Mütter- und Schwangerenforum

Kita Eingewöhnung

annnnie
1629 Beiträge
04.01.2022 08:56
Hallo ihr Lieben,
wir starten nun die Eingewöhnung noch einmal. Coronabedingt gab es einen Abbruch im alten Jahr und werden nun noch einen Versuch starten. Mein Kind ist 2 Jahre alt und ein eher ängstliches Kind. Er hat oft Angst vor anderen Kindern, Tieren und auch vor einigem Spielzeug. Prinzipiell ist er am liebsten bei Mama und Papa oder mit Mama und Papa zusammen. Fremdbetreuung gab und gibt es häufiger, bei Familienangehörigen, die er kennt. Das klappt auch einwandfrei. Bei der letzten Eingewöhnung war es dann jedoch so, dass ich auch daheim nicht mal mehr den Raum verlassen konnte, ohne dass er in Panik verfallen ist. Irgendwo habe ich etwas falsch gemacht in der Eingewöhnung, und ich weiß nicht genau, wo. Sind hier Erzieherinnen, die mir ein paar Tipps geben könnten, wie ich meinem. Kind die Eingewöhnung schön machen kann und wie ich ihm die Angst nehmen kann?
Rommy-1983
1365 Beiträge
04.01.2022 11:38
Zitat von annnnie:

Hallo ihr Lieben,
wir starten nun die Eingewöhnung noch einmal. Coronabedingt gab es einen Abbruch im alten Jahr und werden nun noch einen Versuch starten. Mein Kind ist 2 Jahre alt und ein eher ängstliches Kind. Er hat oft Angst vor anderen Kindern, Tieren und auch vor einigem Spielzeug. Prinzipiell ist er am liebsten bei Mama und Papa oder mit Mama und Papa zusammen. Fremdbetreuung gab und gibt es häufiger, bei Familienangehörigen, die er kennt. Das klappt auch einwandfrei. Bei der letzten Eingewöhnung war es dann jedoch so, dass ich auch daheim nicht mal mehr den Raum verlassen konnte, ohne dass er in Panik verfallen ist. Irgendwo habe ich etwas falsch gemacht in der Eingewöhnung, und ich weiß nicht genau, wo. Sind hier Erzieherinnen, die mir ein paar Tipps geben könnten, wie ich meinem. Kind die Eingewöhnung schön machen kann und wie ich ihm die Angst nehmen kann?


Lass dein Kind zuhause wenn es noch nicht soweit ist. Das hat garnichts mit falsch machen zu tun. Und gerade jetzt durch Corona wird es ständig gehen kita auf Kita zu. Das wird für dein ohnehin ängstliche Kind ein Alptraum. Lieber warten mindestens bis zum Frühling, dann entspannt sich die Corona Lage und dein Kind ist noch ein paar Monate älter.
Yuria
353 Beiträge
04.01.2022 12:26
Wenn es irgendwie arbeitstechnisch möglich ist gebe ich rommy total recht.

Ich kann (gefühlt) gar nicht sagen wie oft eine Freundin von mir die Eingewöhnung mit ihren Zwillingen gemacht hat und schön war es nie...
Ständig dieses hin und her muss man echt nicht haben wenn es nicht unbedingt nötig ist.

Ab April wird es sicher wieder entspannter.
12Pfoten
1686 Beiträge
04.01.2022 12:30
Ich schließ mich den anderen an.
Mini war bei der ersten Eingewöhnung genauso, ein ganz anderes Kind dann zu Hause.
Wir haben die Einrichtung verlassen und haben es neun Monate später bei einer Tagesmutter probiert und es lief wunderbar.
Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht oder aber das Kind ist noch nicht so weit.
04.01.2022 13:35
Noch eine Stimme für bis April oder so warten.

Und ggf eine andere Einrichtung, ein Neuanfang.

Auf und zu, hin und her, ist Gift.

