Mütter- und Schwangerenforum

Kinder (5 & 3) finden nach Umzug keinen Anschluss

Mama_daheim
3 Beiträge
13.05.2021 19:10
Hallo an alle!

Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich, denn ich bin echt am verzweifeln... Wir (Vater, Mutter, 2 Kinder) sind vor inzwischen fast 2 Jahren umgezogen.

Die Große war damals 3,5 und der Kleine 1,5. Aufgrund einer körperlichen Behinderung meines Sohnes stand ich die ersten anderthalb Jahre seines Lebens schon ein paar Mal kurz vorm Burnout. Die vielen Arzttermine und Behandlungen haben mir sehr zugesetzt, v.a. weil die Betreuung der Großen auch noch komplett an mir hing und ich sie zu Arztterminen oft mitschleifen musste. Kita-Platz hatten wir keinen bekommen. Erst als sie in den Kiga kam, wurde es langsam besser und ich konnte zumindest an den Vormittagen nur mit dem Sohnemann losziehen (Ärzte, Physio, etc.)

Trotzdem war ich damals schon so am Anschlag, dass ich meinen Mann überreden konnte, in ein anderes Bundesland in die Nähe meiner Familie zu ziehen. Hier kauften wir ein Haus; die Betreuung wurde schlagartig einfacher, da der Kiga ganztägig ist und jetzt sogar Oma und Opa nur noch 20 Minuten entfernt wohnen. Mein Mann hat einen neuen Job gefunden, der ihm Spass macht und eigentlich könnte alles perfekt sein.

Bis auf die Tatsache, dass wir am neuen Wohnort, abgesehen von Oma und Opa, keinen Anschluss finden, am allerwenigsten unsere Kinder. Mein Mann hat seine Arbeitskollegen, die er mag, aber Freundschaften haben sich da nicht entwickelt. Ich bin noch in Elternzeit bis Jahresende, da mein Sohn grad wieder eine OP hatte, von der er sich erholt. Ein paar Mamas kenne ich, man trifft sich alle paar Wochen mal auf dem Spielplatz. Mehr entwickelt sich aber auch nicht. Obwohl ich immer mal wieder anschreibe und ein Treffen vorschlage.

Corona hat das Ganze natürlich nicht erleichtert. Turnen, Musikkurs, etc. - Alles konnten wir nur ein paar Mal wahrnehmen. Dann war schon wieder Lockdown!

Meine Tochter leidet ungemein seit dem Unzug und tut mir jeden Tag unendlich leid. In ihrem alten Kiga hatte sie in dem halben Jahr zwischen Hauskauf und Umzug feste Freundschaften entwickelt, fühlte sich wohl und sicher. In unserem alten Wohnumfeld waren viele Kinder im ungefähr gleichen Alter, mit denen sie viel und gerne spielte. Nur musste ich eben immer dabei sein, was wegen dem kleinen Bruder auch oft nicht möglich war.

Diesen Freunden trauert sie aber auch 2 Jahre nach dem letzten Wiedersehen noch sehr hinterher. V.a. weil sie hier keine neuen Freunde findet. Wir laden zwar oft jemanden ein oder treffen Gleichaltrige auf dem Spielplatz. Aber das ist immer nur sporadisch, nichts beständiges, und sie fühlt sich sehr einsam. Auch im Kiga haben alle Kinder scheinbar schon feste Freunde und sie spielt meist allein.

Daheim spielt sie nur noch mit ihrem kleinen Bruder und hat schon total resigniert hier Freunde zu finden. Auch der Kleine hat noch keinen Anschluss. Er war bisher aber auch nur ein paar Wochen im Kiga, da stand schon die nächste Behandlung an. Meine Tochter sehnt schon den Tag herbei, wenn der kleine Bruder endlich wieder in den Kiga darf, damit sie nicht mehr so allein ist.

Ich bereue den Umzug inzwischen sehr und werde auch in dem Haus nicht wirklich glücklich. Zeit, die ich früher mit meinen beiden auf Spielplätzen verbrachte, brauche ich jetzt um Haus und Garten halbwegs in Ordnung zu halten. Und seit dem neuerlichen Lockdown hocken wir wieder nur daheim.

Es so traurig. Was würdet ihr tun?
Ich habe schon so oft daran gedacht, wieder zurück zu ziehen. Jedes Mal, wenn wir mal für ein Wochenende am alten Wohnort waren, war meine Tochter überglücklich 1-2 Freunde wieder zu sehen.

Für meinen Mann kommt ein erneuter Umzug aber nicht mehr in Frage, v.a. da wir wieder komplett von vorn anfangen müssten (neuer Job, neue Wohnung, etc.), nur die Freunde wären die alten...

Freue mich über alle Antworten!

Melly82
4030 Beiträge
14.05.2021 06:55
Das klingt ja alles nicjt schön. Aber ich fürchte, ihr müsst bis nach corona warten. Wenn es mit den ganzen Vereinen und Kursen wieder los geht, finden sich bestimmt Freunde für deine Kinder.
cofjun
493 Beiträge
14.05.2021 07:14
bei uns hat die Schule sehr viele Freundschaften durcheinander gewürfelt (meine Tochter hatte eine beste Freundin im Kiga, in der Schule waren sie getrennt, erst gab es Tränen, mittlerweile hat sie ganz andere Freunde). auch meine 2. hat erst in der Schule wirkliche Freunde gefunden. Vielleicht wird es mit Schuleintritt besser?

