Mütter- und Schwangerenforum

Kind wird vernachlässigt, wie fördern

Anonym 1 (208694)
0 Beiträge
01.06.2022 16:53
Liebe Grüße an alle

Ich erstelle den Beitrag anonym um einfach meine Familie und meine Kinder zu schützen.

Ich brauche mal euren Rat, weil wir nicht wissen was wir tun können.

Ich bin mit meinem Mann jetzt 3 Jahre zusammen. Wir beide haben Kinder mit in die Beziehung gebracht und zusammen noch ein weiteres Kind bekommen. Zur Zeit basteln wir noch an ein weiteres Baby um einfach perfekt und ein ganzes zu sein

Mein Mann hat noch ein Kind. Welches allerdings bei der Mutter lebt. Mein Mann hat seine Ex Freundin damals verlassen, weil einfach zuviel passiert ist und es einfach nicht mehr ging.

Seit der Trennung vor 4 Jahren zu ihr, versucht er Kontakt zu seinen Kind aufzunehmen um es eben trotzdem zu sehen und will sich halt trotzdem um sein Kind kümmern. Die Mutter lehnt jedoch alles ab. Es gab vor ca 2 Jahren, begleitete Umgänge vom Jugendamt, weil die kleine noch zu klein war und zeit vergangen war und sie ihren papa erst wieder kennen lernen sollte.

Es lief alles super. Nach den Umgängen, muß man ja mal alleine klar kommen. Die Mutter lehnte alles ab. Sie hat sich geweigert, das die kleine ihren Papa weiter sieht.

Mein Mann war verzweifelt und wollte schon aufgeben. Ich habe ihn ermutigt dran zu bleiben, für die kleine.

Vor einigen Monaten kam ein Brief von der Mutter das sie das alleinige Sorgerecht will, aufgrund dessen das der Vater sich nicht kümmert. Wir haben ja alles versucht aber nie eine Chance gehabt, selbst Briefe von unserem Anwalt hat sie nicht interessiert.

Mittlerweile ist die kleine 5 Jahre alt und ihre Mutter hat ihr nie gesagt wer ihr Vater ist. Sie hat keine Ahnung das mein Mann ihr Papa ist, das sie Geschwister hat, davon weiß sie nix

Am Freitag ist die Verhandlung. Jetzt ist folgendes.

Da es um die kleine geht und mit Sorgerecht und Gericht, hat sich natürlich auch das Jugendamt die Situation bei uns und der Mutter angeguckt als auch der Beistand der nur für die kleine da ist. Der Beistand und das Jugendamt sind schockiert über die Wohnverhältnisse wie die kleine lebt. Die Mutter ist nicht in der Lage sich vernünftig um die kleine zu kümmern. Sie ist 5 und verhält sich wie 2. Sie kann noch nicht mal richtig sprechen. Sie kann gerade mal 2 Wort Sätze bilden .

Der Mutter ist alles egal und der Beistand und das Jugendamt sind kurz davor ihr die kleine weg zu nehmen. Uns zerbricht es das Herz, zu wissen das die kleine so vernachlässigt wird. In dem Zustand, sag ich mal, wie sie ist. Kommt und kann sie niemals nächstes Jahr zur Schule gehen

Sie würden halt uns die kleine dann geben. Dann muß aber alles noch besprochen und geklärt werden ob es wirklich soweit kommt.

Wir würden sie gerne aufnehmen, haben reichlich Platz und auch Zeit für die kleine. Das wäre alles kein Problem.

Unser anders, sag ich mal Problem. Wenn die kleine zu uns kommt, wie können wir sie fördern das sie all das wieder auf holt? Klar Logopädie, gegebenenfalls Ergotherapie. Viel sprechen, Bücher. Das ist uns klar. Aber gibt es da noch was anderes. Vor allem ist sie jetzt 5 und ist wie 2. Kann man diese Jahre überhaupt wieder nachholen so schnell oder wird sie, den Rest ihres Lebens Probleme haben . Genauso wie die Schule, wie das funktionieren soll . Wir glauben übrigens auch nicht das sie noch nicht mal zum Kindergarten geht. Die Mutter sollte haben wir vom Beistand erfahren, schon seit Monaten einen Termin bei der Logopädie machen, hat sie bis heute nicht..

Das einzige was die Mutter will ist quasi Rache an meinem Mann, weil er sich getrennt hat. Kein Kontakt zum Kind und der Rest ist ihr egal.

Wie gesagt, uns bricht es das Herz und wir würden ihr, wenn die Zeit wirklich kommt so gerne helfen .

Was kann man da machen?.
Ich danke euch jetzt schon mal und wünsche euch noch einen schönen Abend

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Um meine Familie und meine Kinder zu schützen

Melly82
4030 Beiträge
01.06.2022 16:58
Ich würde erstmal die Verhandlung abwarten. Ohne die andere Seite gehört zu haben, wird dir hier niemand einen Rat geben können. Die mama von dem kind erzählt die geschichte nämlich garantiert anders.

