Mütter- und Schwangerenforum

Zwiespalt zweites Kind

vronibohni
1248 Beiträge
20.10.2021 08:30
Guten Morgen,

Nachdem ich im August eine Fehlgeburt hatte und im September einen frühen Abgang, durfte ich nun wieder frisch positiv testen. Wir freuten uns riesig über den positiven Test.
Die Fehlgeburt in der 9. Woche hatte mich schon ziemlich traurig gemacht.

Nun zu meiner Sorge:

Ich habe einen wundervollen 3 jährigen Sohn, er ist mein ein und alles, er wird sicher auch ziemlich verwöhnt
Jedenfalls habe ich mir für ihn immer ein Geschwisterchen gewünscht dass er später auch nie alleine ist.
Gestern Abend überkamen mich ungute Gefühle, ob er dann zu kurz kommt, ob sich unsere Beziehung verändert etc. Irgendwie habe ich da ein bisschen Sorgen vor.

Kennt ihr das? Ist das normal?

Wie erging es euch und dem erstgeborenen dann als das zweite Kind da war?
Titanium2016
3228 Beiträge
20.10.2021 08:39
Zitat von vronibohni:

Guten Morgen,

Nachdem ich im August eine Fehlgeburt hatte und im September einen frühen Abgang, durfte ich nun wieder frisch positiv testen. Wir freuten uns riesig über den positiven Test.
Die Fehlgeburt in der 9. Woche hatte mich schon ziemlich traurig gemacht.

Nun zu meiner Sorge:

Ich habe einen wundervollen 3 jährigen Sohn, er ist mein ein und alles, er wird sicher auch ziemlich verwöhnt
Jedenfalls habe ich mir für ihn immer ein Geschwisterchen gewünscht dass er später auch nie alleine ist.
Gestern Abend überkamen mich ungute Gefühle, ob er dann zu kurz kommt, ob sich unsere Beziehung verändert etc. Irgendwie habe ich da ein bisschen Sorgen vor.

Kennt ihr das? Ist das normal?

Wie erging es euch und dem erstgeborenen dann als das zweite Kind da war?


Ich kenne diese Bedenken.
Unsere Tochter war auch die "Alleinherrscherin" (das ist wirklich sehr treffend). Auf der einen Seite, war es für mich sehr wichtig, dass sie ein Geschwisterchen bekommt, auf der anderen Seite, dachte ich, dass es vielleicht doch nicht gut ist, weil sie dann zu viel zurückstecken muss, nicht mehr die komplette "Quality-Time" allein bekommt und und und....
Diese Gedanken wurden vor allem zum Ende der Schwangerschaft nochmal sehr präsent. Ich hatte einfach Angst, dass es nicht richtig war.

ABER
Es war die beste Entscheidung die wir je getroffen haben. Sie ist die beste große Schwester, die man sich sich vorstellen kann, sie ist so unglaublich stolz und glücklich über ihre Schwester. Sie musste natürlich trotzdem zurückstecken und Mama und Papa teilen, aber das macht sie einfach super, super gut. Sie hilft sie kümmert sich, wenn die Kleine weint und und und... Wir haben wahrscheinlich auch einfach Glück dass sie nicht eifersüchtig ist.

PS:
Unsere Tochter wurde ein paar Tage,nachdem die Kleine da war 4.
Litschi
1121 Beiträge
20.10.2021 09:13
Klar ändert sich einiges, die Tagesstruktur wird anders, Kinder müssen plötzlich lernen auch mal auszuhalten, zu warten, zu helfen. Alles keine schlechten Eigenschaften wie ich finde.
Außerdem verlieren sie ja nicht ihre Eltern, sondern gewinnen ein Geschwisterchen.
Feloidea
4127 Beiträge
20.10.2021 09:40
Hier auch eine Stimme für die Beste Entscheidung überhaupt
Beide lieben sich, auch wenn es mal Zankereien gibt, aber für die Große war die Kleine eine totale Bereicherung, sie kommt mehr aus sich raus, macht mehr allein (also ohne uns Eltern) und lernt sich durchzusetzen.

