Mütter- und Schwangerenforum

Kaufsucht

Anonym 1 (205427)
4 Beiträge
13.10.2020 09:46
Hallo zusammen

Ich bin nun so weit, dass ich mir selbst eingestehen miss, dass ich Kaufsüchtig bin.

In meiner Kindheit lebten wir unter dem Existenzminimum und bekamen selten neue Sachen/Kleidung.

Ich began deswegen sehr früh zu arbeiten und hatte dann immer mehr als genug Bares für mich. Ich kaufe mir seitdem immer alles, was ich will, egal wie teuer es ist. Es reicht mir immer bis Ende Monat mit allen Ausgaben usw, aber übrig bleibt selten etwas. Mein Kleiderschrank ist so voll, so dass ich einige Sachen im Keller lagern muss.

Jetzt arbeite ich weniger und muss zurückstecken, was gar nicht gut klappt.

Ich habe keine Schulden und stecke jetzt auch nicht in der Klemme, habe aber nie sparen gelernt.

Wie schaff ich es, meinen vollen Kleiderschrank nicht mehr zu überfüllen, um endlich Mal etwas zu sparen zu können?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Ist mir unangenehm

Feloidea
4127 Beiträge
13.10.2020 10:05
Zitat von Anonym 1 (205427):

Hallo zusammen

Ich bin nun so weit, dass ich mir selbst eingestehen miss, dass ich Kaufsüchtig bin.

In meiner Kindheit lebten wir unter dem Existenzminimum und bekamen selten neue Sachen/Kleidung.

Ich began deswegen sehr früh zu arbeiten und hatte dann immer mehr als genug Bares für mich. Ich kaufe mir seitdem immer alles, was ich will, egal wie teuer es ist. Es reicht mir immer bis Ende Monat mit allen Ausgaben usw, aber übrig bleibt selten etwas. Mein Kleiderschrank ist so voll, so dass ich einige Sachen im Keller lagern muss.

Jetzt arbeite ich weniger und muss zurückstecken, was gar nicht gut klappt.

Ich habe keine Schulden und stecke jetzt auch nicht in der Klemme, habe aber nie sparen gelernt.

Wie schaff ich es, meinen vollen Kleiderschrank nicht mehr zu überfüllen, um endlich Mal etwas zu sparen zu können?


Hallo!
Ich schätze, dass eine Therapie evtl hilfreich wäre, bzw nötig, aber das dauert ja immer etwas bis man einen Platz bekommt. Ich weiß nicht inwiefern man da bei diakonie etc erstmal aushelfen könnte, die bieten oft auch Gesprächstherapien an.

Ansonsten befasse dich evtl mal mit der Konmari Methode von Marie Kondo. Generell mit dem Thema Minimalismus, ich habe letztens ein Buch ausgeliehen namens "Das kann doch weg" von Fumio Sasaki.
Dieses hat mich sehr inspiriert und angestachelt noch mehr auszumisten, ich bin da eh auf dem Trip. Aber vllt motiviert es dich auch da wird auch viel auf Psychisches Wohlbefinden eingegangen.
Gwen85
18463 Beiträge
13.10.2020 10:08
Du kannst die Kleidungsstücke die du nicht mehr trägst aussortieren und verkaufen. Man kann nicht immer alles tragen und braucht auch eigentlich nicht so viel.
Und das füllt die Kasse.
Kauf weniger, lege das Geld was du ausgeben wolltest zurück, besser noch lasse Betrag X jeden Monat aufs Sparbuch oder den Bausparer buchen.
YellowBird
3846 Beiträge
13.10.2020 10:10
Hallo

einer Bekannten von mir ging es so. Ihr hat geholfen, ganz feste Budgets zu planen. Sie führt auch umfangreiche Excel-Listen. Allerdings gab sie in allen möglichen Bereichen sehr viel Geld aus, nicht nur für Kleidung.

Falls es sich bei dir auf Kleidung beschränkt, könntest du dir selbst ein paar Regeln auferlegen:

1. Möglichst kein Online Shopping! (Da verliert man schnell den Überblick, wie viel man wirklich ausgegeben hat.)
2. Eine Klamottenkasse mit Bargeld. Dort kannst du jeden Monat eine feste Summe reinlegen. Wenn du Klamotten kaufst, dann nur mit diesem Geld.

Falls du doch ganz dringend mal etwas Tolles online bestellen möchtest, kannst du den Betrag bar aus der Klamottenkasse nehmen und in eine Spardose packen, deren Inhalt du regelmäßig auf dein Konto einzahlst.

