Mütter- und Schwangerenforum

Nach Totgeburt vor 3 Jahren immernoch in tiefer trauer. Ständiger Kinderwunsch

Anonym 1 (201496)
1 Beiträge
25.05.2019 14:51
Nach 9 Fehlgeburten und zwei lebenden Kindern (das jüngste ist 9monate) habe ich erneut einen Kinderwunsch. Meine Zwillinge wurden 2016 still in der 21. Woche geboren. Die anderen Fehlgeburten waren zwischen der 6.-10. Woche und haben mich nicht so stark geprägt. Aber die stillgeburt der Zwillinge war traumatisierend.. beide Kinder hatten einen Herzfehler.

Im September 2018 wurde mein zweites Kind geboren. Es ist traumhaft einfach zu handhaben... immer öfter kommt der Wunsch nach einem weiteren Kind hoch. Aber wenn ich realisiere, dass mein Partner keins mehr möchte verfalle ich wieder in tiefe Trauer. Ich möchte in dem Moment einfach meine Zwillinge wieder haben.

Ich weiß nicht wirklich, was ich erwarte. Eigentlich wollte ich es mir nur mal von der Seele reden. Mein Partner ist mir diesbezüglich leider keine gute Hilfe. Er sagt, ich solle glücklich über unser gesundes,zweites Kind sein, das bin ich auch !!
Aber ich fühle mich nicht komplett ...

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Es zu persönlich ist, als das ich solch eine Geschichte, meine geschichte, mit anderen offen teilen kann.

EmMi1415
867 Beiträge
25.05.2019 18:31
Ich hatte auch 2 Fehlgeburten und zwei Risikobereitschaften.
Ich bin auch unendlich traurig dass ich keine Kinder mehr bekommen kann aus Sicherheitsgründen

Unsere zweite ist ein Frühchen und wir haben viel mit ihr zu tun was Förderung angeht.

Wir wollen es nicht riskieren nochmal ein Kind zu bekommen und wieder ne frühgeburt zu haben
Aber der Wunsch nach mehr ist auch bei mir da
KleineHexe
15073 Beiträge
25.05.2019 19:31
Mein Mann wollte auch kein drittes Kind. Jetzt, nach 6 Jahren, war er doch bereit.
Twinkle
1373 Beiträge
25.05.2019 19:55
Erstmal mein Beileid wegen den Fehlgeburten und der Totgeburt der Zwillinge

Vielleicht braucht dein Partner einfach noch etwas Zeit? Zum Einen kann so ein kleiner Zwerg manchmal ja doch recht fordernd sein, vielleicht hat er Angst es mit noch einem Baby nicht zu schaffen?

Außerdem denke ich die traumatischen Ereignisse haben ihm sicherlich auch sehr zugesetzt. Seit ihr in einer Therapie oder habt ihr eine hinter euch? So etwas kann auf jeden Fall helfen die Ereignisse aufzuarbeiten. Vielleicht hilft ihm das auch „loszulassen“ und sich noch einmal auf ein Kind einzulassen?

Auf jeden Fall reden reden reden. Er soll auch ganz klar erzählen warum er dagegen ist (Ängste, es nicht zu schaffen; Angst, dass noch einmal so etwas schlimmes passiert;...) vielleicht kann man ja daran arbeiten.

Alles alles Gute für euch
Anja_FFM
2685 Beiträge
25.05.2019 21:21
Das klingt furchtbar. Es tut mir sehr, sehr leid für Dich.

Ich kann keine Kinder bekommen wegen entfernter Gebärmutter, und wir haben auch keine. So merkwürdig und abwegig das klingen mag, aber man kann auch mit einem Kinderwunsch abschließen und zu dem Punkt kommen, dass man nicht belastet ist. Aber ich glaube, das setzt voraus, dass man diesen Weg gehen möchte, dass man nicht mehr darauf wartet, dass der Partner seine Meinung ändert, sondern die Umstände genauso annimmt wie sie jetzt sind. Das ist nicht einfach, aber das ist Deine jetzige Situation auch nicht.
MIU28
1527 Beiträge
25.05.2019 21:54
Das tut mir wahnsinnig leid für dich.

Vielleicht brauchst du noch mehr Zeit um richtig zu trauern. Die Zwillinge werden immer ein Teil von dir sein und kein weiteres Kind wird diesen Verlust kompensieren. Gib dir einfach ganz viel Zeit. Vielleicht kannst du ein kleines Ritual einführen , um den Schmerz besser zu verarbeiten. Z.B. zwei kleine Steinchen in eine Schale auf die Fensterbank stellen , wenn du arg an die Zwillinge denken musst kannst du die Steinchen ja in die Hand nehmen .das klingt so banal , aber vielleicht hilft es dir ja
Schokosahne
768 Beiträge
26.05.2019 10:03
Dein Kind ist noch so klein, versuche euch nicht so viel Druck zu machen. In den ersten Jahren surft Frau noch sehr stark auf der Hormonwelle und Männer sind weiteren Kindern eher abgeneigt weil sie die Entbehrungen noch so stark im Vordergrund sehen. Da kann man selbst noch alles so einfach finden, der Blickwinkel des Mannes ist da oft ein anderer. Nicht bei allen Familien ist das so, so wie nie bei allen alles gleich ist aber oftmals trifft das schon zu.

Genieße die Zeit mit deinen Kindern und versuche das Thema mal ruhen zu lassen, bis die ersten Jahre vergangen sind. Ich weiß das ist gerade schwierig weil es ein tiefer Wunsch ist, der nicht mit rationalen Gedanken wegzubekommen ist. Dennoch ist es wichtig, dass du dir nicht die schöne Zeit verhagelst indem du jetzt schon vermeintliche Endgültigkeit betrauerst, auch weil das deinen Partner immer weiter davon entfernen kann, weitere Kinder mit dir zu wollen.

Es bleibt nur abwarten und das Leben zu genießen und wenn einige Zeit vergangen ist, das Thema noch einmal zur Sprache zu bringen, ohne Druck. Bei uns hat es schließlich 9 Jahre gedauert, bis mein Mann bereit war, ein drittes Wunder in der Familie willkommen zu heißen, ich habe es dann leider verloren, auch das muss man im Kopf behalten, dass nicht immer alles so rosa verläuft wie man hofft und wünscht.
Als ich selbst komplett abgeschlossen hatte, machte sich überraschend ein viertes Wunder, unser drittes lebendes Kind auf den Weg und macht uns sehr glücklich. Und ehrlich, sie hätte keinen Monat früher zu uns stoßen müssen, es ist alles perfekt wie es ist, auch wenn ich das vor Jahren niemals so hätte haben wollen.

Alles Liebe!
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