Mütter- und Schwangerenforum

Wechselmodell

Anonym 1 (199569)
4 Beiträge
03.11.2018 20:59
Gibt es hier Eltern, die sich (erfolgreich) im Wechselmodell organisiert haben? Sprich das Kind verbringt ebenso viel Zeit bei dem einen Elternteil, wie bei dem anderen?
Wie funktioniert das bei euch, und wie organisiert ihr euch praktisch, wie sehen die Zeiten aus? Eine Woche hier, eine da, oder zwei Wochen hier zwei da? Wie weit wohnt ihr auseinander (Schule/KiTa will ja auch organisiert werden)? Wie regelt ihr Feiertage?
Wenn das Kind dann an beiden Orten ein voll eingerichtetes Zimmer hat, vollen Kleiderschrank, und alles, gibt es dann immer noch ein paar Dinge, die eventuell dann trotzdem von A nach B mit genommen werden müssen?

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir einfach ein bisschen aus der Praxis berichten würdet.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Ich denke über Trennung nach, und möchte nicht, dass das bereits "offiziell" wird, da es vorerst ein Gedankenexperiment ist.

DieOhneNamen
28897 Beiträge
03.11.2018 21:08
Hallo,

ja hier seit 7Jahren.

Bei Bedarf gerne mehr per Post.

LG
Schniiien
492 Beiträge
03.11.2018 21:28
Bei uns lebt die Große (jetzt 10,5) seit sie 2,5 im wöchentlichen Wechsel bei ihrem Dad und mir.

Es erfordert trotz Trennung ein hohes Maß an Vertrauen und gute Organisation. Wir wohnen beide nur einen halben km entfernt und ihre Schule liegt in der Mitte.
Das wichtigste ist dass man sich als Eltern versteht und miteinander reden und planen kann und immer das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Ich denke das passt nicht bei jedem...
Wir haben auch schon Feiertage zusammen verbracht und unternehmen regelmäßig etwas zusammen. Aber das hat viel Arbeit und Mühe gekostet und lief nicht von Anfang an gut.

Wenn die Basis stimmt ergibt sich der Rest
dine21
906 Beiträge
03.11.2018 22:12
Ich habe seit letztes Jahr Oktober auch ein Wechselmodell und ich nuss sagen nach ein paar Schwierigkeiten bezüglich der Kommunikation funktioniert es mit den 3 Kids super. Sie leben 1 Woche bei mir und eine bei Papa. Gehen weiterhin dort zur Schule und Kita wo sie vorher gingen da der Papa da wohnt es funktioniert klasse. Meine kids sind 9,6 und 5

Ich habe nur Respekt davor wenn jetzt dann mei 4tes im Mai kommt. Wie die Kinder dann reagieren da ihr Geschwistern dann immer bei mir ist und sie nicht.
dine21
906 Beiträge
03.11.2018 22:14
Weihnachten dürfen sie da das dieses Jahr in meiner Woche ist bis 17 Uhr bei Papa bleiben Ostern machen wir dann einfach einen Tag später und an Geburtstage dürfen sie de anderen Elternteil ein paar Stunden besuchen.

Bezüglich unterhalt haben eirnuns geeinigt nichts berechnen zu lassen, ich behalte dafür das ganze Kindergeld.
04.11.2018 06:16
Ich kann zwar nichts zum Wechselmodell berichten - wollte Dir aber nur sagen, dass ich bei Überlegungen für oder gegen eine Trennung (aus eigener Erfahrung) immer erstmal davon ausgegehen würde, 100% allereinerziehend mit den Kindern zu sein.

Bei so einer Trennung kommen so viele Emotionalitäten und leider oft auch Verhaltensweisen des anderen Partners hoch, die man hinten und vorne nicht erwartet hätte. Das Wechselmodell ist für mich ein Modell, das wirklich nur bei vernünftig kommunizierenden, einigermaßen ähnlich eingestellten Elternteilen funktioniert, die bereit sind, beide (!) das Wohl der Kinder über alles andere zu stellen. Meistens gibt es aber einen Teil in der gescheiterten Beziehung, der das zumindestens Anfangs nicht kann oder will, weil die Verletzungen der Trennung zu groß sind.

Mach Dein Gedankenexperiment - ich finds super, dass du dir vorab Gedanken machst. Aber spiel auch alle anderen Szenarien durch, damit Du von nichts überrascht werden kannst.

PS: Denk auch dran, dass beim Wechselmodell auch Unterhalt, Kindergeld und co. geteilt werden.
DieOhneNamen
28897 Beiträge
04.11.2018 07:44
Zitat von dine21:

Weihnachten dürfen sie da das dieses Jahr in meiner Woche ist bis 17 Uhr bei Papa bleiben Ostern machen wir dann einfach einen Tag später und an Geburtstage dürfen sie de anderen Elternteil ein paar Stunden besuchen.

Bezüglich unterhalt haben eirnuns geeinigt nichts berechnen zu lassen, ich behalte dafür das ganze Kindergeld.


Huhu,

Wenn ihr euch die Zeit genau teilt, steht ihm die Hälfte des Kindergeldes zu.
Außer er würde wesentlich und zwar wirklich wesentlich mehr verdienen.
Umgekehrt natürlich auch...

LG
dine21
906 Beiträge
04.11.2018 08:31
Das lassennwir er verzichtet aber freiwillig das ist doch ok u d das andere er verdient wesentlich mehr und den Unterhalt zu berechnen bei einem wechselmodell ist nicht so einfach darum haben wir es so gelassen und gut.
dine21
906 Beiträge
04.11.2018 08:34
Wir haben da schon gute Anwälte die uns beraten haben. Wir teilen uns auch jeden Monat die kosten für schulsachen etc.
Ana_Tidaephobie
6778 Beiträge
04.11.2018 09:59
3 Kinder (jetzt 7, 3 & 3) seit 2 Jahren im Wechselmodell.
Bei Fragen gerne per PN.
Anonym 1 (199569)
4 Beiträge
04.11.2018 11:47
Danke schonmal so weit.

