Mütter- und Schwangerenforum

Probleme in der Kita

28.09.2021 10:10
Hallo,

Ich weiss nicht genau, warum ich das Thema erstelle, aber mir kreisen soooo sooo viele Gedanken gerade durch den Kopf.
Unser großer word im Januar 3 Jahre alt.
Seit beginn gibts es hier immerwieder Probleme.
Besser gesagt andere haben immerwieder ein Problem. Wir versuchen bestmöglich auf ihn einzugehen und damit klarzukommen.
Mit 9 Monaten ist er Stundenweise zur Tagesmutter, weil ich wieder Arbeiten musste, war auch alles gut, nur dass sie uns mehrfach drauf angesprochen hat, dass er vielleicht schlecht hört, weil er bei Anweisungen sie teilweise ignoriert hat und so getan hat, als würde we sie nicht hören. Er hört aber organisch gesehen gut (w mehrfach beim HNO), nur hatte ich das Gefühl, dass wenn er keine Lust hat, er alles um sich rum ignoriert. Er ist desöfteren „in seiner kleinen Welt“.
Mit 1,5 ist er in die Krippe gekommen.
Im Elterngespräch wird gesagt, dass er höflich, umgänglich, Kuschelig und sozial ist, aber immer wieder „Aussetzer“ hat und dann gar nichts mehr geht. Er versteckt sich, hört nicht, rebelliert gegen Alltagsabläufe, obwohl er ja eigentlich weiss, wie es läuft. Auch da wieder der Verdacht, dass er schlecht hört - wieder durch den HNO ausgeschlossen. Er spricht such deutlich schlechter als die anderen, versteht aber eigentlich alles was man sagt. Es seidenn er hat diese „Aussetzer“. Dann schaltet er auf Durchzug.

Seit diesem Kitajahr ist er in die Kita gewechselt (gleiches Gebäude, gleiche Etage, die Erzieher kannte er schon, da sie Rotieren in der kleinen Kita)

Die neuen Erzieher mag er nach meinem Gefühl mehr und freut sich auch jeden Tag auf die Kita. Möchte auch immer hin, falls er einen Tag mal warum auch immer nicht geht.

Die „guten“ Tage sind schon etwas mehr geworden (2 von 5 Tagen an denen alles „gut“ geht)
An den anderen Tagen hat er trotzdem immermal diese „Aussetzer“. Schmeisst sich auf den Boden, schreit, zieht sich in seine Welt zurück, hört nicht. Obs jetzt beim Händewaschen vor dem Essen ist. Obs mein Umziehen ist. Obs beim Spaziergang ist, dann läuft er oft vorneweg und hört nicht auf „Stop“, dann muss er halt in den Wagen, weil es einfach zu Gefährlich ist, im Wagen meckert er dann eigentlich den ganzen Weg zurück.
Oft muss sich ein Erzieher komplett für ihn absondern. Natürlich wegen Personalmangel manchmal schwierig und die zweite Erzieherin hat dann in der Zeit 18 Kinder alleine. Wenn sie zu dritt sind, geht es ja.

Sprachlich ist er immernoch stark hinter, sagt jetzt zwar viele einzelne Wörter, aber keine 2-Wort-Sätze und kann sich generell noch schlecht mitteilen. Viel noch mit Gestik und Mimik. Ist frustriert, wenn man ihn aber nicht versteht. Manchmal versucht er ganz aufgeregt zu Erzählen und ich verstehe kaum was, kann vieles zwar deuten, wenn ich aber falsch liege wird er wütend.
Letzte Woche hat er das erste mal in der Kita um sich geschlagen und andere Kinder gekniffen.
So an und für sich ist er aber ein soziales Kerlchen und und geht auch gut mit seinem kleinen Bruder um.
Hilft sehr gerne mit, achtet von sich aus auf seine Ordnung. Das verlangen wir von ihm nicht, aber er muss immer alles erst aufräumen, bevor er was anderes macht.

