Mütter- und Schwangerenforum

Baby schläft nur beim Stillen ein (vorsicht laaaang)

Joy
Joy
4 Beiträge
12.02.2007 12:48
Huhu!

So, jetzt komm ich gleich mal mit einem "Megaproblem"
Hoffe, ich kann die ganze Geschichte ohne Verwirrung rüberbringen...

Folgendes...
Bis zur 9. Woche habe ich wenig gestillt, da meine Kleine an der Brust Theater machte und das Stillen ablehnte.
Dann in der 9. Woche gab es eine plötzliche Kehrtwendung... sie lehnte von jetzt auf nachher die Flaschenmilch ab und wollte nur noch die Brust.
Es hat 2 volle schweißtreibende Tage gebraucht bis sich meine Milchmenge eingestellt hat, aber es ging ganz gut. Seitdem stille ich voll und seither schläft sie auch nur noch während dem Stillen ein.
Unsere Tochter liegt bei uns im Elternbett. Das war für mich nach dem Kaiserschnitt einfacher.

Wenn ich mit ihr daheim bin und sie müde wird, dann will sie ins Elternbett, der Raum muss abgedunkelt sein, es muss still sein und sie will in den Schlaf gestillt werden.
Um etwa 20 Uhr kommt der "lange" Schlaf...
Immer nur gestillt natürlich.
Sie schläft von 20 Uhr bis 8 oder 9 Uhr.... aaaaaber mit (im Moment, wegen einem Entwicklungsschub) 1 1/2 stündiger (sonst alle 2-3 Stunden) Still-Unterbrechung. Sie wacht auf , dreht sich auf den Bauch (obwohl sie im Halbschlaf ihren Kopf nicht richtig obenhalten kann), dreht sich suchend herum und schreit dabei. Ich drehe sie dann wieder richtig zu mir her und stille sie. Dann schläft sie wieder ein. Habe schon versucht sie leise zu beruhigen und leicht zu schaukeln, aber dann schreit sie noch schlimmer...

Wenn sie dann um 9 Uhr aufwacht, dann ist sie eine Stunde wach und will dann wieder 30-60 Minuten schlafen, dann wieder 1-2 Stunden wach und wieder 30-60 Minuten schlafen. Das kann bis 14 Uhr so gehen...
Dadurch ist es für mich auch schwierig zuzufüttern. Sie schläft ja tagsüber immer mal wieder und durch das In-Den-Schlaf-Stillen hat sie ja dann keinen Hunger mehr (z.B. auf Brei).
Wenn ich mit ihr unterwegs bin, z.B. im Auto oder im Kinderwagen, dann kann sie komischerweise dort einschlafen. Aber nur, wenn es der* Zwischenschlaf* ist. Wenn ihr langer Schlaf bevorsteht, dann schreit sie so schlimm, das es mir das Herz zerreißt. Nach 30 Minuten Dauerschreien (wenn man gerade auf dem Weg mit dem Auto nach Hause ist und man sie nicht rausnehmen kann), schläft sie japsend ein.
Daheim angekommen, wacht sie auf, schreit wieder ganz schlimm und beim In-den-Schlaf-Stillen japst sie weiter. Selbst wenn sie schläft kann sie sich nicht davon beruhigen , dass man sie so lange hingehalten hat (alle 5 Sekunden ein Japser...)...
Ich weiß jetzt nicht wie ich's anstellen soll. Die Ferber-Methode lehne ich ab.
Soll ich das Ganze gelassen sehen und weiter nach Ihrem Rhythmus gehen?
Kann ich damit rechnen, dass sich das Ganze doch noch von alleine einpendelt, oder kann es mir noch mehr aus dem Ruder geraten?
Stören tut es mich noch nicht so sehr (außer, wenn sie beißt
:roll: ).
Ich sehe halt die ganzen Mamas aus meiner Mutter-Kind-Gruppe, die alle schon fast abgestillt haben und bei denen alles wie aus dem Regelbuch zu klappen scheint...

So, hoffe das war nicht zu Durcheinander...

