Mobbing - eine Mama packt aus
20.06.2025 20:39
Es gibt Erlebnisse, die verschwinden nicht einfach. Sie prägen, verändern, hinterlassen Spuren - oft unsichtbar für andere.
Die Plattform gibt mir die Möglichkeit, unsere Geschichte zu erzählen: anonym, aber offen. Denn manche Erfahrungen müssen geteilt werden.
Unsere Geschichte ist zu umfassend, zu tief, um sie in wenigen Minuten zu erzählen.
Deshalb möchte ich sie Stück für Stück aufschreiben - wie Seiten in einem Tagebuch. Nicht , um Mitleid zu wecken, sondern um sichtbar zu machen, was sonst oft verborgen bleibt.
Ich glaube, ein Grund, warum mein Kind nicht zögerte, mir vom ersten Vorfall zu erzählen, liegt auch darin, dass ich vor Jahren ein Buch gelesen habe - es handelte von einem Kind, das gemobbt wurde. Diese Geschichte hat mich tief berührt. Schon im Kindergartenalter habe ich deshalb mit meinem Kind darüber gesprochen, wie wichtig es ist, mir Bescheid zu sagen, wenn es sehr stark geärgert oder verletzt wird. Damit ich helfen kann. Ich habe meinem Kind immer vermittelt, dass es keine Angst haben muss und sich niemals schämen sollte, wenn es verletzt oder ungerecht behandelt wird. Denn das Schweigen darf niemals größer sein als der Mut , Hilfe zu suchen. Und genauso wichtig ist mir, dass mein Kind niemals selbst zu jemanden wird, der anderen sowas antut.
Warum ich das hier schreibe? Weil mein Kind mir neulich sagte, dass Kinder, die mit ihren Eltern über solche Dinge sprechen , oft als peinlich gelten. Das hat mich traurig gemacht - und zu gleich in meinem Entschluss bestärkt laut und ehrlich zu erzählen. Denn kein Kind sollte sich dafür schämen müssen, sich seinen Eltern anzuvertrauen.
Ich saß in einer Beratungsstelle. Da mein Kind das Erlebte nicht noch einmal schildern sollte, habe ich das Gespräch übernommen. Ich wurde gefragt, ob mein Kind übergewichtig sei oder andere äußerliche Merkmale habe. An dieser Stelle möchte ich betonen : Es sind nicht nur übergewichtige Kinder, die gemobbt werden. Mein Kind ist ein ganz normales Kind - vermutlich würde man es meinem Kind nicht sofort ansehen, dass es ein Opfer geworden ist.
Für heute reicht es erstmal...
Die Plattform gibt mir die Möglichkeit, unsere Geschichte zu erzählen: anonym, aber offen. Denn manche Erfahrungen müssen geteilt werden.
Unsere Geschichte ist zu umfassend, zu tief, um sie in wenigen Minuten zu erzählen.
Deshalb möchte ich sie Stück für Stück aufschreiben - wie Seiten in einem Tagebuch. Nicht , um Mitleid zu wecken, sondern um sichtbar zu machen, was sonst oft verborgen bleibt.
Ich glaube, ein Grund, warum mein Kind nicht zögerte, mir vom ersten Vorfall zu erzählen, liegt auch darin, dass ich vor Jahren ein Buch gelesen habe - es handelte von einem Kind, das gemobbt wurde. Diese Geschichte hat mich tief berührt. Schon im Kindergartenalter habe ich deshalb mit meinem Kind darüber gesprochen, wie wichtig es ist, mir Bescheid zu sagen, wenn es sehr stark geärgert oder verletzt wird. Damit ich helfen kann. Ich habe meinem Kind immer vermittelt, dass es keine Angst haben muss und sich niemals schämen sollte, wenn es verletzt oder ungerecht behandelt wird. Denn das Schweigen darf niemals größer sein als der Mut , Hilfe zu suchen. Und genauso wichtig ist mir, dass mein Kind niemals selbst zu jemanden wird, der anderen sowas antut.
Warum ich das hier schreibe? Weil mein Kind mir neulich sagte, dass Kinder, die mit ihren Eltern über solche Dinge sprechen , oft als peinlich gelten. Das hat mich traurig gemacht - und zu gleich in meinem Entschluss bestärkt laut und ehrlich zu erzählen. Denn kein Kind sollte sich dafür schämen müssen, sich seinen Eltern anzuvertrauen.
Ich saß in einer Beratungsstelle. Da mein Kind das Erlebte nicht noch einmal schildern sollte, habe ich das Gespräch übernommen. Ich wurde gefragt, ob mein Kind übergewichtig sei oder andere äußerliche Merkmale habe. An dieser Stelle möchte ich betonen : Es sind nicht nur übergewichtige Kinder, die gemobbt werden. Mein Kind ist ein ganz normales Kind - vermutlich würde man es meinem Kind nicht sofort ansehen, dass es ein Opfer geworden ist.
