Mütter- und Schwangerenforum

Schwanger ohne Partner

LeniL
3 Beiträge
11.03.2022 14:43
Hi an alle,
mein Freund und ich haben uns vor Kurzem getrennt. Ich bin jetzt im 5. Monat schwanger.
Die Schwangerschaft war ungeplant, wir wollten uns damit noch Zeit lassen und erstmal selbst noch näher kennenlernen. Trotzdem freuen wir uns beide sehr darüber ein Kind zu bekommen. Es passt letztendlich einfach nicht mit uns und ich weiß, dass die Trennung die richtige Entscheidung war. Trotzdem komme ich nicht damit klar.
Jetzt, wo wir kein Liebespaar mehr sind, möchte er an nichts mehr teilhaben, unseren Kontakt auf das nötigste Beschränken und erst, wenn unser Kind da ist dann im Krankenhaus zu Besuch kommen.
Es macht mich so unglaublich traurig jetzt alles allein durchstehen zu müssen und die ganzen schönen Momente nicht mit ihm teilen zu können. Die Vorsorgetermine, die ersten Tritte, der Geburtsvorbereitungskurs und vor allem die Geburt.
Ich liebe mein Baby jetzt schon über alles, kann die Schwangerschaft aber nicht mehr genießen. Es macht mich alles so traurig, auch dass er kein Interesse mehr zeigt.
Meine Familie und Freunde unterstützen mich, aber es ist nicht das gleiche, sie können meinen Freund und Vater meines Kindes nicht ersetzen, es ist einfach ein anderes Erlebnis.
Ich tue alles, damit es mir besser geht, wende mich an Beratungsstellen, versuche mich abzulenken, zu entspannen etc. Aber am meisten hilft mir der Austausch mit Leuten, die in einer ähnlichen Situation sind und waren.
Deshalb würde ich ich sehr auf Rückmeldung hier freuen .
Liebe Grüße, Lena
11.03.2022 14:48
Hello.. hier...
Trennung sogar wegen der Schwangerschaft, der Vater will aber gar keinen Kontakt zum Baby, zu mir wohl aber gern noch bis zur Geburt.
Schlimm. Weiß auch nicht, wie ich damit zurecht kommen soll.
KullerBienchen
2396 Beiträge
11.03.2022 15:01
Ich kann ihn auch nicht verstehen aber er verpasst den ersten Ultraschall, die Tritte was von außen spürbar sind usw. Das alles kann dir keiner nehmen.
Litschi
1121 Beiträge
11.03.2022 15:24
Ich hab die Trennung erst im 3.Lebensmonat meines Kindes vollzogen und ärgere mich tatsächlich, dass ich mir die Schwangerschaft hab so "versauen" lassen. Klar gab es auch schöne Momente, viele waren aber einfach nur grausam.
Guck, dass du andere Schwangere in real triffst, die vllt in einer ähnlichen Situation sind, macht Mädelsabende, geht shoppen.

Ich wünsche dir alles Gute!
11.03.2022 16:09
Man sieht immer nur alles aus der „ich“ Perspektive. Vielleicht braucht er Abstand. Vielleicht wäre es für ihn zu schmerzhaft, dass alles mit dir zu erleben?
LeniL
3 Beiträge
11.03.2022 16:44
Zitat von mini.maus:

Man sieht immer nur alles aus der „ich“ Perspektive. Vielleicht braucht er Abstand. Vielleicht wäre es für ihn zu schmerzhaft, dass alles mit dir zu erleben?

Ja, versteh ich und kann mich in ihn hineinversetzen. Er ist gerade überfordert und selbst emotional. Ich versteh aber nicht wie er seine eignen Bedürfnisse über alles andere stellen kann. Und als Vater hat er es einfach sich aus allem rauszuziehen. Ich muss sehen wie ich alles geregelt bekomme zusätzlich zu den Schwangerschaftsbeschwerden. Ich fühle mich so im Stich gelassen. Und mach mir Sorgen wie es weitergehen soll, wenn unser Kind erstmal da ist.
Mir ist durchaus bewusst, dass immer 2 zu einer Situation beitragen, auch ich hab da meinen Teil. Aber ich kann nicht auch noch seinen Teil der Verantwortung übernehmen. Nicht für die Situation und nicht für seine Vaterrolle. Es geht jetzt nicht mehr nur um ihn
cofjun
459 Beiträge
11.03.2022 16:55
Zitat von LeniL:

Zitat von mini.maus:

Man sieht immer nur alles aus der „ich“ Perspektive. Vielleicht braucht er Abstand. Vielleicht wäre es für ihn zu schmerzhaft, dass alles mit dir zu erleben?

