Mütter- und Schwangerenforum

Freundin mit Messi Haushalt

Serafinchen
4537 Beiträge
20.08.2023 01:10
Da ich mit niemandem in meinem privaten Umfeld wirklich darüber reden kann, möchte ich euch nach Rat fragen. In den Pfingsferien habe ich für eine Freundin auf deren Kanarienvögel aufgepasst, bei ihr zuhause. Ich wusste dass sie kein ordentlicher Mensch ist, aber das was mich dort erwartet hat, hat mich dann doch ganz schön geschockt. Am liebsten hätte ich den Müll raus gebracht (ja Mülltüten mit Essensresten und co, und gleich dazu geworfen was noch so an offenen Nahrungsmitteln herum lag), das war nur die Spitze des Eisberges.
Ich habe natürlich überhaupt nichts getan, sondern nur die Vögel mit Essen und Wasser versorgt.
Jetzt grübel ich schon seit Wochen, ob ich ihr meine Hilfe anbieten soll (sie bekommt laut ihrer Aussage wohl schon Hilfe, auch vom Jugendamt).
Oder wie ich sonst reagieren soll, weil es mir leid tut zu wissen wie es dort aussieht.
Wie würdet ihr reagieren? Hattet ihr schon mit solch einem Fall zu tun?
Linamaus93
454 Beiträge
20.08.2023 01:30
Zitat von Serafinchen:

Da ich mit niemandem in meinem privaten Umfeld wirklich darüber reden kann, möchte ich euch nach Rat fragen. In den Pfingsferien habe ich für eine Freundin auf deren Kanarienvögel aufgepasst, bei ihr zuhause. Ich wusste dass sie kein ordentlicher Mensch ist, aber das was mich dort erwartet hat, hat mich dann doch ganz schön geschockt. Am liebsten hätte ich den Müll raus gebracht (ja Mülltüten mit Essensresten und co, und gleich dazu geworfen was noch so an offenen Nahrungsmitteln herum lag), das war nur die Spitze des Eisberges.
Ich habe natürlich überhaupt nichts getan, sondern nur die Vögel mit Essen und Wasser versorgt.
Jetzt grübel ich schon seit Wochen, ob ich ihr meine Hilfe anbieten soll (sie bekommt laut ihrer Aussage wohl schon Hilfe, auch vom Jugendamt).
Oder wie ich sonst reagieren soll, weil es mir leid tut zu wissen wie es dort aussieht.
Wie würdet ihr reagieren? Hattet ihr schon mit solch einem Fall zu tun?

Ich würde die Mülltüten einfach schon mal weg räumen
20.08.2023 04:42
Guten Morgen,

dich scheint die Situation sehr zu beschäftigen, wenn du seit Pfingsten so einen "Ballast" mit dir schleppst.

In der ähnlichen Situation waren wir (jetzt ganz frisch) auch. Allerdings nicht richtig Messi. Runtergekommen, vermüllt, Dreck pur mit einem Kind und Hunde.
Neben einem total verschmutzten Kindertisch inkl Stuhl stand ein Plastikmüllsack. Joghurtbecher der vergangenen Tage. Mehr möchte ich nicht erzählen. Aber umso länger ich nicht vor Ort war und wieder rein muss, wird es jedes Mal schlimmer.....

Wir haben überlegt zu helfen. Nachdem wir aber schon gehört hatten, dass jegliche Hilfe seitens der engen Familie bisher erfolglos war, hab ich mir Kontaktdaten vom Jugendamt besorgt. Gegen Abend, am Tag als ich vor Ort war, habe ich beschlossen mit der Familie nach der Urlaubsrückkehr zu sprechen.

Nachdem die Familie letzten Montag aus dem Urlaub kam, hab ich das Gespräch gesucht und die Kontaktdaten übergeben. Gemeinsam haben wir die Mail verfasst.
Es war für alle Beteiligten nicht einfach. Tränen sind geflossen. Das Gespräch war intensiv.

Such das Gespräch. Biete ihr Hilfe an, wenn du das schaffst (zeitlich, körperlich und psychisch)! Wir können bspw die Hilfe nicht leisten. Da muss nachhaltig dran gearbeitet werden. Mit einmal aufräumen und putzen ist das leider nicht getan.

Bei 'Messis' muss mehr als nur in der Wohnung aufgeräumt und geputzt werden. Einfach was wegschmeißen ist mit der Krankheit ein böses Faul. Auch hier gibt es professionelle Hilfe. Die Leute wissen wie sie auf die Probleme eingehen und auch auf den Menschen zugehen müssen. Welche Hilfe gebraucht wird.