Viel Erfolg auf deinem Weg!
YellowBird
3846 Beiträge
13.10.2020 10:12
Zitat von Feloidea:

Zitat von Anonym 1 (205427):

Hallo zusammen

Ich bin nun so weit, dass ich mir selbst eingestehen miss, dass ich Kaufsüchtig bin.

In meiner Kindheit lebten wir unter dem Existenzminimum und bekamen selten neue Sachen/Kleidung.

Ich began deswegen sehr früh zu arbeiten und hatte dann immer mehr als genug Bares für mich. Ich kaufe mir seitdem immer alles, was ich will, egal wie teuer es ist. Es reicht mir immer bis Ende Monat mit allen Ausgaben usw, aber übrig bleibt selten etwas. Mein Kleiderschrank ist so voll, so dass ich einige Sachen im Keller lagern muss.

Jetzt arbeite ich weniger und muss zurückstecken, was gar nicht gut klappt.

Ich habe keine Schulden und stecke jetzt auch nicht in der Klemme, habe aber nie sparen gelernt.

Wie schaff ich es, meinen vollen Kleiderschrank nicht mehr zu überfüllen, um endlich Mal etwas zu sparen zu können?


Hallo!
Ich schätze, dass eine Therapie evtl hilfreich wäre, bzw nötig, aber das dauert ja immer etwas bis man einen Platz bekommt. Ich weiß nicht inwiefern man da bei diakonie etc erstmal aushelfen könnte, die bieten oft auch Gesprächstherapien an.

Ansonsten befasse dich evtl mal mit der Konmari Methode von Marie Kondo. Generell mit dem Thema Minimalismus, ich habe letztens ein Buch ausgeliehen namens "Das kann doch weg" von Fumio Sasaki.
Dieses hat mich sehr inspiriert und angestachelt noch mehr auszumisten, ich bin da eh auf dem Trip. Aber vllt motiviert es dich auch da wird auch viel auf Psychisches Wohlbefinden eingegangen.


Ich wäre mit der Minimalismus-Strategie vorsichtig, wenn Kaufsucht herrscht. Denn das Ausmisten verleitet den Ein oder Anderen dazu, schneller wieder aufzurüsten und so noch mehr Geld auszugeben.
Marf
28124 Beiträge
13.10.2020 10:36
Konto limitieren.Du musst dir selber eine knallharte Grenze setzen.
Und dann dein Bedürfniss nach Materiellem abarbeiten.Die erwünschte Sicherheit findest du nicht in einem Berg Klamotten.
Ich würde die Sachen sortieren und tragen.Dann siehst du auch die Menge und erkennst vielleicht das es genug ist.Und einfach nichts mehr kaufen.Die Seiten blockieren ,damit da nicht wieder ' Wünsche' entstehen.
Und eine Suchtberatung kontaktieren.Vielleicht reichen ja 2,3 Gespräche aus,um etwas in Gang zu setzen .
Hummelbrummel
1353 Beiträge
13.10.2020 12:29
Das ist Kompensationsverhalten und eine Tjerapie wäre wirklich anzuraten.

Einige Dinge, die vielleicht parallel nutzen können:

Plauder mit jemanden über alles worüber du dich aus deiner Kindheit erinnerst. Gutes, schlechtes, lustiges.

Definiere einen Betrag jeden Monat, den du verbraten kannst oder/und suche dir etwas größeres auf das du hinsparen musst.

Mach ein „Unterkonto“ bei deiner Bank und mache einen Dauerauftrag von einem Konto auf das andere, was du jeden Monat sparen willst.
Du darfst keine Karte von dem Unterkonto besitzen!!

Diese Sachen können gleich funktionieren, müssen aber nicht. Es ist nicht so einfach seine eigene Psyche durch Zwang auszubremsen. Wäre das so leicht, gäbe es keine Therapeuten

Du musst dich nicht schämen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Was zählt ist, dass man daran arbeitet. Egal wie lange es dauert. Du machst das richtig!

Alles Gute.

Anonym 1 (205427)
4 Beiträge
13.10.2020 20:45
Zitat von Feloidea:

Zitat von Anonym 1 (205427):

Hallo zusammen

Ich bin nun so weit, dass ich mir selbst eingestehen miss, dass ich Kaufsüchtig bin.

In meiner Kindheit lebten wir unter dem Existenzminimum und bekamen selten neue Sachen/Kleidung.