Wie würdet Ihr vorgehen... :

Gruß
Joy
Oma Charlotte
2 Beiträge
12.02.2007 13:39
Hallo Joy,
ich als älteres Semester biete Dir eben mal das Du an. Läßt sich leichter reden.
Ich bin nun kein Psychologin oder Kinderärztin, kann also nur nach meinem Bauchgefühl und auf Grund meiner Erfahrungen ein paar Tips gebe.
ALSO ich habe die Zeit des Stillens immer sehr genossen. So nah wirst Du Deinem Kind nie wieder sein, und wenn Du es nervlich aushalten kannst, dann glaube mir. Viele Probleme erledigen sich mit der Zeit. Dein Schatz wird ja älter und fängt an die Welt zu entdecken. Erst sich selber und dann die Umwelt. Versuche doch mal die Wachzeiten ganz konsequent mit Beschäftigung auszufüllen. Vorsingen, Babysport oder Badezeiten verlagern, einfach um den Satz müde zu sielen und durch Ablenkung von dem soooo begehrten Mamabuffet langsam zu entwöhnen. Aber nicht ganz. Denn wie gesagt , Stillen ist einfach schön. Würde mich freuen mal wieder von Dir zu hören. Viel Spaß mit dem Schatz
Shiranja
73 Beiträge
12.02.2007 22:23
Hallo Joy,

ich möchte mich meiner Vorrednerin gerne anschließen. An aller erster Stelle möchte ich dich jedoch auch bitten, auf gar keinen Fall nach dem zu schauen, was du in der Krabbelgruppe hörst ala "mein Kind ist ein Bilderbuchkind und alles klappt perfekt".

Ich weiß es aus eigener Erfahrung, ich habe mich "bekloppt" machen lassen (beim ersten Kind) und es hat mich sehr viel "gekostet", weil ich verunsichert war bzw. mich verunsichern ließ statt auf mein Bauchgefühl zu vertrauen.

Wie Oma Charlotte schon so schön erwähnte, für Abwechslung und Ablenkung sorgen, indem du dich bewußt mit deiner Maus beschäftigst hilft ihr, ein klein wenig den Tagesablauf zu strukturieren. Nach und nach einen bestimmten geregelten Tagesablauf einzurichten dauert natürlich ein wenig, der Entwicklungsschub tut sein übriges dazu, aber du wirst mit der Zeit (oft schon nach zwei, drei Tagen) eine Besserung merken, wenn du es ihr mit gewissen Ritualen schmackhaft machst.
Z.B. Wenn sie es mag, dass du singst, nimm dir eine halbe Stunde vor dem schlafen gehen Zeit, und beginn schon mal den Raum ein wenig abzudunkeln, dann singst du ihr etwas vor und am Ende wird sie gestillt.
Das entwickelt sich zu einem Ritual für sie und sie schläft besser ein.

Bezüglich des Schlafens selbst - hast du mal über einen Babybalkon nachgedacht? Damit kannst du sie nach und nach an ihr eigenes Bettchen gewöhnen.
Einfach vom Babybett eine Gitterseite abmontieren und direkt an deine Bettseite stellen - evtl. bißchen fixieren.
Dann kannst du sie nach dem Stillen - wenn sie eingeschlafen ist, direkt in ihr Bettchen "rüberschieben" kannst dennoch beispielsweise erst noch eine Weile mit der Hand bei ihr bleiben, die Zeiten jedoch immer kürzer werden lassen und dich dann langsam zurückziehen.
Dieser Babybalkon hat bei einer Freundin von mir super geklappt. Nach drei Monaten war ihr kleiner total angetan von dem Platz, den er dann für sich hatte, ohne auf Mamas Nähe verzichten zu müssen

Bezüglich der nächtlichen Unterbrechung kann ich dir leider keinen Rat geben, außer: Bleib bei deiner Meinung nicht zu Ferbern... auch das Weinen kann nämlich zum "Ritual" werden, das die Kinder dann allabendlich wiederholen - das ist ein Fehler, den ich selbst aus Unwissenheit durch die vielen "gut gemeinten Ratschläge" gemacht habe und keinem raten kann.

Ganz ganz wichtig: Hör auf dein Mama-Gefühl - einen besseren Ratgeber für die Belange deines Kindes gibt es nicht.

Es ist zwar anstrengend, aber auch lohnenswert und erleichtert es auf lange Sicht euch beiden.

Ich hoffe, ich konnte dir bißchen weiterhelfen.

Liebe Grüße
Shiranja
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