Ja, versteh ich und kann mich in ihn hineinversetzen. Er ist gerade überfordert und selbst emotional. Ich versteh aber nicht wie er seine eignen Bedürfnisse über alles andere stellen kann. Und als Vater hat er es einfach sich aus allem rauszuziehen. Ich muss sehen wie ich alles geregelt bekomme zusätzlich zu den Schwangerschaftsbeschwerden. Ich fühle mich so im Stich gelassen. Und mach mir Sorgen wie es weitergehen soll, wenn unser Kind erstmal da ist.
Mir ist durchaus bewusst, dass immer 2 zu einer Situation beitragen, auch ich hab da meinen Teil. Aber ich kann nicht auch noch seinen Teil der Verantwortung übernehmen. Nicht für die Situation und nicht für seine Vaterrolle. Es geht jetzt nicht mehr nur um ihn


hat er gesagt dass er die Verantwortung nicht tragen will? Du schriebst er verpasst viel wie Geburtsvorbereitungskurs und tritte usw. Damit nimmt er sich ja aus der Verantwortung noch nicht hinaus oder? Ich würde eine Freundin fragen ob sie zu Vorsorgeuntersuchungen mitgeht damit du da nicht alleine bist aber das sind Sachen die manchmal auch in intakter Partnerschaft alleine gemacht werden (zumindest war ich bei einigen Terminen alleine).

Ich würde jetzt den Fokus auf dich und den Zwerg richten und dann nach der Geburt ihn einbinden, denn die Verantwortung kannst du dann wirklich viel mehr teilen.
Jaspina1
2323 Beiträge
11.03.2022 17:23
Ich würde jetzt sagen, dass auch andere werdende Väter häufig noch gar nichts mit der Schwangerschaft anfangen können. Also klar. So ein Tritt ist schon mal spannend, aber ansonsten ist es für sie einfach ein grosser Bauch. Also wenn es dich tröstet: Deine romantischen Vorstellungen werden auch in vielen intakten Beziehungen nicht erfüllt.
Klar, mein Mann war bei einigen (nicht allen) Vorsorgen mit dabei, aber es hätte für ihn keinen Unterschied gemacht, wenn er die Bilder erst danach gesehen hätte. Ich war aber auch nicht die Schwangere die bei jedem Ultraschall vor Freude ausgeflippt ist. Von demher hat das für mich gepasst.
Wenn du aber konkrete Unterstützung brauchst irgendwann z.B. mit Einkäufen, würde ich ihn einfach fragen.
LeniL
3 Beiträge
11.03.2022 19:59
Zitat von cofjun:

Zitat von LeniL:

Zitat von mini.maus:

Man sieht immer nur alles aus der „ich“ Perspektive. Vielleicht braucht er Abstand. Vielleicht wäre es für ihn zu schmerzhaft, dass alles mit dir zu erleben?

Ja, versteh ich und kann mich in ihn hineinversetzen. Er ist gerade überfordert und selbst emotional. Ich versteh aber nicht wie er seine eignen Bedürfnisse über alles andere stellen kann. Und als Vater hat er es einfach sich aus allem rauszuziehen. Ich muss sehen wie ich alles geregelt bekomme zusätzlich zu den Schwangerschaftsbeschwerden. Ich fühle mich so im Stich gelassen. Und mach mir Sorgen wie es weitergehen soll, wenn unser Kind erstmal da ist.
Mir ist durchaus bewusst, dass immer 2 zu einer Situation beitragen, auch ich hab da meinen Teil. Aber ich kann nicht auch noch seinen Teil der Verantwortung übernehmen. Nicht für die Situation und nicht für seine Vaterrolle. Es geht jetzt nicht mehr nur um ihn


hat er gesagt dass er die Verantwortung nicht tragen will? Du schriebst er verpasst viel wie Geburtsvorbereitungskurs und tritte usw. Damit nimmt er sich ja aus der Verantwortung noch nicht hinaus oder? Ich würde eine Freundin fragen ob sie zu Vorsorgeuntersuchungen mitgeht damit du da nicht alleine bist aber das sind Sachen die manchmal auch in intakter Partnerschaft alleine gemacht werden (zumindest war ich bei einigen Terminen alleine).