Ich began deswegen sehr früh zu arbeiten und hatte dann immer mehr als genug Bares für mich. Ich kaufe mir seitdem immer alles, was ich will, egal wie teuer es ist. Es reicht mir immer bis Ende Monat mit allen Ausgaben usw, aber übrig bleibt selten etwas. Mein Kleiderschrank ist so voll, so dass ich einige Sachen im Keller lagern muss.

Jetzt arbeite ich weniger und muss zurückstecken, was gar nicht gut klappt.

Ich habe keine Schulden und stecke jetzt auch nicht in der Klemme, habe aber nie sparen gelernt.

Wie schaff ich es, meinen vollen Kleiderschrank nicht mehr zu überfüllen, um endlich Mal etwas zu sparen zu können?


Hallo!
Ich schätze, dass eine Therapie evtl hilfreich wäre, bzw nötig, aber das dauert ja immer etwas bis man einen Platz bekommt. Ich weiß nicht inwiefern man da bei diakonie etc erstmal aushelfen könnte, die bieten oft auch Gesprächstherapien an.

Ansonsten befasse dich evtl mal mit der Konmari Methode von Marie Kondo. Generell mit dem Thema Minimalismus, ich habe letztens ein Buch ausgeliehen namens "Das kann doch weg" von Fumio Sasaki.
Dieses hat mich sehr inspiriert und angestachelt noch mehr auszumisten, ich bin da eh auf dem Trip. Aber vllt motiviert es dich auch da wird auch viel auf Psychisches Wohlbefinden eingegangen.


Ich sortiere immer rigoros aus. Spende das meiste und verkaufe sehr wenig. Und trotzdem häufen sich die Berge.
Jaspina1
2357 Beiträge
13.10.2020 22:30
Hinter Süchten stehen oft unerfüllte Bedürfnisse. Was könnte das bei dir sein? Sicherheit? Anerkennung durch andere? Liebe? Wertschätzung? Wie könntest du dir dieses Bedürfnis anders erfüllen?
Anonym 2 (205427)
2 Beiträge
14.10.2020 11:11
Meine Mutter ist Kaufsüchtig. Bei ihr bemerke ich immer wieder, dass es Handlungsgewohnheiten sind, die sie einfach nicht durchbrechen kann.
Sie sitzt abends auf der Couch mit dem Laptop auf dem Schoß und dann werden alle beliebten Shops durchgenudelt.
In der Stadt empfindet sie shoppen als Freizeit- man läuft mal hier in den Shop und mal da in den Shop. Naja und dann findet man natürlich auch immer etwas was einem gefällt.
Mich hat dieses Verhaltensmuster sehr geprägt als Kind und ich musste stark dagegen ankämpfen.
Gerade das Thema Online- Shopping ist eine Hefahr. Ich schreibe mir z.B. Dinge auf die ich mal googeln möchte wenn ich einfach mal am daddeln bin. Z.B. suche ich dann Wanderziele oder Ausflüge raus. Kochrezepte zu saisonalem Lebensmitteln usw.

Ich kaufe mir erst ein neues Teil wenn ich mindestens ein Teil verkauft habe.
Wenn Du es alleine nicht schaffst hol Dir bitte Hilfe. Das ist keine Schande. Du lernst gewisse Situationen zu vermeiden und diese Lücken sinnvoll zu nutzen.
Anonym 1 (205427)
4 Beiträge
16.10.2020 21:45
Zitat von Hummelbrummel:

Das ist Kompensationsverhalten und eine Tjerapie wäre wirklich anzuraten.

Einige Dinge, die vielleicht parallel nutzen können:

Plauder mit jemanden über alles worüber du dich aus deiner Kindheit erinnerst. Gutes, schlechtes, lustiges.

Definiere einen Betrag jeden Monat, den du verbraten kannst oder/und suche dir etwas größeres auf das du hinsparen musst.

Mach ein „Unterkonto“ bei deiner Bank und mache einen Dauerauftrag von einem Konto auf das andere, was du jeden Monat sparen willst.
Du darfst keine Karte von dem Unterkonto besitzen!!

Diese Sachen können gleich funktionieren, müssen aber nicht. Es ist nicht so einfach seine eigene Psyche durch Zwang auszubremsen. Wäre das so leicht, gäbe es keine Therapeuten

Du musst dich nicht schämen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Was zählt ist, dass man daran arbeitet. Egal wie lange es dauert. Du machst das richtig!

Alles Gute.


Das ist eine gute Idee danke

Ich schäme mich, es meinem Mann zu sagen. Wir haben getrennte Konten und ich müsste ihn wohl meine Karten abgeben und dann immer mit Cash rumlaufen.

