Mütter- und Schwangerenforum

Eine Frage an getrennte Mütter...

Anonym 197173
4 Beiträge
11.03.2018 08:45
Liebe getrennt lebende Mütter,

in meiner Ehe läuft es seit ca. 2 Jahren nicht mehr gut, mein Mann und ich streiten jeden Tag. Ich habe inzwischen jeglichen Respekt vor ihm verloren und habe ständig das Gefühl, dass er mir im Weg ist. Das bezieht sich auf den Alltag, aber auch auf meine persönliche Entfaltung. Durch den Kummer, für den er verantwortlich ist, habe ich in den letzten Jahren vieles schleifen lassen, weil ich mental einfach nur noch ausgebrannt bin.
Gerade in Erziehungsfragen (wir haben zwei Kinder zwischen 2 und 4 Jahren) bringt er mich regelmäßig auf die Palme.

Meine Frage an euch ist:
Wie seid ihr mit den Erinnerungen an die schönen und glücklichen Momente eurer Beziehung/Ehe umgegangen?

Sie irritieren mich so sehr. Wenn ich nach einem Streit wieder einmal überzeugt bin, dass ich nichts als eine Trennung will, um endlich Frieden und Ruhe in meinem, aber auch im Leben der Kinder zu haben, schießen Erinnerung wie Szenen aus wunderschönen Urlauben, den Geburten, und so in meinen Kopf und ich denke: Wir haben uns so geliebt, ich möchte, dass es wird wie früher!

Ich bin so traurig, weine viel und wenn ich daran denke, dass die Kinder ihren Superhelden-Papa nicht jeden Tag bei sich haben könnten, zerreißt es mich innerlich.

Wie seid ihr mit diesem inneren Konflikt umgegangen?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Ich private Kontakte im Forum habe und die Trennungsgedanken vorerst nicht bekannt werden sollen.

Christen
25059 Beiträge
11.03.2018 08:52
Das interessiert mich auch und ich warte gespannt auf die Berichte der Mamas,die es hinter sich haben
vivi20
21583 Beiträge
11.03.2018 09:05
Ich war 11 Jahre mit meinem Exmann zusammen ,wir haben einen Sohn zusammen (der kam nach 6 Jahren Beziehung)
Ich hab lange mit mir gerungen ,vorallem weil wir erst geheiratet hatten (ich hatte gehofft dadurch was zu retten) aber es half alles nix ...ja es war beängstigend und ich hatte etwas Angst ich würde es bereuen ...aber als ich es ausgesprochen hatte „ich trenne mich von dir“ ...fühlt ich mich so stark und soooo befreit

Das ich mich in einen anderen verliebt hatte bestärkte mich darin das mein Herz sich auch schon gegen ihn entschieden hatte (wobei ich es auch unabhängig davon gemacht hätte ,so kam es aber so das ich eben keinen Moment länger gewartet habe ,als ich mir das eingestanden habe das mein Herz schon an einem anderen hing ,dachte ich einfach es wäre so unfair gegenüber meinen exmann das ich mich einfach trennte)
Es war danach nicht leicht aber ich habe es niemals bereut ....ja es gab schöne Zeiten aber ich werde immer wieder daran erinnert das es Tag täglich schlechte Zeiten gab ....ich denke wenn man keine Kraft mehr hat zu kämpfen (und das hab ich lange) nur alleine für die Beziehung kämpft (für mein exmann lief alles gut ) und wenn man drüber nachdenkt das schlechte überwiegt und man einfach das Gefühl hat nicht mehr glücklich zu sein sollte man auch einfach mal an sich denken

Ich bin immer dafür für eine gute Beziehung zu kämpfen,vorallem wenn man den anderen noch liebt ....aber wenn nicht sollte man sich das auch einfach eingestehen ...das ist nix schlimmes
nilou
14052 Beiträge
11.03.2018 09:31
Der Konflikt hört früher oder später auf, dann ist es nur noch das negative was man sieht.

Bei uns war der Punkt erreicht als er keine Paartherapie mitmachen wollte. Unsere Kommunikation ging total aneinander vorbei, es gab wenig gemeinsames und irgendwann war bei mir auch jegliche Liebe weg. Da war das wir trennen uns nur noch "Formsache". Schwierig für mich natürlich auch mit kleinem Baby (3 Monate) aber letztendlich war sie auch der Punkt der es zur Trennung gebracht hat. Ich mache vieles mit, aber ich möchte nicht das mein Kind so etwas miterlebt. Wenn die Beziehung nicht stimmt, stimmt das zwischenmenschliche nicht und das spüren Kinder.

