Hallo

Ich weiß nicht, wie ich meinem Sohn (4.Klasse)helfen kann, Aufsätze zu formulieren.

Er liest eigentlich recht gut und kommt über seine 10 verlangten Bücher weit hinaus.
Nun haben sie als 1. Schularbeit eine Bildgeschichte-sie soll mindestens 120-besser mehr- Wörter betragen aus 5 Bildern. Er formuliert zwar ganz schöne Sätze, aber nach höchstens 40-50 Wörtern fällt ihm nichts mehr ein.
Das "Ausschmücken" bzw. auch mal was schreiben, was nicht unmittelbar am Bild zu sehen ist, geht einfach nicht.

Ich selber war und bin eine Leseratte und brächte aus diesen 5 Bildern 400 Wörter raus.

Gibt es da einen Trick???

LG

Jeder Aufsatz bzw. jeder Text hat eine Struktur. Diese sollte man lernen. Aufsatz schreiben heißt, diese Struktur zu verfolgen und sie auszufüllen mit Wörtern und Sätzen.
Bei Bildern würde ich sagen, dass die wichtigste Regel lautet: Vom Allgemeinen zum Detail. Dadurch wird der Aufsatz automatisch ein wenig redundant und so kann er an Wörtern und gleichzeitig an Struktur gewinnen. Ein gelungener Aufsatz ist kein Werk der Phantasie, "mir fällt nichts mehr ein" gilt deswegen nicht. Er wird sicher etwas vergessen haben...das gilt es zu identifizieren.

Zitat von Engelchen1975:

Hallo

Ich weiß nicht, wie ich meinem Sohn (4.Klasse)helfen kann, Aufsätze zu formulieren.

Er liest eigentlich recht gut und kommt über seine 10 verlangten Bücher weit hinaus.
Nun haben sie als 1. Schularbeit eine Bildgeschichte-sie soll mindestens 120-besser mehr- Wörter betragen aus 5 Bildern. Er formuliert zwar ganz schöne Sätze, aber nach höchstens 40-50 Wörtern fällt ihm nichts mehr ein.
Das "Ausschmücken" bzw. auch mal was schreiben, was nicht unmittelbar am Bild zu sehen ist, geht einfach nicht.

Ich selber war und bin eine Leseratte und brächte aus diesen 5 Bildern 400 Wörter raus.

Gibt es da einen Trick???

LG

Ich habe Aufsätze in der Schule immer geliebt.
Die ersten 4 Klassen konzentrieren sich auf Fantasieaufsätze und freies Schreiben. Die Bilder sind ja nur eine Hilfestellung um einen groben Faden vorzugeben.

Wenn zB das Bild einen Hasen zeigt und das nächste einen Zaun... könnte er sich überlegen was da alles passiert.
Vielleicht hilft es ihm seinen Figuren einen Namen zu geben und ihm zu sagen, dass er sich ein Abenteuer ausdenken soll... was passiert Wolfgang dem Hasen bis er zum Zaun kommt? Wie schafft er es trotz seinem verletzten Ohr das Gleichgewicht beim Sprung zu halten? usw. usw.

Erlaubt ist was Spaß macht.

Du kannst Deinem Kleinen helfen Spaß dran zu finden. Manchmal hilft es auch ein Beispiel zu zeigen. Geh mit ihm zur Bücherei...

Stell ihm gezielt Fragen beim Aufsatz... was könnte "der Hase" noch alles erleben (nur als Beispiel)

Dann hilft auch der Spannungsbogen. Zunächst langsam steigern (neugierig machen, die Protagoisten vorstellen, Umfeld beschreiben), dann Höhepunkt (etwas unvorhergesehenes passiert den Protagoisten), dann langsam wieder runterkommen und ein Ende mit Augenzwinkern (nur als Beispiel, stark vereinfacht).

Frag ihn doch mal welche Kindergeschichte er früher spannend fand oder findet und warum.

Er sollte am Anfang einfach los schreiben ohne über die schöne Formulierung nachzudenken. Am Schluss kann man dann nochmal an der Formulierung feilen, wenn die Story stimmt.

Pfiffikus - das ist eine Kladde mit Synonymen plus einem Aufgabenheft, das hilft, phantasievoller zu schreiben, bessere Verben, Adjektive zu finden, treffend zu beschreiben... Lohnt sich!

Ich würde ihn in den ersten Klassen nicht zu sehr mit Regeln, Struktur und konstruierten Sätzen langweilen. Feinschliff gern zum Schluss. Zuerst muss der Flow her...

Es geht um freies Schreiben und Fantasie... es sollte ihm Spaß machen, dann wird es richtig gut!

Es hilft am Anfang eine einfache DVD Geschichte mit ihm BEWUSST anzusehen (als Beispiel Arielle oder Hänsel und Gretel oder oder oder was ihm gefällt und nicht zu lang ist). Dann redet ihr danach darüber was am Anfang der Geschichte passiert ist, was in der Mitte und was am Ende.

Du hilfst ihm so die Geschichte im Spannungsbogen zu sehen / zu verstehen dass es da einen gibt. Dann kannst Du ihm sagen, dass er alles bestimmen kann was in seiner Geschichte passiert. Tiere die sprechen können oder anders aussehen als in Wirklichkeit, oder Superkräfte haben usw.

Mehr muss er meiner Meinung nach nicht wissen um Spaß zu haben und seine Fantasie fließen zu lassen.

Habt ihr eine Volkshochschule oder ähnliches in der Nähe? Unsere hier bietet Aufsatz schreiben als Kurs speziell für Kinder an.

Zitat von nilou:

Habt ihr eine Volkshochschule oder ähnliches in der Nähe? Unsere hier bietet Aufsatz schreiben als Kurs speziell für Kinder an.

Haben wir-aber meist Erwachsenenbildung. Ob auch für Kinder was dabei wäre, müsste ich schauen.
Eigentlich ist es eh komisch: Wenn ich eine Geschichte erzähle, schmieden sich die Kinder etwas zusammen( sodass es am Ende ganz anders ausfällt, als geplant).

Ich hatte ja immer das gegengesetzte Problem...mir fiel immer so viel ein, dass ich mit der Zeit nicht zusammen gekommen bin.

Ich kann mich aber noch erinnern, dass unsere Lehrerin zu dem Thema der (Bild) Geschichte noch Wörter genannt hat die unter kommen mussten. (Plötzlich, rot, Blatt...).
Mich schrenkte es ein wenig in meiner Fantasie ein, aber ich weiß, dass sich manche damit auch leichter taten um alles etwas ausführlicher zu schreiben.