Mütter- und Schwangerenforum

Zweites Kind oder doch nicht?

Arielle30
2954 Beiträge
24.10.2020 22:39
So, nun ist es soweit.

Vielleicht ist es bloß ein Thread für mich. Ich erwarte hier eigentlich keine "Lösungen" oder sonst was, weil es sie nicht gibt. Weil IHR mir eigentlich gar nicht sagen könnt, was ich machen soll. Oder wie wir entscheiden.

Nun zur Sache:

Ich bin seit 2 Jahren verheiratet. Mit einem wunderbaren Mann. Zusammen seit fast 8 Jahren. Unser Sohn wird im Februar 5 Jahre alt.
Dieses Jahr sind wir in unser mit unseren eigenen Händen gebautes Haus, eingezogen. Alles gut.

Bis heuer war ein zweites Kind nicht wirklich Thema. Zuerst, weil ich noch nicht wollte, ist ja grad das erste Kind gekommen, ich mag jetzt noch nicht. Als er so 2 Jahre war, war die Wohnung für uns zu klein. Dann kam der Hausbau. Da wollte ich mithelfen und nicht schwanger sein. Seitdem das Haus fertig ist und wir drin wohnen, kam schön klein der Kinderwunsch wieder und ging wieder. Da war aber dann Corona und ich verwarf wieder mehr... wegen Kurzarbeit meines Mannes. Die ging wieder vorüber und der Wunsch wurde wieder mehr.

Wir haben schon oft drüber gesprochen, mein Mann kam oft mit "negativen" Aspekten, also habe ich den Gedanken dann auch wieder "verworfen". Zb. Es ist jetzt alles so praktisch mit nur einem Kind. Man fängt dann wieder von vorne an. Und das liebe Geld. Wir verdienen beide nicht schlecht. Haben aber auch viel Kredit zu bezahlen. Wenn ich dann in Karenz bin, verdiene ich ja doch um ca. 700 euro weniger.. Kredit stilllegen lassen?

Was wenn in dieser Zeit wieder Kurzarbeit kommt und mein Mann dann auch wieder 700 Euro weniger verdient? Schaffen wir das?

Wir haben trotzdem noch ne Menge Ausgaben, den Garten, die überdachte, geschlossene Terrasse, die Fassade... darauf sollten wir sparen, doch können wir das mit zweitem Kind? So viele Zweifel... doch wenn ich dann kleine Babys sehe und Kleinkinder mit 1 Jahr, flammt es irgendwie wieder auf... ich weiß auch nicht.

Wir wollen doch kein Risiko eingehen, aber es wäre ja dann eines, oder nicht?

Mein Mann sagt, wir wären ja noch mehr auf die Großeltern angewiesen, da ich spätestens, wenn das Kind 18 Monate alt ist, wieder Teilzeit arbeiten gehen würde. Ich sage dann, der Älteste wird ja jetzt auch 1x pro Woche von meinen Eltern und 1x pro Woche von seinen Eltern betreut. Denen wird's egal sein, wenn sie dann an diesem einen Tag das Zweite auch noch haben. Im Gegenteil, sie würden sich über ein zweites Enkelkind freuen. Das weiß ich.

Ich bin so im Hin und Her und weiß es einfach nicht.
Meine Pille endet in ca. 2,5 Wochen. Und es wird wieder so sein, dass wir drüber reden und sagen, warten wir wieder 3 Monate. Bis die nächste Pille aus ist und dann sehen wir weiter.

Und wenn, dann will ich spätestens in den nächsten 2 Jahren noch auf ein zweites Kind hin arbeiten. Dann will ich nicht mehr, weil ich mir zu alt bin.

Ich erhoffe mir hier keinen Rat, ich musste mir das mal nieder schreiben. Das ist einfach ein so großer Schritt, ich frage mich oft, wie das andere geschafft kriegen.
Vielleicht will ja jemand mitlesen, wies weitergeht.

