Mütter- und Schwangerenforum

Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht

24.08.2016 11:57
Mein Sohn wurde gerade eingeschult und ich hatte einen Zettel in der Mappe, ob er am konfessionell-kooperativen Religionsunterricht teilnehmen soll oder nicht.

Wird so bei jemandem von euch unterrichtet? Was wird da so gemacht?
Bei der Lehrerin hab ich schon nachgefragt. Sie könne den Lehrplan gern mit mir durchgehen, dafür bräuchten wir aber Zeit und einen Termin

Eigentlich würden wir ihn ungern rausnehmen, weil er dann die Zeit in einer anderen Klasse absitzen müsste. Aber wir haben halt keine wirkliche Vorstellung, wie Religionsunterricht funktionieren soll, wenn da alles so wischi-waschi ist
DieOhneNamen
28904 Beiträge
24.08.2016 12:14
Huhu,
warum nimmst du das Angebot der Lehrerin nicht an?

Sie wird dir sicher am besten erklären können wie es dann abläuft.

Lg
24.08.2016 12:48
Ich würde es mir wirklich von der Lehrerin erklären lassen und dann schauen, ob ich das vertreten kann oder nicht.
soev
7331 Beiträge
24.08.2016 12:55
Konfessionell-kooperativ klingt für mich nach katholisch und evangelisch gemischt.
Vielleicht lohnt es sich aufgrund der Schülerzahlen nicht, katholisch und evangelische Religion getrennt anzubieten? Was ist denn die Alternative für ungetaufte Kinder bzw. Kinder mit anderem Glauben?
24.08.2016 14:25
Wir haben das auch. Bei uns nehmen eigentlich recht viele Kinder teil, sogar die meisten Jesiden und Kurden.
Ich gebe das Fach nicht, aber bekomme ab und an mal mit, was meine Klasse gerade so macht. Letztes Jahr (3. Klasse) haben sie einen Test über Mose geschrieben und mussten die 10 Gebote auswendig lernen. Im Moment vergleichen sie wohl gerade katholisch und evangelisch. Meine letzte Klasse hat in der 4. den Islam besprochen.
Ansonsten decken sich, gerade in 1-2, die Themen auch oft mit dem, was ich in Ethik so mache. "Ich in der Gemeinschaft", "Meine Stärken", "Gefühle erkennen", "Freundschaft" usw. Nur dass sie zu den Themen immer in der Kinderbibel lesen.

Ich werde Schnappi definitiv dafür anmelden. Das wichtigste über den Katholizismus lernt sie ja eh im Kommunion- bzw. Firmunterricht.

Zudem gibt es hier in der Gegend oft das Problem der Alternativlosigkeit. An meiner Schule gibt es in diesem Schuljahr nur für einen Jahrgang Ethikunterricht, weil in den anderen nicht genügend Kinder da waren, um eine zusätzliche Lehrerstunde zu bekommen. Heißt für die Muslime und ein paar Atheisten: Stillarbeit in einer Parallelklasse.
Indira
13680 Beiträge
24.08.2016 15:25
Zitat von Mamota:

Wir haben das auch. Bei uns nehmen eigentlich recht viele Kinder teil, sogar die meisten Jesiden und Kurden.
Ich gebe das Fach nicht, aber bekomme ab und an mal mit, was meine Klasse gerade so macht. Letztes Jahr (3. Klasse) haben sie einen Test über Mose geschrieben und mussten die 10 Gebote auswendig lernen. Im Moment vergleichen sie wohl gerade katholisch und evangelisch. Meine letzte Klasse hat in der 4. den Islam besprochen.
Ansonsten decken sich, gerade in 1-2, die Themen auch oft mit dem, was ich in Ethik so mache. "Ich in der Gemeinschaft", "Meine Stärken", "Gefühle erkennen", "Freundschaft" usw. Nur dass sie zu den Themen immer in der Kinderbibel lesen.

Ich werde Schnappi definitiv dafür anmelden. Das wichtigste über den Katholizismus lernt sie ja eh im Kommunion- bzw. Firmunterricht.

Zudem gibt es hier in der Gegend oft das Problem der Alternativlosigkeit. An meiner Schule gibt es in diesem Schuljahr nur für einen Jahrgang Ethikunterricht, weil in den anderen nicht genügend Kinder da waren, um eine zusätzliche Lehrerstunde zu bekommen. Heißt für die Muslime und ein paar Atheisten: Stillarbeit in einer Parallelklasse.


Genau so ist es bei unserem Sohn auch wie du das beschreibst.

Wir sind katholisch und die Religionslehrerin evangelisch
Schnecke510
7212 Beiträge
26.08.2016 05:13
Zitat von Adara:

Aber wir haben halt keine wirkliche Vorstellung, wie Religionsunterricht funktionieren soll, wenn da alles so wischi-waschi ist


Mir war gar nicht bekannt, dass es einen konfessionell-kooperativen Religionsunterricht gibt.
Naja, wenn das eine Mischung aus katholischer und evangelischer Religionslehre ist, dann wird sich das in der Realität kaum auswirken. Ich denke nicht, dass dort die Grundfragen der Differenzen der beiden Glaubensrichtungen diskutiert werden; mit 6-Jährigen kann man nicht wirklich sinnvoll über das Mariendogma, die Frauenordination oder die Unfehlbarkeit des Papstes sprechen. Insofern: Es wird wohl einfach Religionsunterricht sein; der konfessionell-kooperative Aspekt kommt wahrscheinlich gar nicht so sehr zum Tragen, die Gefahr eines Wischi-Waschis sehe ich nicht.
Wenn die Wahl zwischen Religion und Ethik besteht an eurer Schule, dann würde ich mich für Ethik entscheiden. Ich denke, da lernen die Kinder über Religion, nicht die Religion. Das finde ich besser.
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