht.
Genauso gab es lange Diskussionen wie das neue Garagentor auszusehen hat. Oder welche Farbe der neue Hausanstrich bekommt.

Auch gab es früher öfter Probleme da unser Neffe die beiden Parteien gegeneinander ausspielen wollte. Haben die Eltern etwas verboten ist er einfach zu den Großeltern gegangen und da sie nix vom Verbot wussten kam er dort ans Ziel.
Und so ganz aus der Kindererziehung heraus halten ging auch nicht wenn man unter einem gemeinsamen Dach wohnt.
Senami3
1553 Beiträge
05.08.2019 20:20
Selbst kaufen und die Eltern mieten lassen wäre im Hinblick auf Renovierungsarbeiten und Entscheidungen das einfachste. Und: Erbschaftssteuer, Verkauf des Eigentums im Pflegealter/ bei Insolvenz entfällt.

Wenn jeder gleichberechtigt kauft absolut empfehlenswert eine gute detaillierte Teilungserklarung beim Notar aufsetzen lassen. Die regelt dann wer welche Kosten trägt, wer was nutzt und wie es um die Mitbestimmung bei Renovierungsarbeiten steht.

Im zusammen leben dann selbst:
Noch wichtiger als Regeln meines Erachtens ist ein offener Umgang miteinander.

lilly555
11925 Beiträge
05.08.2019 20:37
Ich würde mal noch einwerfen das vorher klar sein sollte was im Fall von Trennungen (wer bleibt da und wo/wie/ finanziell allein stemmbar...) und auch der Pflegefall bedacht sein sollte.

Habe es nur bei einer Freundin erlebt. Da kaufte ihr Mann damals mit Frau und Eltern das Haus. Er trennte sich und sie blieb mit den Kindern drin wohnen. Als er dann eine neue Partnerin hatte und in das Haus (wofür er auch zahlte ohne drin zu wohnen) mussten sie in die kleinere Wohnung. Die Ex blieb drin und hielt si h auch an nichts mehr. Obwohl ihre Wohnung zu groß war tauschte sie nicht, auch zahlt sie nur unregelmäßig...
Nun ist sein Vater ein Vollpflegefall, da die Eltern aber ganz oben wohnen ist es echt schwer für sie im Haus zu bleiben. Gehen kann aber keiner denn dann müsste verkauft werden und das will auch niemand... stress und Streit sind da an der Tagesordnung
Schaf
12473 Beiträge
05.08.2019 20:40
Habt ihr Geschwister? Auch mit denen muss offen geredet werden. Dabei geht es sowohl um die emotionale Seite als auch die finanzielle.
chestnut
19 Beiträge
05.08.2019 21:46
Meine Erfahrung: Ich bin auf so einem Hof aufgewachsen, allerdings nur mit den väterlichen Großeltern.

Es hätte perfekt funktionieren können, da eigentlich alles geregelt war was in Zusammenhang mit div. Arbeiten, Instandhaltungsmaßnahmen, Nutzungsrechten etc. stand.

Geklappt hats trotzdem nicht, v.a. die Beziehung der Frauen (Mutter und GM) wurde immer angespannter, und wenn dann auch noch meine Oma mütterlicherseits über längere Zeit hier gewohnt hat (krankheitsbedingt) wurde die Situation wirklich schlimm.

Sehr, sehr schade eigentlich, weil alle Generationen von diesem Projekt ihren Nutzen hätten ziehen können = die 'Alten' sind quasi gleich nebenan und können im Bedarfsfall betreut werden ohne das die 'Jungen' tgl. x-KM Wegstrecke abspulen müssen.
Und für Jungeltern hätts auch enorme Vorteile wenn die GE noch fit und rüstig und sind und mal kurzfristig Enkelkind(er) betreuen können.

Diese Einsicht war hier leider nicht gegeben, und in der nächsten Generation (Bruder hat den Hof übernommen) schauts auch nicht besser aus.