Ach meine Kredit karte möchte ich nicht abgeben
Anonym 1 (205427)
4 Beiträge
16.10.2020 21:47
Zitat von Anonym 2 (205427):

Meine Mutter ist Kaufsüchtig. Bei ihr bemerke ich immer wieder, dass es Handlungsgewohnheiten sind, die sie einfach nicht durchbrechen kann.
Sie sitzt abends auf der Couch mit dem Laptop auf dem Schoß und dann werden alle beliebten Shops durchgenudelt.
In der Stadt empfindet sie shoppen als Freizeit- man läuft mal hier in den Shop und mal da in den Shop. Naja und dann findet man natürlich auch immer etwas was einem gefällt.
Mich hat dieses Verhaltensmuster sehr geprägt als Kind und ich musste stark dagegen ankämpfen.
Gerade das Thema Online- Shopping ist eine Hefahr. Ich schreibe mir z.B. Dinge auf die ich mal googeln möchte wenn ich einfach mal am daddeln bin. Z.B. suche ich dann Wanderziele oder Ausflüge raus. Kochrezepte zu saisonalem Lebensmitteln usw.

Ich kaufe mir erst ein neues Teil wenn ich mindestens ein Teil verkauft habe.
Wenn Du es alleine nicht schaffst hol Dir bitte Hilfe. Das ist keine Schande. Du lernst gewisse Situationen zu vermeiden und diese Lücken sinnvoll zu nutzen.


Inwiefern hat es dich geprägt? Mache mir Sorgen um meinen Nachwuchs...
Anonym 2 (205427)
2 Beiträge
17.10.2020 22:46
Zitat von Anonym 1 (205427):

Zitat von Anonym 2 (205427):

Meine Mutter ist Kaufsüchtig. Bei ihr bemerke ich immer wieder, dass es Handlungsgewohnheiten sind, die sie einfach nicht durchbrechen kann.
Sie sitzt abends auf der Couch mit dem Laptop auf dem Schoß und dann werden alle beliebten Shops durchgenudelt.
In der Stadt empfindet sie shoppen als Freizeit- man läuft mal hier in den Shop und mal da in den Shop. Naja und dann findet man natürlich auch immer etwas was einem gefällt.
Mich hat dieses Verhaltensmuster sehr geprägt als Kind und ich musste stark dagegen ankämpfen.
Gerade das Thema Online- Shopping ist eine Hefahr. Ich schreibe mir z.B. Dinge auf die ich mal googeln möchte wenn ich einfach mal am daddeln bin. Z.B. suche ich dann Wanderziele oder Ausflüge raus. Kochrezepte zu saisonalem Lebensmitteln usw.

Ich kaufe mir erst ein neues Teil wenn ich mindestens ein Teil verkauft habe.
Wenn Du es alleine nicht schaffst hol Dir bitte Hilfe. Das ist keine Schande. Du lernst gewisse Situationen zu vermeiden und diese Lücken sinnvoll zu nutzen.


Inwiefern hat es dich geprägt? Mache mir Sorgen um meinen Nachwuchs...

Meine Mutter hat mich ja immer mitgeschleppt. So wie Eltern ihren Kindern vorleben könnten, dass Süßkram essen „glücklich“ macht, so ist das auch mit dem shoppen.
Ein „schöner“ Urlaubstag für Mama war in der nächsten Stadt in die Boutiquen zu rennen, statt am Strand zu sitzen oder Rad zu fahren.
Wenn man abends auf der Couch sitzt und Mama „daddelt“ ( Online-Shopping) dann fehlt Dir der Gesprächspartner und Du machst automatisch mit.
Ich habe irgendwann gelernt, was es bedeutet, sich WIRKLICH zu entspannen, dass Kaufen nicht glücklich macht. Das war aber ein langer Prozess. Mir ist das erst gelungen, nachdem ich ausgezogen bin.
michellewonder
16 Beiträge
13.11.2020 09:53
Freut mich, dass es bei dir geklappt hat und du auch genau weißt, woher deine Sucht gekommen ist.
Shoppingsucht kann man meistens relativ schnell in den Griff bekommen.
marialuana901
21 Beiträge
20.11.2020 14:04
Ja ich kann dich schon auch sehr gut verstehen.Ich denke auch das sich das in den Griff bekommen lässt. Einfach langsam abfangen und gegebenen Falls auch Dinge die wirklich nicht wichtig sind wieder zurückgeben wenn moglich.
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