Mütter- und Schwangerenforum

Hormonumstellung nach Fehlgeburt

Swenja85
6 Beiträge
04.04.2016 12:38
Hallo ihr Lieben,

ich hatte ja letzten Freitag meine OP nach Missed Abortion.
Die letzten Tage konnte ich zwischendurch trauern, aber auch die Sonne draußen genießen und ich war nicht durchgehend verzweifelt.
Heute allerdings bin ich sehr niedergeschlagen und muss ständig anfangen zu weinen, egal wo ich gerade bin und was ich mache! Ich kann das überhaupt nicht steuern!
Ich denke neben der "normalen" Trauerreaktion kommt ja nun noch eine drastische Hormonumstellung für den Körper dazu. Mein Beta- HCG war Freitag noch bei über 35000, keine Ahnung wie rapide das jetzt wohl sinkt nach dem Eingriff
Wie habt ihr das erlebt? Ging es jemandem ähnlich? Und wann konntet ihr nach einer Fehlgeburt wieder normal arbeiten gehen?
Ich bin für diese Woche noch krank geschrieben worden. Ich arbeite mit psychisch kranken Menschen im Gesundheitsamt, und es wäre nicht auszudenken, wenn ich in Beratungsgesprächen plötzlich selber in Tränen ausbreche.

(Traurige) Grüße
Swenja
Darwin27
10550 Beiträge
04.04.2016 12:57
Ich bin während 2 Fehlgeburten arbeiten gegangen. Niemand hat gemerkt dass ich bei der 2. akut eine hatte und bei der 3. (5!!!) Wochen lang auf den Abgang gewartet hab. Erst nach Monaten haben es meine Kollegen erfahren. Bei der 1. FG hatte ich eine Ausschabung und war daher 14 Tage krank geschrieben. In dieser Zeit habe ich auch immer mal wieder geweint, viel geschlafen und bin sehr in mich gegangen.

Wie schnell der HCG sinkt kann ich dir nicht sagen. Natürlich ist es ein echtes Auf und Ab der Hormone und Gefühle, aber es ist sehr subjektiv, wie der Mensch damit umgeht und wie lange er für die Verarbeitung benötigt. Ich habe mich in Erfahrungsberichte gestürzt, Bücher zum Thema gelesen und viel mit meinem Mann geredet. Daher bin ich recht schnell darüber "hinweg gekommen". Ich bin jemand, der nicht lange trauert um Dinge, die er nicht ändern kann. Ich wollte lieber angreifen und die Zukunft (mit Baby) in die Hand nehmen.
04.04.2016 13:18
Ich hatte meine FG damals auf der Arbeit.
Ich wurde auch nur eine Woche krank geschrieben und wenn ich alleine war hab ich auch mal geweint.
Selbst mein Chef hatte mich damals getröstet.
Jedoch nach der Ausschabung ging es mir schnell besser es war wie ein Abschluss für mich
Swenja85
6 Beiträge
08.04.2016 12:28
Hallo,

ich wollte nun nochmal kurz berichten wie es sich bei mir entwickelt hat, falls jemand dieses Thema nochmal liest oder sich interessiert.
Vom 2. bis zum 5. Tag nach der Ausschabung ging es bei mir noch mit extremen Stimmungsschwankungen weiter (ständig nah am Wasser gebaut, weinen auch bei Kleinigkeiten die gar nichts mit der Situation zu tun hatten, Bedürfnis nach Rückzug, Appetitlosigkeit etc.).
Ab dem 6. Tag fühlte ich mich deutlich besser und stabil. Konnte auch ohne zu weinen über das Thema sprechen. Hatte zwischendurch wieder Lust, etwas zu unternehmen.
Schmerzen hatte ich nach der OP kaum. Auch die Blutung hielt sich sehr in Grenzen. Am 4. Tag nach der OP konnte ich wieder mit Sport beginnen.
Heute, am 7. Tag nach der OP, war bei der Nachkontrolle alles in Ordnung. Der HCG -Wert ist innerhalb der letzten Woche von 35460 auf 917 gesunken! (Kein Wunder, dass ich so ausgeprägte Stimmungsschwankungen hatte). Die Blutung ist nurnoch minimal.

Vielleicht hilft jemandem dieser Erfahrungsbericht weiter.
Ich hoffe jetzt, dass sich mein natürlicher Zyklus gut wieder einpendelt und der Körper sich von dem ganzen Hin und Her erholt. Und dass ich es schaffe, wieder zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken.

Viele Grüße
Swenja
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