Ggf mach dich über die Kontaktdaten für spezialisierte Mitarbeiter auf Messi und/oder für des JA (auch schon vorher) schlau. Nach oder während dem Gespräch kannst du zB anonym beim JA nachfragen ob der Fall bereits bekannt ist.Oder gemeinsam Anfragen starten.

Der Schritt ist verdammt schwer. Auch für dich als Wissende. Man möchte niemanden hintergehen. Niemanden verletzten. Kein Streit vom Zaun brechen. Aber im Endeffekt steht das Kind an erster Stelle. In unserem Fall steckt das Kind mitten in der Prägephase. Ganz zu schweigen von der leidenden Gesundheit aller im Haushalt lebenden Personen. Auch sich die vorhandenen Probleme einzugestehen und um weitere Hilfe zu bitten, vorallem anzunehmen ist nicht einfach und ein schwerer Weg.

In meiner Familie wollten sie wegschauen. Aber zum Wohl des Kindes muss die Probelamtik thematisiert werden. Es geht um das Wohl des Kindes. Egal welches Alter.

Allgemein ist so was ein ganz sensibles Thema und benötigt Fingerspitzengefühl. Einfach "einzugreifen" ist der falsche Weg. Spiel mit offenen Karten. Du bist schockiert. Hast dir ggf die Kontaktdaten rausgesucht. Wendet euch gemeinsam an die Stellen und Ansprechpartner.

Du unterstützt mit deinem da sein schon enorm!
Zirkonia85
1967 Beiträge
20.08.2023 07:32
Das hätte leider nichts gebracht. Wenn du den Müll rausgebracht hättest. Wäre sicher nett von dir gewesen. Aber das hilft nix, weil es nach paar Tagen wieder so aussieht.

Ich kenne auch jemanden in einer ganz engen Umgebung, eine ältere Dame. Enge Verwandte. Es ist auch eine Art Depression. Sie sie öffnet keine Post, räumt Müll nicht weg, überall offenes Essen und ungespülte Teller. Das Schlafzimmer ist immer abgeschlossen und hat sicher einen Grund…

Ich habe so oft geholfen und bin mit Staubsauger hin und habe stundenlang gespült. Ne Woche später war es wieder so. Sie möchte keine Hilfe sagt immer „ach das wollte ich gerade noch machen“. Ich habe oft heimlich verschimmeltes weggeschmissen, wenn sie es rausbekommen hat, habe ich Ärger bekommen.

Ich habe aber selbst ein Kind und 2 Jobs und einen eigenes Haus halt. Muss sie manchmal ihrem Schicksal einfach überlassen und neige dazu seltener hinzugehen.
Sternchen0245
439 Beiträge
20.08.2023 08:05
Ich würde meine Hilfe anbieten, wenn das nichts bringt das Jugendamt informieren. Denn ich kann nicht glauben dass das Jugendamt schon hilft und dabei zuzieht wie Kinder im Dreck leben. Das wird eine Ausrede sein
20.08.2023 08:33
Zitat von mausal90:

Guten Morgen,

dich scheint die Situation sehr zu beschäftigen, wenn du seit Pfingsten so einen "Ballast" mit dir schleppst.

In der ähnlichen Situation waren wir (jetzt ganz frisch) auch. Allerdings nicht richtig Messi. Runtergekommen, vermüllt, Dreck pur mit einem Kind und Hunde.
Neben einem total verschmutzten Kindertisch inkl Stuhl stand ein Plastikmüllsack. Joghurtbecher der vergangenen Tage. Mehr möchte ich nicht erzählen. Aber umso länger ich nicht vor Ort war und wieder rein muss, wird es jedes Mal schlimmer.....

Wir haben überlegt zu helfen. Nachdem wir aber schon gehört hatten, dass jegliche Hilfe seitens der engen Familie bisher erfolglos war, hab ich mir Kontaktdaten vom Jugendamt besorgt. Gegen Abend, am Tag als ich vor Ort war, habe ich beschlossen mit der Familie nach der Urlaubsrückkehr zu sprechen.

Nachdem die Familie letzten Montag aus dem Urlaub kam, hab ich das Gespräch gesucht und die Kontaktdaten übergeben. Gemeinsam haben wir die Mail verfasst.
Es war für alle Beteiligten nicht einfach. Tränen sind geflossen. Das Gespräch war intensiv.

