Mütter- und Schwangerenforum

Missed Abortion: Medikamentöse Behandlung, Ausschabung?

51n4
18 Beiträge
22.09.2020 14:31
Hey ihr Lieben,

am Freitag wurde in meinen Mutterpass "Verdacht auf Missed Abortion" eingetragen. Ich habe die Schwangerschaft sehr früh bemerkt, von Anfang an sah man leider keine Herzaktion und der Embryo scheint erst in SSW 6+2 statt (am Freitag nach meinem Zyklus berechnet) in SSW 10+5 zu sein. Ich dachte mir schon nach dem ersten Besuch beim Arzt dass etwas nicht stimmt.

Meine letzte Periode hatte ich am 5. Juli. Seit dem hatte ich "lediglich" am 2. September nach dem Toilettengang etwas frisches Blut entdeckt und nach der Untersuchung am Freitag habe ich immer wieder eine Art Schmierblutung. Unterleibsschmerzen blieben bis jetzt aus, ab und an ein kleines Ziehen. Meine Brüste sind auch immer noch total empfindlich und schlecht ist mir auch. Wie lange kann es dauern bis ein natürlicher Abgang beginnt? Merkt man das irgendwie? Ich arbeite 8h am Tag und habe keine Lust, dass das ganze auf der Arbeit passiert.

Ich habe Freitags auch schon direkt Metamizol verschrieben bekommen, falls es losgehen sollte. Ich habe morgen früh den nächsten Termin... Die Ärztin hat kurz eine Ausschabung und eine medikamentöse Behandlung angesprochen. Was könnt ihr mir empfehlen? Kann ich mir das überhaupt aussuchen? Welche Methode hat welche Nebenwirkungen? Wann geht’s nach der medikamentösen Behandlung los? Kann es sein dass vielleicht trotz Medikamente, eine Ausschabung notwendig ist?

Bin Anfang 20 und etwas überfordert mit der Gesamtsituation. Freue mich seit Anfang August über die unerwartete Schwangerschaft und jetzt sowas... Ich war bei 4 verschiedenen Ärzten weil meine Praxis die Terminplanung nicht auf die Reihe bekommt und fühle mich dort auch einfach total schlecht aufgehoben. Es wird über mein Baby gesprochen, als wäre es ein Stück schlechtes Fleisch oder eine Grippe. Dass da evtl. bereits eine emotionale Bindung entstanden sein könnte wird absolut ignoriert.

Fällt euch höchstwahrscheinlich auch nicht einfach darüber zu sprechen, ich wäre euch allerdings für jede Antwort bzw. eure Erfahrungen sehr dankbar!

Liebe Grüße und Euch eine schöne Woche...
FräuleinS
3620 Beiträge
22.09.2020 14:40
Das gleiche hätte ich vor einigen Jahren schreiben können. Es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musstest.
Wie lange es dauert, bis dein Körper es selber regelt kann ich dir nicht sagen, es kann schnell gehen, kann aber auch noch zwei Monate dauern. Ich persönlich habe mich damals für die Ausschabung entschieden, ich wollte das es vorbei ist. Vorteil, es geht schnell, Nachteil es ist eine Operation und kann Folgeschwangerschaften erschweren. Bei einem natürlichen Abgang kann es jedoch auch passieren, dass hinterher nochmal eine Ausschabung stattfinden muss, in der Regel schafft der Körper das aber gut alleine.
Ich vermute du wirst stärkere Unterleibsschmerzen haben, wenn es soweit ist, wie wenn du deine Periode bekommst. Ein guter Frauenarzt würde dich in dieser Situation auch krank schreiben, außerdem steht dir die Betreuung durch eine Hebamme zu.

Ich wünsche dir alles Gute!
sarah-joelle
663 Beiträge
22.09.2020 17:49
Hallo erstmal tut es mir leid das du diese erfahrung machen musst

Bei meiner ersten Fehlgeburt vor 12 Jahren hatte ich in der 14 woche eine ausscharbung....

Die Fehlgeburt im letzten Jahr in der 8 Woche verlief natürlich ab, es dauerte aber fast 3 Monate bis der HCG nicht mehr nachweisbar war...

Die Letze Fehlgeburt im Mai diesen Jahres in der 7 woche dauerte nur 2 Wochen bis kein HCG mehr nachweisbar war....

Jede Schwangerschaft ist unterschiedlich, von daher kann dir hier leider niemand deine Frage beantworten ....ich drück dich und du wirst für dich die richtige Entscheidung finden
Katheryna
2787 Beiträge
22.09.2020 19:18
Ich erzähle dir gerne, wie es bei mir war. Ich habe jetzt schon oft gelesen, dass es bei anderen ähnlich war, allerdings denke ich, dass es doch bei jedem irgendwie verschieden ist und anders sein kann.

Meine Periode hatte ich ähnlich wie du, nur ein paar Tage später. Ende August war ich dann beim FA (Anfang 7. Woche) und man sah einen Embryo mit Herzschlag.

Ende der 8.SSW bekam ich dann Schmierblutungen und man konnte keinen Herzschlag mehr sehen. Mir blieb die Entscheidung, ob ich eine Ausschabung möchte oder nicht. Das wollte ich nicht. Ich habe dann auch gefragt, ob man es irgendwie mit Tabletten oder so vorantreiben könnte. Mein FA meinte, da gäbe es hier nichts Legales. Inwiefern das jetzt aber stimmt, weiß ich nicht. Ich bilde mir ein, hier im Forum haben schon welche darüber geschrieben.
Auf jeden Fall wollte ich dann einfach abwarten.
Das war ein Freitag. Über das Wochenende ist die Blutung dann langsam stärker geworden, allerdings nicht sehr stark. Am Dienstag war dann der Tag, wo ich gemerkt habe, es tut sich mehr. Die Blutung wurde stärker. Unterleibsschmerzen hatte ich immer wieder mal, aber nicht schlimm.
Dienstagabend wurden die Unterleibsschmerzen dann sehr stark, da merkte ich, dass etwas passiert. Kurz darauf kam mein Baby in seiner Fruchtblase, eineinhalb Stunden später dann die Plazenta.
Bei mir hat man es also schon deutlich gemerkt alles.
Heute hatte ich wieder Kontrolle. Es schaut gut aus, habe aber noch eine Spritze bekommen, dass die Gebärmutter sich nochmal zusammenzieht, weil noch letzte Gewebsreste in der Gebärmutter sind. HCG wurde bestimmt und in zwei Wochen ist wieder Kontrolle.
Es zieht sich... ich weiß nicht, ob sich eine Ausschabung von den Arztterminen auch so zieht, aber das hätte sich für mich falsch angefühlt.

Es tut mir Leid, dass du das mitmachen musstest! Ich denke, dass die Ärzte das oft gar nicht so sehen können . Als kein Herzschlag mehr am US war, war mein FA sehr mitfühlend. Heute fragte er, ob ich gemerkt hätte, ob da etwas abgegangen war. Kann schon sein, dass es fachlich so irgendwie richtig ist, aber das "was da abgegangen ist", war immerhin mein Baby.
  • Dieses Thema wurde 1 mal gemerkt