Mütter- und Schwangerenforum

Ich brauche Hilfe wegen meiner Mutter

01.11.2016 16:31
Hallo liebe Mamis und Papis,

ich habe ein Problem mit meiner Mutter, sie ist 55 und kann sich nicht um sich selbst kümmern. 2012 wurde ihr die Galle entfernt und seit dem hat sie sich nicht erholt. Sie schafft es kaum vom Bett zum Sofa zu kommen, einzukaufen und oder den Haushalt zu machen. Die Ärzte haben sie von oben bis unten durchgecheckt und finden nichts weiteres, die Anweisung Sport wenigstens etwas Sport zu machen ignoriert sie. Sie hat mal für 3 Monate Pilates gemacht nur um der Trainerin zu erklären, das ihr die Übungen zu anstrengend sind.
Ich wohne knapp 250 Kilometer entfernt und kann nicht immer bei ihr auf der Matte stehen, habe selbst zwei Kinder und einen Job. Ich weiß das sich das nach einer Ausrede anhört....!!!!
Ich versuche sie täglich zu motivieren, verbringe die Ferien bei ihr ... meine drei Brüder wohnen auch nicht mehr bei ihr... der eine zwar noch in der selben Stadt aber der ist depressiv und schafft es kaum sich um sich selbst zu kümmern.
Als ich in den Herbstferien bei ihr war ist mir aufgefallen, das sich ihr zustand seit den Sommerferien extrem verschlechtert hat, sie heult nur sagt über sich selbst das sie sich fühlt wie ein Baby etc.
Ich denke das sie depressiv ist und wollte mit ihr zum Arzt... das wollte sie nicht keine Termine, kann heute nicht laufen, mein Kreislauf spinnt etc. etc. etc.
Jetzt rede ich die ganze Zeit sie soll bei den normalen Untersuchungen sagen, dass sie nicht schläft, das sie ständig heult, keinen Antrieb hat und so weiter.
Sie macht es nicht, sie ist da und sagt es nicht und ich bin am Ende, ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Die Wohnung verwahrlost und sie selber auch.

Gibt es irgend eine Stelle an die ich mich wenden kann? Damit sie eine Art Betreuer bekommt? Der ihr hilft sich um sich selbst zu kümmern? Ich würde sie ja zu mir holen, doch sie will nicht. Sie will meinen depressiven Bruder nicht alleine lassen, obwohl sie sich um ihn ja gar nicht kümmern kann! Ich kann sie doch nicht weiter sich selbst überlassen... irgendwann liegt sie tot im Bett ?????

Bitte bitte... ich bin echt verzweifelt und momentan ist das was ICH nicht kann ... schlafen...

Danke

sonnearaya
162 Beiträge
01.11.2016 16:54
Oh man... ich höre deine Not aus deinem Text heraus.
Ich habe auch Erfahrung mit depressiven Angehörigen und ich habe in den letzten Jahren folgendes gelernt:

- du steckst nicht drin - du kannst dich noch so sehr abmühen, die Entscheidung liegt nicht bei dir
- du kannst immer nur Dinge anbieten, ob sie die Hilfe annehmen liegt nicht in deiner Hand
- grenze dich ab - je mehr sie sich auf dich verlassen, desto mehr brauchen sie dich - es ist ein Zyklus
- gehe mit positiven Beispiel voran und hole dir auch therapeutische Hilfe

Das klingt jetzt hart, aber wenn du es schaffst, diese Dinge zu verinnerlichen, dann wird es dir besser gehen und damit deinen Angehörigen auch.

Vielleicht kannst du sie ja dazu bewegen, mit dir zum Psychiater zu gehen. Idealerweise braucht sie einen Klinikaufenthalt... aber - du steckst da nicht drin! Du kannst nur vorschlagen und immer fragen, ob du ihr helfen kannst und was sie von dir braucht...

Alles Gute - pass auf dich auf!
01.11.2016 17:19
Wenn sich und die Wohnung verwahrlost, kannst du den sozialpsychatrischen Dienst deiner Stadt Bescheid geben. Das ist - platt ausgedrückt - das Jugendamt für Erwachsene.
Wenn sie Freunde haben sollte, kannst du diese ja auch noch mal ansprechen.
Der Gang zum Hausarzt wäre in meinen Augen der erste Schritt.
Ist deine Mutter sehr tüddelig? Kann es sein, dass sie erste Anzeichen einer Demenz hat?
01.11.2016 17:23
Zitat von sonnearaya:

Oh man... ich höre deine Not aus deinem Text heraus.
Ich habe auch Erfahrung mit depressiven Angehörigen und ich habe in den letzten Jahren folgendes gelernt:

- du steckst nicht drin - du kannst dich noch so sehr abmühen, die Entscheidung liegt nicht bei dir
- du kannst immer nur Dinge anbieten, ob sie die Hilfe annehmen liegt nicht in deiner Hand
- grenze dich ab - je mehr sie sich auf dich verlassen, desto mehr brauchen sie dich - es ist ein Zyklus
- gehe mit positiven Beispiel voran und hole dir auch therapeutische Hilfe

Das klingt jetzt hart, aber wenn du es schaffst, diese Dinge zu verinnerlichen, dann wird es dir besser gehen und damit deinen Angehörigen auch.

Vielleicht kannst du sie ja dazu bewegen, mit dir zum Psychiater zu gehen. Idealerweise braucht sie einen Klinikaufenthalt... aber - du steckst da nicht drin! Du kannst nur vorschlagen und immer fragen, ob du ihr helfen kannst und was sie von dir braucht...

Alles Gute - pass auf dich auf!


Ich hatte die letzten zwei Jahre gar keine Zeit es nah an mich ran zu lassen, musste mich auf mich und die kinder konzentrieren. (Harte Scheidung und Kampf weil er mir die Kinder weg nehmen wollte)
Jetzt ist das vorbei und ich glaube ich habe ein schlechtes Gewissen... eben weil ich mich so lange nicht so intensiv um die beiden gekümmert habe... Mein Bruder hat im JUli sogar versucht sich umzubringen...
01.11.2016 17:24
Zitat von Pinguinchen:

Wenn sich und die Wohnung verwahrlost, kannst du den sozialpsychatrischen Dienst deiner Stadt Bescheid geben. Das ist - platt ausgedrückt - das Jugendamt für Erwachsene.
Wenn sie Freunde haben sollte, kannst du diese ja auch noch mal ansprechen.
Der Gang zum Hausarzt wäre in meinen Augen der erste Schritt.
Ist deine Mutter sehr tüddelig? Kann es sein, dass sie erste Anzeichen einer Demenz hat?


Ja genau an sowas habe ich gedacht! Ich wusste nur nicht ob es sowas wirklich gibt und ich kam nicht auf die richtigen Worte um zu googeln. Da werde ich morgen gleich mal schauen. Ich hoffe ja, dass ich für ein gespräch nicht in der Stadt sein muss. Wie gesagt ich wohne 250 Km entfernt

danke das ist ein guter Tipp
02.11.2016 09:07
Ich will kein Öl ins Feuer gießen aber so einfach wird das nicht werden, einen "Betreuer" oder der gleichen zu bekommen - Es seidenn, Ihr Kinder bezahlt das. Es ist eben nunmal so, dass in erster Linie die Kinder zuständig sind, sich zu kümmern und bei deiner Mutter hört es sich für mich noch nicht danach an, als hättet ihr diese Grenze schon überschritten - so fies sich das anhört, ich spreche aus Erfahrung. wie wäre es denn erstmal mit sechs Wochen Reha? Therapien, Sportangebote und co. und danach weitersehen?
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