Mütter- und Schwangerenforum

Erfahrungen mit jahrgangsübergreifendem Unterricht

laemmchen
2537 Beiträge
19.02.2010 13:43
Habt ihr schon welche :
ich wurde eben vom Elternrat unserer Grundschule angerufen, und man hätte gerne meine Meinung, da die Rektorin ein Feedback der Eltern haben möchte.
Vor 5 Jahren wurde diese Unterrichtsform eingeführt
Mein Sohn ist nun in der 4. Klasse, gehörte also quasi noch zu den *Veruchskaninchen*
Im 1. Schuljahr war ich total begeistert, weil er sich nach oben orientiert hat, und die Klassenlehrerin mir immer wieder sagte, er sei in einigen Bereichen so weit wie die Zweitklässler.
Ab dem 2. Schuljahr nahm meine Begeisterung dann merklich ab, und auch die Motivation meines Sohnes
Ich habe das Gefühl,dass in dieser Unterrichtsform noch weniger auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden kann, und die viele Freiarbeit einfach zu viel für so junge Schüler ist.Ich hätte mir mehr Anleitung gewünscht, und dafür sind nicht die älteren Schüler zuständig, sondern der Lehrer.
In unserem Fall kann es auch an der meiner Meinung nach äusserst inkompetenten Lehrerin liegen, die mein Sohn in den ersten 2 Schuljahren hatte *hä*
Nun hat er einen anderen Klassenlehrer, aber der kann ja nicht die gesamten Versäumnisse von 2 Jahren aufholen
ich überlege tatsächlich jetzt schon, auf welche Schule ich meine Kleine schicken soll, da hier in der Stadt nur noch 1 Schule an der klassischen Unterrichtsform festhält, und die wäre für mein Kind kaum fussläufig zu erreichen
Habt Ihr positive Erfahrungen damit gemacht???
Vll lag es in unserem Fall auch nur an dieser unsäglichen Lehrerin und meinem faulen Sohn, dass ich damit nichts anfangen kann
Ich werde mir jetzt erstmal einige Notizen dazu machen, da wohl die meisten Eltern sich nicht trauen ihre Meinung gegenüber der Rektorin zu vertreten(mir wurde auch angeboten, anonym zu bleiben )
Leene
2823 Beiträge
19.02.2010 13:50
In meiner Grundschule (die übrigens mittlerweile geschlossen wurde, weil es sich für so wenig Kinder nicht mehr "rentierte ) gab es jeweils nur eine Lehrerin für die 1. und 2. sowie für die 3. und 4. Klasse. Die Klassen waren relativ klein, 7-10 Schüler waren die Regel. Das war super und hatte eigentlich für uns alle nur Vorteile. Allerdings kann ich mir das bei größeren Klassen nicht mehr so leicht vorstellen. Es ist ja schon etwas anderes, ob 8 Kinder sich ruhig selbst beschäftigen sollen, oder 24. Von daher kann ich mir vorstellen, dass Kinder, die vielleicht nicht so gut selbständig arbeiten können und noch mehr Hilfe vom Lehrer brauchen, da etwas überfordert sind. Ich würde deine Bedenken und Beobachtungen der Rektorin schildern und dann sehen, was sie dazu sagt.
vollzeitmama
11699 Beiträge
19.02.2010 13:51
In unserer Grundschule ist es so ähnlich. Man kann die ersten beiden Klassen in einem Jahr, in zwei Jahren oder auch in drei Jahren machen. Meine Kinder sind zwar noch zu klein, aber von anderen Müttern weiß ich, dass sie alle total zufrieden sind. Allerdings ist euer Modell ja etwas anders, wenn ich das richtig verstanden habe.
laemmchen
2537 Beiträge
19.02.2010 13:53
bei uns ist es so, das 1.&2. zusammen sind, und 3.&4.
Wenn die Klassen tatsächlich kleiner wären, könnte ich mir das auch gut vorstellen, aber ich hatte immer das Gefühl, dass in den 25er Klassen totales Chaos herrscht, es war immer so laut, ich konnte nicht nachvollziehen,dass man da lernen kann
vollzeitmama
11699 Beiträge
19.02.2010 15:08
Hier ist es so, dass immer etwa 20 Kinder in einer "Klasse" sind. Für diese Kinder gibt es 2 Lehrer und 2 Räume.
19.02.2010 15:21
Ich habe meine Kinder bewusst an eine andere Grundschule geschickt.
Also an eine die noch an den klassischen Jahrgansklasse festhält.
Der beste Freund meines sohnes geht in eine jahrgansübergreifende Klasse und kommt überhaupt nicht klar.
In vielen Bereichen ist er sehr weit(besonders Mathe) und soll da jetzt den jüngeren helfen, dazu fehlen ihm aber eindeutig noch die Kopetenzen sodass die jüngeren Kinder nichts davon haben und er auch nur gefrustet ist.
Was Rechtschreibung betrifft ist er weit zurück und anstatt das er mal gezielt gefördert wird darf er immer wieder mit den jüngeren zusammen üben. Ich bin ja echt nicht für Druck durch die Schule(wer mich kennt weiß das ich es sogar ablehne ) aber er muss doch gefördert werden, oder? Mann kann doch nicht einfach sagen egal, besonders da es bei ihm eine Sache der Anstrengung ist. Er könnte, aber er hat keine Lust. Diese Lust sollte geweckt werden, aber das geschieht meiner Meinung nach nicht, wenn er einfach vor sich hin lernt(bzw. eben nur das macht was ihm Spaß macht).
laemmchen
2537 Beiträge
19.02.2010 18:43
Zitat von vollzeitmama:

