Mütter- und Schwangerenforum

Noch Hoffnung oder alles aus?

FinniMama
10 Beiträge
01.09.2020 09:40
Hallo Zusammen,

ich kann es nicht glauben. Alles begann so perfekt. Es ist mein zweiter Kryoversuch. Mein erstgeborener Sohn ist nun zwei Jahre alt und ich bin sehr dankbar ihn zu haben.

Ich wusste sofort, dass es diesmal wieder geklappt hat. Der Test am 27.8. war schon positiv bevor ich überhaupt von der Toilette aufgestanden war. (sowohl der digitale, als auch der Presense). Ich war euphorisch.

Dann bekam ich einseitige Schmerzen und hatte Angst. Ich ging zum Arzt. Er konnte die Fruchthöhle sehen. Alles schien gut. Die Schmerzen verschwanden. Bei 5+2 bekam ich plötzlich (kurz) Krämpfe. Ich ging nach oben um meinen Sohn zu wickeln. Da spürte ich, dass etwas in meine Unterhose tropfte. Es war ein wenig Blut. Es wurde schnell mehr. Wir fuhren in die Klinik. Dort wurde zwar eine periodenstarke Blutung gesehen, aber die Fruchthöhle war okay. Man sah den Dottersack und die embryonale Anlagen. Sie beruhigten mich und verordneten mir Bettruhe. Ich ging nach Hause.

Am nächsten Tag (die Blutung war nachts noch stark) und am Morgen fast weg, ging ich zur Ärztin. Sie konnte nichts mehr sehen uns sagte mir, dass ich mein kleines Sternlein verloren hatte. Ich solle alles absetzen. Ich tat es nicht und ging nochmals in die Klinik. Ich musste das nochmal hören.

In der Klinik sah man die Fruchthöhle plötzlich wieder. Man sagte aber es sei stark eingeblutet und man kann davon ausgehen, dass die Schwangerschaft nicht mehr intakt ist. Aber 100 Prozent sicher könne man nie sein. Auch hier empfohl man mir die Medikamente abzusetzen. Und was soll ich sagen. Ich habe es immer noch nicht getan. Ich kann es nicht. Ich kann es nicht glauben. Ich habe die Befunde an die Kinderwunschklinik gesendet und warte deren finales Urteil ab.

Mir schießen so viele Fragen durch den Kopf: Kann es nicht sein, dass es trotz der eingebluteten Fruchthöhle noch lebt? Was wenn es sich hinter einem Hämatom versteckt? Und und und? Keiner hat meinen HCG Wert bestimmt.

Wenn ich die Medikamente absetze, dann ist es so endgültig und vielleicht kämpft es ja doch noch. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll?

Ich weiß, dass es hier Mamis mit viel schlimmeren Schicksalen gibt. Aber ich bin echt verzweifelt.. auch wenn ich erst in der 6. Woche war.

Glaubt denn irgendjemand, dass ich noch hoffen kann?

Mir war heute morgen total schlecht. Ich biute schon seit gestern nicht mehr und hatte nur ganz kurz Schmerzen.

Liebe Grüße,
FinniMama

Nadine07
2453 Beiträge
01.09.2020 10:06
Ohje, tut mir leid, dass Du so schlechte Prognosen bekommen hast. Wäre ich an Deiner Stelle, würde es mir auch unglaublich schwer fallen, die Medikamente abzusetzen.
Wenn Du damit besser leben kannst, nimm sie (ggfs. in Absprache) erstmal noch weiter? Dann kannst Du Dir später sagen, dass Du alles versucht hast und bis zum Schluss gehofft hast.
Wenn es wirklich ein Abgang ist, kann das nichts verhindern - aber eventuell fühlst Du Dich damit besser.
Ich drücke die Daumen, dass es vielleicht doch ein kleiner Kämpfer ist.
Waldfee1985
541 Beiträge
01.09.2020 10:29

Hallo,
das ist eine schwierige Situation. Kontrolliert deine kiwu Klinik nicht regelmäßig den hcg? Bei uns wird dieser nach positiven Bluttest regelmäßig kontrolliert und auch us gemacht. Entlassen an einen normalen Fa wird man bei uns erst nach Feststellung einer Herzaktivitat.
Ich würde also nochmal alles von der kiwu Klinik untersuchen lassen.
Hatte auch eine Kryo bin nun in der 12. Woche und mit Blutungen hatte ich am Anfang auch zu kämpfen. Allerdings wars immer nur ein kurzer Schmerz und kurze nicht periodenstarke Blutung.
Warte einfach auf die kiwu Klinik, ich denke die sind spezialisiert für das und können dir am besten helfen.
Ich wünsche dir alles Gute.
FinniMama
10 Beiträge
01.09.2020 10:31
Zitat von Nadine07:

