Mütter- und Schwangerenforum

Mein Kind ist im Kiga ein anderer Mensch

Anonym 190604
3 Beiträge
12.10.2016 13:48
Hallo,

vorab erstelle ich anonym,damit ihr die Möglichkeit habt auch so zu antworten.
Es ist ja doch recht privat.

Mein Sohnemann ist 3 1/2 Jahre alt,Einzelkind

Er geht jetzt seit 8 Wochen in den Kindergarten (ich weiß,ist noch keine Zeit)

Nun ist es so,dass er dort ein anderer Mensch ist,er ist extrem zurückhaltend,introvertiert,schüchtern,beobachtet alles bis ins kleinste Detail.
Im Kindergarten selbst nimmt er nur an wenigen Sachen teil,zuhause zeigt er mir aber alles ganz genau,also er macht durchaus alles nach.

Nun meinen die Erzieherinnen er sei körperlich nicht wirklich fit,ist ja klar,sie erleben ihn ja auch nicht anders.
Wenn ich ihnen erzähle,was er zuhause alles macht,gehe ich davon aus,dass sie meinen ich erzähle irgendwas um ihn zu schützen.
Er hat verschiedene Fahrzeuge,Laufrad,Kettcar,Roller,er ist auf dem Trampolin und klettert.

Er hat einen großen Wortschatz,saugt alle möglichen Dinge auf und erzählt den lieben langen Tag...zuhause jedenfalls.
Er braucht aber auch seine festen Abläufe,für ihn ist das die größtmögliche Sicherheit,er mag es nicht wenn Dinge anders laufen wie sonst.
Ich habe schonmal an eine Hochsensibilität gedacht.

Nun möchte ich irgendwie lernen mich von den Meinungen der Erzieherinnen abzugrenzen,ich weiß ja das es zuhause komplett anders läuft aber ich rechtfertige mich in einer Tour,das macht mürbe.

Wie geht es anderen Eltern die ein ähnliches "Problem" haben?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Um anderen zu ermöglichen anonym zu antworten.

shelyra
69236 Beiträge
12.10.2016 13:57
mein sohn war am anfang im kiga genauso. bis er mit seiner bezugserziehern geredet hat hat es gute 4 monate gedauert und nochmal 2-3 weitere monate bis er auch mal mit anderen erwachsenen dort geredet hat. freiwillig von sich aus hat er nie bei aktivitäten mitgemacht - das hat sich erst im letzten jahr gelegt (er ist jetzt 6).
unsere erzieher hatten da gott sei dank verständnis, da wir sie schon vorgewarnt hatten, dass er länger braucht bis er vertrauen fasst. und dass sie ihn alleine fragen sollen was er machen will, ihn auch mal auffordern teil zunehmen aber ein "nein" auch akzeptieren.

ich würd mich daher bei euren erziehern weder rechtfertigen noch mit ihnen diskutieren!
dein kleiner geht gerade mal 8 wochen dorthin - das ist doch nix. er braucht einfach zeit um anzukommen, vertrauen zu finden...
nilou
14473 Beiträge
12.10.2016 14:00
War bei uns genauso. April 15 Kitastart. Meine Tochter ruhig, zurückhaltend etc im Kindergarten. Zuhause ganz anders aufgeweckt, gezeigt was sie wie will. Im August 15 nach 3 Wochen Feien ging mein Kind in die Kita und war so wie zu Hause. Die Erzieher haben mir vorher auch nicht richtig geglaubt das mein schüchternes introvertiertes Mädchen ein kleiner General ist. Bis zu dem Tag wo sie auch da so war. Seit dem Tag war sie auch in der Kita wie sonst auch. Hat bei ihr einfach etwas gedauert.

Selbst später haben ihre Erzieher bei den Gesprächen gesagt das meine Tochter z.B. Sich nicht selber an- und ausziehen kann. Und ich nur. Doch kann sie sogar sehr gut. Andersherum geht sie in der Kita aufs Klo und zu Hause nicht. Solche Unterschiede muss man einfach nur bei den Gesprächen ansprechen, damit jede Seite weis was das Kind den tatsächlich kann. Rechtfertigen oder so musste ich mich nie, würde ich auch nie. Wir haben einen guten Kontakt zu den Erziehern. Wir lachen eher über diese Dinge. Gerade als mein kleiner General dann die anderen Kindern dann rumkommandiert hat - göttlich.
Marf
29038 Beiträge
12.10.2016 14:20
Jeder ist doch außerhalb der 4 Wände 'anders'!
Im Kiga herrschen andere Regeln,sind viel mehr Personen....da verhält sich Kind dementsprechend.
Zuhause ist es wieder völlig anders und dementsprechend das Verhalten.
Dann kommt die Tagesform ,das Programm usw. dazu.....alles verlangt nach einem bestimmten Tun.
cooky
12588 Beiträge
12.10.2016 14:30
Stellen die Erzieher es denn als Problem da oder wird es halt angemerkt?
Anonym 190604
3 Beiträge
12.10.2016 14:31
Zitat von cooky:

Stellen die Erzieher es denn als Problem da oder wird es halt angemerkt?