Ich würde jetzt den Fokus auf dich und den Zwerg richten und dann nach der Geburt ihn einbinden, denn die Verantwortung kannst du dann wirklich viel mehr teilen.

Habe natürlich nicht alles glaich in den Beitrag schreiben können .

Naja es müssen ja jetzt schon viele Formalitäten erledigt werden, Babysachen gekauft werden... wenn ich ihn mal bitte einzukaufen, weil mir mein Rücken immer mehr zu schaffen macht, fragt er mich, warum ich die Lebensmittel nicht liefern lasse. Hat er Recht, mach ich jetzt auch, verletzt mich trotzdem.

Und ich muss mir jetzt überlegen wie ich die Geburt und Zeit danach überstehe. Ich habe nur noch meine Mutter und die kann mir nicht viel helfen, da sie chronisch krank ist.
Meine beste Freundin wohnt weit weg und kann sich nicht dafür Urlaub nehmen, wie auch, auf den ET kann man sich verlassen.

Wir wohnen jetzt nicht mehr zusammen, also werde ich mit Baby natürlich auf mich gestellt sein, alleine dadurch. Aber ich hätte trotzdem mehr erwartet als dass er dann nur mal ab und zu zu Besuch kommt.
Und weiß auch nicht, ob ich einfordern kann, dass es sich öfter kümmert damit ich auch mal Zeit für mich habe bzw. den Haushalt machen kann.

Die Tatsache, dass es in manchen Beziehungen nicht besser läuft, "hilft" mir tatsächlich.
Ich muss wohl meine Erwartungen herunter schrauben. Aber ist das gerecht? Dass die Mutter alles macht und sich kümmert, wird immer als selbstverständlich angenommen.

Ich will ihn gar nicht bashen. Ich weiß es ist für uns beide keine einfache Situation. Aber mir hilft hier eine Einschätzung von außen, ob ich mehr darauf bestehen sollte, dass er sich auch kümmert oder es einfach lassen sollte, wenn er sowieso nicht will.
11.03.2022 20:27
Wenn er sowieso nicht will, solltest du ihn lassen.

Zahlen wird er müssen, wenn das Kind bei dir sein wird.

Klar weder er noch du hast ordentlich verhütet.

Aber eben weil es so ist, dass das Kind nunmal in der Frau wächst und sie meistens emotional ganz anders verwickelt ist, muss Frau es mit der Verhütung noch genauer nehmen, wenn sie nicht mit "dem falschen" Partner ein Kind möchte.

Viele Frauen schreiben hier immer mal, dass die Anteilnahme und Unterstützung vom Partner und dann nach der Geburt die Wertschätzung für die Care Arbeit nicht ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht werden.

Ist alles nicht gut, aber leider die Realität.

Und gerade wegen corona durften teilweise die Frauen nie begleitet werden zum Frauenarzt.

Mit Glück je nach Regeln Mal zu einem Ultraschall.

11.03.2022 20:42
Also er möchte aber doch das Kind sehen und Euch besuchen, wenn es da ist.
Ich finde viel mehr kann man auch nicht erwarten, wenn man gar nicht zusammen ist. Klar mal nach Infos bezüglich Arztterminen fragen oder so.. Aber ihr geht jetzt wieder jeder Euer eigenes Leben und da ist seins halt erstmal ohne Dich. Das Kind ist ja einfach für ihn noch gar nicht greifbar, es ist noch nicht da. Erst wenn es da ist, werdet ihr das irgendwie "zusammen" machen müssen.

