Mütter- und Schwangerenforum

Mittschwere Depressionen

Schmu
36 Beiträge
03.12.2018 16:59
Hallo,

in diesem Jahr, war ich 2x stationär in Behandlung, wegen Burn Out, mit mittelschweren Depressionen.
Habe Ambulant 1x wöchentlich einen Termin beim Dipl. Therapeuten , der riet mir zu einem zweiten Aufenthalt, mit anschließender Tagesklinik um stabileres Gerüst zu besitzen.
Dies klappte auch ganz gut, die Medikamente stellten sich ein, ich bekam mehr Freude am Leben und die Vorstellung wieder arbeiten zu gehen. Zwar deutlich weniger, aber ich bekam Lebensgefühl zurück.
Naja, Ende September Anfang Oktober sind 4 Dinge im Leben passiert, sodass ich dankbar war für die Hilfe der Tagesklinik. ( war ja erst 3 Wochen dort)

Wie das Leben spielt...
Mein Vater starb und am selben Tag wurde ich wohl schwanger. Die Spermien haben wohl Tagelang auf ihre Chance gewartet unf gewonnen.Fragt bitte nicht wie, der Ring saß einwandfrei.. trotzdem passierte es.
Mein Frauenarzt, als auch die Therapeuten wussten keinen Reim darauf, außer, dass 1 Leben geht und eines kommt.

Nun, die Tagesklinik setzte sofort alle Medikamente ab und sie beendet die Behandlung.
Schwangere zu Behandeln sei kritisch für das Kind, als auch die Schwangere.
Nun, stehe ich gefühlt genau da, wie vor der Behandlung. Die Zeit reichte nicht aus um das dort gelernte tatsächlich zu festigen.
Mein ambulanter Therapeut will mich nun noch dazwischen schieben, da er es unverantwortlich findet eine Frau mit mittelgradigen Depressionen, die labil gefestigt sind auf Medikamenten Entzug zu setzen und das ganze ohne Betreuung zu lassen.

Die Gedanken an das Kind fallen mir noch schwer, da es ja voller Trauer steckt, der Gedanke daran die Probleme nach hinten zu schieben und wieder zu funktionieren wie eine Maschine machen mich verrückt.

Habe dieses Jahr direkt gemerkt, dass was nicht stimmt und mir umgehend Hilfe gesucht. Ich war davor immer fröhlich.

Ich Freunde mich solangsam mit dem Baby an und sehe es als Geschenk, doch fahren die Gedanken die alte bekannte Depression Spirale.
Hat noch jemand solche Erfahrungen mit Depressionen und Schwangerschaft?

Morgen,muss ich zum Frauenarzt und ich muss dringend mit ihm über dieses Thema reden.
Lealein
10265 Beiträge
03.12.2018 19:39
Erstmal alles Gute zur Schwangerschaft! Dass du dich dennoch freuen kannst ist. Das ist doch schon mal ein großer Schritt.

Der Tod deines Vaters tut mir leid. Sowas tut weh.

Ich weiß von einer Freundin, die schon seit Jahren an Depressionen leidet, ihre Schwangerschaft gut überstanden hat. Sie hatten ihr sogar das "go" gegeben schwanger werden zu dürfen. Allerdings hatte sie auch permante Betreuung durch ihren Therapeuten.

Ich hoffe sehr, dass du noch einen Therapeuten bekommst. Es wird alles gut und versuche die schönen und guten Tage besonders zu genießen.

Liebe Grüße
Schmu
36 Beiträge
03.12.2018 20:02
Zitat von Lealein:

Erstmal alles Gute zur Schwangerschaft! Dass du dich dennoch freuen kannst ist. Das ist doch schon mal ein großer Schritt.

Der Tod deines Vaters tut mir leid. Sowas tut weh.

Ich weiß von einer Freundin, die schon seit Jahren an Depressionen leidet, ihre Schwangerschaft gut überstanden hat. Sie hatten ihr sogar das "go" gegeben schwanger werden zu dürfen. Allerdings hatte sie auch permante Betreuung durch ihren Therapeuten.

Ich hoffe sehr, dass du noch einen Therapeuten bekommst. Es wird alles gut und versuche die schönen und guten Tage besonders zu genießen.

Liebe Grüße


Mein alter ambulanter Therapeut,nimmt mich ab Mittwoch wöchentlich 50 Minuten zum Gespräch und er sieht aktuell keine Probleme. Er meinte lachend am Telefon, dass wir soviel geschafft haben, da wird es bis Juli kein Problem geben.

