Mütter- und Schwangerenforum

Schreikind mit fast 2 Jahren

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01.11.2017 07:47
Guten Morgen ihr Lieben

Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, aber mein Sohn wird im Januar 2 Jahre und ist ein richtiges Schreikind. Er schreit wirklich wie ein Mädchen, laut und hoch egal wo wir hingehen, er schreit. Wenn wir auf dem Spielplatz sind, bekomme ich ihn nicht mehr darunter wenn wir gehen wollen. Er brüllt die ganze Nachbarschaft zusammen, fängt an zu treten und zu hauen. Aus dem Kinderwagen raus holen und laufen lassen, ist nicht mehr möglich, weil er überall hinrennt. Egal wo wir sind, er schreit...Bahn, Bus, Stadt, Supermarkt...ich war schon so verzweifelt, das ich mit ihm zum Arzt gegangen bin. Ich habe noch eine 7 jährige Tochter, von der ich sowas nicht kenne. Der Arzt ist der Meinung, ich habe einen Temperamentvollen Jungen. Ich soll doch schnellstmöglich aus solchen Schrei-Situationen flüchten Wie stellt der sich das vor!? Soll ich meinen Sohn einsperren

Jetzt meine Frage, habt ihr auch so Energiebündel? Die euch jeden Tag Kopfschmerzen bereiten, vom lauten Geschrei?

Bin über jeden Tipp und Rat sehr dankbar

Lg
01.11.2017 07:54
Das nennt man nicht Schreikind sondern Autonomie (oder auch Trotz-) Phase und ist in diesem Alter völlig normal
Schnecke510
7212 Beiträge
01.11.2017 08:26
Nicht drauf eingehen und dich durchsetzen, egal was er macht. Da muss man manchmal hart sein, aber anders geht es nicht.
Seramonchen
37744 Beiträge
01.11.2017 08:41
Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.
Schnecke510
7212 Beiträge
01.11.2017 08:44
Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."
01.11.2017 08:49
Dein Kind ist ganz normal.
Je nachdem wie ihr grundsätzlich erzieht sollte dann deine Reaktion darauf sein.
Entweder versuchst du ihn abzulenken in solchen Situationen, ihm komplett aus der Situation raus zunehmen oder aber mit Konsequenz das unerwünschte Verhalten abzustellen.
Du wirst hier wie bei vielen Sachen von 100 Leuten 100 verschiedenene Meinungen bekommen.
Bei uns wäre es eine Mischung aus allen 3 Sachen. Beginnend bei Punkt 1 und endend bei Punkt 3 wenn wirklich nichts anderes funktioniert.
01.11.2017 08:55
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."


Klar kann man einem kleinen Kind Alternativen anbieten. Mach ich mit unserem jüngsten auch schon. Beispiel? Mama kocht, Kind möchte an die Schublade mit den Backutensilien oder schlimmer Besteck. Kind wird weggenommen und die 2 Schubladen mit den gefühlt 1000 Tupperdosen werden geöffnet - Kind spielt hocherfreut und Mama hat Ruhe zum kochen. Beide Seiten haben gewonnen ohne viel Tränen und ohne über eine Seite hinwegzugehen.

Und bevor du es sagst: mir ist bewusst, dass es nicht in allen Situationen anwendbar ist. Rennt mein Kind auf die Straße ohne zu kucken z. B. dann biete ich ihm da keine Alternative an, sondern bin konsequent.
01.11.2017 09:09
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."
Sry aber diesen Teil finde ich sehr respektlos. Was gibts da zu lachen?

Nur weil DU deine Kinder so erzogen hast heißt das doch noch nicht, dass das
DIE Lösung für alle ist.
Schnecke510
7212 Beiträge
01.11.2017 09:15
Zitat von Engelchen1711:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."
Sry aber diesen Teil finde ich sehr respektlos. Was gibts da zu lachen?

Nur weil DU deine Kinder so erzogen hast heißt das doch noch nicht, dass das
DIE Lösung für alle ist.

Das sage ich ja auch nicht. Genauso respektlos ist es, wenn ich es so gemacht habe und damit gute Erfahrungen gemacht habe, die ich an die TS weitergeben möchte, und jemand sagt, das sei falsch - "bitte nicht" impliziert ja, dass ich es offenbar falsch gemacht habe. "Bitte nicht rauchen!", "Bitte nicht parken!", "Bitte nicht essen und trinken im Bus!"...
Laraliii
2421 Beiträge
01.11.2017 09:25
"Liebe und Eigenständigkeit" von Alfie Kohn

Nach der Methode aus diesem Buch erziehen wir unsere Tochter und egal wo wir sind, sie ist unter Gleichaltrigen meist die einzige, die sich mit Kompromissen zufrieden gibt ohne groß zu meckern.
Klar gibt es mal Geweine, weil sie etwas nicht darf/bekommt aber richtig ausflippen tut sie nie. Wenn sie sich ein wenig beruhigt hat und wir dann ganz ruhig mit ihr reden ist alles gut. Dann versteht sie aber auch WARUM sie etwas grade jetzt nicht haben kann (beliebte situstion hierfür : kurz vor dem Mittagessen ein Brot oder Kekse haben wollen ).
Wir ignorieren ihren Ärger grundsätzlich nicht, denn sie darf sich ärgern und wütend sein und auch "jetzt sind wir keine Freunde mehr Mama " sagen (hach ich liebe den Kindergarten ). Ich bin ja auch mal sauer, da darf mein Kind das auch.