Wichtiger als die ganzen schriftlichen Regelungen über Kosten der Instandhaltung, wer was macht etc. empfinde ich daher eine klare Aussprache darüber welche Nutzen jede Generation aus dem zusammenziehen langfristig hat und v.a. auch wie sich der Umgang mit zukünftigen (Enkel) -kindern gestalten soll.

bella3
306 Beiträge
05.08.2019 22:48
Ich habe dies selbst mitgemacht. Vor 7 Jahren haben mein Mann und ich zusammen mit meinen Eltern ein Haus gekauft. Es gab immer wieder kleinere Reibereien,denn jeder wollte nach seinen Vorstellungen leben und mit dem Haus umgehen. Ende vom Lied war aber dieses Jahr die Scheidung meiner Eltern,ein Mordstheater was mit dem Haus passiert. Die Schulden nicht mal halbwegs getilgt,Streit ohne Ende der einen an seine psychischen Grenzen gebracht hat,was bei uns mit einem kleinen Baby und 4 Jährigem Kind total super war. Sind mittlerweile in ein eigenes Haus nur für uns gezogen. Das ist der größte Luxus den es geben kann,ich kann mir nichts schöneres vorstellen. Sind einfach nur happy und ich kann mit Überzeugung sagen:MACH ES NICHT. Das rste ich meinem kompletten Umfeld:lebt in einem Haus nur mit eurer eigenen kleinen Familie,OHNE Eltern oder Schwiegereltern. Das geht nicht gut! Deren Probleme werden früher oder später zu euren Problemen.
Marie2010
4258 Beiträge
06.08.2019 09:34
Wir haben sieben Jahre mit den Schwiegereltern zusammen in einem Haus gewohnt.
Das finanzielle war simpel. Es war ihr Haus, wir waren Mieter. Da gab es keine grossen Probleme.
Aber andere Dinge wurden immer wieder zum Problem. Es wurde sich in die Kindererziehung eingemischt. Zwei bzw. drei Generationen unter einem Dach, bedeuten einfach unterschiedliche Ansichten.
Ich fühlte mich ständig beobachtet und bewertet.
Das hat an den Nerven gezerrt.
Vor sieben Jahren verstarb der Nachbar und wir kauften sein Haus. Das ist für uns ideal.
Wir können die Schwiegereltern unterstützen (Schwiegermutter ist ein Pflegefall), sie können uns bei der Kinderbetreuung unterstützen und trotzdem hat jeder sein Reich, wo er vom anderen nicht gesehen oder gehört wird und tun und lassen kann was er will.

Ich würde nie wieder mit Eltern, Schwiegereltern oder meinem erwachsenen Kind + Familie unter einem Dach leben wollen.
Engelchen1975
3671 Beiträge
06.08.2019 11:16
Es kann sowohl schief-als auch gut gehen.
In meinem Elternhaus wohnten bis zum Tod der Großeltern: Großeltern, Eltern und wir Kinder. Wir mietfrei im 1 Stock. Unsere Großeltern haben uns zwar verwöhnt, aber nicht erzogen. Meine Großmutter hat sich NIE in Belange meiner Eltern eingemischt.
Garten gehörte so lange sie konnten alleine ihnen, dann NUR meinen Eltern.
Allerdings muss dazu auch gesagt werden, dass sowohl meine Großeltern als auch meine sehr konfliktarm tendierten und vieles ruhig aushandelten.
esther35
376 Beiträge
06.08.2019 12:20
Auch wenn Du das nicht gefragt hast: Mach es nicht.

Ich habe kurzzeitig mit meinen Schwiegereltern im Haus gewohnt, es hat nicht funktioniert.
Etliche meiner Freundinnen haben es auch so probiert, es hat wirklich nirgends funktioniert.

Die "Alten" haben sich immer auf den Schlips getreten gefühlt, wollten Ruhe und Hilfe, die "Jungen" wollten Spaß und auch Ruhe ab und an, es gab überall Diskussionen wer warum für was zuständig ist, selbst wenn es vorher klar geregelt wurde.
Und nach der "Verliebtheitsphase" kontrollierten meist die "Alten", was die "Jungen" so machen und kommentieren das auch ungefragt, kritisieren, fordern etc.