Zuhause läuft es etwas besser aber auch hier ist er oft frustriert, wütend, versucht bis aufs Messer zu diskutieren. Akzeptiert kein „Nein“, die Begründung interessiert ihn nicht. Hört erst auf zu diskutieren, wenn man es schafft in Abzulenken, darauf muss er sich aber auch einlassen, sonst klappt es nicht.
Wenn im Spiel irgendwas nicht so klappt wie er möchte ist er schnell Frustriert und Wütend, kann dann auch keine Hilfestellungen annehmen.
Er isst schlecht, es dürfen nur bestimmte Dinge sein. Kleidung ist schwierig, aber etwas besser seit er sie sich komplett selbst aussucht, 3x umziehen, bis alles passt ist aber keine Seltenheit.
Er möchte noch seine Flasche zum schlafen haben. Bekommt er auch, weil sogar nach 3 Wochen nur mit MagicCup jeden Abend Frust und Trauer herrschte. Er kann es einfach nicht Akzeptieren. Um des Friedens willen bekommt er wieder eine Flasche.

Motorisch ist er von beginn an sehr sehr fix gewesen, ist mit 8 Monaten frei gelaufen. Ist der größte in der Gruppe obwohl dort Kinder bis 4 Jahren sind. Wird von Menschen die ihn nicht kennen für älter (auf 4 Jahre geschätzt) gehalten.

Soviel dazu.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei der Kinderärztin. Ich bin total Planlos, was dort passiert bzw. passieren kann. Die Erziehungsberatung ist auch eingeschaltet, aber passiert gerade nichts. Sie wollte erstmal mit der Kita kommunizieren, weil wir ja Zuhause soweit zurechtkommen.

Ich hatte bisher immer den Gedanken „Ist nur ne Phase“, „wird schon besser“ aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.
In allererster Linie möchte ich, dass ihm geholfen werden kann mir seinen Gefühlen umzugehen. Ich habe immerwieder das Gefühl, dass ihn seine Gefühle überwältigen und er damit nicht klarkommt.

Wie seht ihr das ? Normal oder nicht? Was kann man noch machen um dem Knirps zu helfen?

Vielen Dank und Sorry für den langen Text
Lillylac
1087 Beiträge
28.09.2021 10:19
Ich habe einiges in meinem Sohn wiedergefunden... Also damals... Jetzt ist er schon 11....
Ich kann dir empfehlen deinen Sohn in einem SPZ vorzustellen. Die machen dann eine umfassende Diagnostik. Körperlich, psychologisch, sozial-emotional, Intelligenz. Und können dann weiter helfen oder eben vermitteln.
Bei meinem Sohn kam raus, dass er eine Form von Autismus hat. Er ist quasi ein "Sheldon Cooper".
28.09.2021 10:32
Zitat von Lillylac:

Ich habe einiges in meinem Sohn wiedergefunden... Also damals... Jetzt ist er schon 11....
Ich kann dir empfehlen deinen Sohn in einem SPZ vorzustellen. Die machen dann eine umfassende Diagnostik. Körperlich, psychologisch, sozial-emotional, Intelligenz. Und können dann weiter helfen oder eben vermitteln.
Bei meinem Sohn kam raus, dass er eine Form von Autismus hat. Er ist quasi ein "Sheldon Cooper".


Danke die für deine Erfahrung, eine Form von Autismus wurde auch bei einem meiner Brüder festgestellt, deswegen bin ich da jetzt etwas Alarmierter, da es schon in der Familie vorgekommen ist.
Ich hoffe. Dass wir nächste Woche eine Überweisung ins SPZ bekommen können, das wäre auch mein Wunsch, da sie dort einfach anders auf ihn gucken können als die Kinderärztin.
Sie hat immer nur gesehen, dass er ja auch „gut“ kann, motorisch gut entwickelt ist und halt nur etwas „Sprechfaul“ ist
JuRa1014
6113 Beiträge
28.09.2021 11:08
Warst du mit ihm bei einem normalen HNO Arzt? Wenn ja, dann empfehle ich dir einen Arzt für phoniatrie
Lealein
10265 Beiträge
28.09.2021 11:08
Viele Problematiken erkenne ich aus der Zeit mit meinem Sohn wieder (Sprache, wie in einer eigenen Welt, Diskussion). Nur, dass ich ihn damals als sehr lebhaftes Kind eingeordnet habe. Erst zur Schulzeit hin kam dann die Diagnose Hyperkenetische Störung (Mischung aus ADHS und emotionale Störung). Heißt nicht, dass er jetzt eine derartige Störung oder Autismus wie von der anderen Userin benannt, haben muss, aber Fakt ist, dass er deutlich mehr Unterstützung und Führung braucht.

