Guten Abend allerseits,

Ich weiß gerade nicht so wirklich wohin mit mir und meinen Gefühlen und schreibe es deshalb auf. Irgendwie auch um meine Gedanken zu sortieren.

Ich habe heute den Entschluss gefasst, meinen langjährigen Partner und Vater meiner Kinder zu verlassen. Ich kann einfach nicht mehr bzw ich will auch einfach nicht mehr.

Wir kennen uns knapp 20 Jahre. Fast 15 davon sind wir ein Paar. In den Jahren gab es Höhen und Tiefen. Wir haben das alles gemeinsam durchgestanden.

Die härteste Zeit, war die Drogensucht meines Partners. Vorallem auch der Weg da raus. Die Lügen, die Tricksereien, das verloren gehende Vertrauen, die Sorgen.
Sämtliche Care-Arbeit auf meinen Schultern, sämtliche Sorgen um Geld und Zukunft auf meinen Schultern.
Ich habe damals meine ganze Kraft gebraucht um alles zusammen zu halten.
Er hat mir versprochen, dass nie wieder zu zulassen.

Tja, was soll ich sagen. Vor 2 Monaten hat er seinen Job verloren und dann wieder Kontakt zu seinen alten Kifferkumpeln aufgenommen.

Ich habe ihm da ganz klar gesagt, dass ich dabei kein gutes Gefühl habe und auch, dass ich das nicht nochmal mitmachen werde.
Nein nein. Die beiden wollen da nun auch raus. Er unterstützt sie dabei und motiviert sie.

Aus sporadischen Treffen wurde dann täglich Treffen. Ging schnell.
Ich habe mehrfach das Gespräch gesucht. Meine Bedenken geäußert.
Nein alles gut. Er konsumiert nicht.

Aber natürlich hat er es doch getan. Versucht es zu verstecken. Wieder Lügen. Wieder Tricksereien.

Gestern abend hat er es zugegeben. Ich hab ihm ein Ultimatum gestellt.
Sofort! Den Kontakt zu den Kumpels abbrechen und direkt seine ehemalige Therapeutin kontaktieren, ansonsten soll er seine Koffer packen.
Tja. Als Reaktion ist er kommentarlos zu den Kumpels, kam später in der Nacht komplett zugekifft nach Hause und erklärte mir, er habe sich nur verabschiedet und denen gesagt, dass er nicht mehr kommt.
Ich meinte da noch ok. Ruf morgen die Therapeutin an direkt und lass die Finger von dem Scheiß. Ansonsten geh.

Offensichtlich hat er sich dort noch eingedeckt, denn heute stinkt er durchgehend nach dem Scheiß und man sieht und merkt es ihm an. Natürlich hat er die Therapeutin nicht kontaktiert.

Ich bin heilfroh, dass die Kids gerade bei den Großeltern Urlaub machen!

Vorhin kam er an und fragte ob ich sehr sauer bin. Ich meinte, er soll seinen Kram packen und gehen.

Ich bin so dermaßen enttäuscht und frustriert. Er schmeißt alles in die Tonne für diese verkackte Scheiße !

Sorry für die Wortwahl.

Im Kopf gehe ich aktuell meine Möglichkeiten durch. Der Mietvertrag läuft glücklicherweise auf mich allein und ich habe auch für die Kinder das alleinige Sorgerecht.
Ich überlege wie es finanziell machbar ist. Ich kan eventuell ein paar Stunden aufstocken, Wohngeld müsste uns zustehen und er muss ja dann Unterhalt zahlen...

Ich bin selbst erschrocken über mich, das alles so kühl durchzugehen. Ich liebe diesen Menschen, aber ich weiß, dass mich nochmal das alles kaputt machen würde und ich will nicht mehr.

Ich war immer jemand der andere zu verstehen versucht, der Entschuldigungen für das Verhalten anderer findet, der immer Rücksicht nimmt. Immer zurück stecken für alle. Immer geben und um nichts bitten. Nichts fordern.

Dieses eine Mal habe ich ihn um etwas gebeten und etwas von ihm gefordert. Und er scheißt drauf und benimmt sich wie ein Teenager.

Ich bin so durch den Wind gerade... Morgen werde ich erstmal zu meiner besten Freundin gehen und dort ein paar Tage bleiben. Ich muss erstmal weg von ihm und planen wie es weitergeht. Bzw eben nicht weitergeht. Nicht so.

Sorry für den langen Text und das ganze Chaos.