Für heute reicht es erstmal...
20.06.2025 22:28
Sehr schön gesagt! Es ist wichtig, dass wir die Augen aufhalten, da Mobbing oft erst zu spät oder gar nicht wahrgenommen wird von den Lehrkräften.
21.06.2025 07:16
Mama, bitte sei nicht sauer. Ich bekomme auch keinen Ärger in der Schule – ich habe mich lediglich gewehrt. Xys Elternteil meinte, dass du Probleme bekommen würdest, wenn ich dir davon erzähle. Dieser Tag veränderte alles.
Dabei war ich sogar noch zuversichtlich, dass es ein einmaliger Vorfall bleiben würde – schließlich war die Schule bereits informiert.
Mein Kind hatte Angst, zur Schule zu gehen – und hat es bis heute.
Was soll man tun, wenn das andere Kind strafunmündig ist? Zur Polizei gehen? Dieser Gedanke war für mich weit entfernt – denn letztlich muss das andere Kind keinerlei Konsequenzen tragen. Ich war weiterhin zuversichtlich, dass es vonseiten der Schule Konsequenzen geben würde – sofort und nicht erst Wochen später.
Manchmal sollte man einfach nicht zu viel denken. Was ich später erfuhr: Schon von Anfang an ist einiges schiefgelaufen. Eigentlich hätte die Schule eine Meldung an die Polizei machen müssen. Zwar hat sie in solchen Fällen einen gewissen Ermessensspielraum – aber in diesem Fall hätte sie definitiv handeln sollen.
Vermutlich macht das im Nachhinein keinen Unterschied mehr. Doch eine Frage, die sich mehrere Menschen stellten, mit denen ich darüber gesprochen habe, bleibt offen: Warum ist dieses Kind überhaupt noch an der Schule?
Ein paar Wochen später saß ich schließlich doch bei der Polizei und erstattete Anzeige – wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung.
Was ich zusätzlich herausfand: Das Kind ist der Polizei bereits bekannt – und soll andere anstiften. Außerdem weiß es ganz genau, dass nichts passieren kann.
Wer das Wort anstiften liest, kann sich denken, dass das Kind nicht zögerte, Verstärkung zu organisieren. Und während man auf Gerechtigkeit hofft, taucht die Sorge auf: War es richtig, eine Anzeige zu erstatten? Was, wenn daraus Nachteile entstehen? Doch die Konsequenz blieb aus – das Kind und die Eltern erschienen nicht zur Vorladung. Verpflichtet waren sie dazu nicht.
Bitte verzeiht mir, dass ich nicht weiter ins Detail gehen kann – aus Schutz meiner Familie. Fortsetzung folgt...
Dabei war ich sogar noch zuversichtlich, dass es ein einmaliger Vorfall bleiben würde – schließlich war die Schule bereits informiert.
Mein Kind hatte Angst, zur Schule zu gehen – und hat es bis heute.
Was soll man tun, wenn das andere Kind strafunmündig ist? Zur Polizei gehen? Dieser Gedanke war für mich weit entfernt – denn letztlich muss das andere Kind keinerlei Konsequenzen tragen. Ich war weiterhin zuversichtlich, dass es vonseiten der Schule Konsequenzen geben würde – sofort und nicht erst Wochen später.
Manchmal sollte man einfach nicht zu viel denken. Was ich später erfuhr: Schon von Anfang an ist einiges schiefgelaufen. Eigentlich hätte die Schule eine Meldung an die Polizei machen müssen. Zwar hat sie in solchen Fällen einen gewissen Ermessensspielraum – aber in diesem Fall hätte sie definitiv handeln sollen.
Vermutlich macht das im Nachhinein keinen Unterschied mehr. Doch eine Frage, die sich mehrere Menschen stellten, mit denen ich darüber gesprochen habe, bleibt offen: Warum ist dieses Kind überhaupt noch an der Schule?
Ein paar Wochen später saß ich schließlich doch bei der Polizei und erstattete Anzeige – wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung.
Was ich zusätzlich herausfand: Das Kind ist der Polizei bereits bekannt – und soll andere anstiften. Außerdem weiß es ganz genau, dass nichts passieren kann.
Wer das Wort anstiften liest, kann sich denken, dass das Kind nicht zögerte, Verstärkung zu organisieren. Und während man auf Gerechtigkeit hofft, taucht die Sorge auf: War es richtig, eine Anzeige zu erstatten? Was, wenn daraus Nachteile entstehen? Doch die Konsequenz blieb aus – das Kind und die Eltern erschienen nicht zur Vorladung. Verpflichtet waren sie dazu nicht.
