Mütter- und Schwangerenforum

Wenn das Reden schwerfällt

Fünkchen
3 Beiträge
03.01.2014 18:19
Hallo,

ich bin neu hier, hab als Gast, aber schon ein paar Wochen mit gelesen,...

Im Vergleich zu anderen hat es mich nicht ganz so schlimm getroffen (ich war erst in der 11. Woche) aber dadurch weiss halt auch kaum jemand davon.
Unsere engeren Freunde haben wir mittlerweile informiert, ich hab aber den Eindruck, dass sie auch nicht wissen wie sie damit umgehen sollen, da ich normal nicht zu den gesprächigsten gehöre. Mein mann ist zwar superlieb und tröstet mich, aber er sagt auch, dass es für ihn nicht so schlimm sei, da es für ihn noch nicht wirklich real war.

Im Moment schwanke ich zwischen- ich will das nicht wahrhaben- gibt es eine sinnvolle Erklärung - wie kann ich das beim nächsten mal verhindern- und- gibt es überhaupt ein nächstes Mal... .

Vielleicht erst mal was passiert ist:

Kinderwunsch besteht schon seit 2008, da es aber normal nicht geklappt hat sind wir seit 2009 in einem Kinderwunschzentrum, dort wurde erst untersucht, mit Chlomifen probiert nur um festzustellen, dass das auch nicht funktioniert.
Dann hatten wir erst mal eine Pause von ca. 1 1/2 Jahren weil ich erst krank war und dann den Job gewechselt hab.

Im Oktober ging's dann mit der ersten ICSI los ( direkte Ursachen konnten nicht gefunden werden) und nach gefühlten 100 Spritzen km das Ergebnis: Schwanger gleich mit dem Zusatz wahrscheinlich Zwilinge.

In der SSW 6 gab's beim Ultraschall dann gleich 'nen Riesen Dämpfer: hoch Risikoschwangerschaft, da eineiige Zwillinge mit nur einer Fruchtblase.

Erst mal war ich ziemlich durch den Wind und hab bis zum Termin bei meiner Frauenärztin in der 8. Woche auch ziemlich schwarz gesehen. Wie schaffen wir das mit 2 Kindern, die wohl auf jeden Fall spätestens in SSW32 geholt werden,...

Zum Glück hab ich 'ne super liebe Ärztin, die mich wieder aufgebaut hat!
Aber offensichtlich war ich schwer naiv. Ich wusste zwar, dass es Probleme geben kann, hab aber erst ab der 16. Woche damit gerechnet, da erst dann eine Dopplersonografie stattfinden sollte.

Tja so kann man sich täuschen, am 10.12. war ich zur Kontrolle, hab mich riesig gefreut, dass sie sich bewegt haben und in der Mittagspause kam dann ein riesen Blutkoagel. Zu dem Zeitpunkt dachte ich es wär 'ne Fehlgeburt und bin direkt zu meiner Ärztin. Die war noch nicht da, kam aber extra früher von einem privaten Termin zurück und- es haben beide noch gelebt und alles sah gut aus!
Sie hat mich ins Krankenhaus geschickt und im Nachhinein war ich schon wieder schwer naiv: ich hab mich nicht schlecht gefühlt, Blutungen gab es auch kaum noch und mir ging das Krankenhaus schwer auf die nerven. ( Erst mal eine halbe Stunde allein in der Notaufnahme, da die Feierabend gemacht haben, Zimmer total überheizt und nur durch offenes Fenster zu regeln, uralte Gemeinschaftstoiletten und eigentlich nie wirklich Ruhe, da die Zimmer hellhörig sind). Also wollte ich eigentlich nur noch nach Hause,... .
Am 13. sah es auch schon super aus, die Blutung war eigentlich weg und ich sollte nur noch bis zum 14. bleiben damit ein Ultraschall gemacht werden kann (hab ich nach der Notaufnahme nämlich nicht mehr gehabt)
Abends kam dann eine starke Blutung und ich nach 2 x nachfragen doch noch zum Ultraschall ( um 9 Uhr) dabei haben sie dann festgestellt, dass beide keinen Herzschlag mehr haben, entweder eine vergrößerte Nackenfalte, oder schon beim auflösen sind und es auch nicht verwunderlich ist, dass das Herz nicht mehr schlägt, da die Plazenta schon zu 2/3 abgelöst ist. Da ich stark blutete, Heparin genommen und auch Angst hatte wurde noch in der Nacht ein AS gemacht.

