Mütter- und Schwangerenforum

5 jähriges Bestimmerkind

Titania
5863 Beiträge
24.11.2022 13:56
Hallo,

da ich das von meinen beiden Großen gar nicht kenne, erhoffe ich mir hier ein wenig Rat. Meine Kleinste ist so ganz anders als ihre beiden großen Geschwister. Sie ist sehr redsellig, aufgeweckt und leider auch sehr bestimmerisch. Im Kindergarten ist sie ein beliebtes Kind. Nur leider ist es so, dass sie dort auch über Kinder bestimmen möchte.

Einmal war hier eine Kiga-Freundin gewesen und diese sagte zu mir ich muss nicht immer das machen was M... mir sagt. Irgendwie habe ich mir darüber auch noch keine Gedanken gemacht, denn meine Tochter wollte was anderes spielen als das Mädchen, was ist jetzt nicht ungewöhnlich fand. Außerdem sagte meine Tochter, dass sie bei der Freundin auch immer das spielen müsse, was diese wolle und nun möchte sie dass hier eben das gespielt wird, was sie möchte. Ich habe dann versucht etwas einzulenken, was nicht so wirklich gelang.
Nun war eine andere Kiga-Freundin hier gewesen. Meine Mutter lebt im gleichen Haus und hat einen kleinen Hund. Das Mädchen hatte sich schon sehr darauf gefreut mit dem Hund zu spielen. Sie waren auch bei meiner Mutter gewesen. Diese erzählte mir später, dass M. dem Mädchen verboten hat, den Hund zu streicheln oder mit ihm zu spielen. Als die ihn streicheln wollte meinte sie zu meiner Mutter, du weißt doch was wir besprochen haben (sie hatte ihr tatsächlich zuvor gesagt, dass sie es nicht erlauben soll). Meine Mutter hat sich dann auch noch dran gehalten, hatte auch erst versucht einzulenken, aber da war aber nichts zu machen. Nun war sie mit dem Hund spazieren ist am Kiga vorbei, die Kinder spielten draußen. Alle Kinder liefen zu meiner Mutter und dem Hund streichelten ihn, das besagte Mädchen was bei uns gewesen war, wollte auch und da sagte meine Tochter eben, sie dürfe den Hund nicht streicheln das Mädchen war wohl traurig hat sich aber dran gehalten.
Wir werden das heute Abend natürlich ansprechen, nur wie mache ich es am besten? Ich möchte nicht, dass sie den Eindruck gewinnt, wir würden ihre Wünsche nicht akzeptieren, aber hier hört es ja auch irgendwie auch auf für mich, auch wenn es sicherlich ein Stück normal ist. Leider ist sie sehr stur, daher ist es eben auch recht schwierig ,ihr das "richtig" zu vermitteln
Mayberry
1072 Beiträge
24.11.2022 14:05
Ich finde es sehr gut, dass du da nicht einfach nur zuschaust und stolz auf dein selbstbewusstes Kind bist.

Leider weiß ich nicht wie du es ihr vermitteln kannst. Vielleicht indem du sie fragst wie sie sich fühlen würde, wenn alle außer sie den Hund streicheln dürfen.

Meine Tochter ist von der Sorte, die sich von deiner rumkommandieren lassen würde, um weiterhin mit ihr spielen zu können. Ich sage meiner Tochter auch immer sie muss nicht immer machen was ihre beste Freundin will. Denn diese bekommt heul und Wutanfälle, wenn meine J. Nicht macht was sie will. Wir haben aber bisher leider auch nur wenig Besserung bei der Freundin erreicht. Da half dann nur das J gar nicht mit ihr gespielt hat.
Titania
5863 Beiträge
24.11.2022 14:24
ich finde sowas immer ganz schlimm, wenn jemand ausgeschlossen wird, nicht nur bei meinen eigenen Kindern . Und wenn dann auch noch mein eigenes Kind der Initiator ist, empfinde ich es als noch viel schlimmer.
Daher würde ich gerne einen Mittelweg finden, in dem sie natürlich auch noch "bestimmen" darf aber eben auch lernt, dass man auf andere Menschen ebenfalls Rücksicht nehmen soll.
shelyra
69109 Beiträge
24.11.2022 14:28
Ich würde sie spiegeln.
Also ihr erklären was wäre wenn sie an der Stelle der Freundin ist. Wie sie es finden würde wenn alle anderen etwas dürfen und sie nicht. Wie sie es finden würde wenn jemand ständig über sie bestimmt.