Über irgendwelche Inputs oder Antworten freue ich mich natürlich

Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Marie2010
4254 Beiträge
24.10.2020 23:15
Bei uns war es ähnlich.
Erst wollten wir kein zweites Kind, weil das erste noch so klein war. Dann haben wir ein Haus gekauft und in Eigenleistung kernsaniert, da wollte ich nicht wegen Schwangerschaft ausfallen. Als wir dann in unserem Haus wohnten und Ruhe einkehrte, kam immer mal der Gedanke, ob ein zweites Kind nicht doch ganz schön wäre.
Letztlich haben wir uns dagegen entschieden. Aus ganz pragmatischen Gründen. Wir hätten direkt nochmal umbauen müssen, wir wären noch mehr auf die Großeltern angewiesen gewesen, mein Mann hätte sich einen Job in der Nähe suchen müssen. Und, der wichtigste Punkt: Wir waren mittlerweile schon Anfang 40 und unsere Tochter wäre, bis das Geschwisterchen da gewesen wäre, schon mindestens sieben gewesen. In Bezug auf unser Alter war uns das Risiko zu hoch und in Bezug auf unsere Tochter fanden wir den Altersunterschied schon zu groß.
Pauline13
2072 Beiträge
25.10.2020 07:43
Hallo Arielle!
Ich kann sowohl deinen Wunsch nach dem 2.Kind, als auch die Zweifel verstehen. Auch wenn es bei uns eher so war, daß nur mein Mann die Zweifel hatte . Ganz besonders in Bezug auf das Finanzielle. Mir war eigentlich immer klar, daß ich 2 Kinder haben möchte. Ich bin selbst mit einem Bruder aufgewachsen und auch in unserem Umkreis gab es kaum Einzelkinder. Ich fand den Gedanken immer schön, daß die Geschwister einander haben (auch wenn das nicht heißen soll, daß Einzelkinder nicht glücklich aufwachsen - das ist einfach mein ganz persönliches Empfinden).
Wir haben recht spät mit der Kinderplanung angefangen, ich war schon 35, mein Mann 33. Vorher passte es nie - wir haben viele Reisen gemacht, ich hatte eine Wohnung, welche, als wir unser Haus kauften, nur schlecht verkauft werden konnte. Aber dann war es 2014 soweit und unsere große Tochter kam zur Welt.
Als sie 2 Jahre alt war, war für mich klar, jetzt starten wir das Projekt Geschwisterchen. Ich wollte keinen zu großen Altersabstand und war nun ja auch schon 38. Mein Mann hatte Zweifel. Wegen dem Geld. Haus, Autos, .... er wäre auch gerne wieder mehr gereist....und ich war zudem noch in 3jähriger Elternzeit.
Er ließ sich letztlich aber doch überzeugen - denn im Grunde ist ihm seine Tochter das Liebste auf der Welt.
Unser Sohn durfte leider nicht bei uns bleiben und starb 2017 in der 37 SSW. Noch am Tag seiner Geburt stand auch für meinen Mann nun unumstößlich fest, daß er sich nichts mehr wünschte, als ein zweites Kind.
Ein Jahr später durfte ich wieder positiv testen und mit inzwischen 40 bekam ich unsere kleine Tochter.
Ich kann nur sagen, es war die beste Entscheidung. Ja, ich bin nicht die jüngste Mama und denke natürlich schon mal daran, wie alt ich sein werde, wenn meine Kinder erwachsen sind. Und auch der Altersunterschied ist mit 4,5 Jahren viel größer, als ich es immer wollte . Aber es fühlt sich trotz alldem perfekt an! Es ist wunderschön,beide aufwachsen zu sehen, insbesondere auch, weil sie so unterschiedlich sind und es immer spannend bleibt, wie die Kleine sich im Vergleich zur Großen entwickelt.
Ich bin nun auch wieder 3 Jahre in Elternzeit und habe auch nach der Geburt unseres Sohnes nur kurz halbtags gearbeitet. Natürluch merken wir die Einschränkungen,mit nur einem Gehalt gerade über die Runden kommen zu müssen, aber für mich ist es das wert. Ich verzichte zugunsten unserer Kinder auf Dinge, die ich mir sonst wohl einfach gekauft hätte. Ich muss allerdings dazu sagen, daß mein Mann nicht von Kurzarbeit betroffen ist, und wir somit zumindest ein konstantes Gehalt haben.
Was Du auch noch schriebst- 'wieder von vorne anfangen' - hmm, das lese ich häufig, aber richtig nachvollziehen kann ich das nicht - denn ich fand die Babyzeit einfach nur toll, mit allem wenn & aber. Ich empfand es nicht als 'alles wieder von vorne ', sondern als Geschenk, daß ich es nocheinmal erleben durfte.
Ihr werdet sicher die richtige Entscheidung für Euch treffen!
LG,
Pauline13
Fjörgyn
2765 Beiträge
25.10.2020 22:07
Ich kann nicht viel dazu beitragen, weil ich der Meinung bin, dass es Quatsch ist, ein Kind als rationale Entscheidung gesehen, denn rational gesehen bringt ein Kind null Vorteile mit sich, diese sind ausschließlich emotional und darum darf man keine rationalen Dinge mit in die Entscheidung einbeziehen. Zumindest sehe ICH das so.
Das einzige, was ihr abklären solltet, ob die Großeltern wirklich zwei Kinder dauerhaft, also je einmal pro Woche, betreuen wollen. Das sollte man nicht einfach so voraussetzen, sondern echt abklären. Vielleicht wäre es ihnen doch zu viel mit zwei Kindern?