Mama_daheim
3 Beiträge
14.05.2021 07:46
Zitat von cofjun:

bei uns hat die Schule sehr viele Freundschaften durcheinander gewürfelt (meine Tochter hatte eine beste Freundin im Kiga, in der Schule waren sie getrennt, erst gab es Tränen, mittlerweile hat sie ganz andere Freunde). auch meine 2. hat erst in der Schule wirkliche Freunde gefunden. Vielleicht wird es mit Schuleintritt besser?


Das ist auch meine große Hoffnung! Sie fragt selbst schon, wann sie endlich in die Schule kommt, weil sie selbst merkt, im Kiga wird das nix mehr...
Mama_daheim
3 Beiträge
14.05.2021 07:48
Zitat von Melly82:

Das klingt ja alles nicjt schön. Aber ich fürchte, ihr müsst bis nach corona warten. Wenn es mit den ganzen Vereinen und Kursen wieder los geht, finden sich bestimmt Freunde für deine Kinder.


Die Hoffnung hatten wit schon ein paar Mal, dass es nach Corona besser wird. Schon saßen wir im nächsten Lockdown...

Gestern hat mein Mann erstmals ausgesprochen, was ich schon seit Wochen befürchte... unsere 5 jährige hat depressive Züge...
LittleTiger
1248 Beiträge
14.05.2021 09:29
Könntest du die Erzieherinnen im Kindergarten um Hilfe bitten? Manchmal gibt es ja Aufgaben (Tisch decken oder so) oder Spiele, die man zu zweit macht. Vielleicht könnte sie deine Tochter da bewusst mit einem charakterlich passenden Mädchen zusammenführen. Da entstehen ja oftmals schnell Freundschaften.
Finia20
708 Beiträge
14.05.2021 09:44
So eine ähnliche Situation hatten wir auch, gerade umgezogen und dann kam direkt Corona das hat es mit drei Kindern nicht gerade einfacher gemacht, aber mittlerweile sind wir angekommen

Ich denke mal das du zu allererst, dass negative Gedankenkarussell abstellen solltest, denn gerade Kinder in dem Alter merken sehr schnell wenn etwas nicht stimmt. Die haben sehr feine Antennen dafür.

Wenn ihr früher viel Zeit auf dem Spielplatz verbracht habt und das nun wegen Haus und Garten gerade nicht geht, dann baut den Kindern eine Matschküche im Garten und lass dir im Haushalt von ihnen helfen, dass macht den Kleinen Spaß und ihr verbringt die Zeit gemeinsam.

Mit den Freundschaften das kommt von alleine, lass die Kinder erstmal ankommen, dass braucht manchmal einfach seine Zeit
Umziehen und sie wieder aus allem rausreißen wird auf euch Dauer nicht glücklicher machen. Macht einfach das beste daraus und der Rest kommt von alleine und irgendwann sind auch die ganze Aktivitäten wieder erlaubt.
Jaspina1
2607 Beiträge
14.05.2021 09:52
Ich würde die Erzieher fragen, welches Kind zu ihr passen könnte und das dann gezielt einladen (z.B. für einen Ausflug oder auf den Spielplatz). Im Kindergartenalter muss man sich sowas einfach mal trauen...
shelyra
69233 Beiträge
14.05.2021 12:04
Nimm dir bewusst Zeit für deine Kinder. 1-2 mal wöchentlich einen Spielplatz Besuch oder ähnliches.
Haus und Garten rennt nicht weg. Die Zeit mit deinen Kindern dagegen schon.

Für den Haushalt könnte man sich auch Hilfe suchen. Wenn dein Sohn einen Pflegegrad hat dann könntest du dir zb jemanden zum Putzen kommen lassen.
Sonce
7267 Beiträge
19.05.2021 06:19
Diese Freundschaften die deine Tochter mit 3,5 Jahren entwickelt hat, wären heute vllt auch gar nicht mehr vorhanden. Zum einen weil sie noch sehr jung war und zum anderen wäre es auch in der alten Heimat mit Corona schwierig geworden die Kontakte konstant zu halten. Natürlich ist sie bei Besuchen im alten Zu Hause überglücklich. Das ist nicht der Alltag, spannend, schön und auch mama geht's dabei gut, wenn sie sieht das die Tochter zufrieden ist. Das signalisiert du deinem Kind indirekt auch. Ich würde jetzt nicht deswegen alles hin schmeißen. Wie dir anderen sagen: warte ab bis sich die Dinge normalisieren. Meine kleine Tochter ist 4,5 und es gab bisher noch nie eine Verabredung, obwohl sie es sich wünscht. Das funktioniert hier einfach nicht aufgrund von corona. Auch tanzen, reiten usw. Fällt flach. Das ist schon eine blöde Zeit. Und ich bin hier im Ort aufgewachsen , nicht neu zugezogen. Die Kontakte hat man derzeit eben sporadisch oder sehr beschränkt.
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