Und dafür Beispiele aus ihrem Alltag finden
Mayberry
1072 Beiträge
24.11.2022 15:07
Ich versuche immer vorzuschlagen das man abwechselnd entscheidet. Oder J findet es zb schon gut, wenn das andere Kind fragt „wollen wir Xy spielen?“ anstatt zu bestimmen „wir spielen jetzt Xy!“ oder „möchtest du lieber a oder b spielen?“ das reicht schon, dass man sich beteiligt fühlt.

Das könntest du ihr ja als Alternative vorschlagen. Und ich würde fragen warum genau dss Mädchen nie den Hund streicheln darf. Es liest sich leider so, als macht sie es mit Absicht, weil sie weiß wie sehr es die andere will. Quasi um zu ärgern.
Sarah2022
2373 Beiträge
24.11.2022 15:20
Zitat von Mayberry:

Ich versuche immer vorzuschlagen das man abwechselnd entscheidet. Oder J findet es zb schon gut, wenn das andere Kind fragt „wollen wir Xy spielen?“ anstatt zu bestimmen „wir spielen jetzt Xy!“ oder „möchtest du lieber a oder b spielen?“ das reicht schon, dass man sich beteiligt fühlt.

Das könntest du ihr ja als Alternative vorschlagen. Und ich würde fragen warum genau dss Mädchen nie den Hund streicheln darf. Es liest sich leider so, als macht sie es mit Absicht, weil sie weiß wie sehr es die andere will. Quasi um zu ärgern.
Ich vermute auch, dass sie das wohl mit Absicht macht. Aber vielleicht gar nicht um das andere Mädchen zu ärgern. Vielleicht eher weil sie es gut findet, Macht über das andere Mädchen zu haben. Es geht ihr ja ums "bestimmen dürfen".

Ich sehe das "Macht über andere haben" ziemlich kritisch und würde darüber unbedingt mit dem Kind sprechen. Dabei überlegen wie sie sich fühlen würde, wenn du oder jemand anderes alles über sie bestimmt.
Möglicherweise würde ich sogar mal aufzählen wie es wäre, wenn jemand über sie bestimmt und dazu konkrete Beispiele nennen. Beispiel: Brotbelag oder Menge beim Abendessen bestimmen.
Yoshi2020
2395 Beiträge
24.11.2022 17:39
Ich hatte mal gelesen dass Kinder zu solchen Bestimmern und psychisch dadurch auffällig ( andere so zu kontrollieren ist nicht normal und zeugt von zu wenig empathievermögen, ich weiss aber nicht ab welchem Alter das vorhanden sein muss) werden weil sie so aufwachsen, dass ständig über sie bestimmt wird und sie sich selber machtlos und fremdkontrolliert fühlen, sei es durch Eltern oder ältere Geschwister, sie leben es dann so aus. Werden Neins und Wünsche des Kindes respektiert, oder wird dem Kind ständig etwas vorenthalten was es gerne möchte oder absolut nicht möchte aufgezwungen etc. dessen Grenzen/Neins nicht geschtet etc. ich schau mal ob ich den Beitrag finde und füge ihn hier ein. Ich würde das tatsächlich mal bei einem Kinderpsychologen ansprechen, da kann man als Eltern nochmal selbstreflektieren was man eventuell auch selber unbewusst „falsch“ macht.
gommel
3901 Beiträge
24.11.2022 17:39
Ich schließe mich an….vielleicht mal daraus ein Rollenspielen machen, dass sie genau in so eine Situation kommt. Nur erklären wird vielleicht nicht den längerfristigen Erfolg bringen. Sie muss sich hinein fühlen, wie sich das andere Kind fühlt.
Alexa_1990
224 Beiträge
24.11.2022 17:52
Zitat von Titania:

Hallo,

da ich das von meinen beiden Großen gar nicht kenne, erhoffe ich mir hier ein wenig Rat. Meine Kleinste ist so ganz anders als ihre beiden großen Geschwister. Sie ist sehr redsellig, aufgeweckt und leider auch sehr bestimmerisch. Im Kindergarten ist sie ein beliebtes Kind. Nur leider ist es so, dass sie dort auch über Kinder bestimmen möchte.