Ihr scheint Probleme zu haben die ihr selber nicht klären könnt. Ich würde erstmal eine gemeinsame Beratung empfehlen um zu schauen wo sind die Probleme, was wollt ihr beide eigentlich und was ist das beste für eure Kinder. Nur Zusammen bleiben wegen der Kinder ist das schlechteste was man für die Kinder tun kann. Die haben viel mehr von getrennten Eltern die glücklich sind. Nicht von welchen dienzusammen sind, sich nur streiten, sich nicht respektieren etc. was lebt man den Kindern so vor, wie prägt man deren Beziehungsbild.

wolkenschaf
11808 Beiträge
11.03.2018 09:34
Die Frage ist doch, welche Gefühle sind stärker? Die ablehnenden Gefühle ihm gegenüber oder die schönen liebevollen Gefühle aus der Erinnerung? Lohnt es sich, darum zu kämpfen, dass die Gefühle von damals wieder zum Vorschein kommen und auch im Jetzt wieder real werden oder ist der Zug abgefahren? Wenn du dir eigentlich wünschst, dass es wieder wie früher wird, dann kämpf um die Beziehung und macht am besten eine Paartherapie.
Wenn du der Meinung bist, dass es kein zurück mehr gibt, dann behalte die schönen Momente einfach im Herzen. Es ist doch auch gut, dass es diese schönen Momente gab, denn immerhin habt ihr euch mal geliebt und beschlossen gemeinsam eine Familie zu gründen. Der Gedanke, dass der Vater der gemeinsamen Kinder nicht nur ein „Arsch“ ist, ist doch eigentlich sehr schön und tröstlich.
Und mal ehrlich, wir haben doch alle auch an andere Situationen aus der Kindheit, Schulzeit, vom ersten Freund etc. schöne Erinnerungen im Herzen und trotzdem gibt es kein zurück in diese Zeit, weil diese Phase im Leben einfach vorbei ist.
Anonym 197173
4 Beiträge
11.03.2018 10:04
Danke für eure ausführlichen Antworten, ich nehme mir jede einzelne zu Herzen.

Gerade die Punkte "Nur glückliche Eltern sind gute Eltern" (im Sinne von glücklich miteinander) und lieber einen Exmann mit guter, respektvoller Kommunikation, anstatt einen Ehemann mit täglichem Ärger, sind für mich ausschlaggebend für den Trennungsgedanken.

Mein Mann hat ein Problem, das er im Rahmen einer Therapie angehen wird. Wenn er dadurch wieder zu seinem alten Wesen kommt, ist das auf jeden Fall schon die halbe Miete! Bloß frage ich mich, ob zwischenzeitlich nicht schon zu viel passiert ist.
Er selbst bittet immer wieder darum, mit einer Trennung bis nach der Therapie zu warten, weil er beweisen will, dass er es schaffen kann.
Das allein zeigt mir eigentlich, dass noch nicht alles verloren ist, ... aber ich bin so unsagbar müde.
nilou
14052 Beiträge
11.03.2018 10:24
Wie wäre es mit einer Mutter-Kind-Kur und anschließend das du auch zu Beratungen gehst. Therapie nur bei deinem Mann hilft dir ja nicht. Du hast ja negative Gefühle, bist fertig. Also solltest du auch an dir arbeiten das es dir wird besser geht.

Und ich würde auch neben Einzeltherapien eine gemeinsame Beratung empfehlen.
Anonym 197173
4 Beiträge
11.03.2018 10:36
Zitat von nilou:

Wie wäre es mit einer Mutter-Kind-Kur und anschließend das du auch zu Beratungen gehst. Therapie nur bei deinem Mann hilft dir ja nicht. Du hast ja negative Gefühle, bist fertig. Also solltest du auch an dir arbeiten das es dir wird besser geht.

Und ich würde auch neben Einzeltherapien eine gemeinsame Beratung empfehlen.

Das wäre wohl eine gute Möglichkeit. Vielleicht könnte ich meine Gefühle ihm gegenüber so besser bearbeiten und in eine Richtung führen, die nicht so zwiegespalten ist.
Eine Kur möchte ich nicht machen, aber eine dauerhafte Gesprächstherapie wäre bestimmt sinnvoll.
Nicolche
22651 Beiträge
11.03.2018 11:05
Vielleicht liegt bei dir noch etwas an Gefühlen zu deinem Mann und ich würde eine eheberatung in Erwägung ziehen um den Grund für eure Konflikte zu finden und daran zu arbeiten.