Ich kenne niemanden, bei dem es funktioniert hat, dafür etliche, wo die Beziehung dann auch in die Brüche ging, weil das Kind nicht immer gegen die eigenen Eltern aufgehetzt werden wollte.
X-tiane
368 Beiträge
06.08.2019 12:22
Ich bin in einer ähnlichen Konstellation aufgewachsen und es hat funktioniert. Das Wichtigste ist immer miteinander zu reden, auch schon bei Kleinigkeiten.. So können größere, aufgestaute Konflikte vermieden werden.

Es kommt dabei aber auch stark auf die einzelnen Personen an und ob sie miteinander harmonieren. Gerade in Bezug auf Ordnung/Sauberkeit sollte man sich ähnlich sein.

Zu den finanziellen Dingen kann ich leider keine Angaben machen, da es mich als Kind noch nicht betroffen hat.
mäusebande
132 Beiträge
06.08.2019 12:29
zumindest eine seite sollte in der lage sein, nicht alles auf die goldwaage zu legen und immer den eigenen standpunkt als richtig zu sehen.
die ältere generation hat oft ein anderes verständnis von "ordnung" als die jüngere, junge nehmen oft "gutgemeinte" einmischung oder erledigung von arbeit übel etc.

wenn die bereiche und zuständigkeiten ganz klar zu trennen sind im sinne von jeder ist eigentümer seines bereiches, geht es mm noch am ehesten.

es klingt verlockend, weil man einander ohne große anfahrtswege beistehen kann - aber es müssen wirklich alle detailfragen geklärt sein, auch wer wofür finanziell aufkommen muss) und wie gesagt ein gutes einvernehmen herrschen.

nach reiflichem überlegen - ich täts nicht wollen.
engelchen310774
5506 Beiträge
06.08.2019 23:03
Ich kann die von meiner Kindheit nur sagen, es war der horror für uns Kinder, mein Opa war immer nur am mosern, meine Mama hat es leider immer abbekommen, weil mein Vater als Fernfahrer nur unterwegs war. Desweiteren hatten meine Eltern alle Kosten vom Haus zu tragen (als ich die notarabschriften gelesen hab, bin ich vom Glauben abgefallen)(meine Mutter musste sogar ihr Auto verkaufen um die Wasser Nachzahlung zu bezahlen) wir selbst sind nachdem mein Opa ins Altenheim musste bei meiner Mutter eingezogen, 1 Jahr lief es gut, ab dann war es ätzend, wenn wir nicht sofort gesprungen sind, hat meine Mama hier ein Fass aufgemacht...(beide berufstätig mit 2 adhs Kindern) Vor 4 Jahren sind wir ausgezogen, weil es nicht mehr ging. Und ich muss sagen die Beziehung zwischen meiner Mutter und mir ist nicht mehr so wie vor 10 Jahren.... Leider
Lalina
11 Beiträge
07.08.2019 14:53
Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Das wir alle zusammen ziehen wollen steht eigentlich schon fest. Natürlich weiß ich auch, dass es zu kleineren und größeren Konflikten kommen kann, aber zu denen kann es immer und in jeder Konstellation kommen. Selbst "normale" Nachbarn können unausstehlich werden. Wenigstens zwei der drei Parteien legen nicht alles gleich auf die Goldwaage und wenn es reicht, wird es auch in Ruhe angesprochen. Aus dem Weg gehen ist aber auch kein Problem, da jeder seinen eigenen Eingang hätte und nicht zwangsweise über den Hof nach draußen muss.

Vielen Dank für die Anregungen. Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten sollten wirklich geklärt werden. Auch evtl Ruhezeiten, so sie denn mit kleinen Kindern eingehalten werden können.
Wir haben überlegt alleinige Eigentümer zu sein und enweder zu vermieten oder teilfinanzieren zu lassen mit lebenslangem Wohnrecht. Da ich noch einen Bruder habe, möchte ich nicht, im Falle des Todes unserer Eltern, ihn auszahlen müssen.

Es gibt einfach so viel zu bedenken...
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