Solche Kinder tun sich mit einem Teil/geschlossenem Konzept meist leichter.
Alaska
18846 Beiträge
04.01.2022 14:04
Bin ebenfalls für Abbruch. Mit zwei Jahren sind einfach die wenigsten Kinder bereit, sich so stark zu lösen.
Und gerade da sollte eine Eingewöhnung regelmäßig und und alltäglich sein, genauso der Kitabesuch selber.

Ich würd auch bis Frühling schieben. Dann verschwindet Corona hoffentlich wieder nahezu vollständig und lässt dir wenigsten bis Herbst/Winter Zeit, dass der Kiga zur Gewohnheit wird.
ghostcat87
2101 Beiträge
04.01.2022 19:11
Hier eine Meinung aus der anderen Richtung.

Ich selber hab mir letztes Jahr bei der Eingewöhnung ins Hemd gemacht, war öfters kurz vor dem Abbrechen.
Aber ich habe meinem Kind irgendwann vertraut, ich kenn es am besten und ich weiß was es schafft und was nicht. Und ich wollte es abgeben. Ich ließ es gehen.
Aber erst als ich an dem Punkt war wirklich los zu lassen und hinter der Eingewöhnung stand, und wusste dass es gut aufgehoben war, auch wenn es mal weinte, erst dann klappte die Eingewöhnung viel besser.

Mein Kind war 17 Monate. Wir hatten es nicht leicht, von Seite der Einrichtung her gab es Erzieher Mangel usw. Nach ein paar Wochen merkte ich, oh, jetzt passt es. Dann kam ein Rückschlag. Dann wieder ein paar Wochen, noch ein schlimmerer Rückschlag! Ich war so verzweifelt. Dann ging es wieder, ich fasste vertrauen ins Kind und siehe da, morgens kann es inzwischen nicht schnell genug gehen! Noch keine zwei Jahre alt. Diese Freude wenn wir morgens dort ankommen, so toll!

Mein älteres Kind war ähnlich wie deins, nur Mama, Angst vor Kindern, Erzieher, Geräusche, fremden Räumen. Bloß nicht von Mama weg gehen! Nach verzweifelten 2 Wochen hat mich die Erzieherin vom Kind getrennt, auch wenn der Anschein was anderes sagte. Was glaubst du wer mehr geheult hat?? Ich. Obwohl ich dachte ich will das, hat mein Kind was anderes gespürt. War Mama weg, war die liebevolle Erzieherin der Anker und Halt!

Was ich damit sagen will. Nicht nur die Kinder müssen bereit sein, vor allem wir Mamas.
Wenn es liebevolle Erzieher sind, können wir Eltern vertrauen, wissen das Kind ist gut aufgehoben, halten auch aus wenn es beim abgeben weint.
Aber das ist Frust und Angst bei ungewohntem. Wenn die Kinder wissen es ist gut aufgehoben, pendelt sich das ganz schnell ein.
gommel
3901 Beiträge
04.01.2022 20:41
Da stimme ich voll und ganz zu. Selbstreflexion ist wichtig und Ehrlichkeit zu sich selbst. Zu 90% liegt es nicht an den Kindern, sondern die Eltern sind nicht bereit loszulassen. Bereit zu sein, sein Kind vielleicht 8 Stunden abzugeben und zu wissen, dass es unbeschwert spielt und nicht den Eltern hinterher trauert, löst eine Art Konkurrenzdenken aus.
Mamas die tatsächlich nur 2 Wochen Zeit haben, weil sie wirklich arbeiten müssen, sind auch oft emotional bereit dafür und dementsprechend einfacher läuft die Eingewöhnung. Ohne Tränen wird es nicht gehen, dass gehört dazu.
Mamas die viel Luft haben bis zum ersten Arbeitstag sind oft unsicher, rudern immer wieder zurück, was die Kinder merken - deswegen weinen sie dann auch. Das Alter der Kinder spielt nicht wirklich eine Rolle. Wenn sich die eigene Einstellung nicht ändert, wird es nicht besser. Um so älter die Kinder, um so besser können sie manipulieren. Und das ist nicht negativ gemeint. Das ist wichtig für die Kinder, erschwert aber die Eingewöhnung.
Papas meistern in der Regel die Eingewöhnung besser als Mamas.
annnnie
1629 Beiträge
04.01.2022 21:36
Das sind viele gute Ansätze, danke euch. Ich seh mich darin total wieder - ich bin zuhause, muss ihn ja jetzt nicht mehr abgeben (das war bei Anmeldung anders, da war ich arbeiten. Nun durch die Schwangerschaft im BV). Aber ich habe heute versucht, unglaublich ruhig zu sein und mehr Vertrauen zu haben und siehe da - er hatte so viel Freude dort. Meine Einstellung ist vielleicht wirklich das Problem.
04.01.2022 21:55
Hey ich hab viel Arbeitserfahrung in der Krippe.
Ich höre heraus, dass ihr ja nun schon wieder dabei seid. Dann kann ich Dir nur raten, nicht abzubrechen. Du würdest Deinem Kind das Signal geben, es wieder nicht geschafft zu haben und / oder dass dort irgendwas nicht ok ist. Oder allgemein daran, dass Du weggehst und es in einer Gruppe bleiben soll.. Es würde bei einem späteren Versuch wahrscheinlich noch schlimmer.