Bitte verzeiht mir, dass ich nicht weiter ins Detail gehen kann – aus Schutz meiner Familie. Fortsetzung folgt...
21.06.2025 17:03
Ich nahm einen Termin mit den Sozialarbeitern wahr – das Gespräch brachte jedoch keine Veränderung.
Daraufhin kontaktierte ich erneut die Polizei. Der zuständige Sachbearbeiter zeigte Engagement und vereinbarte kurzfristig einen Termin. Er setzte sich nochmals ein – kurz darauf wurde ein Krisengespräch in der Schule anberaumt. Das Jugendamt, das ebenfalls informiert worden war, meldete sich nie.
Einige Wochen später rief mich der Polizist erneut an und erkundigte sich nach dem Sachstand – doch passiert war nichts. Auch er zeigte sich enttäuscht über den Stillstand.
In der Beratung lernte ich, dass mein Kind – solange es sich in dieser belastenden Situation befindet – keine innere Ruhe finden kann, nicht am Selbstwertgefühl arbeiten kann und das Erlebte nicht verarbeiten kann . Selbst wenn mehrere Psychologen mit meinem Kind arbeiten würden, ist die Chance auf Erfolg unter diesen Bedingungen extrem gering.
Also dachte ich: Wenn mir niemand helfen kann, dann mache ich vom Gewaltschutz Gebrauch. Ich rief dort an und erkundigte mich – und war erleichtert, als es hieß: „Ja, das geht.“ Doch vor Ort folgte die nächste Enttäuschung: Man riet mir, einen Anwalt einzuschalten, um Druck auf die Schule auszuüben. Das jedoch würde Zeit kosten, die wir eigentlich nicht haben.
Ganz ehrlich: Wenn die Eltern bzw. das Elternteil dem Kind nicht zeigt, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war – was soll da die Schule ausrichten? Ist das nicht in erster Linie eine Frage der Erziehung?
In der Zwischenzeit hatte das Kind zwar eine Strafe erhalten, doch diese wurde eher als etwas Positives wahrgenommen...
22.06.2025 07:22
Mein Kind ist seit Monaten dauerhaftem Mobbing ausgesetzt. Wir Erwachsenen haben es bisher nicht geschafft, das zu stoppen. Noch immer warte ich auf einen Termin mit der Schulleitung. Noch immer warte ich auf das Gespräch zwischen den Sozialarbeiter*innen und meinem Kind. Noch immer warte ich darauf, dass das Thema endlich offen in der Klasse angesprochen wird. Und ich warte darauf, dass die Vereinbarungen aus dem Krisengespräch auch wirklich umgesetzt werden.
Besonders bitter : Das Kind, das mein eigenes immer wieder angreift, hat selbst gesagt, dass zwar viel angekündigt wurde, aber am Ende nur ein einziges Gespräch geführt wurde. Es weiß: Konsequenzen folgen nicht. Und es ist nicht das erste Mal, dass ein anderes Kind betroffen ist.
Wie diese Geschichte ausgeht? Leider ist das völlig ungewiss.
Besonders bitter : Das Kind, das mein eigenes immer wieder angreift, hat selbst gesagt, dass zwar viel angekündigt wurde, aber am Ende nur ein einziges Gespräch geführt wurde. Es weiß: Konsequenzen folgen nicht. Und es ist nicht das erste Mal, dass ein anderes Kind betroffen ist.
Wie diese Geschichte ausgeht? Leider ist das völlig ungewiss.
22.06.2025 07:55
Was muss mein Kind seit Monaten durchstehen? Es begann mit einem körperlichen Angriff. Seitdem wird mein Kind tagtäglich bedroht – auf schlimme und erschreckende Weise. Mein Kind wird auf das Übelste beleidigt. Anfangs war es ein Kind, dann zwei, dann drei – mittlerweile beteiligen sich viele Kinder daran.
Mein Kind wird sogar mitten im Unterricht beleidigt. Mein Kind erhält beleidigende Anrufe. Selbst wenn Nummern blockiert werden, finden die anderen Wege, meinem Kind die Beleidigungen dennoch zu senden. Es werden Gerüchte über mein Kind verbreitet, die sogar Kinder erreichen, die mein Kind gar nicht kennen. Auch in der Öffentlichkeit bleibt mein Kind nicht verschont – es wird lautstark beleidigt.
All das kommt von Kindern, die einst zu den Freunden meines Kindes zählten. Doch sobald ein Gerücht auftaucht, spricht niemand mehr mit meinem Kind – es wird sofort verurteilt und ausgegrenzt.