Ohje, tut mir leid, dass Du so schlechte Prognosen bekommen hast. Wäre ich an Deiner Stelle, würde es mir auch unglaublich schwer fallen, die Medikamente abzusetzen.
Wenn Du damit besser leben kannst, nimm sie (ggfs. in Absprache) erstmal noch weiter? Dann kannst Du Dir später sagen, dass Du alles versucht hast und bis zum Schluss gehofft hast.
Wenn es wirklich ein Abgang ist, kann das nichts verhindern - aber eventuell fühlst Du Dich damit besser.
Ich drücke die Daumen, dass es vielleicht doch ein kleiner Kämpfer ist.


Vielen lieben Dank für deine lieben Worte. Vielleicht sollte ich das wirklich machen. Ich möchte nicht zu früh aufgeben. Nicht solange ich noch ähnliche Symptome wie bei meinem Sohn habe.
FinniMama
10 Beiträge
01.09.2020 11:47
Zitat von Waldfee1985:

Hallo,
das ist eine schwierige Situation. Kontrolliert deine kiwu Klinik nicht regelmäßig den hcg? Bei uns wird dieser nach positiven Bluttest regelmäßig kontrolliert und auch us gemacht. Entlassen an einen normalen Fa wird man bei uns erst nach Feststellung einer Herzaktivitat.
Ich würde also nochmal alles von der kiwu Klinik untersuchen lassen.
Hatte auch eine Kryo bin nun in der 12. Woche und mit Blutungen hatte ich am Anfang auch zu kämpfen. Allerdings wars immer nur ein kurzer Schmerz und kurze nicht periodenstarke Blutung.
Warte einfach auf die kiwu Klinik, ich denke die sind spezialisiert für das und können dir am besten helfen.
Ich wünsche dir alles Gute.


Danke für deine Antwort und die guten Wünsche Zunächst wünsche ich dir eine tolle Restschwangerschaft.

Das Problem ist, dass wir in einer dänischen Kinderwunschklinik sind und die Weiterbehandlung hier durch meine Frauenärztin stattfindet. Diese war bis gestern im Urlaub. Deshalb hatte ich nur einen Urintest gemacht bislang. Der Clearblue digital mit Wochenbestimmtmung zeigte die exakte Woche an und das Ergebnis war sofort da und beim anderen Test auch schön kräftig. Das Hcg wollte ich gestern bestimmen lassen, aber da sah sie leider schon nichts mehr und hielt das vermutlich nicht mehr für relevant.

Jetzt bin ich sehr gespannt, was die Kinderwunschklinik sagen wird. Ich kann mir einfach auch gar nicht vorstellen, dass ich nur so wenig Schmerzen hatte und vor allem erklärt sich mir nicht, dass die Blutung aufgehört hat. Aber ich bin ja auch kein Arzt und vermutlich versuche ich wirklich nur mir alles schön zu reden und bin dann umso mehr enttäuscht.

Viele Grüße
YellowBird
3841 Beiträge
01.09.2020 14:28
Solange es nicht hundertprozentig feststeht, also durch sinkendes hcg gesichert ist, würde ich die Medikamente weiternehmen. Ich kann dich gut verstehen. Und ja, es sieht nicht gut aus. Vermutlich ist es leider tatsächlich vorbei. Aber solange es noch sein kann, dass nur ein Bluterguss den Blick versperrt, würde ich auch weiterhoffen.
FinniMama
10 Beiträge
01.09.2020 21:05
Zitat von YellowBird:

Solange es nicht hundertprozentig feststeht, also durch sinkendes hcg gesichert ist, würde ich die Medikamente weiternehmen. Ich kann dich gut verstehen. Und ja, es sieht nicht gut aus. Vermutlich ist es leider tatsächlich vorbei. Aber solange es noch sein kann, dass nur ein Bluterguss den Blick versperrt, würde ich auch weiterhoffen.


Ich danke dir für deine Antwort. Ich habe es weiter genommen und ich werde morgen nochmals zu meiner Frauenärztin gehen und sie bitten das HCG zu kontrollieren und nochmals einen US zu machen. Notfalls zahle ich das auch. Irgendwie hab ich so ein Gefühl, dass mir keine Ruhe lässt.