Jetzt ist das ganze 3 Wochen her und ich weiss immer noch nicht wie ich richtig damit umgehen soll.
Zum einen hab ich Angst eine Zukunft mit Kindern verloren zu haben, ich weiss ja nicht ob es nochmal klappt und mein Man würde die Versuche am liebsten einstellen weil er meint, dass ich sie nicht richtig verkrafte. Zum anderen würde ich am liebsten auf normalem Weg schwanger werden, wie es hier bei den meisten der Fall ist. Eigentlich sofort, aber dann hab ich wieder ein schlechtes Gewissen wegen der beiden kleinen, dass ich sie irgendwie vergessen will.

Sorry, ich fühle mich etwas konfus, wollte das aber unbedingt mal an einer Stelle schreiben, wo mich jemand eher versteht.

Habt ihr im Nachhinein noch irgendjemand von der Schwangerschaft/Fehlgeburt erzählt?

Liebe Grüße Fünkchen
Engelchen1975
3671 Beiträge
03.01.2014 19:18
Es tut mir leid,daß du deine kleinen ziehen lassen mußtest.Was ich aber erschreckend finde,so wie du schreibst,hast du absolut keine einfühlsame Betreuung gehabt.
Vielleicht hast du die Möglichkeit einfach eine Hebamme zu kontaktieren und dich bei ihr aussprechen(sofern der Draht zu ihr stimmt).
Hast du eine wirklich gute Freundin,die dir einfach zuhört?Denn meist verkraftet man einen Schicksalsschlag besser,wenn man jemanden zum Reden hat.
Zum Thema selber kann ich leider wenig sagen,da ich mich damit nicht auskenne,aber in der KiWu müßten doch Ärzte sein,die dich aufklären/beraten können.
nicole_jv3
5403 Beiträge
04.01.2014 05:28
Liebe ts, es tut mir leid dass du deine beiden gehen lassen musstest.
Ich hatte eine fg Ende der 9. ssw, konnte aber glücklicherweise auf normalen weg und auch recht schnell wieder schwanger werden.
Du darfst dir keine Gedanken machen, dass du aufgrund einer erneuten Schwangerschaft deine beiden kleinen Sternchen vergessen wirst! So ist es nicht!
Mir hat es sehr geholfen, dass ich am errechneten entbindungstermin wieder schwanger war, so war die Trauer nicht soooo groß (klar hab ich immer noch um mein Sternchen getrauert, aber mich auch über das neue Wunder in meinem Bauch gefreut). Hoffe, dass ihr das vielleicht auch hinkriegt wenn du seelisch dann schon so weit bist.
Mur hat mein Fa in der Situation sehr geholfen, weil er sehr einfühlsam ist.
Ansonsten wussten nur meine Eltern und Geschwister (zu denen ich einen sehr engen Draht habe) und meine beste Freundin von der Schwangerschaft und Fehlgeburt. Für mich war es gut so. Ich hatte immer jemanden zum reden, es kaüm aber auch nicht jeder an mit "ooooh, du arme!" Dieses "geheuchelte" Mitleid, zumindest von einigen, hätte ich nicht gebrauchen können.
Ach ja, nach der fg hab ich mich auch hier angemeldet und es tat gut mit andren zu schreiben, die das gleiche Schicksal haben und einen doch eher verstehen können.
Nach der fg hab ich keinem weiter davon erzählt. Erst als ich wieder schwanger war und die kritischsten Wochen rum waren konnte ich über die "neue" Schwangerschaft und auch über die fg sprechen.
Dir alles gute weiterhin!
Fünkchen
3 Beiträge
05.01.2014 13:16
Hallo und danke für die Antworten,

Ich hab am 28. noch mal einen Termin bei meiner Frauenärztin. Ich hoffe mal da noch ein Bisschen mehr zu erfahren ( wobei alle schon meinten, dass man wohl keinen Grund finden wird).