Wenn ihr die kleine wirklich bekommt, dann hilft vielleicht ein Termin in einem spz weiter. Soweit ich weiß, überweist der Kinderarzt dort hin.
Ostseekind09
10373 Beiträge
01.06.2022 16:59
Ich denke das wichtigste ist ein normaler Alltag mit vielen Routinen und Sicherheit. Sie fängt ja komplett neu an. Die Förderung kommt nach der Bindung automatisch,sobald ihr euch dann überhaupt beschäftigt. Das ist aber zweitrangig.

Aber Hut ab. Ich habe damals ähnliches erlebt und bin sehr froh dem Kind damals so geholfen zu haben
FoxMami
2962 Beiträge
01.06.2022 17:35
Ich glaube darüber ist es tatsächlich besser mit dem Kinderarzt oder einer Sozialpädagogin zu sprechen. Man müsste echt zuerst schauen ob das Sprachliche nur wegen einer einer Vernachlässigung ist oder da auch gesundheitliche Defizite liegen. Denn normalerweise müsste ja dir Sprache auch ohne viel Förderung und KiGa bei einer 5-jährige anders sein (außer sie spricht eine andere Fremdsprache)
Erst dann kann man einen guten Förderungsplan erstellen. Aber Alltag und Bücher werden auf keinen Fall schaden.
nilou
14021 Beiträge
01.06.2022 20:19
Abwarten, zum einen die Verhandlung und zum anderen erstmal das Kind kennen lernen. Und aufpassen das ihr nicht Zuviel auf einmal wollt, das kann nach hinten losgehen und das Kind komplett überfordern.

Ich würde hier auch SPZ oä mit zu Rate ziehen. Es geht ja erstmal um die Feststellung eines IST Zustanden und klären wo die Problem/Förderbereiche liegen.

Schule: Rückstellung, Förderklassen etc. Da gibt es für fast jedes Kind eine Lösung. Wobei ich das echt nicht als das „Hauptproblem“ sehe. Sondern ehe das soziale/menschliche beim Kind. Auch wenn es von der Mutter weg kommt, das ist hier Hauptbezugsperson. Ihr seid fremde Leute.
FräuleinS
3617 Beiträge
01.06.2022 21:21
Hallo. Sollte die (sprachliche) Entwicklung wirklich „nur“ aufgrund von Vernachlässigung so massiv zurück stehen, dann wurde das Kind aber deutlich vernachlässigt. Da steckt dann ja deutliche Kindesmisshandlung hinter, denn in der Regel lernen Kinder Sprachen sehr leicht, selbst wenn sie nur vor dem Fernseher geparkt werden (natürlich ist trotzdem manchmal Hilfe notwendig, aber ich denke ihr wisst was ich meine).
Da wird also Logopädie nicht reichen, da habt ihr vermutlich sehr viel, auch psychotherapeutische, Arbeit vor euch.
02.06.2022 10:10
Ich komme nicht so ganz mit. Du hast deinen Mann vor zwei Jahren ermutigt, weiter um den Umgang zu kämpfen. Und dann? Als nächstes schreibst du, dass sie nicht weiß, wer er ist. Also hat er den Kampf doch aufgegeben?

Außerdem ist einiges, was du schreibst, ist erstmal eine sehr subjektive Sichtweise. Wer hat denn "diagnostiziert", dass die Kleine "wie 2" ist? Das lässt sich ganz objektiv und wissenschaftlich begründet nicht so einfach nach einem Treffen feststellen, dafür bedarf es differenzierter Diagnostik. Dann wird das Jugendamt oder auch der Beistand (und womöglich auch sonst kein schlauer Mensch auf der Welt) vielleicht niemals nicht feststellen können, ob die Defizite des Kindes Folge von Vernachlässigung sind oder ob das Kind einfach "so ist", sprich eine möglicherweise angeborene Behinderung hat. Schulfähigkeit indes darf nicht mit der Fähigkeit, lesen und schreiben zu lernen bemessen werden. Wie viele Kinder/Menschen würden aufgrund von Beeinträchtigungen sonst NIE schulfähig werden? Natürlich ist eine Rückstellung oft sinnvoll, aber in einem Jahr wird man nicht viel "rausreißen" können. Danach wird man die für sie richtige und sinnvollste Schulform finden müssen. Möglicherweise eine Schule für sprachliche oder für ganzheitliche Entwicklung, auf der sie ihrem kognitiven Niveau entsprechend viele wichtige Sachen lernen wird. Das ist aber vielleicht nicht unbedingt Lesen, Schreiben, Rechnen, sondern auch lebenspraktische Dinge, sprachliche/kommunikative Fähigkeiten, Sozialverhalten.