Vielen Dank, dass ihr mr alle so liebe Worte geschrieben habt.
abaddon2708
6971 Beiträge
03.09.2020 19:35
Hallo, wie gehts dir den heute? Was kam den raus?
FinniMama
10 Beiträge
06.09.2020 22:38
Zitat von abaddon2708:

Hallo, wie gehts dir den heute? Was kam den raus?


Hallo, das ist lieb, dass du fragst, ich war am Donnerstag nochmal beim Arzt. Leider wieder das gleiche Bild. Sie hat HCG bestimmt. Das Ergebnis steht noch aus. Sie will aber nur sehen, ob es gut sinkt. Sie sagt es besteht absolut keine Hoffnung mehr. Ich habe die Medikamente nun abgesetzt. Die Blutung hat heute eingesetzt. Ich muss sagen es geht mir richtig schlecht...bin nur froh, dass mein Sohn mich ablenkt. Ich hatte mich so gefreut, dass es dieses Mal sofort geklappt hat...bis ich meinen Sohn in den Armen halten durfte, war es ein sehr langer und steiniger Weg. Aber die Schwangerschaft lief damals prima, sodass ich echt euphorisch war. Es ist irgendwie so unwirklich...einen Tag vorher hast du noch die kleine Fruchthöhle und den Punkt gesehen und dann war es schon wieder weg.
abaddon2708
6971 Beiträge
06.09.2020 23:59
Das tut mir Leid. Und natürlich darf man auch traurig sein, absolut verständlich, man hat sich eben schon mit Baby im Arm gesehen und alles gedanklich ausgerichtet und sortiert. Kann es mit mehrfachen Aborten gut nachvollziehen.
Ich hoffe das alles unproblematisch abgeht und du dann keinen langen steinigen Weg mehr hast, bis sich nochmal ein Krümelchen bei dir einnistet, wenn ihr wieder dazu bereit seid. Alles Gute
elfriedegant
69 Beiträge
12.09.2020 15:59
Das ist natürlich immer ein trauriges Thema, aber die Hoffnung darf man nie aufgeben. Im SWR Fernsehen gab es da letztens ein Ehepaar, das von seinen Erfahrungen berichtet hat. Und ihre Kernbotschaft war auch, dass man die Hoffnung niemals verlieren darf. Wunder passieren immer wieder und ganz wichtig ist auch, dass man mit anderen das Gespräch sucht, damit man den Frust nicht in sich hineinfrisst. Vor psychologischer Hilfe sollte man keine Angst haben.
FinniMama
10 Beiträge
15.09.2020 22:59
Zitat von abaddon2708:

Das tut mir Leid. Und natürlich darf man auch traurig sein, absolut verständlich, man hat sich eben schon mit Baby im Arm gesehen und alles gedanklich ausgerichtet und sortiert. Kann es mit mehrfachen Aborten gut nachvollziehen.
Ich hoffe das alles unproblematisch abgeht und du dann keinen langen steinigen Weg mehr hast, bis sich nochmal ein Krümelchen bei dir einnistet, wenn ihr wieder dazu bereit seid. Alles Gute


Danke für deine wunderbaren Worte, die mir sehr geholfen haben.

Es tut mir leid, dass du mehrere Aborte erleben musstest, das ist einfach nur traurig und man begreift wie eng Freud und Leid beieinander liegen.

Ganz liebe Grüße
FinniMama
10 Beiträge
15.09.2020 23:03
Zitat von elfriedegant:

Das ist natürlich immer ein trauriges Thema, aber die Hoffnung darf man nie aufgeben. Im SWR Fernsehen gab es da letztens ein Ehepaar, das von seinen Erfahrungen berichtet hat. Und ihre Kernbotschaft war auch, dass man die Hoffnung niemals verlieren darf. Wunder passieren immer wieder und ganz wichtig ist auch, dass man mit anderen das Gespräch sucht, damit man den Frust nicht in sich hineinfrisst. Vor psychologischer Hilfe sollte man keine Angst haben.


Danke für die Hoffnung gebenden Worte. Darüber zu reden tat wirklich gut und auch der Austausch hier im Forum. Es geht mir inzwischen, um einiges besser...mit gelegentlichen Durchhängern. Aber das ist wahrscheinlich normal. Es ist gut, dass mich mein Sohn und die Arbeit auf Trapp halten.
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