Mütter- und Schwangerenforum

Endometriose

Nessie
162 Beiträge
16.06.2016 21:00
Guten Abend Mädels

Ich bräuchte mal einen Rat vielleicht gibt es ja hier Mädels die ähnliches erlebt oder sogar das selbe Problem haben. Zuerst eine kleine Vorgeschichte.

Es geht um folgendes. Bei mir wurde vor einigen Wochen eine eingeblutete Zyste entdeckt und da sie nicht kleiner wurde hat mich meine Ärztin ins Krankenhaus eingewiesen um die zyste entfernen zu lassen. Per bauchspiegelung unter vollnarkose. Ich hatte eine panische angst vor der Narkose und immer wieder dieses scheiß Gefühl das ich nicht mehr aufwache . Ich habe ein 9 Monate alten Sohn und nur noch geweint und war völlig fertig weil ich einfach nur noch Angst hatte nie wieder wach zu werden und mein Sohn zu verlieren .

Am Montag 13.5 also erst 4 Tage her war es dann soweit. Diese Angst wurde immer größer. Alle haben mir Mut zu gesprochen, meineFreund ist nicht von meiner Seite gewichen habe sogar eine Tablette zur Beruhigung bekommen aber nichts hat wirklich geholfen. Schließlich war es soweit und ich lag da und wurde unter Narkose gesetzt.

Ich wurde gegen halb 3 zum op gebracht. Die Ärzte sagten es ist keine große Sache und spätestens in einer Stunde bin ich wieder da. Irgendwann bin ich völlig verwirrt in einem Zimmer aufgewacht, dort hing eine Uhr und mich traf fast der Schlag. 21.30 . Wie konnte das sein sollte doch spätestens gegen 4 wieder in meinem zimmer sein und das war definitiv nicht mein zimmer. Gegen 22 Uhr bin ich endlich auf mein zimmer gekommen. Die Nacht habe ich nicht mehr wirklich viel mitbekommen, abgesehen davon das ich mich mehrmals übergeben habe.

Am nächsten Tag habe ich endlich erfahren was los war.
Genau das wovor ich so eine Angst hatte, genau das ist fast eingetreten . Die OP hat eine Stunde gedauert doch danach war ich 5 Stunden auf der Intensivstation weil ich nicht wach geworden bin und extreme Probleme mit der Atmung hatte, hatte wohl wirklich irgendwie eine Art dunkle Vorahnung das sowas passieren würde .
Bin immer noch total fertig das ich wirklich fast mein kleinen Schatz verloren habe .

Jetzt ist es so. Die zyste wurde entfernt aber es wurde gleichzeitig bei mir Endometriose festgestellt. Was genau das ist fragt mich jetzt nicht Aber es soll wohl für starke und unregelmäßige regelblutungen verantwortlich sein. Ich hatte das wirklich schon immer. Sehr starke Schmerzen und immer unregelmäßig aber es wurde nie festgestellt. Die Ärzte sagten auch das man dieses einzelnen stellen, habe ich auf Bilder gesehen doch mal entfernen lassen müsste weil es sein kann das sie größer werden und noch mehr Probleme machen können zudem je länger ich warte es schwieriger wird mit dem schwanger werden, mein Sohn soll ja kein Einzelkind bleiben aber jetzt ein zweites ist definitiv zu früh. Und es würde schwieriger werden diese Dinger zu entfernen. Also soll ich doch bald über eine zweite op nach denken

Bei allem Respekt aber ich bin doch jetzt vielleicht nur mit Glück wieder wach geworden und hätte fast alles verloren da lege ich mich doch nicht noch mal freiwillig da hin. Beim nächsten Mal wache ich dann gar nicht mehr auf

Hat jemand von euch vielleicht auch sowas und hat es irgendwie anders in den Griff bekommen? Ich will keine zweite op wer weiß wie das diesmal endet.

Sorry wenn es so lang geworden ist aber musste auch irgendwie mal raus.

Liebe Grüße
Gwen85
18462 Beiträge
16.06.2016 21:13
Hallo,
Oh jeh du arme, fühl dich mal gedrückt.
Ich selbst bin nicht betroffen, doch meine Freundin ist es. Sie hat Endometriose und wurde im Februar operiert.