Es gibt auch Eingewöhnungen die sehr lange dauern, zwei drei Monate.. Aber ja, ehrlich. Es sind meist die Eltern. Sie vertrauen dem Kind zu wenig, wollen nicht loslassen, sie tüdeln ständig wieder am Kind herum, obwohl es eigentlich gut spielt. Ich selbst will mich da nicht ausschließen. Mein Sohn wurde absichtlich von Papa eingewöhnt, ich glaube mit mir hätte es damals aus viel länger gedauert.
Wenn Du den Raum verlassen sollst, ist es einfach wichtig klar zu sein. Verabschiede Dich, sag Du kommst gleich zurück, dein Kind kann so lang spielen und dann geh. Direkt. Bitte nicht noch 3x Tschüss sagen oder wieder das Kind anfassen. Auch wenn es weint. Es ist schwer, aber es wird besser laufen wenn Du klar signalisiert es ist okay. Und vertrau auch darauf, das man Dich holt, sollte es nicht gehen.
Das wird schon! Alles Gute!

gommel
3901 Beiträge
04.01.2022 22:23
Zitat von annnnie:

Das sind viele gute Ansätze, danke euch. Ich seh mich darin total wieder - ich bin zuhause, muss ihn ja jetzt nicht mehr abgeben (das war bei Anmeldung anders, da war ich arbeiten. Nun durch die Schwangerschaft im BV). Aber ich habe heute versucht, unglaublich ruhig zu sein und mehr Vertrauen zu haben und siehe da - er hatte so viel Freude dort. Meine Einstellung ist vielleicht wirklich das Problem.


Sehr gut. Bau auf diesem positiven Tag auf, auch wenn es nicht immer genauso sein wird.
ladyone
8721 Beiträge
05.01.2022 22:36
Wir haben die Eingewöhnung mit 19 Monaten gemacht. Unser Sohn ist auch sehr schüchtern, mochte es nicht, wenn ihn andere Kinder anfassen, hat Angst vor Fremden. Die Erzieherin hat sich bei der Eingewöhnung Mühe gegeben, sein Vertrauen zu gewinnen. Jetzt ist et seit 3 Monaten dort und es geht immer wie besser und er akzeptiert mittlerweile alle Erzieherinnen dort. Zudem bemerke ich, dass er weniger schüchtern ist anderen Kindern gegenüber. Er geht mittlerweile sehr gerne in die Kita und weint beim Abgeben jetzt auch nicht mehr. Sie sind alle sehr zufrieden mit ihm dort. Ich bin froh, haben wir es mit 19 Monaten gemacht und nicht länger gewartet bzw abgebrochen.
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