Er, ruft morgen meinen Arzt an und meine Hebamme, er will mit Ihnen in Kontakt bleiben, da er genau gucken möchte ob es nur die Hormone sind oder ob die Spirale anfängt.
Meine Hebamme rief vorhin an, da sie meine Nummer sah, sie findet die Zusammenarbeit toll und kennt mich von Kind 1. Sie sagt auch :" es gibt viele Frauen die das haben und wir wuppen das schon, trotzdem sei sie stolz, weil ich sofort merke, dass es mir Momentan nicht gut geht. Nun, müssen wir gucken ob es Hormone oder Depressionen sind".

Bin gerade erleichtert, dass es doch so flott ging und ich tatsächlich am Mittwoch starten kann.

Morgen, soll ich meinen FA informieren, welche Medikamente ich bekommen hatte vor der SS und welche Tagesklinik für mich zuständig war.
Schmu
36 Beiträge
03.12.2018 20:09
Des weiteren, möchte die Hebamme gerne informiert werden über den Verlauf der Gespräche, da sie sich ein Bild davon machen möchte, was auf sie zukommt.

Sie, meint das auch nicht böse und ich kann sie verstehen, da sie ja einschätzen muss ob Wochenbettdepressionen wahrscheinlich sind.

Die Merkmale sind ja in mir, ich merke das auch und bekomme gutes Feedback. Feedback im Punkt nachdenken, Empathie, Sympathie , Sozialkompetenz....
Es ist nur so, dass ich in den Situationen vergesse alles zu aktivieren. Hoffe, dass es wieder klappt ( So wie früher)

03.12.2018 23:53
Man hat deine Medikamente einfach abgesetzt? Welche hattest du denn wenn ich fragen darf.
Ich habe Citalopram genommen und das war okay während der Schwangerschaft.
Ich finde es auch unverantwortlich dich so hängen zu lassen, aber ich wünsche dir alles gute - für deine Erkrankung und die Schwangerschaft.
Melly82
4030 Beiträge
04.12.2018 19:47
Das ist aber eine bekloppte tagesklinik. Ich war damals auch schwanger in der tagesklinik. Die wussten auch schon, als ich mich angemeldet habe, dass ich schwanger bin.

Ausserdem gibt es antidepressiva mit Schwangerschaftszulassung. Zb sertralin.

Ich würde dir empfehlen, zu gucken, ob es in deiner Umgebung noch eine andere erreichbare tk gibt, die vielleicht vernünftiger eingestellt ist.

Und was das antidepressivum angeht, würde ich mir einen versierten Psychiater suchen.

Was sagt denn der Vater von dem Baby? Unterstützt er dich? Freut er sich?
Schmu
36 Beiträge
05.12.2018 11:07
Hallo ,

Der Kindsvater freute sich mehr auf das Baby als jede andere Person.
Er, küsst den Bauch täglich!!!

Naja, am Montag bin ich beim Arzt gewesen, alles gut!
Hatte Nachts Schmerzen und war gestern erneut da,
Das Herz hat in der Nacht aufgehört zu schlagen.
Waren somit, sofort in der Klinik und auch dort bestätigte man uns den Tod von Xaver / Melinda.

Meinen Frauenarzt wechsel ich auch sofort.
Nachdem er mir den Tod mitteilte sagte er sofort, dass
Es 2 Probleme gäbe.
1 Das Kind sei Tod
2 ich wäre depressiv ein Leben lang

Sofern das Kind entfernt wurde, sollte ich über eine dauerhafte Verhütung nachdenken, damit ich ja nie wieder ein Kind bekommen sollte.


Ähm, ja Begründung dafür :"sie zittern jetzt so und das wäre eine Gefahr". Hallo, habe 2 Minuten vorher erfahren, dass mein Kind gestorben ist....

Diese Aussage war das unverschämteste, was ich je gesagt bekommen habe.
Ich bin bei Gott keine schlechte Mama, ich habe dieses Jahr nur viel durch gemacht und muss es einfach in der Trauer verarbeiten und muss darüber reden.

Morgen 13:30 ist die Ausschabung, mein Schatz kam sofort nach Hause, ließ sich Krank schreiben und weint sehr viel. Er küsst den Bauch und redet mit dem kleinen. Das bricht mir das Herz, dass er so leidet und Abschied nehmen muss.
Wir, sind eine tolle Familie und werden auch das packen. Es zeigt uns, was wir einander haben und das wir es nie verlieren wollen. Die Hebamme, als auch mein Therapeut wollen trotzdem weiterhin in Kontakt bleiben.
Nächste Woche Dienstag fängt ein neues Gespräch an und sie geben mir eine Krankmeldung bis Januar, sodass ich Zeit habe, alles zu verarbeiten.

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