Das Problem bei dieser Erkrankung ist, dass die Regelblutung nicht nur herausfliesst sondern auch nach innen in die Bauchdecke, weil die Gebärmutter dann wohl nach innen hin nicht "dicht" ist. Durch diese Einblutungen entstehen Verwachsungen und diese können zu Beschwerden wie starken Krämpfen, unregelmäßigen Zyklus etc führen.
Und leider bekommt man das nur mit einer OP mittels Bauchspiegelung in den Griff. Um die Blutungen zu stoppen gibt es wohl die Möglichkeit einer Gestagenpille die man durchnehmen muss. Allerdings wird man dadurch hormonell in die Wechseljahre versetzt.
Das ist jetzt das, was meine Freundin bisher mitgemacht und erfahren hat darüber.
Sprich bitte mit deinem Gyn und hole dir ggf. eine zweite Meinung ein.
Nessie
162 Beiträge
16.06.2016 21:18
Oh je. Also ich hätte ja nichts gegen die Pille will ja jetzt eh noch kein weiteren Nachwuchs aber dadurch geht diese Erkrankung ja nicht weg sondern wahrscheinlich wirklich nur durch eine OP. Ist doch alles mist.
Anja_FFM
2684 Beiträge
16.06.2016 21:25
Die Krankheit geht auch nicht durch die OP weg, es ist eine chronische Krankheit. Nach jeder OP geht das Wachstum wieder los. Dieses Wachstum wird durch die Gabe der Pille verhindert. Auch Schwangerschaften verhindern für den Zeitraum ein Wachstum, genausso eben wie das Versetzen in die Wechseljahre. Ja, das klingt alles erstmal beunruhigend, auch gerade mit deiner OP-Erfahrung. Deshalb würde ich Dir auch empfehlen Dich vielleicht direkt an ein Endometriosezentrum zu wenden. Weiteren Nachwuchs müsstet Ihr dann sehr bewusst planen, wenn Du eine starke Form hast.
Pakuna
7783 Beiträge
16.06.2016 21:52
Wenn meine kleine Hummel, die ich trotz Endometriose habe, mich lässt, schreib ich Dir morgen mal was dazu. Kann Dir hoffentlich Mut machen.
Hibbeline
308 Beiträge
16.06.2016 21:57
Endometriose ist im Verlauf äußerst unterschiedlich und deshalb wird dir leider niemand sagen können, welche Behandlung die Beste für dich sein würde. Eine Op sollte nur bei sehr starken Beschwerden oder beim Einwachsen in anliegende Organe durchgeführt werden. Es ist nicht so, dass die Gebärmutter nicht dicht ist, sondern eher, dass sich Gebärmutterähnloche Zellen im Bauchraum befinden, diese bluten Zyklusmäßig aus und verurschen dadurch häufig Schmerzen. Es gibt aber auch Fälle in denen die Endo keine Beschwerden verursacht und es eher ein Zufallsbefund bei einer anderen Op ist.

Ich würde dir auch empfehlen dich an ein Endometriosezentrum zu wenden (da kommt es auf deinen Wohnort an). Wenn du einen Kinderwunsch hast (auch wenn dieser noch nicht aktuell ist) schaue, dass das es dort auch ein Kinderwunschzentrum gibt. Dann bist du gleich gut aufgehoben. Hormone (bestimmte Sorten von Pillen wie z.b. Maxim oder ähnliche helfen manchmal nur bedingt). Wenn es zu extremen Beschwerden kommt schaue ob du eine Reha beantragen kannst. Da gibt es verschiedene in Deutschland die sich auf die Erkrankung spezialisiert haben und gezielt Infos geben. Eine ist beispielsweise in Bad Schmiedeberg in Sachsen Anhalt.

Ich wünsche dir alles gute und dass du nicht nochmal unters Messer musst sondern es über eine geeignete Therapie in den Griff bekommst. Denn jeder Eingriff ist nicht nur durch die Narkose gefährlich sondern führt auch zu neuen Verwachsungen und die verursachen dann auch wieder Schmerzen.

Liebe Grüße
Hibbeline
Pustekuchen
6291 Beiträge
17.06.2016 05:00
Zitat von Pakuna:

Wenn meine kleine Hummel, die ich trotz Endometriose habe, mich lässt, schreib ich Dir morgen mal was dazu. Kann Dir hoffentlich Mut machen.

Deine Geschichte gehört hier auf jeden Fall rein
Nessie
162 Beiträge
17.06.2016 07:34
Danke das ihr so fleißig geschrieben habt. Dieses Krankheit scheint echt mehr verbreitet und man weiß anscheinend mehr darüber als ich dachte

Aber ich glaube ich sollte so langsam damit anfangen mich mehr damit zu beschäftigen und auseinanderzusetzen um herauszufinden welche Wege es noch gibt. Den die Ärzte sagten nur was von op und gegebenenfalls die Pille, wäre aber da ich ja trotzdem noch kinderwunsch habe nicht ganz so ideal. Ist den diese pille jetzt so wie jede andere auch zumindest was die Verhütung angeht
Mathelenlu
49368 Beiträge
17.06.2016 08:08
Meine Mutter hat / hatte auch Endometriose und immer Probleme damit. Damals wusste man noch viel weniger, sie hatte dann eine Total-OP. Heute ist man da ja viel weiter, zum Glück.
Hibbeline
308 Beiträge
17.06.2016 08:45
Zitat von Nessie:

