Mütter- und Schwangerenforum

Ein Kind adoptieren...

18.01.2011 10:51
Vielleicht könnt ihr mir helfen. Über die Suche habe ich nichts gefunden. Gibt es hier schon einen Thread der sich mit Adoption befasst?

Mich würden Erfahrungen und allgemeine Informationen interessieren. Zb. zu den Kosten einer Inlands- und Auslandsadoption, die Dauer, die Voraussetzungen (Alter, Wohnungsgröße, Einkommen usw.)

Habt ihr selbst vlt adoptiert und kennt Euch aus? Oder habt ihr Euch schonmal informiert und den Gedanken - aus welchem Grund auch immer - wieder fallen lassen?

Würde mich freuen, wenn ich hier ein paar fundierte Infos erhalten würde.

Vielen Dank schonmal
vayalein
102 Beiträge
18.01.2011 14:36
Hallo!

Wenn du das gerne möchtest, kann ich meine eltern fragen, wie das ganze abläuft.

Die haben mich vor fast 22 Jahren adoptiert.

Von dem her müssten sie sich bestens auskennen, bzw ich kann mir die Unterlagen durchsehen, die ich von meiner Adoption noch bei mir zu Hause habe.

Das kann allerdings ein weilchen dauern. Sind einige Mappen usw.

Ganz liebe Grüße
18.01.2011 16:14
wow, das ist sehr nett von dir! also du brauchst da jetzt nicht extra ein haufen zeit investieren aber wenn du mal lust hast kannst ja durchgucken hat sich wahrscheinlich in den letzten 22 jahren auch einiges geändert

darf ich fragen wie du zu dem thema stehst? von der anderen seite sozusagen hast du dich irgendwie hintergegangen gefühlt oder so?
vayalein
102 Beiträge
19.01.2011 08:30
Zitat von Kinderwunsch83:

wow, das ist sehr nett von dir! also du brauchst da jetzt nicht extra ein haufen zeit investieren aber wenn du mal lust hast kannst ja durchgucken hat sich wahrscheinlich in den letzten 22 jahren auch einiges geändert

darf ich fragen wie du zu dem thema stehst? von der anderen seite sozusagen hast du dich irgendwie hintergegangen gefühlt oder so?


Das ist doch kein Problem.
Die Kurse, die man machen muss, werden sich wahrscheinlich etwas geändert haben, aber ansonsten glaub ich, hat sich nicht all zu viel geändert.

Klar, du darfst mich alles fragen, was dir auf der Seele brennt. Ich geh sehr offen mit dem Thema um. Jeder, der Fragen hat, oder genaueres wissen will, kann mich gerne Fragen.

Nein, ich hab mich nie hintergangen gefühlt. Dass meine Eltern mich adoptiert haben, ist das Beste, was mir je passieren konnte (abgesehen von meinem Schatz und unserem kleinen, das fleißig heranwächst).

Also, es ist ja so, dass ich ziemlich früh erfahren habe, dass ich adoptiert bin (bin da selber drauf gekommen, da ich ein total neugieriges Kind war und überall herumgeschnüffelt habe und durch zufall meine Taufurkunde gefunden habe, in der mein alter Familienname noch drin steht).

Ich hab mit 10 oder 11 Jahren meine Laibliche Schwester kennen gelernt (die in einer Pflegefamilie aufgewachsen ist und von der ich nicht mal wusste, dass es sie gibt (zu der ich allerdings keinen Kontakt mehr habe und auch nicht möchte))

Mit 15 hab ich mich auf eigene Faust los gemacht, um meine Laibliche Mutter kennen zu lernen bzw. zu finden (heute denk ich mir es wäre besser gewesen wenn nicht).

Ich kann so viel dazu sagen, ich liebe meine Adoptiveltern, als ob sie meine Laiblichen wären.

Ich bin ihnen total dankbar, dass sie mich so liebevoll erzogen und behandelt haben. Korz und knapp: Ich liebe sie einfach.
20.01.2011 16:31
Das ist schön zu hören, dass du deine Eltern liebst und die Nachricht von der Adoption da nichts kaputt gemacht hat. das muss nämlich echt die hölle sein, wenn man ein kind adoptiert weil es auf natürlichem wege nicht funktioniert, es über alles liebt, es groß zieht und irgendwann kommt "ihr seit nicht meine eltern" oder so ähnlich!
Nacho
15 Beiträge
20.01.2011 16:35
Bin zwar nciht betroffen, finde dieses Thema aber auch sehr interessant.
Und ich freue mich für deine Eltern, dass sie eine Tochter haben die so super zu ihnen steht.
Viele sind ja dann enttäuscht oder bezeichnen diese Eltern nicht als ECHTE Eltern...