Schwer zu sagen.
Sie merken es an,aber unserer Meinung nach mit einem bestimmten "Unterton"
12.10.2016 15:52
Ich arbeite ja selbst in einer KiTa und finde nach so kurzer Zeit, wenn du schon sagst mit Unterton, ein Kind schon so und so einzuschätzen extrem verfrüht.

Er ist ganz frisch, ich vermute mal er war zuvor nicht in einer Krippe, ist einzelkind. Also selbe Faktoren wie bei meiner Tochter.

Kinder sind alle für sich ganz Verschieden. Meine war z.b. genauso wie auch zuhause. Flippt schnell aus, braucht aber auch die Gewohnheit/Routine sonst wirds brisant. Sie hat sich schon gut eingelebt weil jeden Tag Morgenkreis etc eben feste Abläufe sind.

Dein Sohn braucht noch Zeit. Und grade Erzieher sollten das wissen. Nach 8 Wochen ist auch eine Eingewöhnung noch nicht durchlaufen.
Wir sagen beim Elternabend auch immer das, betrifft auch Hortkinder also Ü6, die Kinder mindestens !! bis Dezember, also Start der Weihnachtsferien brauchen, bis sie in etwa ihren Platz und routine in der Gruppe gefunden haben.
Andere Kinder brauchen 1/2 Jahr, manche sogar ein komplettes Jahr und sind im 2. Kindergartenjahr total anders.

Ich würde wirklich mal sagen in einer ruhigen Minute, das dein Sohn einfach noch die Zeit braucht. Und fast alle Kinder sind etwas anders in der Gruppe als Zuhause.
Wir haben richtige Wirbelwinde, wo die Eltern sagen, Mensch so kenn ich das Kind ja garnicht. Genauso andersrum. Was? Mein Kind so brav? Zuhause ganz anders.

Zuviel reininterpretieren würde ich noch garnicht. 3,5 Jahre sind noch sehr junge Jährchen und grade wenn ein Einzelkind es so garnicht kennt und dann mal (bei uns 27 Kinder in der Gruppe) eben so viele andere Kinder rumwuseln ist das so.
Er wird seinen Platz finden und irgendwann platzt der Knoten

Alles liebe =)
12.10.2016 18:43
Das ist doch völlig normal,wie soll er denn sonst sein?!Jeder Mensch ist in verschieden situationen anders,ich bin zuhause auch anders,ruhiger,wie wenn ich unter Freunden bin,ausgelassener als wenn ich auf Arbeit bin.Kinder sind doch keine Computer.Er muss seinen Platz in der Gruppe erst finden.Die Erzieherinnen meckern immer,ist ein Kind zu laut,zu leise,isst zuviel oder zu wenig,ich sollte meiner Tochter mit 2 Fausthandschuhe mitgeben,weil sie keine Zeit hätten jedem Kind beim anziehen zu helfen.Brauchen sie auch nicht,sagte ich,kann sie selbst!Nein,falsch,Fausthandschuhe!Schlimm.Und kaum ist ein Kind mal nicht Hyperaktiv mit ADS ist es gleich wieder hochsensibel.Nicht jeder Junge ist laut und schreit und schlägt und rennt,so wie nicht jedes Mädchen Puppen mag.Vieleicht ist es einfach ganz normal?! Meinung?Die Kinder einfach mal wieder in ruhe Kind sein lassen ohne jeden Pups den sie lassen zu bewerten.War damals ein sehr langes Gespräch mit der Erzieherin Lass die Erzieherinnen reden und steh auf seite deines Kindes.
Heidelbeere
196 Beiträge
12.10.2016 19:03
Zitat von Anonym 190604:

Zitat von cooky:

Stellen die Erzieher es denn als Problem da oder wird es halt angemerkt?


Schwer zu sagen.
Sie merken es an,aber unserer Meinung nach mit einem bestimmten "Unterton"


Das klingt nicht so toll. Es gibt leider auch Erzieherinnen/Erzieher, die mit bestimmten Kindern nicht klar kommen/sie nicht mögen. Wenn du das Gefühl hast, dass die ein Problem mit deinem Kind haben, dann such das Gespräch mit denen! Ich find das nämlich viel zu früh, nach so kurzer Zeit zu behaupten, das Kind wäre motorisch nicht fit , der muss sich doch zuerst mal einleben!!
Anonym 190604
3 Beiträge
13.10.2016 09:08
Ich danke euch für die lieben Worte,es hilft mir die Dinge etwas gelassener zu sehen
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