Mütter- und Schwangerenforum

Asperger Autismus / ASS-Austausch Thread

29.08.2022 22:33


Vielleicht kann sich noch jemand an den Thread "Autistische spektrums Störung erinnern".
Der kam damals von mir.

Es hat sich in der Zeit einiges getan.

Unsere große hatte nach der Verdachtsdiagnose ASS, dann nach der Einschulung in die (nun doch) Förderschule gehabt und im laufe diesen Schuljahres dann, dann weiterlaufenden Therapien und Beobachtungen, sowie Bögen zur Beurteilung die festgesetzte Diagnose:
- Asperger Autismus
- ADHS
bekommen.

Wir haben uns, was Medikation betrifft extrem unwohl gefühlt, aber nach langem hin & her, als Versichert wurde, jederzeit Abzusetzen ohne NW, entschlossen es zu versuchen.
Das erste was ein Griff ins Kloo. Das hat ihre empfindlichkeit gegenüber Geräuschen noch mehr gesteigert, sodass die Schulglocke schon zu laut war.
Einem weiteren Versuch wollten wir eine Chance geben, und damit fahren wir seit über einem Jahr sowas von gut, das ist wahnsinn.

Nach 1 1/4 Jahren der Förderschule, der Diagnose und dann dem sofortigen
beantragen einer Schulbegleitung, sowie einen Platz in einer HPT, ging es relativ schnell.
Beides bewilligt.
Im April, da sie kognitiv wirklich sehr gewieft ist, begann mit der Schulbegleitung die Probelaufzeit in der hiesigen Regelschule.
Diese lief dermaßen überraschend gut, das die SB gesagt hatte, wenn sie der Förderlehrkraft erzählt, wie S. sich macht, dann glaubt sie das nicht.
Eine 180 Grad Wandlung.

Sie kam und kommt mit der Klassenstärke von 27 Kindern zurecht, braucht dazu aber natürlich noch viel Unterstützung durch die SB (Schulbegleitung).
Sie benötigt kaum noch ihre Kopfhörer.
Sie knüpft erste festere soziale Bindungen, auch von sich aus.

Man wollte, da sie den Schulstoff ja nun auch kannte und sie sich manchmal langweilte, die Probezeit verlängern bis Sommer.
Nunka, kurzum. Mit bravur bestanden.

Ab Sepembter ist sie festes Regelschulkind in einer tollen Inklusionsschule. Mit Schulbegleitung und HPT haben wir, zusätzlich zu den 6 monatigen Sitzungen bei der Psychologin solche Fortschritte gemacht, wo wir uns, ganz ehrlich, vor 2-3 Jahren niemals gesehen hätten.

Es läuft wirklich super gut. Was hatten wir verzweifelte Monate, Wochen, Tage, Stunden, Nächte...
Natürlich gibt es immer noch Phasen, wo wir an die Grenzen kommen, gerade weil die verbale Komunikation oft so missverstanden wird.
In ihrem Kopf ist alles so wild, wie ein Knäuel. Was für uns logisch erscheint, ist für die erstmal totales Chaos.
Dann reden wir 10 Minuten aneinander vorbei und artet in weinen&frustration aus.
Allerdings mit wesentlich schnellerem "runterkommen".

Sie kann so Stolz auf sich sein, wir sind es auch.

Vielleicht finden sich wieder ein paar Mamas, und / oder Papas zusammen um sich auszutauschen.

Aktuell gehen wir, aufgrund der Vorteile, auch Steuerlich, den SB-Ausweis an.
Aber ich verzweifel da gerade etwas an den ganzen Seiten.
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