Einmal war hier eine Kiga-Freundin gewesen und diese sagte zu mir ich muss nicht immer das machen was M... mir sagt. Irgendwie habe ich mir darüber auch noch keine Gedanken gemacht, denn meine Tochter wollte was anderes spielen als das Mädchen, was ist jetzt nicht ungewöhnlich fand. Außerdem sagte meine Tochter, dass sie bei der Freundin auch immer das spielen müsse, was diese wolle und nun möchte sie dass hier eben das gespielt wird, was sie möchte. Ich habe dann versucht etwas einzulenken, was nicht so wirklich gelang.
Nun war eine andere Kiga-Freundin hier gewesen. Meine Mutter lebt im gleichen Haus und hat einen kleinen Hund. Das Mädchen hatte sich schon sehr darauf gefreut mit dem Hund zu spielen. Sie waren auch bei meiner Mutter gewesen. Diese erzählte mir später, dass M. dem Mädchen verboten hat, den Hund zu streicheln oder mit ihm zu spielen. Als die ihn streicheln wollte meinte sie zu meiner Mutter, du weißt doch was wir besprochen haben (sie hatte ihr tatsächlich zuvor gesagt, dass sie es nicht erlauben soll). Meine Mutter hat sich dann auch noch dran gehalten, hatte auch erst versucht einzulenken, aber da war aber nichts zu machen. Nun war sie mit dem Hund spazieren ist am Kiga vorbei, die Kinder spielten draußen. Alle Kinder liefen zu meiner Mutter und dem Hund streichelten ihn, das besagte Mädchen was bei uns gewesen war, wollte auch und da sagte meine Tochter eben, sie dürfe den Hund nicht streicheln das Mädchen war wohl traurig hat sich aber dran gehalten.
Wir werden das heute Abend natürlich ansprechen, nur wie mache ich es am besten? Ich möchte nicht, dass sie den Eindruck gewinnt, wir würden ihre Wünsche nicht akzeptieren, aber hier hört es ja auch irgendwie auch auf für mich, auch wenn es sicherlich ein Stück normal ist. Leider ist sie sehr stur, daher ist es eben auch recht schwierig ,ihr das "richtig" zu vermitteln

Ist ja gar nicht der Hund deiner Tochter . Da würde ich ihr sagen , dass sie das nicht bestimmen darf . Und das es sehr unhöflich ist , anderen zu verbieten den Hund zu streicheln . Im Zweifel soll das die Oma bestimmen. Vorallem aber so , dass der Hund sich nicht angegriffen fühlt . Jetzt fällt mir beim Schreiben auf, dass der Hund natürlich auch nicht als Kuscheltier rumgereicht werden soll. Insgesamt eine schwierige Konstellation . Aber es ist für die Kinder , die oft den Ton angeben, auch mal gut , wenn sie lernen das das eben nicht immer so ist … das kann für die Persönlichkeitswntwicklung auch viele gute Lerneffekt geben …
Titania
5863 Beiträge
24.11.2022 18:38
danke für Eure Antworten.

Ich habe mit ihr geredet, was ihr zuerst auch recht unangenehm war und sie auch gar nicht Antworten wollte. Ich fragte sie, ob es einen Grund dafür gibt, dass ihre Freundin den Hund nicht streicheln darf. Nach einer Pause meinte sie dann schließlich, dass sie eifersüchtig gewesen ist. Sie hatte mit den Kindern draußen gespielt und dann kam die Oma und plötzlich sind alle an den Zaun gelaufen um eben den Hund zu streicheln. Auch ihre beste Freundin, also das besagte Mädchen wollte hin, und sie sagte das dann aus dem Grund, weil sie eben nicht alleine dastehen wollte. Und das war wohl auch der Grund bei uns gewesen, dass das Mädchen dann eben (war beim ersten Mal tatsächlich so) nur mit dem Hund spielen wollte und sich meine Tochter ein wenig "vernachlässigt "fühlte.
Das kann ich dann aus kindlicher Sicht nachvollziehen.

@yoshi also sie darf schon sehr viel selber entscheiden, natürlich nicht alles. Ich denke eher, dass das einfach auch so ein Charakterding ist. Sie kann sich gegenüber ihren großen Geschwistern recht gut durchsetzen. Sie ist da einfach auch sehr willensstark das ist eben eine Charaktereigenschaft von ihr.
Kiddo89
1938 Beiträge
24.11.2022 20:19
Hmm also was den Hund betrifft, hätte das ja dann wohl die Oma entscheiden müssen. Da würde ich an deiner Stelle eher nochmal mit deiner Mutter reden, denn die hat sich ja von deiner Tochter ganz schön bevormunden lassen.
Das Verhalten deiner Tochter finde ich normal und nachvollziehbar. Dss Gespräch war sicherlich angebracht, aber ich würde in die Sache jetzt nicht zu viel hineininterpretieren.
Benutzername
1833 Beiträge
25.11.2022 17:21
Zitat von Kiddo89:

Hmm also was den Hund betrifft, hätte das ja dann wohl die Oma entscheiden müssen. Da würde ich an deiner Stelle eher nochmal mit deiner Mutter reden, denn die hat sich ja von deiner Tochter ganz schön bevormunden lassen.
Das Verhalten deiner Tochter finde ich normal und nachvollziehbar. Dss Gespräch war sicherlich angebracht, aber ich würde in die Sache jetzt nicht zu viel hineininterpretieren.


Danke, so sehe ich das auch.
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