Ich wünsche dir alles Gute für eure Entscheidung.
Sonnenblume20
696 Beiträge
25.10.2020 22:40
Uns geht es ähnlich. Unser Sohn ist jetzt 3 Jahre und eigentlich wollten wir jetzt im Herbst anfangen auf das zweite Kind hinzuhibbeln. Nun fangen wir aber nächstes Jahr mit dem Hausbau an. Da ich gerade wieder angefangen habe zu arbeiten (und meine Wunschposition mit wirklich gutem Gehalt erhalten habe) will ich jetzt nicht schwanger werden und während dem Bau sowieso nicht. Mein Mann spricht sich oft gegen ein 2. Kind aus, weil er die Vorteile von einem Kind sehr genießt. Er war selbst Einzelkind und war Glücklich all die Zeit nicht teilen zu müssen. Ich wiederum habe Geschwister und kann mir ein Leben als Einzelkind nur schwer vorstellen.

Fix ist für uns erstmal das Haus fertig zu haben und darin zu wohnen, bevor wir über ein 2. sprechen. Unser erster fordert uns sehr oft und ich erwische mich selbst oft dabei, dass ich Zweifel habe, dass ich ein 2. Kind haben will. (Würde ich aber vor meinem Mann nicht so zugeben, weil er mich dann darauf festnagelt. ?) Ich genieße halt gerade die Finanzielle Situation wieder richtig, nicht überall sparen zu müssen, um nicht meinem Mann ständig um Geld bitten zu müssen. (Was nie ein Problem war, aber für mich einfach unangenehm). Ich liebe die Freiheit mir selbst etwas zu gönnen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und der Kredit lässt sich natürlich mit dem jetzigen Gehalt auch besser abbezahlen als wieder 2 Jahre in Karenz zu sein. Wir haben auch dann keine Verwandten in unmittelbarer Nähe, sodass wir die Kinderbetreuung selbst aufteilen und organisieren müssen.