Danke das ihr so fleißig geschrieben habt. Dieses Krankheit scheint echt mehr verbreitet und man weiß anscheinend mehr darüber als ich dachte

Aber ich glaube ich sollte so langsam damit anfangen mich mehr damit zu beschäftigen und auseinanderzusetzen um herauszufinden welche Wege es noch gibt. Den die Ärzte sagten nur was von op und gegebenenfalls die Pille, wäre aber da ich ja trotzdem noch kinderwunsch habe nicht ganz so ideal. Ist den diese pille jetzt so wie jede andere auch zumindest was die Verhütung angeht


Liebe Nessie,
Es gibt verschiedene Pillen alle dienen auch der Verhütung. Einige werden bei Endometriose von der Kasse übernommen, weil die Verhütung quasi nur als "Nebenwirkung" zählt. Du musst dann schauen welche du verträgst. Manche Frauen haben dann ganz schön mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Sprich mit einem Arzt der Erfahrung damit hat!!!! Nicht jeder FA oder jede FÄ hat sich mit der Erkrankung auseinander gesetzt.
Es kommt auch auf dein Beschwerdebild an!!! Wie sehr hat dich die Endo (rückblickend) im Alltag eingeschränkt? Konnten sie bei der Bauchspiegelung erkennen wie sehr der Bauchraum und die Organe betroffen sind? Bist du beim letzten Mal "schnell" schwanger geworden oder musstet ihr lange üben bzw kam es zu Abbrüchen?
Wenn bei deiner ersten Schwangerschaft alles gut angelaufen ist, kannst du eher damit rechnen dass es beim zweiten Mal auch gut läuft. Ansonsten ist es von Vorteil wenn du von der Endo weißt und dir gezielt gemeinsam mit deinem Partner Hilfe suchen kannst.
LG
Hibbeline
308 Beiträge
17.06.2016 08:57
Zitat von Mathelenlu:

Meine Mutter hat / hatte auch Endometriose und immer Probleme damit. Damals wusste man noch viel weniger, sie hatte dann eine Total-OP. Heute ist man da ja viel weiter, zum Glück.


Ja, leider ist es oft so, dass es zu einer Total Op kommt. Die Ärzte nutzen diese Möglichkeit jedoch meist nur bei sehr schweren Verläufen und wenn der Kinderwunsch abgeschlossen ist bzw nicht mehr zu realisieren. Das Problem ist, dass die Erkrankung eben hormonabhängig ist und es auch ohne Gebärmutter zur Hormonproduktion kommt. Wenn allerdings auch die Eierstöcke entfernt werden kommt es zu Wechseljahresbeschwerden. Die man auch so lange wie möglich vermeiden möchte.

Endometriose ist weiter verbreitet als gedacht. Leider oft spät erkannt und dadurch haben viele Frauen einen langen Leidensweg. Auch weil manchmal das Umfeld etwas schwierig ist ("hab dich nicht so, ich hab auch Schmerzen wenn ich meine Regel habe"... etc.). Deswegen ist es wichtig auch als Betroffene offen darüber zu reden.

Nessie
162 Beiträge
17.06.2016 15:38
Ich hatte immer sehr starke Schmerzen bei der Regel und sie kamen wirklich nur dann wenn sie mal lust dazu hatte . Ich weiß nicht ob es auch zu der Erkrankung gehört aber sonst hatte ich starke rückenschmerzen obwohl ich nicht glaube das es dazu gehört Und irgendwie war ich immer total oft und ständig irgendwie genervt. Voll die stimmungsschwankungen, zudem auch ständig unterleibsschmerzen ob Regel oder nicht.
Geübt haben wir nicht wirklich wenn es passiert passiert es eben. Wurde dann innerhalb von 4 Monaten schwanger, das es so schnell ging hätte wirklich keiner von uns gedacht.
Marz
15879 Beiträge
17.06.2016 17:20
Als ich nach einem Missed Abort sehr lange nicht wieder schwanger wurde, wurde bei mir auch einen Bauch und Gebärmutterspiegelung gemacht. Dabei wurde auch Emdometriose festgestellt. Nicht wahnsinnig stark, aber es wurden die größten Herde, das ist ja Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, bei der Op gleich entfernt. Etwas über ein halbes Jahr später wurde ich dann schwanger.
Ja, Endo macht es schwieriger mit dem schwanger werden, dabei kommt es aber sehr auf Ort und Grad der Endo an...und mir wurde nach der Operation gesagt, dass ich schnellstmöglich schwanger werden soll (witzig... ) da das leider wieder nachwächst...
Das beste Mittel gegen Endo wäre wohl eine Schwangerschaft oder die Pille...

Bzgl deiner Narkose, was sagen denn die Ärzte wegen dem Risiko bei einer nächsten Op? Vielleicht ein anderes Narkosemittel?
armine
2 Beiträge
08.08.2019 10:34
Entfernt
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