Soweit....

Für deine baldige eigene Familie alles Gute!!!
vayalein
102 Beiträge
21.01.2011 09:10
Zitat von Kinderwunsch83:

Das ist schön zu hören, dass du deine Eltern liebst und die Nachricht von der Adoption da nichts kaputt gemacht hat. das muss nämlich echt die hölle sein, wenn man ein kind adoptiert weil es auf natürlichem wege nicht funktioniert, es über alles liebt, es groß zieht und irgendwann kommt "ihr seit nicht meine eltern" oder so ähnlich!


Gerade solche Aussagen werden getätigt, wenn jemand damit nicht umgehen kann oder will. Die Aussagen "ihr seit nicht meine Eltern" oder "lasst mich in ruhe, irgendwann find ich meine eltern" halte ich persönlich für Primitiv und verletzend gegenüber den Menschen, die dich so zu sagen zeit deines Lebens unterstützt haben und dich (zu einem großen Teil) zu dem Menschen gemacht haben, der du bist.

Das ist jedenfalls meine Meinung. Es ist einfach unfair solche aussagen gegenüber den Menschen zu tätigen, die dich lieben als wärst du ihr eigenes Kind.

Ich halte es allerdings auch für wichtig, offen mit dem Thema umzugehen, ansonsten zerfrisst die Angst und die Frage "was wäre wenn" einen selbst und das färbt sich auch auf das persönliche Umfeld ab.

Meine Mutter hat mich zum Beispiel, als ich noch kleiner war (so ca. 6 oder 7 Jahre) gefragt "Was würdest du machen, wenn deine mama auf einmal vor der Türe stehen würde und dich zurück haben will?"

Meine Antwort darauf: "1. ist die Frau nicht meine mama, sonder du. und 2. würde ich ihr noch die Türe vor dem Gesicht zuknallen, weil ich immer bei euch bleiben will und ich immer eure tochter bin und ihr seit immer meine eltern, egal was passiert."

Daraufhin hat meine Mutter gweint und nie wieder so was gefragt.

Tja, wie das Leben so spielt, würde ich mal sagen
vayalein
102 Beiträge
21.01.2011 09:23
Zitat von Nacho:

Bin zwar nciht betroffen, finde dieses Thema aber auch sehr interessant.
Und ich freue mich für deine Eltern, dass sie eine Tochter haben die so super zu ihnen steht.
Viele sind ja dann enttäuscht oder bezeichnen diese Eltern nicht als ECHTE Eltern...

Soweit....

Für deine baldige eigene Familie alles Gute!!!


Klar, es hängt immer von einem selber ab, wie man mit der ganzen sache umgeht... Aber ich denke, dass es auf jeden Fall mal eine Erfahrung wert ist mit seinen in dem Fall "nichr echten Eltern" über alles zu reden und seine Gefühle zu schildern. Es ist auch nicht gerade das Schlechteste (zumindest für mich was es das nicht) seine "Erzeuger" kennen zu lerne und zu sehen, in welchen Verhältnissen man eigentlich groß geworden wäre... Bei meiner "Erzeugerin" war das ein Bild des Grauens. Sie ist inzwischen wieder neu verheiratet und hat 4 Kinder mit diesem Mann (den ich auf den Tod nicht ausstehen kann, aber ist ja nicht meine Sache).

Meinen "Erzeuger" kenn ich nur von Fotos, weil er auf die tolle idee gekommen ist sich nach meiner geburt mal so aus dem Staub zu machen. Aber gut, wenns ihm jetzt besser geht...

Wie gesagt, ich habe es bei meinen Adoptiveltern super! Sie sind für mich meine Eltern und das werden sie auch immer bleiben.

Sorry für die langen Texte, aber ich könnte da Stundenlang drüber schreiben...

Danke dir für das liebe Alles Gute.
vayalein
102 Beiträge
21.01.2011 09:24
Zitat von Nacho:

Bin zwar nciht betroffen, finde dieses Thema aber auch sehr interessant.
Und ich freue mich für deine Eltern, dass sie eine Tochter haben die so super zu ihnen steht.
Viele sind ja dann enttäuscht oder bezeichnen diese Eltern nicht als ECHTE Eltern...

Soweit....

Für deine baldige eigene Familie alles Gute!!!


Ich wünsche dir natürlich auch alles Gute für dich und deine Familie.
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