Was hat mein Kind daraus gelernt? Mein Kind hat gelernt, niemandem mehr vertrauen zu können. Dass es besser ist, nicht alles zu erzählen. Mein Kind hat erfahren, wie sich Ausgrenzung anfühlt. Wie Demütigungen schmerzen. Mein Kind hat lernen müssen, dass nicht jeder ihm glaubt – auch nicht Erwachsene.
Mein Kind hat erlebt, wie andere versuchen, die Wahrheit zu verdrehen und Situationen so darzustellen, dass mein Kind am Ende als Verursacher dasteht. Mein Kind hat gelernt, mit dem Gefühl tiefer Ungerechtigkeit zu leben.
Und mehr noch: Mein Kind leidet inzwischen unter Schlafstörungen. Mein Kind kann keine guten Gedanken mehr fassen – wie auch, wenn mein Kind sogar aufgefordert wird, sich selbst zu verletzen.
Und sieht man es diesen Kindern an? Nein. Es sind nicht nur auffällige Jugendliche – sondern auch jene, die nach außen hin ruhig, zurückhaltend und freundlich erscheinen.
In der Welt der Jugendlichen scheint es nur noch Schwarz-Weiß zu geben: Entweder man gehört zu denen, die ärgern – oder zu denen, die geärgert werden. Dazwischen scheint kein Platz mehr zu sein
Und all das – nur weil das Kind nicht damit einverstanden war, dass mein Kind mit einem anderen Kind befreundet war. Mittlerweile sagt sogar die Jahrgangsleitung, dass wir die Situation vermutlich nicht mehr in den Griff bekommen werden.
Mein Kind wird sogar mitten im Unterricht beleidigt. Mein Kind erhält beleidigende Anrufe. Selbst wenn Nummern blockiert werden, finden die anderen Wege, meinem Kind die Beleidigungen dennoch zu senden. Es werden Gerüchte über mein Kind verbreitet, die sogar Kinder erreichen, die mein Kind gar nicht kennen. Auch in der Öffentlichkeit bleibt mein Kind nicht verschont – es wird lautstark beleidigt.
All das kommt von Kindern, die einst zu den Freunden meines Kindes zählten. Doch sobald ein Gerücht auftaucht, spricht niemand mehr mit meinem Kind – es wird sofort verurteilt und ausgegrenzt.
Was hat mein Kind daraus gelernt? Mein Kind hat gelernt, niemandem mehr vertrauen zu können. Dass es besser ist, nicht alles zu erzählen. Mein Kind hat erfahren, wie sich Ausgrenzung anfühlt. Wie Demütigungen schmerzen. Mein Kind hat lernen müssen, dass nicht jeder ihm glaubt – auch nicht Erwachsene.
Mein Kind hat erlebt, wie andere versuchen, die Wahrheit zu verdrehen und Situationen so darzustellen, dass mein Kind am Ende als Verursacher dasteht. Mein Kind hat gelernt, mit dem Gefühl tiefer Ungerechtigkeit zu leben.
Und mehr noch: Mein Kind leidet inzwischen unter Schlafstörungen. Mein Kind kann keine guten Gedanken mehr fassen – wie auch, wenn mein Kind sogar aufgefordert wird, sich selbst zu verletzen.
Und sieht man es diesen Kindern an? Nein. Es sind nicht nur auffällige Jugendliche – sondern auch jene, die nach außen hin ruhig, zurückhaltend und freundlich erscheinen.
In der Welt der Jugendlichen scheint es nur noch Schwarz-Weiß zu geben: Entweder man gehört zu denen, die ärgern – oder zu denen, die geärgert werden. Dazwischen scheint kein Platz mehr zu sein
Und all das – nur weil das Kind nicht damit einverstanden war, dass mein Kind mit einem anderen Kind befreundet war. Mittlerweile sagt sogar die Jahrgangsleitung, dass wir die Situation vermutlich nicht mehr in den Griff bekommen werden.
22.06.2025 08:51
Das war unsere Geschichte. Beim Schreiben habe ich gemerkt, dass sich manche Informationen doch auf uns zurückführen lassen würden – deshalb ist es bei dieser kurzen Zusammenfassung geblieben.
23.06.2025 11:51
Ist ein Schulwechsel eine Option für euch? Ansich finde ich es absolut falsch, das Opfer die Konsequenzen tragen zu lassen und nicht den Täter, aber der Schutz des Kindes ist das wichtigste.
Und bzgl. darüber reden, wir reden auch über alles, das hat so weit geführt, dass auch "fremde" Kinder mit uns reden weil sie es zuhause nicht können.
Und bzgl. darüber reden, wir reden auch über alles, das hat so weit geführt, dass auch "fremde" Kinder mit uns reden weil sie es zuhause nicht können.
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