Du siehst, auch bei uns geht es immer etwas hin und her...schlussendlich bin ich mir aber sicher, dass wir für uns die richtige Entscheidung treffen werden
MiramitLionel
7456 Beiträge
25.10.2020 22:51
Ich glaube, das kann man am Besten mit dem Herzen entscheiden. Bei meinem Mann war der Wunsch immer sehr groß und bei mir kam er letztendlich auch auf, obwohl ich ursprünglich keins wollte bzw. länger warten ich bin im Studium, wir haben viel Unterstützung von meinen Schwiegereltern, mein Mann kann zwei Jahre in Elternzeit (haben genug Rücklagen und gerechnet). Danach würde ich dann entscheiden. Lionel ist dann 9, klar der Abstand ist groß, finde ich aber sogar toll. Ich kann die Schwangerschaft toll genießen, er freut sich sehr, hilft viel mit und ist recht selbstständig
ancia
3337 Beiträge
26.10.2020 01:14
Man kann, wie du schon sagst, das nicht fuer dich entscheiden.
Aber ich kenne niemanden, der jemals ein Kind bereut hat. Ich kenne aber einige, die es bereut haben, sich gegen ein Kind zu entschieden zu haben.

Es ist nicht das gleiche wie ein Haus oder ein Auto zu kaufen.
Arielle30
2954 Beiträge
26.10.2020 08:29
Zitat von Fjörgyn:

Ich kann nicht viel dazu beitragen, weil ich der Meinung bin, dass es Quatsch ist, ein Kind als rationale Entscheidung gesehen, denn rational gesehen bringt ein Kind null Vorteile mit sich, diese sind ausschließlich emotional und darum darf man keine rationalen Dinge mit in die Entscheidung einbeziehen. Zumindest sehe ICH das so.
Das einzige, was ihr abklären solltet, ob die Großeltern wirklich zwei Kinder dauerhaft, also je einmal pro Woche, betreuen wollen. Das sollte man nicht einfach so voraussetzen, sondern echt abklären. Vielleicht wäre es ihnen doch zu viel mit zwei Kindern?

Ich wünsche dir alles Gute für eure Entscheidung.


Die großeltern wären das geringste problem. Die würden sich über ein zweites enkelkind sehr freuen. Haben uns ja auch im den letzten jahren schon genug "genervt" wann wir endlich das zweite bekommen.
Ich will sie ja nicht um erlaubnis fragen ob wir ein zweites bekommen. Dann wissen sie ja dass wir aktiv hibbeln und würden dauernd drauf warten ob es schon eingeschlagen hat. Das will ich einfach nicht. Es soll ja wieder eine überraschung sein und ich weiß ja dass sie sich auch genauso um das zweite kümmern würden.

Es ist eher das finanzielle. Ich muss doch auch rationale Aspekte mit einbeziehen in diese entscheidung. Ich kanm doch nicht einfach mein herz entscheiden lassen, wenn ich dann da sitze und nicht mehr weiß wie ich mein kind ernähren kann (ganz brutal gesagt jetzt)
26.10.2020 09:02
Zitat von Arielle30:

Zitat von Fjörgyn:

Ich kann nicht viel dazu beitragen, weil ich der Meinung bin, dass es Quatsch ist, ein Kind als rationale Entscheidung gesehen, denn rational gesehen bringt ein Kind null Vorteile mit sich, diese sind ausschließlich emotional und darum darf man keine rationalen Dinge mit in die Entscheidung einbeziehen. Zumindest sehe ICH das so.
Das einzige, was ihr abklären solltet, ob die Großeltern wirklich zwei Kinder dauerhaft, also je einmal pro Woche, betreuen wollen. Das sollte man nicht einfach so voraussetzen, sondern echt abklären. Vielleicht wäre es ihnen doch zu viel mit zwei Kindern?

Ich wünsche dir alles Gute für eure Entscheidung.