Als ich mich von meinem Mann getrennt habe, war ich mir 100% sicher. Und habe keinen Rückblick gehabt wollte nur die Trennung und raus aus der Ehe. War meine beste Entscheidung
kullerkeks74
2988 Beiträge
11.03.2018 12:20
Ich selbst hab viel zu lange " durchgehalten " . Erst als es zu Hadgreiflichkeiten kann , habe ich es geschafft mich zu trennen . Wir haben 4 gemeinsame Kinder .
Gekümmert und gezahlt wurde ab da nicht mehr .
nilou
14052 Beiträge
11.03.2018 12:32
Zitat von Anonym 197173:

Zitat von nilou:

Wie wäre es mit einer Mutter-Kind-Kur und anschließend das du auch zu Beratungen gehst. Therapie nur bei deinem Mann hilft dir ja nicht. Du hast ja negative Gefühle, bist fertig. Also solltest du auch an dir arbeiten das es dir wird besser geht.

Und ich würde auch neben Einzeltherapien eine gemeinsame Beratung empfehlen.

Das wäre wohl eine gute Möglichkeit. Vielleicht könnte ich meine Gefühle ihm gegenüber so besser bearbeiten und in eine Richtung führen, die nicht so zwiegespalten ist.
Eine Kur möchte ich nicht machen, aber eine dauerhafte Gesprächstherapie wäre bestimmt sinnvoll.


Eine Kur gäbe dir allerdings die Möglichkeit eines Cuts, einer Auszeit. 3 Wochen raus aus der Routine, dem Alltag, auch räumlicher Abstand. Und Zeit dich mal auf dich und das was du willst zu konzentrieren.
MIU28
1527 Beiträge
11.03.2018 12:50
Ich würde auch erst eine Therapie vorschlagen. Du scheinst ja noch Gefühle für ihn zu haben.
Denke aber daran dass eine Therapie nur dann Sinn macht , wenn du/ihr gemeinsam versuchst Dinge zu ändern. Es liest sich für mich so , dass du nur Fehler bei ihm suchst.

Bei uns war es so , dass die Trennung eher von meinem Ex ausging. Ich konnte das sehr lange nicht akzeptieren und dachte , er käme zurück. Dem war aber nicht so. Eine Trennung ist schnell vollzogen und manchmal gibt es dann einfach kein zurück mehr , deshalb wünsch ich dir von Herzen eine Therapie, wo ihr vielleicht es sxhafft wieder zueinander zu finden.

Ich habe im übrigen auch alle Schuld bei ihm gesucht , muss mir aber eingestehen dass ich auch ganz viele Fehler gemacht habe
Anonym 197173
4 Beiträge
11.03.2018 13:30
Zitat von MIU28:

Ich würde auch erst eine Therapie vorschlagen. Du scheinst ja noch Gefühle für ihn zu haben.
Denke aber daran dass eine Therapie nur dann Sinn macht , wenn du/ihr gemeinsam versuchst Dinge zu ändern. Es liest sich für mich so , dass du nur Fehler bei ihm suchst.

Bei uns war es so , dass die Trennung eher von meinem Ex ausging. Ich konnte das sehr lange nicht akzeptieren und dachte , er käme zurück. Dem war aber nicht so. Eine Trennung ist schnell vollzogen und manchmal gibt es dann einfach kein zurück mehr , deshalb wünsch ich dir von Herzen eine Therapie, wo ihr vielleicht es sxhafft wieder zueinander zu finden.

Ich habe im übrigen auch alle Schuld bei ihm gesucht , muss mir aber eingestehen dass ich auch ganz viele Fehler gemacht habe

Danke für deine Antwort.
Klar, meist sind beide nicht ohne Schuld und so ganz frei mache ich mich natürlich auch nicht, da ich inzwischen (nicht von Anfang an!) sehr schnell gereizt bin und meinen Frust ihm gegenüber deutlich kommuniziere.
Der Auslöser für unser Hauptproblem liegt allerdings wirklich bei ihm, gegeben durch sein zu therapierendes Problem. Ich habe ihm Chancen ohne Ende gegeben, zu ihm gehalten, immer und immer verziehen, usw. Nun bin ich es einfach leid, nach jahrelangem Kämpfen.
Ich habe noch Gefühle für ihn, auch wenn sie weniger geworden sind. Er ist ein wundervoller Mann und Vater, bloß ständig gefolgt von seinen eigenen Dämonen.
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