Hier ist es so, dass immer etwa 20 Kinder in einer "Klasse" sind. Für diese Kinder gibt es 2 Lehrer und 2 Räume.

wow
wo ist denn hier ???
wir haben ganz normale klassengrösse von 24-28 kindern mit einem lehrer
das ist meiner meinung nach total chaotisch
Lieschen666
37 Beiträge
20.02.2010 14:30
ich finde so etwas ganz,ganz toll!!!!Den dadurch wird die Chance gegeben,das die Kinder in ländlichen Gegenden nicht soweit mit dem Bus in die nächste Stadt fahren müssen.Von mir aus könnten auch wie früher 1-4 auf den Dörfern alle zusammen unterichtet werden,da bin ich ganz ehrlich.Ich bin ja in der Politik,und bin der festen Meinung,das es die Chance für die ländlichen Gegenden,also jahrgangsübergreifender Untericht....Ich bin komplett gegen Schulschliessungen...
vollzeitmama
11699 Beiträge
20.02.2010 15:00
Zitat von Lieschen666:

ich finde so etwas ganz,ganz toll!!!!Den dadurch wird die Chance gegeben,das die Kinder in ländlichen Gegenden nicht soweit mit dem Bus in die nächste Stadt fahren müssen.Von mir aus könnten auch wie früher 1-4 auf den Dörfern alle zusammen unterichtet werden,da bin ich ganz ehrlich.Ich bin ja in der Politik,und bin der festen Meinung,das es die Chance für die ländlichen Gegenden,also jahrgangsübergreifender Untericht....Ich bin komplett gegen Schulschliessungen...


Ich finde auch, bevor die Schulen geschlossen werden, sollten jahrgangsübergreifende Klassen eingerichtet werden. Die Grundschule, in die ich früher ging, war Teil einer groeßn Schule in einem anderen Ort und sollte dann auch geschlossen werden, als es zu wenige Kinder wurden. Allerdings haben da die Eltern nicht mitgespielt und sich mit allen möglichen Mitteln gewehrt. Ja, und jetzt ist es das Modell wie die Thread-Eröffnerin hat. Allerdings kann ich dazu nichts sagen, weil ich nicht mehr dort wohne.
Lieschen666
37 Beiträge
21.02.2010 09:54
Ja,da muss man sich auch für einsetzen....wir haben es hier bei unserer haupt und realschule leider nicht geschafft"schnief".Ich wahr da auch an vorderster Front dabei,habe Briefe aufgesetzt an alle möglichen Stellen,Wir sind an die Presse gegangen haben Unterschriftenaktionen gestartet,Demonstriert ,gestritten und sogar geweint.Aber leider wahr der Kampf umsonst,aber ich bereue es nicht.Wenn ich heute an der Schule vorbeifahre,kommen mir die Tränen.Ich finde das einfach toll,die großen und die kleinen alle zusammen an einer Schule
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