Die großeltern wären das geringste problem. Die würden sich über ein zweites enkelkind sehr freuen. Haben uns ja auch im den letzten jahren schon genug "genervt" wann wir endlich das zweite bekommen.
Ich will sie ja nicht um erlaubnis fragen ob wir ein zweites bekommen. Dann wissen sie ja dass wir aktiv hibbeln und würden dauernd drauf warten ob es schon eingeschlagen hat. Das will ich einfach nicht. Es soll ja wieder eine überraschung sein und ich weiß ja dass sie sich auch genauso um das zweite kümmern würden.

Es ist eher das finanzielle. Ich muss doch auch rationale Aspekte mit einbeziehen in diese entscheidung. Ich kanm doch nicht einfach mein herz entscheiden lassen, wenn ich dann da sitze und nicht mehr weiß wie ich mein kind ernähren kann (ganz brutal gesagt jetzt)


Ich verstehe dich absolut!

Auch wenn das Herz wichtig ist Spielen doch die rationalen Gesichtspunkte eine wichtige Rolle.

Diese rationalen Gesichtspunkte sind die die für uns gegen ein drittes Kind Sprachen und sprechen.

Besteht denn die Möglichkeit dass dein Mann etwas mehr Geld verdienen kann in den nächsten Jahren mit einem jobwechsel einer höheren Qualifikation oder so?

Und dass ihr es euch dann besser leisten könnt wenn du ein Jahr draußen bist?

Dass ihr euer Haus nicht aufgeben wollt ist ja total verständlich.

natürlich gibt es immer einen Weg aber wenn man viele Abstriche machen muss ist man auf Dauer auch nicht glücklich.

natürlich liebt jede normale Frau dennoch ihr Kind was sie hat und würde es um nichts in der Welt wieder zurückgeben wollen.

Aber das hat ja nichts mit den Umständen zu tun die einem vielleicht Sorgen bereiten.

Ich würde wohl alle Möglichkeiten abklappern die Umstände so zu verändern dass es doch mit einem zweiten klappt.

Ich selbst bin Einzelkind und war schon glücklich aber ich bin der Meinung mir hätte es besser getan wenn da ein geschwisterkind und heute eben ein Geschwister (gewesen) wäre.

was ich besonders immer gehasst habe und hasse ist wenn so ein Totschlag Satz kommt wie "du hast ja gut reden du hast ja keine Geschwister" oder noch besser "da kannst du ja nicht mitreden du bist ja Einzelkind".
Jaspina1
2347 Beiträge
26.10.2020 09:09
Als meine Eltern jung waren, war ganz klar, dass man Kinder nach Wunsch bekommt und nicht nach "sich das leisten können". Wir sind mit wenig Geld gross geworden. Aber Geld macht auch nicht glücklich. Verhungern wird keiner...
Marie2010
4254 Beiträge
26.10.2020 09:25
Zitat von Jaspina1:

Als meine Eltern jung waren, war ganz klar, dass man Kinder nach Wunsch bekommt und nicht nach "sich das leisten können". Wir sind mit wenig Geld gross geworden. Aber Geld macht auch nicht glücklich. Verhungern wird keiner...


Als meine Eltern jung waren, konnte man von einem Gehalt noch gut leben. Die meisten Frauen waren Hausfrauen, da war es egal, ob sie ein Kind oder drei Kinder zuhause hatten. Viele hatten die Großeltern (die damals meist auch jünger waren, als Großeltern heute sind), die notfalls einsprangen, mit im Haus wohnen. Dafür haben aber genau diese Mütter heute wenig Rente, weil sie eben zuhause waren bzw. erst sehr spät in ihren Beruf zurück sind.

Wir könnten auch mit dem Gehalt meines Mannes leben. Aber ich wollte z.B. einfach nicht nochmal raus aus dem Beruf, wieder nicht wissen, wo ich nach einem Jahr lande oder gar etliche Jahre zuhause bleiben, weil die Betreuung nicht gewährleistet ist.
Bei unserer Tochter hatten wir auch gedacht:"Ach, meine Eltern sind noch fit und freuen sich wie irre. Da haben wir Unterstützung." Tja, und dann ist mein Vater völlig unerwartet verstorben. Zack, war schon mal eine Betreuungsperson weg.