Zitat von Anonym 1 (212072):

Guten Abend allerseits,

Ich weiß gerade nicht so wirklich wohin mit mir und meinen Gefühlen und schreibe es deshalb auf. Irgendwie auch um meine Gedanken zu sortieren.

Ich habe heute den Entschluss gefasst, meinen langjährigen Partner und Vater meiner Kinder zu verlassen. Ich kann einfach nicht mehr bzw ich will auch einfach nicht mehr.

Wir kennen uns knapp 20 Jahre. Fast 15 davon sind wir ein Paar. In den Jahren gab es Höhen und Tiefen. Wir haben das alles gemeinsam durchgestanden.

Die härteste Zeit, war die Drogensucht meines Partners. Vorallem auch der Weg da raus. Die Lügen, die Tricksereien, das verloren gehende Vertrauen, die Sorgen.
Sämtliche Care-Arbeit auf meinen Schultern, sämtliche Sorgen um Geld und Zukunft auf meinen Schultern.
Ich habe damals meine ganze Kraft gebraucht um alles zusammen zu halten.
Er hat mir versprochen, dass nie wieder zu zulassen.

Tja, was soll ich sagen. Vor 2 Monaten hat er seinen Job verloren und dann wieder Kontakt zu seinen alten Kifferkumpeln aufgenommen.

Ich habe ihm da ganz klar gesagt, dass ich dabei kein gutes Gefühl habe und auch, dass ich das nicht nochmal mitmachen werde.
Nein nein. Die beiden wollen da nun auch raus. Er unterstützt sie dabei und motiviert sie.

Aus sporadischen Treffen wurde dann täglich Treffen. Ging schnell.
Ich habe mehrfach das Gespräch gesucht. Meine Bedenken geäußert.
Nein alles gut. Er konsumiert nicht.

Aber natürlich hat er es doch getan. Versucht es zu verstecken. Wieder Lügen. Wieder Tricksereien.

Gestern abend hat er es zugegeben. Ich hab ihm ein Ultimatum gestellt.
Sofort! Den Kontakt zu den Kumpels abbrechen und direkt seine ehemalige Therapeutin kontaktieren, ansonsten soll er seine Koffer packen.
Tja. Als Reaktion ist er kommentarlos zu den Kumpels, kam später in der Nacht komplett zugekifft nach Hause und erklärte mir, er habe sich nur verabschiedet und denen gesagt, dass er nicht mehr kommt.
Ich meinte da noch ok. Ruf morgen die Therapeutin an direkt und lass die Finger von dem Scheiß. Ansonsten geh.

Offensichtlich hat er sich dort noch eingedeckt, denn heute stinkt er durchgehend nach dem Scheiß und man sieht und merkt es ihm an. Natürlich hat er die Therapeutin nicht kontaktiert.

Ich bin heilfroh, dass die Kids gerade bei den Großeltern Urlaub machen!

Vorhin kam er an und fragte ob ich sehr sauer bin. Ich meinte, er soll seinen Kram packen und gehen.

Ich bin so dermaßen enttäuscht und frustriert. Er schmeißt alles in die Tonne für diese verkackte Scheiße !

Sorry für die Wortwahl.

Im Kopf gehe ich aktuell meine Möglichkeiten durch. Der Mietvertrag läuft glücklicherweise auf mich allein und ich habe auch für die Kinder das alleinige Sorgerecht.
Ich überlege wie es finanziell machbar ist. Ich kan eventuell ein paar Stunden aufstocken, Wohngeld müsste uns zustehen und er muss ja dann Unterhalt zahlen...

Ich bin selbst erschrocken über mich, das alles so kühl durchzugehen. Ich liebe diesen Menschen, aber ich weiß, dass mich nochmal das alles kaputt machen würde und ich will nicht mehr.

Ich war immer jemand der andere zu verstehen versucht, der Entschuldigungen für das Verhalten anderer findet, der immer Rücksicht nimmt. Immer zurück stecken für alle. Immer geben und um nichts bitten. Nichts fordern.

Dieses eine Mal habe ich ihn um etwas gebeten und etwas von ihm gefordert. Und er scheißt drauf und benimmt sich wie ein Teenager.

Ich bin so durch den Wind gerade... Morgen werde ich erstmal zu meiner besten Freundin gehen und dort ein paar Tage bleiben. Ich muss erstmal weg von ihm und planen wie es weitergeht. Bzw eben nicht weitergeht. Nicht so.

Sorry für den langen Text und das ganze Chaos.

Du hast alles richtig gemacht! ER alleine ist das Problem.