Es gab ne kleine Umstellungsphase nach der Gebut der Kleinen für uns alle, aber die war schnell vorüber.
Es kommt auch immer darauf an, wie man selbst das handelt. Binde das Große Kind viel darin ein was das kommende Kind betrifft, zeig ihm, dass das Geschwisterchen eine Bereicherung ist und kein Fremdkörper, dass ihr alle zusammen gehört. Auch beim Stillen kann das große Kind mitkuscheln etc

Ich hatte damals auch Angst, dass ich den positiven Test in den Händen halte und dann die Hände überm Kopf zusammenschlage aber ein Glück war es nicht so bei mir. Ich hoffe du kannst die Schwangerschaft entspannt angehen, es kommt wie es kommt, das schafft ihr!
Ich drücke die Daumen dass es sich gang doll festkrallt, herzlichen Glückwunsch
Fallin
287 Beiträge
20.10.2021 09:45
Guten Morgen,

Die Gedanken kenne ich zu gut, wir haben als 2. Nachwuchs Zwillinge bekommen und ich habe mir wirklich sehr viel Gedanken gemacht, wie sie sich fühlen wird von voller aufmerksamkeit, die dann plötzlich durch drei zu teilen. Dabei waren die vielen Gedanken völlig umsonst.
Unsere Große wurde wie die zwillis geboren wurden 3 Monate später 4.
Sie war von Anfang an eine mega stolze große Schwester. Wir haben sie einfach in viel miteinbezogen, um ihr einfach auch zu vermitteln, das wir sie auch immer dabei haben möchten. Und außer die üblichen streitereien jetzt 2,5Jahre später sind sie alle drei ein Herz und eine Seele .

Alles Gute dir!
Murgel
537 Beiträge
20.10.2021 10:26
Ich kann mich nur anschließen, glaube auch, dass das Ganze normale Sorgen sind die man hat.
Bin in der selben Situation wie du, ich habe eine 2-jährige Tochter und erwarte nächstes Jahr mein 2. Wunder. Auch habe ich komplett die gleichen "Ängste" wie du, da auch unsere Maus die volle Aufmerksamkeit braucht und bekommt.
Jedoch denke ich dann an meine eigene Kindheit .. Ich habe eine Schwester die ist 12 Jahre älter wie ich, mit 16 bereits ausgezogen und ich bin dadurch mehr oder weniger als Einzelkind aufgewachsen. Damals hat mir das immer gefehlt und ich war immer ein bisschen neidisch auf meine Freunde die alle ihre Geschwister zu Hause hatten. Ich denke das tut auf alle Fälle gut und der Mensch ist ja immerhin ein Rudeltier
ghostcat87
2101 Beiträge
20.10.2021 10:39
Ich glaube diese Gedanken hat jede schwangere Mama
War hier genauso. Aber wirklich, es gibt für ein Kind nix besseres. Ohne jetzt Eltern die sich für ein Einzelkind bewusst/unbewusst zu nahe zu treten.
Aber Geschwister haben so eine besondere Verbindung. Bei uns sind es 4,5 Jahre Altersunterschied und es ist und es ist perfekt, meistens
Diese Beziehung der Kinder die wir Eltern beobachten können ist was ganz besonderes. Da wird gestritten und geknutscht gleichzeitig.

Lass die Gedanken zu, aber glaub mir, sobald dein Sohn eine Verbindung zum wachsenden Bauch aufbaut verschwinden deine Gedanken. Spätestens wenn du seine Augen siehst wenn er das erste mal das Baby im Arm halten darf
20.10.2021 17:18
Bei mir ist eher der Gedanke wenn ich teilzeit in elternzeit zurück gehe, wer betreut mir das kind wenn ixh jeden montag zu der zeit team habe (abends) und das wirklich jeeeede woche.
Meine Mutter kann gesundheitlich nicht mehr. Das ist eigentlich so der einzige Punkt wo ich mit hadere, weil ich so gesehen nicht die Arbeitszeit decken kann und niemand haben für 2 jahre der diese zeit übernimmt ?
Alaska
18847 Beiträge
20.10.2021 19:48
Zitat von vronibohni:

Guten Morgen,

Nachdem ich im August eine Fehlgeburt hatte und im September einen frühen Abgang, durfte ich nun wieder frisch positiv testen. Wir freuten uns riesig über den positiven Test.
Die Fehlgeburt in der 9. Woche hatte mich schon ziemlich traurig gemacht.

Nun zu meiner Sorge:

Ich habe einen wundervollen 3 jährigen Sohn, er ist mein ein und alles, er wird sicher auch ziemlich verwöhnt
Jedenfalls habe ich mir für ihn immer ein Geschwisterchen gewünscht dass er später auch nie alleine ist.
Gestern Abend überkamen mich ungute Gefühle, ob er dann zu kurz kommt, ob sich unsere Beziehung verändert etc. Irgendwie habe ich da ein bisschen Sorgen vor.

Kennt ihr das? Ist das normal?

Wie erging es euch und dem erstgeborenen dann als das zweite Kind da war?


Und genau das tut den Kindern unglaublich gut: wenn sie nicht mehr alleine verwöhnt werden und teilen innerhalb der Familie lernen. Und zwar auf die wunderbarste Art und Weise, die es gibt. In dem man große(r) Schwester/Bruder wird.

