Mütter- und Schwangerenforum

Hilfe für stark geistig behindertes Kind

ela010186
879 Beiträge
16.08.2013 16:25
Hallo ihr lieben,

ich brauche ein wenig Hilfe.

Es geht um die Tante meiner Tochter, also die Schwester meines Ex-Mannes.
Ich mache mir langsam Sorgen um sie.
Das Mädchen ist 16 fast 17, aber auf dem geistigen Stand einer 6 jährigen und laut Ärzten wird sich das auch nicht mehr ändern.
Leider wohne ich zu weit weg um aktiv zu helfen und ihre Mutter schafft es körperlich auch nicht wirklich.

Nun sagte sie mir dass das Mädchen restlos mit allem überfordert ist und sich letzte Woche sogar ein Messer in den Hals stechen wollte als sie was gefragt wurde.
Meine Tochter macht grad Ferien dort und ich mach mir natürlich auch um meine Maus Sorgen

In der nächsten Woche bin ich auch dort und habe mir überlegt ob ich nicht irgendwie helfen kann.
Dem Mädchen muss doch irgendwie geholfen werden, mit einer Therapie oder so?

Habt ihr vielleicht Tipps wo man sich hinwenden könnte damit das Mädchen schnellstmöglich Hilfe bekommt?
So kann es doch nicht weitergehen
Vielleicht noch als Info, die Familie wohnt in Thüringen unweit von Erfurt

Ich danke euch schon mal für Tipps und Hilfen
-M-Y-A-
23178 Beiträge
16.08.2013 16:58
evtl wäre sie in einer psychiatrischen einrichtung gut aufgehoben. ich weiss,das hat den anschein,von abschieben,aber wenn man als eltern nicht mehr weiterkommt,ist das eine gute möglichkeit sie fachgerecht betreuen zu lassen. in erster linie steht ihre gesundheit im vordergrund und dann könnte man schauen,ob sie nicht in eine behinderteneinrichtung kommen könnte,bzw in einer behindertenwerkstatt arbeitet. ich weiss ja nicht,wie "fit" sie ist,aber ich denke mir,das es sie auch aufmuntert,wenn sie etwas produktives tun darf/kann und fühlt sich dadurch nützlicher
ela010186
879 Beiträge
16.08.2013 17:04
Ich denke nicht das die Mama ihre geliebte Tochter weggeben wird, auch wenn es eventuell das richtige für sie wäre.
Deswegen habe ich an so eine Art Therapie gedacht aber ich weiß eben nicht wie/was und oder wo?
Und ob sie in so eine Werkstatt gut aufgehoben wäre weiß ich nicht, wie gesagt sie ist eher wie ein kleines Kind.
Wenn meine Maus da ist, muss sie das selbe bekommen was meine auch bekommt sonst ist die Eifersucht riesengroß.
Und da muss man dann auch schauen wo man hingeht, denn als 16 jähriges stark übergewichtiges Mädchen die in einem Indoorspielplatz mitspielen möchte (als Beispiel) wird es da schon sehr schwierig.
-M-Y-A-
23178 Beiträge
16.08.2013 17:14
diese werkstätten werden dem mädchen aber helfen ,ihre fähigkeiten zu stärken. sie arbeiten mit holz und das sind teilweise "aufgaben" die ein normalentwickeltes kindergartenkind erlernen kann.
hat die frau für das kind schon eine pflegestufe?
ela010186
879 Beiträge
16.08.2013 17:19
ich glaub momentan hat sie Pflegestufe 0, eine andere bekommt sie wohl nicht weil das Mädel soweit ja selbstständig ist also sich allein an und ausziehen kann, allein essen kann und sich auch allein eine gewisse Zeit selbst beschäftigen kann.

Mehr weiß ich auch nicht, ich bekomme das ja auch nicht so mit nur am Telefon mal oder wenn ich das eine mal im Jahr für ein paar Tage dort bin. Bisher war es aber noch nicht so schlimm und nun wird es eben immer schlimmer. Sobald sie was nicht hin bekommt rastet sie aus und schreit alles zusammen.

