Mütter- und Schwangerenforum

Beschäftigungsverbot - Arbeitgeber informieren oder nicht?

20.10.2023 13:41
Liebe Mitglieder,

ich habe vor einer Woche mehrere Schwangerschaftstests gemacht, die alle positiv waren. Ein Termin beim Frauenarzt ist bereits vereinbart, findet jedoch erst Mitte November statt. Laut FA-Rechnung bin ich nun in der 5. SSW.
Ich weiß, dass mein Arbeitgeber nach Bekanntwerden einer Schwangerschaft ein Beschäftigungsverbot aussprechen muss bzw. zunächst möglicherweise noch anbietet, mich an einem ausgelagerten Arbeitsplatz ohne Risiken arbeiten zu lassen.

Mein Plan war, dass ich meinen Arbeitgeber erst nach dem Termin beim FA über die Schwangerschaft informiere. Mittlerweile merke ich jedoch, dass ich diesbezüglich unsicher bin, da z.B. eine Reise geplant ist, an der ich teilnehmen sollte und ich nicht weiß, ob es nicht besser wäre, keine entsprechenden Risiken einzugehen.

Gibt es hier jemanden, der/die vielleicht bereits Erfahrungswerte bei diesem Thema hat? Ich hätte mich auch mit meiner Familie ausgetauscht, allerdings möchten mein Partner und ich auch dieser erst nach dem FA-Termin von der Schwangerschaft mitteilen.

Danke im Voraus und viele Grüße,
Etepetete
Enfelchen
14228 Beiträge
20.10.2023 20:15
Sobald es um evtl Risiken fürs Kind geht würde ich den AG informieren. Bzw beim FA nochmal anrufen, die Gründe und die Dringlichkeit einer SS-Feststellung nennen.
Ich bin mir nicht sicher ob dein AG nicht evtl sogar erst nach der Bestätigung vom Arzt etwas unternehmen muss.
Mumpii
804 Beiträge
20.10.2023 20:40
In meiner ersten Schwangerschaft - da herrschten noch Corona Sonderregelungen - wurden wir angehalten, sobald wir von einer Schwangerschaft wissen Bescheid zu geben, da wir direkt ins BV geschickt werden, sobald eine Ss bestätigt wird durch den FA. Der Arbeitgeber hatte mich damals direkt zum FA geschickt, man sah natürlich noch nichts und ich wurde vorerst 2 Wochen krankgeschrieben, bis ich dann die Bestätigung in den Händen hielt. Bis zum Termin beim Betriebsarzt war ich ab Bestätigung bezahlt freigestellt und wurde dann ins BV geschickt.

Wenn du dir unsicher bist, dann sag es ihm und lass dich ggf. bis zum FA Termin krankschreiben.
SOLaura
1040 Beiträge
20.10.2023 21:42
Zitat von Mumpii:

In meiner ersten Schwangerschaft - da herrschten noch Corona Sonderregelungen - wurden wir angehalten, sobald wir von einer Schwangerschaft wissen Bescheid zu geben, da wir direkt ins BV geschickt werden, sobald eine Ss bestätigt wird durch den FA. Der Arbeitgeber hatte mich damals direkt zum FA geschickt, man sah natürlich noch nichts und ich wurde vorerst 2 Wochen krankgeschrieben, bis ich dann die Bestätigung in den Händen hielt. Bis zum Termin beim Betriebsarzt war ich ab Bestätigung bezahlt freigestellt und wurde dann ins BV geschickt.

Wenn du dir unsicher bist, dann sag es ihm und lass dich ggf. bis zum FA Termin krankschreiben.


Genau so würde ich es auch machen
21.10.2023 16:14
Vielen Dank für eure Antworten. Mein Gefühl, meinem Arbeitgeber besser von der Schwangerschaft zu berichten, bestätigt sich dadurch. Vielleicht gibt es trotzdem noch ein paar weitere Meinungen dazu, ich bin über jeglichen Input dankbar.
Sarah2022
3384 Beiträge
23.10.2023 16:28
Ich würde es davon anhängig machen, wie groß die Gefahr für das Ungeborene am Arbeitsplatz tatsächlich ist. Wenn man sich ab und zu bücken muss, abends arbeiten muss o. ä. ist das sicher etwas anderes als wenn man mit sehr gefährlichen Stoffen zu tun hat.
Inwiefern beeinträchtigt eine Dienstreise dein Ungeborenes? Ist es eine Fernreise? Ich frage nach, weil ja fast alle Schwangeren irgendwann einmal verreisen - Urlaub. Das ist ganz normal und schadet nicht.

Außerdem würde ich es davon abhängig machen, wie unauffällig und wie geschickt man den Gefahren für das Ungeborene ausweichen kann. Muss man diese Tätigkeiten machen oder nicht?
23.10.2023 17:28
Zitat von Sarah2022:

Ich würde es davon anhängig machen, wie groß die Gefahr für das Ungeborene am Arbeitsplatz tatsächlich ist. Wenn man sich ab und zu bücken muss, abends arbeiten muss o. ä. ist das sicher etwas anderes als wenn man mit sehr gefährlichen Stoffen zu tun hat.
Inwiefern beeinträchtigt eine Dienstreise dein Ungeborenes? Ist es eine Fernreise? Ich frage nach, weil ja fast alle Schwangeren irgendwann einmal verreisen - Urlaub. Das ist ganz normal und schadet nicht.

Außerdem würde ich es davon abhängig machen, wie unauffällig und wie geschickt man den Gefahren für das Ungeborene ausweichen kann. Muss man diese Tätigkeiten machen oder nicht?

Danke für deine Nachricht.
Ich arbeite in einer ("nassen") Wohneinrichtung für alkoholabhängige Menschen. Da von diesen laut AG grundsätzlich ein nicht kalkulierbares Risiko ausgeht, kann ich den Gefahren nicht ausweichen.
30.10.2023 13:30
Falls es jemanden interessiert, wie das Ganze ausgegangen ist: Ich habe meinen Arbeitgeber über die Schwangerschaft informiert und durfte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr am ursprünglichen Arbeitsplatz arbeiten. Ich bin gebeten worden, mich bis zum ersten FA-Termin krankschreiben zu lassen und beim ersten FA-Termin wird mein FA ein Beschäftigungsverbot erteilen, alternativ ansonsten mein Arbeitgeber. Ich bin damit also definitiv raus aus meinem Job und werde bis zur Geburt auch raus bleiben, sofern man mir nicht bis zum FA-Termin einen sicheren alternativen Arbeitsplatz anbieten kann, was wohl laut Leitung ziemlich sicher nicht der Fall sein wird.

Vielleicht befindet sich jemand - jetzt oder in Zukunft - in einer ähnlichen Situation und kann für sich irgendetwas aus diesem Thread ziehen.
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