Mütter- und Schwangerenforum

weiterführende Schule und Einschränkungen

zhm1981
403 Beiträge
09.08.2014 18:19
Hallo,
mein Mädel ist 10 und wechselt demnächst auf die weiterführende Schule.
Sie hat Asthma, was durch regelmäßige Cortisongabe so eingestellt ist, dass sie keine Astmaanfälle mehr hat. Trotzdem hat sie immer ein Notfallspray in der Tasche und war mehrfach zur Asthmaschulung um zu lernen, wie sie sich im Falle eines Anfalles verhalten muss.
In der Grundschule waren parallel die Lehrer (kleine Schule, ca 15 Lehrer) informiert und ich war sicher, dass sie im Zweifel das richtige tun.
Die weiterführende Schule ist nun deutlich größer mit ca 1500 Schülern und um die 90 Lehrern. Da kann nicht jeder informiert sein.
Aber was ist, wenn sie einen Anfall hat, aber kein Lehrer in der Nähe ist, der ihr helfen kann?
Dazu hat sie einen Tremor der Hände, also ein unkontrollierbares Händezittern ohne organische Ursache. In der Grundschule bekam sie einen Nachteilsausgleich deswegen. (mehr Zeit bei schriftlichen Arbeiten bei Bedarf, in Kunst wird bei ihr nach Gefühl und Augemaß bewertet).
Abgesprochen ist, dass sie im nächsten Schuljahr diesen Nachteilsausgleich weiter bekommen wird. Der Antrag dafür ist zwar noch nicht gestellt, bedarf aber in diesem Fall nur die Genehmigung durch die Schulleitung. Da steht ein erstes Lehrergespräch nach der ersten Schulwoche an.

Ich mache mir deswegen ziemliche Gedanken, ob ich die richtige Schule für sie ausgesucht habe, ob sie zurecht kommen wird etc.
Eine andere Schule kam aber nicht in Frage und meine Tochter möchte auch unbedingt an diese Schule und auf diese Schulform.

Kann mir jemand vielleicht meine Bedenken nehmen? Was ist üblich bei chronischen Erkrankungen und Regelschulen? Worauf kann ich bestehen?
MiMaMutsch
7879 Beiträge
09.08.2014 18:37
ich bin schulsekretärin an einer großen schule. wir hatten auch ein paar kinder die ihre notfallmedikamente im sekretariat hinterlegt hatten. es waren alle lehrer der kinder darüber informiert und die mitschüler ebenso. bei uns hat das alles immer sehr gut geklappt, dass entweder ein lehrer oder die mitschüler hilfe geholt haben
Elisa
20106 Beiträge
09.08.2014 18:54
Ich hatte damals auch einen Mitschüler mit Asthma neben mir sitzen. Am ersten Schultag sagte er mir direkt, dass er Asthma hätte und sein Spray da und da ist. Die Klassenlehrerin wusste auch Bescheid und nach und nach eben auch die ganzen Fachlehrer. Das hat mein Mitschüler alles selbständig gemacht und war auch nie ein Problem oder so.
Und sonst könnte man ja auch einen Zettel fertig machen mit den Infos und die ins Klassenbuch kleben lassen, damit jeder Fachlehrer das liest. Das könnte man dem Klassenlehrer dann ja in die Hände drücken.
soev
7331 Beiträge
09.08.2014 20:03
Das ist normalerweise beides absolut kein Problem! Sagt im Sekretariat auf jeden Fall bescheid, damit auch im Notfall ein Notarzt infomiert werden kann.

Und im Schulalltag ist es wichtig, dass ihre Lehrer vom Asthma wissen. Das sind ja nicht alle 90, sondern nur ein paar (Klassenlehrer natürlich und die Fachlehrer, wichtig: Sportlehrer!). Ich kenne es auch so, dass der beste Freunde des Kindes, mit dem es immer Unterricht hat und vielleicht auch den Schulweg geht, bescheid weiß, wie ein Anfall aussieht und was man als Außenstehender dann tun soll. So können uniformierte Lehrer (Pausenaufsicht, Vertretung) und Busfahrer etc. trotzdem helfen. Auch das helfende Kind selbst sollte wissen, was es tun kann, wenn gar kein Erwachsener dabei ist.

Zum Nachteilsausgleich: Mit den entsprechenden Attesten bekommt eure Tochter das weiterhin. EInfach mit dem Klassenlehrer drüber reden. Allerdings kann es, je nach Krankheitsbild (ich kenne die Auswirkungen der Krankheit nicht), nur für bestimmte Fächer/Prüfungsformen gilt.
Marf
28124 Beiträge
09.08.2014 20:16
Es gibt doch an jeder Schule soviele Schüler mit Handicaps...und Asthma ist fast schon alltäglich.
Sie hat ihr Spray,gib den Lehrern bescheid und sie kann es ja zusätzlich noch ihren Freunden sagen das die ein wenig achtgeben.
Und wenn der Nachteilsausgleich durch ist wird sie ja gerecht benotet.
engelchen310774
5506 Beiträge
09.08.2014 22:14
Hört sich viell. Blöd an. Meine Oma hatte eine sos Halskette. Die konnte man öffne und da stand alles drin(bei ihr diabetis)
09.08.2014 22:33
Am Anfang wird sowas im Klassemverband geregelt: KLar und deutlich machen, dass es eine ernste Krankheit ist und falls deine Tochter Probleme bekommt, die Mitschüler ihr schleunigsten Helfen müssen das Spray das "immer in der linken Tasche ist" (oder ähnliches) geben müssen. Alle Lehrer in der Klasse (ich denke das sind im SChnitt 5 - 8 Stück) sollten im Rahmen der ersten Klassenkonferenz, die ja regelmäßig stattfinden, aufgeklärt werden, ebenso der Ersthelfer, den es ja an der Schule geben wird.
Im Zeitalter der Inklusion sind doch weder Medikamente noch Ausgleichszeiten durch Einschränkungen etwas besonderes oder gar problematisches.
zhm1981
403 Beiträge
09.08.2014 22:47
Zitat von Pinguinchen:

Im Zeitalter der Inklusion sind doch weder Medikamente noch Ausgleichszeiten durch Einschränkungen etwas besonderes oder gar problematisches.


Meiner Erfahrung nach: leider doch.
Erste Klasse, ganz am Anfang. Mein Mädel bekam als Sonderaufgaben, wenn sie mit etwas eher fertig war als der Rest, Schönschreibübungen. Der Tremor bedeutet, dass ihre Hände zittern, mal sehr stark, sodass sie nicht einmal ein Glas Wasser tragen kann, weil alles raus kleckert, mal weniger stark. Aber das schränkt das Schreiben sehr stark ein. Wenn die Hand zittert, ist der Strich nicht gerade.
Nach 7 Wochen in der Schule lag sie jeden Abend im Bett und weinte, weil sie nicht mehr in die Schule wollte.
Erst nach einem Klassenwechsel, und damit einer fähigeren Lehrerin, wurde das wieder besser.

Aber ihr habt recht, ich mache mir gerade viel zu viele Gedanken....
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