Ich finde es völlig legitim da heute rationaler ranzugehen, als unsere Eltern oder gar Großeltern früher.
Gwen85
18463 Beiträge
26.10.2020 10:39
Diese Entscheidung liegt bei euch.
Für uns war es damals klar, dass Madame kein Einzelkind bleiben wird und so kam der Bub zu uns, als sie 2,5 Jahre alt war. Das war schon nicht immer leicht, aber ich wollte nur eine längere Zeit im Beruf ausfallen, statt zwei Zeiten.
Und bei uns ist es so, Schwiegervater -bald 80- wohnt mit im Haus in einer Einliegerwohnung, den wir mitbetreuen.
Meine Eltern hatte ich nie für die Kinderbetreuung, sie sind noch jung und selbstständig. Daher haben wir erst gar nicht die Kinder nach Betreuungspersonen geplant, meine Eltern haben mir damals auf der Hochzeit direkt gesagt, sie lassen sich nicht verplanen. Ich war insgesamt 4 Jahre zuhause und fing dann wieder Stundenweise an zu arbeiten, für mich. Finanziell müsste ich das nicht, mein Mann verdient gut.
Jetzt muss es mal mit Kita und Schule so funktionieren, Oma und Opa haben wir nunmal nicht zum planen, geht auch, muss man also nicht zwingend davon abhängig machen.
Und die Entscheidung für ein Kind, sollte immer vom Herzen kommen. Rational gesehen, wäre jedes Kind finanziell betrachtet, bis es auf eigenen Beinen fest im Beruf steht, 1 Haus.
26.10.2020 12:05
Zitat von Jaspina1:

Als meine Eltern jung waren, war ganz klar, dass man Kinder nach Wunsch bekommt und nicht nach "sich das leisten können". Wir sind mit wenig Geld gross geworden. Aber Geld macht auch nicht glücklich. Verhungern wird keiner...

Ich kenne das nicht so und meine Eltern sind Jahrgang 1946 und 1948.
Jaspina1
2347 Beiträge
26.10.2020 12:55
Zitat von Marie2010:

Zitat von Jaspina1:

Als meine Eltern jung waren, war ganz klar, dass man Kinder nach Wunsch bekommt und nicht nach "sich das leisten können". Wir sind mit wenig Geld gross geworden. Aber Geld macht auch nicht glücklich. Verhungern wird keiner...


Als meine Eltern jung waren, konnte man von einem Gehalt noch gut leben. Die meisten Frauen waren Hausfrauen, da war es egal, ob sie ein Kind oder drei Kinder zuhause hatten. Viele hatten die Großeltern (die damals meist auch jünger waren, als Großeltern heute sind), die notfalls einsprangen, mit im Haus wohnen. Dafür haben aber genau diese Mütter heute wenig Rente, weil sie eben zuhause waren bzw. erst sehr spät in ihren Beruf zurück sind.

Wir könnten auch mit dem Gehalt meines Mannes leben. Aber ich wollte z.B. einfach nicht nochmal raus aus dem Beruf, wieder nicht wissen, wo ich nach einem Jahr lande oder gar etliche Jahre zuhause bleiben, weil die Betreuung nicht gewährleistet ist.
Bei unserer Tochter hatten wir auch gedacht:"Ach, meine Eltern sind noch fit und freuen sich wie irre. Da haben wir Unterstützung." Tja, und dann ist mein Vater völlig unerwartet verstorben. Zack, war schon mal eine Betreuungsperson weg.

Ich finde es völlig legitim da heute rationaler ranzugehen, als unsere Eltern oder gar Großeltern früher.


Das stimmt natürlich schon. Trotzdem kam für sie trotzdem ganz klar der Kinderwunsch an erster Stelle und dafür hat man sich einfach eingeschränkt was materielle Wünsche betraf...
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