Und ja, es ist ja nunmal leider oft so, das Väter zB ihre Kinder nur alle 14 Tage am Wochenende nehmen, also das aller meiste an den Mamas hängen bleibt (andersrum auch, aber hier nun halt so..). Im ersten Jahr wird das Kind wahrscheinlich gestillt? Schläft viel am Körper? Da würde es ja wahrscheinlich eh noch nicht zum Papa gehen.. Also viel mehr als Besuche, Spazierrunden usw. werden es doch erstmal sowieso nicht sein..

Die Behördengänge usw. wird er doch bestimmt mitmachen, wenn ihr Euch beide auf das Kind freut und er auch da sein will?

Trotzdem kann ich Deinen Frust verstehen. Es schwingt eben auch noch die Trennung mit. Vom "Vielleicht bald Familie" zu doch getrennt und eher allein.. Das ist kein schönes Gefühl. Ich kenne es und kann es sehr gut nachvollziehen. Trotzdem finde ich, dass Du jetzt nicht von ihm erwarten kannst, dass er genauso begeistert in Büchern blättert, Babyläden stöbern geht oder den Bauch streichelt. Ihr seid halt nicht mehr zusammen und das Baby war gar nicht geplant. Ich finde es schön, dass er sagt das er das baby kennenlernen will, wenn es da ist und auch der Vater sein möchte.
11.03.2022 20:54
Ich finde, dass du eure Trennung noch nicht verarbeitest.
Das ist auch kein einfacher Prozess. Die SS kommt noch hinzu und es sind tausend Fragen, die für dich ungeklärt sind.
Schaue vielleicht, ob du nicht noch eine Hebamme bekommst, wenn nicht schon vorhanden, sie unterstützt in der SS und die erste Zeit danach. Es gibt Familienberatungastellen ,die dir Tipps und Hilfestellungen aufzeigen können. Ich würde es so machen , wenn mein Mann jetzt gehen würde. Einfach um meine tausend Fragen zu klären und etwas Sicherheit zu bekommen.
Ich hoffe dir fällt es dann leichter die Unterstützung, die dein Ex Freund anbietet, anzunehmen, auch wenn es nicht die deiner Vorstellung sind.
Alles Gute dir
Stanismom
576 Beiträge
12.03.2022 07:06
Völlig pragmatisch und mit viel Abstand:

"Einfordern" kannst Du viel, zustehen tun dem Kind Alimente, rechtlich gesehen. Thats it.

Dass viele Männer mit einer - noch dazu ungeplanten - Schwangerschaft nix anfangen können, ist auch Tatsache: ich war z.B. auch allein bei allen Untersuchungen, im GVKurs.., Meinen Bauch samt Tritten haben alle möglichen Leute gestreichelt, der KV nicht, dem war es unheimlich.
Und bei der Geburt war er zwar mit, musste aber dann aufs WC in der entscheidenden Phase..

Ganz ehrlich: es ist scheiße und emotional nicht schön -
Ich würde mich trotzdem darauf einstellen , dass Du AE sein wirst, komplett.
Ja, klar war er auch dabei- is aber ein altes Spiel, den Uterus haben wir...
Du schaffst das !

cofjun
459 Beiträge
12.03.2022 11:29
ich persönlich würde jetzt noch nicht die Kraft darauf verwenden, ihn jetzt einzuspannen. MmN wäre es nach der Geburt wichtiger, dass er seinen Teil übernimmt und sich kümmert und ihm das Kind nicht egal ist.

und ja leider bleibt viel an der Mutter hängen, das ist auch in intakten Beziehungen so. Meine Tochter zb. verweigert oft den Papa... hat sie als kleineres Kind schon da verzichtet sie sogar auf Ausflüge wenn zb diese nur der Papa machen würde. Auch wenn sie im Kindergarten krank wurden oder etwas war, wurde ich angerufen (obwohl mein Mann zuhause im homeoffice arbeitet und ich erst mit dem zug kommen hätte müssen)... gerade als sie ganz klein waren, hat er sich extrem zurückgenommen, ich bin jeden Tag spazieren gegangen, er kaum. jetzt sind sie natürlich grösser, er hat jetzt mit der einen Tochter ein gemeinsames "Hobby" gefunden, da macht er viel mit ihr (aber die Samstag vormittage am Fussballplatz gehören noch immer mir)...

wie ist die Trennung abgelaufen? bzw. warum habt ihr euch getrennt?
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