So oder so, müsst ihr konsequenter werden, Strategien entwickeln, wie ihr diese durchsetzt (was du ja bereits tust indem du ihn ablenkst). Da hilft die therapeutische Unterstützung die dich coacht.

Ich wünsche dir einen aufschlussreichen Termin beim Kinderarzt und dass es nicht abgetan wird und euch gff geholfen wird.
28.09.2021 11:17
Zitat von JuRa1014:

Warst du mit ihm bei einem normalen HNO Arzt? Wenn ja, dann empfehle ich dir einen Arzt für phoniatrie


Wir waren mit ihm erst beim normalen HNO, dann in der Pädaudiologie, mit „Sprechschule“ anbei, das wäre ja sowas in der Art glaube ich.

Aber auch imm Alltag merken wir, dass er Hören KANN… egal wie leise oder undeutlich es ist…
Er weiss welche Landwirtschaftsmaschine draußen auf dem Feld fährt, obwohl er es nicht sieht, er weiss, WER da gerade die Treppen hochkommt, obwohl er das nicht sieht ( anhand des Schrittgeräusches) usw usw…

Also ne organische Ursache bei den Ohren können wir denke ich mal ausschließen.
28.09.2021 11:29
Zitat von Lealein:

Viele Problematiken erkenne ich aus der Zeit mit meinem Sohn wieder (Sprache, wie in einer eigenen Welt, Diskussion). Nur, dass ich ihn damals als sehr lebhaftes Kind eingeordnet habe. Erst zur Schulzeit hin kam dann die Diagnose Hyperkenetische Störung (Mischung aus ADHS und emotionale Störung). Heißt nicht, dass er jetzt eine derartige Störung oder Autismus wie von der anderen Userin benannt, haben muss, aber Fakt ist, dass er deutlich mehr Unterstützung und Führung braucht.

So oder so, müsst ihr konsequenter werden, Strategien entwickeln, wie ihr diese durchsetzt (was du ja bereits tust indem du ihn ablenkst). Da hilft die therapeutische Unterstützung die dich coacht.

Ich wünsche dir einen aufschlussreichen Termin beim Kinderarzt und dass es nicht abgetan wird und euch gff geholfen wird.


Genauso habe ich ihn bisher aus eingeordnet.. teilweise sehr Lebhaft und Willensstark.

Führung und Regeln braucht we definitiv, die fordert er sich auch quasi ein. Ohne läuft gar nichts. Wenn irgendwas neu ist oder ausser der Reihe, wissen wir dass er am Abend komplett abdreht. Nicht in dee Situation, esseidenn sie dauert zu lang, sondern erst danach. Dann muss man ihn ganz schön auffangen.

Zuhause ist das auch deutlich leichter umzusetzen, deswegen läuft es wahrscheinlich zuhause auch besser.
In der Kita fehlt meistens einfach eine Person, die ihm mehr Aufmerksamkeit geben kann und sie Führung ermöglichen kann. Vielleicht kann die Ärztin ja aber auch der Kita nen Tipp geben.
Ich sauge alles an Tips auf und versuche es umzusetzen, differenziert nachdem ob es ihm Hilft oder nicht. Man lernt ja stetig dazu.

Das mit dem Konsequent.. ja in wie weit ?
Jetzt am Beispiel mit dem MagicCup.. ich habe nach 3 Wochen aufgegeben… weil ich ihn einfach nicht weiter quälen wollte. War das richtig? Hätte ich noch weiter durchhalten sollen? Wie lange? Ich finde das schwierig.
Wenn wir was sagen oder es Regeln gibt, wird davon auch nicht abgewichen, sonst könnte er ja versuchen das noch weiter auszuhebeln.. aber nach 3 Wochen Allabendlicher Trauer, Frust und Geschrei war ich mir nicht sicher, ob das so richtig ist in dem Falle.
Aber auch da können wir nie Lernen.