Meine schlechten Erfahrungen stammen hauptsächlich aus dem Krankenhaus.
Zu einer Hebamme hab ich keinen Kontakt ( hatte es auf nach Weihnachten geschoben und jetzt kommt es mir irgendwie blöd vor).

Ich glaub die letzte schwierige Etappe kommt morgen, ... da muss ich erst mal meinen Chef informieren.

Und dann heisst es jetzt leider erst mal noch min 2 Zyklen abwarten bis ein neuer Versuch losgeht,...
nicole_jv3
5403 Beiträge
05.01.2014 16:53
Leider lässt sich oft wirklich kein Grund finden.
Mein Fa hat direkt Schilddrüse getestet, da war alles i.o. (Daran liegts wohl häufig), andere Tests wären nach ner 2. fg gekommen, aber das war ja zum Glück nicht nötig.
Aber fg passieren wohl leider häufiger als man eigentlich denkt. Ca jede 4. Schwangerschaft ist ne fg!
Also, Kopf hoch, beim nächsten mal muss es nicht auch so enden! (Ich weiß, es ist schwer und gerade die ersten 12 Wochen werden schwer sein wenn du wieder schwanger bist. Ich bin in der zeit am Krückstock gegangen!)
Warum muss du denn 3 Monate warten? Weil es wieder mit künstlicher Befruchtung erfolgen muss? Oder könntet ihr es theoretisch auf natürlichem Wege versuchen?
Fünkchen
3 Beiträge
05.01.2014 17:17
Hi Nicole,
danke erst mal, dass Du von Dir erzählst. So wie es aussieht ist bei Dir dann ja alles gut gegangen
Es ist nicht so, dass wir es in der Zwischenzeit nicht versuchen (wobei die Empfehlungen zwischen 3 Monate oder aber bis die Blutung aufgehört haben schwanken) aber die Wahrscheinlich ist halt sehr gering. Und für eine 2. ICSI sollen halt die Bedingungen erst wieder optimal sein.
Wie lange hat es denn bei Euch gedauert?
nicole_jv3
5403 Beiträge
06.01.2014 13:42
Bei uns ging es zum Glück recht schnell. Beim ersten mal im 2. üz, dann leider die fg. Dann haben wir 3 Monate Pause gemacht (was ich nicht mehr machen würde) und dann hat's im 3. üz geklappt, also super.
So hat mein Fa mich nach der fg aber auch aufgebaut: zumindest wisse ich, dass es klappt. Das ist ja bei vielen schon mal nicht so. Hat mir in dem Moment nicht so geholfen, aber nach ein paar Wochen hab ich dann auch eingesehen dass er recht hat.
Ich drück dir ganz doll die Daumen, nicht aufgeben! Meiner Freundin wurde übrigens auch gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit, natürlich schwanger zu werden seeehr gering ist (hatte max 1-2 Eisprünge pro Jahr und dann wohl noch andere, kleinere Probleme). Hatten vorher schon 2 Jahre probiert und dann nen Termin in der kiwu Klinik. Dort wurde vor der Behandlung Standardmäßig Blut abgenommen und was war? Schwanger, schon 8. ssw.
Wäre natürlich toll, wenn das bei euch auch einfach so klappen würde. Aber ansonsten könnt ihr ja in ca 3 Monaten Wieder mit Hilfe loslegen. und es hat doch direkt beim ersten mal geklappt, oder? Dann geht beim nächsten mal bestimmt alles gut!
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