Mütter- und Schwangerenforum

Schwere Erkrankung einer guten Bekannten-wie geht ihr damit um?

Engelchen1975
3671 Beiträge
22.06.2018 08:09
Hallo
Wir haben erfahren, dass eine Freundin meiner Mutter-sind auch oft zusammen-an Krebs erkrankt ist.(Sarkom, welches streut-wenn das jemand etwas sagt).
Gestern waren wir nach dem KH das erste mal bei ihr.
Sie ist so was von tapfer und ich weiß nicht wirklich, wie handeln: Nur ablenken(= nächstes mal die Kinder mitnehmen), dennoch von ihrer Erkrankung sprechen.
Sie hat gestern nur ganz kurz erwähnt, dass trotz Chemo die Metastasen zugenommen haben und ging auf andere Themen über und hat nach Familie usw gefragt, was mir den Eindruck gab, sie möchte abgelenkt werden.
Wie geht man damit um?
Öfters besuchen, genau so oft als bisher) war höchstens 3-4 mal im Jahr).....
LG
shelyra
69109 Beiträge
22.06.2018 08:18
Ich hab die erfahrung gemacht dass es am besten ist zu fragen wie sie mit der krankheit umgehen möchten. Manche möchten drüber reden und sind froh wenn jemand zuhört. Andere möchten das thema lieber totschweigen.

Aber ablenkung ist eigentlich immer gut. Genauso wenn es möglich ist im alltag zu helfen - so eine krankheit schlaucht so dass die einfachsten dinge mega anstrengend werden können.
22.06.2018 08:31
Hallo!
Ich denke, ich würde offen damit umgehen. Frag sie, welchen Umgang sie sich selbst für sich wünscht, wie viel Aufmerksamkeit sie ihrer Krankheit geben möchte, worüber sie sprechen möchte und ob sie Ablenkung wünscht. Ich glaube, viele Betroffene leiden sehr darunter, dass sie befürchten, ihr Umfeld mit dem "Dauerthema Krankheit" zu belasten. Deshalb auf andere Gesprächsthema auszuweichen, anstatt die Dinge ganz einfach so auszusprechen, wie sie sind, ist sicher eine "umfeldschonende" Strategie, aber oft wissen die Betroffenen dann gar nicht, wohin mit ihren Ängsten und Sorgen.
Klar ist es in so schwierigen Situationen eine holprigen Angelegenheit, das richtige Mittelmaß für alles zu finden. Aber deine Freundin ist ja nun kein anderer Mensch durch ihre Krankheit. Sprich mit ihr auch über deine Unsicherheiten; darüber, dass du nicht weißt, wie du mit ihr umgehen sollst und bitte sie um Hilfe. Ich glaube, dann werden viele zukünftige Begegnungen sehr viel ungezwungener.
Ich wünsche deiner Bekannten alles Gute!
Leek
1274 Beiträge
22.06.2018 11:10
Hallo

Meine Eltern haben auch beide mit dem Krebs gekämpft und die fanden es beide ganz schrecklich dass plötzlich regelmäßiger Besuch da war von Leuten die sich sonst nur ein paar Mal im Jahr haben sehen lassen.

Haben die zwar nie direkt so gesagt aber doch hat es für die so ein bisschen wie "einschleimen" gewirkt. Auch wenn es von den Besuchern sicher nie so gemeint war. Und wisst ihr was? Und ganz ehrlich: ich würde auch so denken
Denn was hat sich geändert? Ja, derjenige ist jetzt sehr krank. Aber wieso hat man jetzt die Zeit öfter hin zu gehen und vorher nicht?

Und wie man damit umgeht? Ich frage bei sowas nach der aktuellen Situation. Mal wird/ wurde viel davon erzählt. Mal wurde das Thema umgelenkt. Und das ist ok. Ehrliches Interesse zeigen aber auch respektieren wenn nicht drüber gesprochen werden müsste. Mal die Kinder mitnehmen, mal nicht.
22.06.2018 11:21
Frag sie, was sie möchte wie damit umgegangen werden soll, als damals mein bester Freund mit 16 erkrankte (wir alle Sau jung, zwischen 15-17) waren damit überfordert.
Er sagte uns, wir sollen ganz normal mit ihm umgehen, wie vorher auch.

Er ging da trotz seines jungen Alters damals wirklich super gefasst und abgeklärt damit um, selbst als man ihm sagte das man nichts mehr für ihn tun kann und er daran sterben wird, hat er völlig selbstverständlich den Ablauf seiner Beerdigung geplant.
JuRa1014
6113 Beiträge
22.06.2018 14:25
Meine Freundin ist 2014 an krebs gestorben. Ausgebrochen ist er 2004. Sie hat sich damals zurückgezogen, neue Freunde gesucht. 6 Monate vor ihrem Tod suchte sie wieder Kontakt zu mir, zog nebenan mit ihrem Mann ein. Wir haben viel geschrieben und wenn ihr Gesundheitszustand es zu ließ, haben wir uns getroffen. Sie schämte sich damals sehr für ihr Äußeres, da ihre linke Gesichtshälfte schon teilweise von Krebs zerfressen war.
Ich habe ihr aufgezeigt, dass sie sich vor mir nicht schämen muss und ihr gesagt, dass ich immer da bin und wenn sie es möchte, wir uns treffen. So hat sie sich dann auch immer gemeldet, wenn sie mich sehen wollte. Ansonsten schrieben wir viel
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