-M-Y-A-
23178 Beiträge
16.08.2013 17:24
fakt ist,das mädchen kann nicht immer nur zu hause sein. die mutter braucht auch zeit ,um kraft zu tanken und das mädchen muss lernen ,sich abzukapseln. mir fällt wirklich nichts besseres ein,als behindertenwerkstatt. sie wird morgens geholt und nachmittag/abends wieder gebracht.
ela010186
879 Beiträge
16.08.2013 17:26
Na noch geht sie ja in eine Waldorf / bzw. Regenbogenschule in die 8. Klasse. Deswegen dachte ich erstmal an eine Therapie oder sowas.
Aja99
3996 Beiträge
16.08.2013 18:38
Deine Tante muß einen neuen Antrag bei der pflegekasse stellen und wen Dan doch eine Pflegestufe bei rum kommt gibt es nich die zusätzlichen betreuungsleistungen wo zum Beispiel die Lebenshilfe kommen kann um mit dem Mädchen zeit zu verbringen und die Mutter zu entlasten . Nur Therapie seh ich bischen schwierig wen sie auf dem stand von 6 Jahren ist . Sollte Vieleicht doch auch ein stationäre Aufenthalt in Betracht gezogen werden . Und das solltest du deine Tante auch so sagen weil manchmal sieht man selber nicht das es so nicht weiter gehen weil Eltern die ein Kind mit Handycap haben auch mach mal selbst blind sind und nicht weiter wissen mit Behörden und so weiter
mamamone
31266 Beiträge
16.08.2013 19:32
Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch einen geistigbehinderten Mann, ja in meinem Bekanntenkreis.
Er hat Trisomie 21 und ist mehr oder weniger auf dem Stand eines 10 Jährigen.
Das war nicht immer so, seine Prognose war schlecht er würde nie über den Stand eines Vierjährigen heraus kommen.

Er besucht eine gechütze Werkstatt, wird morgens abgholt, am späten Nachmittag heim gebracht.
einmal in der Woche gehen sie Fussball spielen.

Er ist so stolz darauf, was er leisten kann, er kann kann leichte Rechenaufgaben rechnen, leichte Texte lesen und auch einfache Sätze schreiben.

Er ist Mitgleid, in unserem Schützenverein und stolz wie Bolle , wenn er seine Uniform trägt.

Natürlich darf er nicht mit Waffen umgehen.

Das er erst in eine Behindertenschule ging ( Schulpflicht gilt ja auch für diese Menschen ) und dann von der Werkstatt weiter gefördert wurde tat und tut ihm unheimlich gut.

Ganz oft habe ich schon gedacht, was hätte aus ihm werden können, wenn es schon die Möglichkeiten der Förderung gegeben hätte. die es heute gibt. Als er geboren wurde, er ist 45 war es damit leider noch nicht so weit her !

SarahBS1982
5541 Beiträge
16.08.2013 19:34
Meine Schwester ist eine selbstverletzende 32-jährige mit geistiger Behinderung.

Ihr hat die Ergotherapie sehr geholfen! Allerdings ist es so, dass sie an sich eine Ablehnung gegen Therapien hat. Das ist meiner Meinung nach sehr verständlich, da viele Therapien ihr das Gefühl vermitteln, dass sie "verbessert" werden muss. Dass sie so, wie sie ist, nicht "reicht".

Ist sie noch in der Schule? Gibt es dort vllt. Angebote?
Wie soll es nach der Schule.weitergehen? In der Lebenshilfewerkstatt in der meine Schwester tätig ist, gibt es viele psychologische-therapeutische Angebote.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll ein lebensweltnahes Netzwerk zu schaffen.

Im Alter von 16/17 Jahren sollte man aber auch die hormonellen Veränderungen nicht außer acht lassen. Kognitiv mag sie wie eine Sechsjährige sein, dennoch kann es sein, dass sie sich etwas von ihren Eltern loslösen möchte. Sie wird erwachsen und ist nicht mehr das kleine Mädchen. In diese Richtung sollte auch gedacht werden.

16.08.2013 20:18
Gibt es denn keine Behindertenschule in die sie gehen könnte? Wenn sie mit 16 auf dem geistigen Stand einer 6-jährigen ist, dann ist sie doch in der 8. Klasse einer Waldorf-/Regenbogenschule komplett ueberfordert.
Auch wenn sie behindert ist, merkt sie doch trotzdem, dass sie den anderen unterlegen ist und das kann ihre Frustration und Wut erklären. Und dann steckt sie auch noch mitten in der Pubertät - die lässt ja bekanntlich jeden etwas anders ticken.
Ich wuerde mich einfach mal an die Caritas oder Lebenshilfe fuer ein Gespräch wenden, die können mit Sicherheit Rat und Tips geben, wo man sich hinwenden muss und wie man am besten Hilfe bekommt.
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