Mir wurde letztens von einer Verwandten gesagt, mein Mann und ich reden zu viel mit unserer Tochter...wir sollten sie einfach brüllen lassen und sie kann nicht verstehen warum wir ihr das alles immer wieder so genau erklären...meine Reaktion: Augenbrauen hochgezogen, auf ihr Kind geschielt und "super Idee!" Gesagt.

Zur Zeit liebt sie Rollenspiele. Sie ist dann die Mama und ich das Kind. Da verhalte ich mich dann auch mal so wie sie und dann erklärt sie mir warum ich keinen Keks vor dem Essen haben darf
Laraliii
2421 Beiträge
01.11.2017 09:30
Jedenfalls...dein Kleiner ist mit fast 2 gerade am Anfang der Autonomiephase und sein Verhalten ist völlig normal. Ich stimme der Aussage eures Arztes auch vollkommen zu
Mit dem Vermeiden von Schreisituation ist schon viel getan, klar ist aber auch dass das nicht immer möglich. Deshalb sind Alternativen und Kompromisse immer gut. Und ja das geht auch schon mit 2 jährigen

http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes /elternsein-wissenswertes/1250-trotz

Schau mal hier. Da ist die Phase sehr gut beschrieben
01.11.2017 09:43
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."


woher willst du das wissen? Da du es ja nicht gemacht hast, kannst du doch gar nicht wissen ob es für deine Kinder anders nicht besser gewesen wäre. man kann übrigens schon anderthalbjährigen ganz prima alternativen anbieten. mache ich hier erfolgreich jeden Tag. Beispiel: tochter will meine stecknadeln und scheren sortieren... ich sage nein und lasse sie stattdessen mit stoffresten spielen. kein geweine, alle entspannt. Konsequenz heißt nicht immer alzetnativlos. Kindergefühle ignorieren finde ich dagegen sehr grausam.
Seramonchen
37744 Beiträge
01.11.2017 09:45
Zitat von nyckelpiga:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."


Klar kann man einem kleinen Kind Alternativen anbieten. Mach ich mit unserem jüngsten auch schon. Beispiel? Mama kocht, Kind möchte an die Schublade mit den Backutensilien oder schlimmer Besteck. Kind wird weggenommen und die 2 Schubladen mit den gefühlt 1000 Tupperdosen werden geöffnet - Kind spielt hocherfreut und Mama hat Ruhe zum kochen. Beide Seiten haben gewonnen ohne viel Tränen und ohne über eine Seite hinwegzugehen.

Und bevor du es sagst: mir ist bewusst, dass es nicht in allen Situationen anwendbar ist. Rennt mein Kind auf die Straße ohne zu kucken z. B. dann biete ich ihm da keine Alternative an, sondern bin konsequent.


Genau. Meine ist auch 2 und natürlich mitten in der Autonomiephase und natürlich biete ich ihr Alternativen oder Ablenkung an Die Kinder sind doch nicht doof. Als wenn man erst ab 6 mit ihnen kommunzieren könnte
Seramonchen
37744 Beiträge
01.11.2017 09:47
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Engelchen1711:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Seramonchen:

Wie ist es mit Alternativen anbieten? Reagiert er darauf?

Bitte nicht einfach ignorieren und durchsetzen.

Bitte nicht?
Also, ich habe 7 Kinder so erzogen und es hat ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar sehr gut getan.
Alternativen anbieten - das geht mit einem Kind ab Schulalter vielleicht, aber nicht mit einem 2-Jährigen, der voller Emotionen nur noch einen Tunnelblick hat und sein Ziel durch Schreien erreichen will. Entsprechend kann ich als Mutter nur vermitteln: "So erreichst du dein Ziel nicht."
Sry aber diesen Teil finde ich sehr respektlos. Was gibts da zu lachen?

Nur weil DU deine Kinder so erzogen hast heißt das doch noch nicht, dass das
DIE Lösung für alle ist.

Das sage ich ja auch nicht. Genauso respektlos ist es, wenn ich es so gemacht habe und damit gute Erfahrungen gemacht habe, die ich an die TS weitergeben möchte, und jemand sagt, das sei falsch - "bitte nicht" impliziert ja, dass ich es offenbar falsch gemacht habe. "Bitte nicht rauchen!", "Bitte nicht parken!", "Bitte nicht essen und trinken im Bus!"...


Wenn der Schuh passt ...

Ich habe meine Meinung dazu geschrieben, wenn du das so für dich interpretierst, dann ist das dein Problem und nicht meines. In den letzten Jahren hat sich einiges getan in Hinblick auf Erziehung und Beziehung. Was früher normal war, ist es heute zum Glück nicht mehr. Inzwischen hat sich rumgesprochen, dass man sich bei Kleinkindern zum Glück nicht nur durchsetzen muss, sondern auch mit ihnen agieren kann.
Obsidian
15967 Beiträge
01.11.2017 09:59
Zitat von Schnecke510:

Nicht drauf eingehen und dich durchsetzen, egal was er macht. Da muss man manchmal hart sein, aber anders geht es nicht.


Manchmal möchte ich dich nehmen und einfach nur schütteln....
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