Und Jane, du hast natürlich recht. Und auch darauf stelle ich mich ein. Es sind in den letzten Jahren viele Dinge gewesen, die ich in unserem Mikrokosmos der Isolation immer wieder geschafft habe, zu relativieren. Allerdings bin ich seit fast 2 Jahren auch viel außerhalb dieses Mirkokosmos unterwegs, und habe da einen ziemliche harten Realitätscheck erlebt. Dass diese Dinge nicht ok sind. Auf der rationalen Ebene wusste ich das ja auch, aber es gibt verschiedene Ebenen des "Verstehens".

Wie dem auch sei. Er ist kein schlechter Vater. Aber ich halte das so nicht mehr aus. Daher wäre meine Wunschvorstellung, dass wir das geordnet und zum Wohle des Kindes regeln können.

Meine Kollegen halten das absolut nicht für realistisch nach den Dingen, die sie in letzter Zeit mitbekommen haben, und bieten mir und meinem Kind notfallmäßig die Couch an. Also ja, mir ist bewusst, dass ich da evtl auf sehr verlorenem Posten stehe, und ja, ich "plane" auch für das gegenteilige Extrem. Dennoch ist es meine Idealvorstellung, und mein Gedanke wäre eben, wenn ich einen Plan habe, der ihn ja auch vollumfänglich gleichberechtigt berücksichtigt, dann wäre es vielleicht eher möglich, das ganze so schadlos wie möglich hin zu bekommen.
Das Szenario ich pack mein Kind, und lande in einer Nacht und Nebel Aktion auf der Couch meiner Kollegin, ist halt keine schöne Vorstellung, daher suche ich nach Alternativen. Die schlussendliche Wahrheit wird vermutlich irgendwo dazwischen liegen.
Ich denke so nicht, weil ich naiv bin, sondern weil das meine Idealvorstellung ist. Dass es noch diverse weitere Szenarien gibt, die mindestens ebenso wahrscheinlich sind, ist mir dabei aber bewusst.

Es tut jedenfalls gut zu lesen, dass es Leute gibt, bei denen das anscheinend funktioniert. Hat das bei euch gleich von Anfang an funktioniert, also habt ihr euch gleich bei der Trennung vernünftig zusammen gesetzt und das geregelt, oder hattet ihr erst ein anderes Modell und musstet euch erst zusammen raufen?

Er ist wirklich kein schlechter Vater. Sein größter Wunsch war immer Familie. Ich bin da ja eher rein geschlittert (auch wenn ich es mir jetzt nicht mehr ohne Kind vorstellen könnte). Ich wollte nie Familie, nie Kinder. Er wollte immer Familie und Kinder. Daher WILL ich ihm ja auch gar nicht das Kind weg nehmen. Und daher hoffe ich auch, dass er trotz allem, was zwischen uns schief gelaufen ist, offen für eine Lösung ist, bei der er das Maximum, was jetzt noch möglich ist, bekommt.
Anonym 1 (199569)
4 Beiträge
04.11.2018 17:19
Nachtrag: Wie erleben eure Kinder das Wechseln? Sind sie genervt, weil sie sich dauernd umgewöhnen müssen, oder ist es für sie schlicht normal, weil es halt eben so ist, und sie so aufwachsen (wobei es im Umfeld der Kinder sicher viele verschiedene Lebensmodelle gibt, wo orten sich die älteren Kinder da ein, finden sie ihr Lebensmodell eher gut, oder eher doof im Vergleich mit denen, die sie in ihrem Umfeld erleben?), oder finden sie es eventuell ab und an sogar gar nicht so schlecht, zwei Wohnungen zu haben, weil man vielleicht in der einen das eine und in der anderen das andere besser machen kann?
Anonym 2 (199569)
1 Beiträge
04.11.2018 17:32
Zum Thema Wechselmodell kann ich dir nichts sagen. Bzgl. deines letzten Posts aber ein wichtiger Punkt: es kommt auch sehr auf das Kind an (Charakter, Alter, Bindung zu den Elternteilen etc) ob ein Wechselmodell sinnvoll/gut für das Kind ist. Unser Kind (mittlerweile 5) zB hat obwohl er es nicht anders kennt Probleme mit dem Umswitchen von mir auf den Vater und umgekehrt - wir haben uns getrennt als er ein Baby war. Sprich wenn er von ihm wieder kommt braucht er Zeit um sich hier wieder einzufinden und bei ihm braucht er dann auch immer erst wieder Eingewöhnungszeit. Hauptgründe sind zum einen das ihm die komplette Änderung der Situation und Leute einfach nicht liegt und er zu mir eine stärkere Bindung hat. Mit zunehmenden Alter wird es aktuell auch immer schwieriger. Er sagt mittlerweile selber das er wieder eher nach Hause will, obwohl er auch eine gute Bindung zum Vater hat. Sprich selbst wenn wir als Eltern das Wechselmodell wollen würden, würde er nicht mitmachen.

Wie alt ist dein Kind den?
Anonym 1 (199569)
4 Beiträge
04.11.2018 20:09
Mein Kind ist 4 1/2.
Und seine Bindung ist zu uns beiden sehr gut, derzeit würde ich fast behaupten zum Vater intensiver, weil ich sehr wenig zu Hause bin.
Sein Vater ist kein "abwesender Vater", oder sowas.
Heißt natürlich trotzdem nicht, dass das deswegen automatisch funktioniert, aber die Bindung ist vorhanden.
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