Dankeschön
Ich hoffe es auch, wir wurden jetzt so oft „abgewimmelt“, das lass ich nicht mehr zu.
Ob es jetzt zu einer Diagnose kommt oder nicht, Hauptsache ihm wird geholfen.
Waffel
1030 Beiträge
28.09.2021 13:13
Ich habe einmal mitgelesen, und auch wenn ich zum eigentlichen Thema oder dem, was Euch beschäftigt, nichts beitragen kann: die Milchflasche. Dieses beschäftigt Dich ja ebenfalls

Mein Sohn hatte keinen Schnuller und warum und wie auch immer wir nach dem Stillen bei der Milchflasche gelandet sind - sie wurde im Laufe der Zeit (Jahre) zwar weniger, gehörte aber als festes Ritual morgens sowie abends dazu. Und zwar bis er knapp über 4 Jahre war. Wir haben es nie thematisiert, mein Bauchgefühl sagte mir, es ist okay. Er braucht dieses. Er kann und könnte Milch aus der Tasse trinken, bestand aber auf seine Flasche warme Milch. Irgendwann war es dann gut.

Wenn Du das Gefühl hast, Dein Sohn braucht seine Flasche noch, würde ich persönlich sie (noch) nicht entziehen.
shelyra
69110 Beiträge
28.09.2021 15:16
Wurde mal Logopädie in Betracht gezogen? Besonders da das Thema Sprache ja schon länger aktuell ist.

Einige Punkte (ausrasten, Frustration, usw) können auch damit zusammen hängen weil niemand ihn versteht. Obwohl er gerne kommunizieren möchte
01.10.2021 12:37
Zitat von shelyra:

Wurde mal Logopädie in Betracht gezogen? Besonders da das Thema Sprache ja schon länger aktuell ist.

Einige Punkte (ausrasten, Frustration, usw) können auch damit zusammen hängen weil niemand ihn versteht. Obwohl er gerne kommunizieren möchte


Logopäde würde ich mal ansprechen.
Danke
01.10.2021 12:41
Die Kita hat mich heute angesprochen und meinte, dass heute ein super Tag war, weil auch nur 7 Kinder in der waren.
Wenn er die Aufmerksamkeit bekommt, ist er wohl deutlich besser fürbar.
Sie haben dann auch gefragt ob ich mich um eine zusätzliche Person für ihn kümmern könnte.
Wäre das sowas wie ein Integrationshelfer? Ohne gestellte Diagnose bekommt man sowas bestimmt nicht, oder ? Aber er würde davon definitiv profitieren.
Mamawutz
4 Beiträge
01.10.2021 13:31
Ich habe in deinen Schilderungen teilweise meinen eigenen Sohn wiedergefunden. Er hat autismus.
Ich würde ebenfalls dazu raten, es in einem SPZ abklären zu lassen. Sollte bei deinem Sohn eine Erkrankung/Störung, in welcher Form auch immer, vorliegen, wäre es mit einer entsprechenden Diagnose erstens deutlich einfacher, die entsprechenden Hilfen zu organisieren und zweitens ist es, meiner Erfahrung nach, auch als Eltern deutlich einfacher, bestimmte Verhaltensweisen, die außerhalb der norm liegen aber der Erkrankung/Störung zugrunde liegen, zu akzeptieren und entsprechend angemessen darauf zu reagieren.
Beispiel Milchflasche. Mein Sohn ist 5 und trinkt noch seine Flasche. Bei einem gesunden Kind wäre sie schon längst weg. Bei meinem hochgradig autistischen Sohn akzeptiere ich sie als Teil seines autistischen Verhaltens.
11.10.2021 21:42
Der Termin beim Arzt ist durch…
Sie hat es erstmal unter sensorische Integrationsstörung laufen…. Wir stehen auf mehreren Wartelisten für eine Ergotherapie, die Frühförderung habe ich beim Gesundheitsamt beantragt, da haben wir erst ende November einen Termin für das Erstgespräch, aber immerhin.
Ins SPZ wollte sich uns erstmal nicht überweisen…. Erstmal Ergo und die Frühförderung (wobei ich da nicht ganze genau weiss was dort passiert und wie es abläuft) und wenns später nötig sein wird ins SPZ, wenn man eine klarere Linie hat. Die nehmen wohl eh keinen auf, wenn keine explizite Verdachtsdiagnose vorliegt.

Die Musikalische Frühbildung und das Gruppenturnen sollen wir weitermachen, das soll wohl auch sehr gut dafür sein.

Ich bin gespannt ob und inwieweit das was bringt. Ich bin zumindest guter Dinge, dass jetzt was passiert
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