Das Mädchen ist für euch eine Fremde und offenbar hat sie ein schweres Päckchen zu tragen. Euer Einsatz in allen Ehren, aber überlegt auch, was das Richtige für dieses Kind ist. Seid ihr den Anforderungen eines Kindes mit "Special needs" gewachsen? Sollte sie wirklich ihr gewohntes Umfeld verlassen müssen (was ich erstmal nicht hoffen möchte - also nicht die Aussicht auf eine "bessere Kindheit", sondern dass es wirklich "so schlimm" ist bei der Mutter. Und ihr solltet das auch nicht hoffen!), wird das echt hart für das Mädchen. Da kommt zu den bisherigen Defiziten noch ein heftiges Trauma dazu. Fühlt ihr euch dem gewachsen? Es gibt auch geschulte Pflegefamilien, die vielleicht mehr Erfahrung und Expertise im Umgang mit solchen Fällen haben. Damit möchte ich euch nicht eure Kompetenz und Elternliebe absprechen, aber manchmal tut ein deromantisierter Blick auf die Situation auch ganz gut, um an Perspektive zu gewinnen. "Die würden uns die Kleine geben" (Gedächtnisprotokoll) ist da eine etwas kurzsichtige Formulierung für den Rattenschwanz, der da für die Kleine UND für eure Familie - auch mit euren anderen Kindern - noch so dran hängt.

Nun wartet erstmal die Verhandlung morgen ab. Ich wünsche euch dafür alles Gute und hoffe, du berichtest über das Ergebnis. Bitte verstehe meine Bedenken nicht falsch, aber es gibt auch immer zwei Seiten einer Geschichte. Nichts desto trotz habe ich, sollte es soweit kommen, bestimmt noch einige hilfreiche Tipps für euch, wie ihr der Kleinen helfen könnt. In diesem Fall würde ich euch gerne unterstützen, wenn du magst auch per PN.
Anonym 1 (208694)
0 Beiträge
02.06.2022 12:58
Ich danke euch vielmals.

Die kleine war Frühchen und ist knapp 3 Monate zu früh gekommen. Wir wissen auch das sie zu fördern, ich sag mal auch an zweiter Stelle kommt. Klar ist es auch wichtig. Aber vielmehr auch, sie erstmal an alles zu gewöhnen. Neue Umgebung und all das, das ist schon uns klar. Wir wollten uns nur im Vorfeld schon mal informieren was man machen kann.

Wir werden erst mal morgen den Tag abwarten und gucken was weiter passiert. Falls es so kommen wird, ist die kleine bei uns herzlich willkommen und wir werden alles tun um ihr zu helfen und sie zu unterstützen

Viele liebe Grüße
CrazyBlue
6528 Beiträge
03.06.2022 22:20
Wie war denn die Verhandlung heute?
Butterfly1989
1262 Beiträge
05.06.2022 00:45
Zitat von CrazyBlue:

Wie war denn die Verhandlung heute?


Würde mich auch Interessieren
Anonym 1 (208694)
0 Beiträge
05.06.2022 10:24
Hey

Es läuft erstmal so, daß die kleine erstmal ihren Papa kennen lernen soll. Das Jugendamt wird sich mit uns in Verbindung setzen, damit mein Mann die kleine durch begleitende Umgänge beim Jugendamt sieht. Gleichzeitig wird ein Gutachten über die Mutter erstellt, in wie weit sie sich wirklich um ihr Kind kümmern kann.

Und danach sehen wir weiter wie es läuft. Das Gericht, das Jugendamt und der Beistand hat ihr klar gemacht, daß sie quasi wach werden muß und kümmern muss. Sonst ist die kleine weg.

Sie geben ihr noch eine Chance. Unser Ziel war es ja auch nicht, der kleinen ihrer Mama weg zu nehmen. Selbst mein Mann nicht, das einzige was wir möchten und vorallem mein Mann, seine Tochter hält regelmäßig zu sehen.

Wir sind gespannt wie es weiter geht
05.06.2022 12:23
Zitat von Anonym 1 (208694):

Hey

Es läuft erstmal so, daß die kleine erstmal ihren Papa kennen lernen soll. Das Jugendamt wird sich mit uns in Verbindung setzen, damit mein Mann die kleine durch begleitende Umgänge beim Jugendamt sieht. Gleichzeitig wird ein Gutachten über die Mutter erstellt, in wie weit sie sich wirklich um ihr Kind kümmern kann.

Und danach sehen wir weiter wie es läuft. Das Gericht, das Jugendamt und der Beistand hat ihr klar gemacht, daß sie quasi wach werden muß und kümmern muss. Sonst ist die kleine weg.

Sie geben ihr noch eine Chance. Unser Ziel war es ja auch nicht, der kleinen ihrer Mama weg zu nehmen. Selbst mein Mann nicht, das einzige was wir möchten und vorallem mein Mann, seine Tochter hält regelmäßig zu sehen.

Wir sind gespannt wie es weiter geht


Ich halte das für einen guten und vernünftigen Schritt für alle Beteiligten.
Bekommt die Mama Hilfen vom Jugendamt (SPFH z.B.)?
Ich finde, man urteilt leider manchmal zu schnell und zu hart, wenn Eltern sich nicht richtig kümmern (können). Vielleicht kann sie es nicht besser, vielleicht liegt dem eine (möglicherweise bisher untentdeckte) Krankheit zugrunde und vielleicht hat sie gute Hilfe wirklich nötig. Ich hoffe, sie bekommt, was sie braucht, damit sie ihrem Kind geben kann, was es verdient.
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