Ich finde deine Entscheidung absolut richtig und verstehe wieso du diesen mist nicht nochmal mitmachen willst.
ER hat entschieden das er nichts auf die Familie gibt, er hat sich mit nüchternem Gewissen bei den alten kumpels gemeldet und wieder angefangen.
Ich wünsche dir alles gute und die kraft, die Trennung durchzuziehen!

Bewahren dir diese Kühle noch ein wenig.Sie schützt.
Das du dich trennst weiß er nun,es liegt völlig an ihm.Und du wirst die kommende Zeit sicher alleine besser wuppen...wenn er eh nix macht ,was soll daran schon besser sein?!
Ich würde mich aber nun endgültig entscheiden.Jemand, der soetwas kostbares wie die eigene Familie für diesen Bullshit fallen lässt,braucht keiner.

Wenn er Unterhalt nicht zahlt oder zahlen kann kannst du Vorschuss beantragen. Ich würde den unterhalt aber in jedem Fall titulieren lassen.

Ich finde es richtig das du den Schlussstrich ziehst. Du hast offenbar deutlich kommuniziert, das du das nicht möchtest und ihm die Konsequenz erklärt. Das er weiter macht ist natürlich der Sucht geschuldet, aber er sollte wenigstens Anstrengungen unternehmen die Sucht zu bekämpfen, einen neuen Job finden usw.

Mein Mann konsumiert auch Cannabis, in letzter Zeit häufiger als früher. Ich konsumiere seit ich Mutter bin (bzw. seit Kinderwunsch) nicht mehr, aber bin fein damit wenn er es tut, weil er sich an die vereinbarten Regeln hält. Sollte das einmal nicht mehr so sein weiß er auch das ich die Konsequenzen daraus ziehen würde.

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern alles Gute. Zum klären der Umgänge, denn darauf hat er trotzdem ein Recht, kannst Du Dich ans Jugendamt wenden. Solange er nicht clean ist sollte das mMn begleitet stattfinden.

Saustark von dir, einen Schlussstrich zu ziehen. Ich ziehe meinen Hut

Danke für euren Zuspruch.

Ich lag die halbe Nacht wach und konnte nicht schlafen.

Heute morgen kam er an, es wäre jetzt alles leer und er würde heute noch seine Therapeutin anrufen.
Ich meinte daraufhin, dass das sicher eine gute Idee ist, es aber an meiner Entscheidung nichts mehr ändert.
Ich möchte, dass er geht.

Daraufhin folgte ungläubiges " echt jetzt? Das kannst du doch nicht ernst meinen.
Du hast mir doch immer alles verziehen!"
Ach und an die Kinder soll ich denken. Für die wäre die Trennung ja auch sehr schlimm.

Ich hab ihn gefragt, ob er denn mal an die Kinder gedacht hat, als er wieder angefangen hat mit dem Scheiß. Er wusste was auf dem Spiel steht. Ich hatte es klar gesagt.

Ja, er dachte eben nicht, dass ich das ernsthaft so durchziehen würde. Hab ich ja sonst auch nicht.

Diese Aussagen treffen mich. Wie kalkuliert er gehandelt hat.

Es stimmt. Grenzen setzen ist bei mir ein Thema das schwer fällt.
Im letzten Jahr hab ich mich viel damit auseinander gesetzt, warum das so ist. Ich habe mich viel mit Glaubenssätzen aus der Kindheit beschäftigt und warum man heute oft so oder so reagiert.
Ich habe für mich erkannt, dass ich wohl, weil mein Vater früh zum Pflegefall wurde und meine Mutter damit überfordert war angefangen meine Bedürfnisse zurück zu drängen. Sie irgendwann gar nicht mehr wahrgenommen. Hinzu kamen noch gewalterfahrungen durch ältere Geschwister. Immer wenn ich etwas nicht machen wollte gab es Schläge.

Tja und dann hab ich irgendwie immer Menschen mit Chaos in mein Leben gezogen. Leute mit Problemen, denen man helfen " musste"
Eine meiner ehemaligen Therapeuten sagte mal zu mir: den Geruch der Kindheit sucht man, egal ob der gut oder schlecht war. Der ist vertraut.
Damals hab ich das nicht verstanden. Jetzt schon.

Ich mach mich jetzt auf den Weg zu meiner Freundin.

Fühl dich unbekannterweise gedrückt. Ich finde es sehr stark und konsequent von dir, wie du dich verhältst. Schütze dich und deine Kinder, dein Leben wird sicherlich leichter sein, wenn er weg ist. Ich hasse Menschen, die so ekelhaft berechnend und manipulativ sind.
Alles erdenklich Gute für dich.