Hier war es das Beste, das je passiert ist. Er war nie eifersüchtig, von Anfang an stolzer, großer Bruder und liebt den Kleinen bis heute inniglich - auch wenn die Streitereien irgendwann dazu kamen. Aber gerade die Geschwisterzankereien sind ja ebenso wertvoll.

Ich hatte nie das Gefühl mich teilen zu müssen oder dass der Große zu kurz käme. Es war immer ein Miteinander.
Ich hab allerdings auch nie richtig gestillt, da hätte ich mehr Bedenken. Hier gabs Mumi immer aus der Flasche und später die Pre. Und da hat der große Bruder super gerne mitgeholfen.
Hach, ne herrliche Zeit war das.
ghostcat87
2101 Beiträge
20.10.2021 21:13
Zitat von Alaska:

Zitat von vronibohni:

Guten Morgen,

Nachdem ich im August eine Fehlgeburt hatte und im September einen frühen Abgang, durfte ich nun wieder frisch positiv testen. Wir freuten uns riesig über den positiven Test.
Die Fehlgeburt in der 9. Woche hatte mich schon ziemlich traurig gemacht.

Nun zu meiner Sorge:

Ich habe einen wundervollen 3 jährigen Sohn, er ist mein ein und alles, er wird sicher auch ziemlich verwöhnt
Jedenfalls habe ich mir für ihn immer ein Geschwisterchen gewünscht dass er später auch nie alleine ist.
Gestern Abend überkamen mich ungute Gefühle, ob er dann zu kurz kommt, ob sich unsere Beziehung verändert etc. Irgendwie habe ich da ein bisschen Sorgen vor.

Kennt ihr das? Ist das normal?

Wie erging es euch und dem erstgeborenen dann als das zweite Kind da war?


Und genau das tut den Kindern unglaublich gut: wenn sie nicht mehr alleine verwöhnt werden und teilen innerhalb der Familie lernen. Und zwar auf die wunderbarste Art und Weise, die es gibt. In dem man große(r) Schwester/Bruder wird.

Hier war es das Beste, das je passiert ist. Er war nie eifersüchtig, von Anfang an stolzer, großer Bruder und liebt den Kleinen bis heute inniglich - auch wenn die Streitereien irgendwann dazu kamen. Aber gerade die Geschwisterzankereien sind ja ebenso wertvoll.

Ich hatte nie das Gefühl mich teilen zu müssen oder dass der Große zu kurz käme. Es war immer ein Miteinander.
Ich hab allerdings auch nie richtig gestillt, da hätte ich mehr Bedenken. Hier gabs Mumi immer aus der Flasche und später die Pre. Und da hat der große Bruder super gerne mitgeholfen.
Hach, ne herrliche Zeit war das.


Das Stillen machte bei uns auch keinen Unterschied für das große Geschwisterkind. Ich hatte aber auch kein Kind wo ewig für eine Mahlzeit brauchte, nach maximal 5 Minuten war glaub Schluss und gut war
vronibohni
1248 Beiträge
20.10.2021 21:38
Vielen lieben Dank für jede einzelne Antwort von euch.

Dann erging es ja eigentlich allen so. Ich denke ja auch dass es für unseren Sohn auch das schönste ist, irgendwann nicht mehr alleine zu sein, aber eine Umstellung wird es sicher für uns alle.

Wenn es klappt, wollte ich gern wieder stillen. Vormittags wäre mein Sohn dann auch in der kita.
Titanium2016
3228 Beiträge
20.10.2021 22:06
Vielleicht sollte man nochmal die andere Seite kurz "beleuchten".

Ich hatte beispielsweise dann nach der Geburt auch öfter mal. Ein schlechtes Gewissen unserer kleinen Tochter gegenüber, denn ihr "entgehen" ja eben diese Luxusmomente und die eigentlich absolut ungeteilte Aufmerksamkeit, die die Große hatte. Es klingt vielleicht jetzt etwas seltsam, aber die Große hat als Baby eigentlich so gut wie nie geweint bzw. "musste" sie das ja auch nie, weil ich ja immer sofort da war. Die Kleine "muss" eben auch mal kurz weinen, weil ich beispielsweise gerade der Großen noch der Toilette helfe oder die Zähne putze oder oder oder..... Eine liebe Freundin hat mich jedoch da beruhigt, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss und dass die kleineren Geschwister sich später oftmals zB besser selbst beschäftigen können, weil sie einfach schon dahineingeboren wurden.