Such das Gespräch. Biete ihr Hilfe an, wenn du das schaffst (zeitlich, körperlich und psychisch)! Wir können bspw die Hilfe nicht leisten. Da muss nachhaltig dran gearbeitet werden. Mit einmal aufräumen und putzen ist das leider nicht getan.

Bei 'Messis' muss mehr als nur in der Wohnung aufgeräumt und geputzt werden. Einfach was wegschmeißen ist mit der Krankheit ein böses Faul. Auch hier gibt es professionelle Hilfe. Die Leute wissen wie sie auf die Probleme eingehen und auch auf den Menschen zugehen müssen. Welche Hilfe gebraucht wird.

Ggf mach dich über die Kontaktdaten für spezialisierte Mitarbeiter auf Messi und/oder für des JA (auch schon vorher) schlau. Nach oder während dem Gespräch kannst du zB anonym beim JA nachfragen ob der Fall bereits bekannt ist.Oder gemeinsam Anfragen starten.

Der Schritt ist verdammt schwer. Auch für dich als Wissende. Man möchte niemanden hintergehen. Niemanden verletzten. Kein Streit vom Zaun brechen. Aber im Endeffekt steht das Kind an erster Stelle. In unserem Fall steckt das Kind mitten in der Prägephase. Ganz zu schweigen von der leidenden Gesundheit aller im Haushalt lebenden Personen. Auch sich die vorhandenen Probleme einzugestehen und um weitere Hilfe zu bitten, vorallem anzunehmen ist nicht einfach und ein schwerer Weg.

In meiner Familie wollten sie wegschauen. Aber zum Wohl des Kindes muss die Probelamtik thematisiert werden. Es geht um das Wohl des Kindes. Egal welches Alter.

Allgemein ist so was ein ganz sensibles Thema und benötigt Fingerspitzengefühl. Einfach "einzugreifen" ist der falsche Weg. Spiel mit offenen Karten. Du bist schockiert. Hast dir ggf die Kontaktdaten rausgesucht. Wendet euch gemeinsam an die Stellen und Ansprechpartner.

Du unterstützt mit deinem da sein schon enorm!


Wichtig ist auch das du dir Gedanken machst in wie weit du selbst helfen kannst. Wie ich oben schon geschrieben hab: zeitlich, körperlich und vorallem psychisch! Wie schon geschrieben wurde. Du schmeißt heute den Haushalt, nächste Woche stehst du vor dem gleichen Thema. Es wird ein Teufelskreis.

Auch wenn dir was an der Person liegt, ist es schwer zu handeln.

Fühl dich gedrückt.
Ich weiß wie in der Situation das Gesankenkarussell fährt.

Im Gespräch ist es sau wichtig keine Vorwürfe einzubringen. Ich denke ihr ist bewusst das es Probleme gibt. Die Hilfestellung könnte durch Vorwürfe nach hinten los gehen.

Jetzt fühl ich mich in die vorletzte Woche versetzt und mir blutet mein Herz...
Kerstin002
877 Beiträge
20.08.2023 08:43
Wenn sie wirklich schon Hilfe vom Amt bekommt, vielleicht redest du dann einfach mal mit ihr über die Situation. Ohne Vorwürfe, aber schon gezielt, wieso sie den Müll nicht rausbringt und ob sie nicht mal eine Grundreinigung machen möchte. Dabei könntest du ihr Hilfe anbieten. Wichtig ist, dass sie von sich aus etwas ändern will. Alles andere bringt nichts und du musst aufpassen, nicht mit in diesen Teufelskreis reingezogen zu werden.

Wahrscheinlich stecken da größere psychische Probleme hinter, die professionell behandelt werden müssen. Das Chaos ist nur ein Symptom davon.
nilou
14071 Beiträge
20.08.2023 09:52
Wie schon geschrieben ist es mit aufräumen und sauber machen nicht getan.

Da braucht es psychologische Hilfe um die Ursache anzugehen.

Ich würde es ansprechen. Allein und Urteils-/Vorwurfs-/wertungsfrei. Lies dich am besten vorher bisschen zum Thema Messi ein. Auch wo man evt. bei euch vor Ort Hilfe bekommt. Dann kannst du ihr auch gleich Sachen vorschlagen die sie angehen kann, wo sie sich hinwenden kann.

Und wenn es dann ans aufräumen geht, Hilfe dabei anbieten.
schupbachvictoria
17 Beiträge
20.08.2023 15:07
entfernt
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