Aber wie schon zuvor erwähnt wurde, es ist ein miteinander. Ich bin sehr oft alleine mit den Kindern, auch was das ins Bett bringen betrifft, aber es klappt bisher ganz gut, ohne dass eine von beiden zurückstecken muss und wir trotzdem unsere festen Zeiten haben

Wie auch immer, wir sind nach wie vor sehr glücklich mit unserer Entscheidung
Christen
25059 Beiträge
21.10.2021 06:37
Zitat von Alaska:

Zitat von vronibohni:

Guten Morgen,

Nachdem ich im August eine Fehlgeburt hatte und im September einen frühen Abgang, durfte ich nun wieder frisch positiv testen. Wir freuten uns riesig über den positiven Test.
Die Fehlgeburt in der 9. Woche hatte mich schon ziemlich traurig gemacht.

Nun zu meiner Sorge:

Ich habe einen wundervollen 3 jährigen Sohn, er ist mein ein und alles, er wird sicher auch ziemlich verwöhnt
Jedenfalls habe ich mir für ihn immer ein Geschwisterchen gewünscht dass er später auch nie alleine ist.
Gestern Abend überkamen mich ungute Gefühle, ob er dann zu kurz kommt, ob sich unsere Beziehung verändert etc. Irgendwie habe ich da ein bisschen Sorgen vor.

Kennt ihr das? Ist das normal?

Wie erging es euch und dem erstgeborenen dann als das zweite Kind da war?


Und genau das tut den Kindern unglaublich gut: wenn sie nicht mehr alleine verwöhnt werden und teilen innerhalb der Familie lernen. Und zwar auf die wunderbarste Art und Weise, die es gibt. In dem man große(r) Schwester/Bruder wird.

Hier war es das Beste, das je passiert ist. Er war nie eifersüchtig, von Anfang an stolzer, großer Bruder und liebt den Kleinen bis heute inniglich - auch wenn die Streitereien irgendwann dazu kamen. Aber gerade die Geschwisterzankereien sind ja ebenso wertvoll.

Ich hatte nie das Gefühl mich teilen zu müssen oder dass der Große zu kurz käme. Es war immer ein Miteinander.
Ich hab allerdings auch nie richtig gestillt, da hätte ich mehr Bedenken. Hier gabs Mumi immer aus der Flasche und später die Pre. Und da hat der große Bruder super gerne mitgeholfen.
Hach, ne herrliche Zeit war das.
kann ich komplett unterschreiben. Zankereien natürlich aber Eifersucht nie. Und sie sind zu sechst
Lealein
10265 Beiträge
21.10.2021 12:26
Es kann natürlich auch so werden, dass Geschwister sich nicht verstehen. Da steckt man nicht drin... Zumindest zum Großteil nicht
Hier ist es so. Der Erstgeborene, zeitgleich auch der erste Enkel in dieser Generation und entsprechend IM Fokus aller, war 5,5 Jahre als der Mittlere geboren wurde. Der Große war schon immer anspruchsvoll und ich war gut beschäftigt mit ihm.
Zunächst lief alles gut, doch als der Mittlere älter wurde, kamen die Geschwisterkonflikte. Eifersucht und Machtkämpfe, die allerdings einzig und allein vom Großen kamen. Der Mittlere hat eher immer zu ihm aufgesehen und alles gemacht, was der Große sagte. Dazu muss gesagt werden, dass der große ADHS und eine emotionale Störung hat, was das ganze sicherlich nicht einfacher gemacht hat. Der Große hat eine ganze Weile (wir reden hier von mehreren Jahren) gebraucht um zu begreifen, dass es einen Altersunterschied zwischen ihnen gibt und Emil nun mal noch nicht alles kann, was er schon kann.
Ich habe häufig Zweifel gehabt, ob ich den Großen einen Gefallen damit getan habe großer Bruder zu sein. Ich sage immer, dass er ein perfektes Einzelkind ist... Aber weißt du was? Eigentlich ist es gut so, denn all die eher unschönen Gefühle wie Eifersucht, Neid, das eingehen von Kompromissen kann nicht besser angegangen werden, wie in unserem Familiengebilde. Ich kann ihn dadurch begleiten und sicherstellen, dass er auch lernt mit solchen Gefühlen umzugehen. Natürlich wäre es einfacher gewesen ihn Einzelkind zu lassen, aber was hätten wir alle daraus gewonnen?

Also: es kann auch kommen, dass Kind 1 und 2 sich nicht verstehen, aber auch daraus lässt sich viel fürs Leben lernen, je nachdem wie die Eltern damit umgehen. Ich sehe Geschwisterkinder immer als Zugewinn, egal wie es eben kommt.
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