Mütter- und Schwangerenforum

Schlafprobleme durch KiTabesuch

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Nuya
10450 Beiträge
16.03.2017 09:02
Ein letzter, vermutlich unsinniger Versuch, ob irgendwer noch kluge Ideen hat.

Minimann ist sehr reizoffen, und kann Reize schlecht filtern (ja, ich bekenne mich und meine Gene schuldig...). Aber gar nicht mal jetzt nur im negativen, er hat dafür auch einen enormen Detailblick.

Geht er in die KiTa, kann er nicht mehr schlafen. Es ist JEDES MAL das gleiche. 2 Tage KiTa gehen einigermaßen, am dritten Tag kippts, und er kann nicht mehr einschlafen. Er war nun 2 Wochen daheim (krank) und davor nur 4 Tage in der KiTa, weil er wiederum davor auch 2 Wochen krank war. Und ich hatte schon die Hoffnung es würde besser, denn der Schlaf war zuletzt einfach ein Traum.

Gestern war nun Tag 3 des KiTa-Besuchs nach 2 Wöchiger Krank-Pause. Und wie JEDES MAL hat er eeewig zum Einschlafen gebraucht (gute 2 Stunden) und dann erst um 22:00 rum geschlafen. Und das zweite was passiert, wenn er nicht einschlafen kann ist, dass er vorne auch noch gleich was weg nimmt. Also umso später er einschläft, umso früher ist er auch wieder wach. Sprich aufgestanden ist er, nachdem er um 22 Uhr eingeschlafen ist um 5:30

Und so ist es JEDES mal... 2 Tage KiTa gehen noch grad so, ab Tag 3 ists Katastrophe.

Er ist auch nicht das typische müde Kleinkind, er quängelt nicht groß rum, wenn er müde ist, wird nicht motzig, oder so. Er KANN einfach nicht einschlafen. Er "liegt" dann 2-3 Stunden im Bett und ist UNRUHIG. Wälzt sich rum, REDET über alles mögliche... Also wirklich, fängt plötzlich an, über sämtliche Baustellen der Umgebung zu referieren, redet von Weihnachten, von der Feuerwanze, die er beim Einkaufen auf dem Boden gesehen hat, der Situation, die er vor 3 Wochen nicht verstanden hat, einem Satz, den ich vor Monaten mal zu ihm gesagt hab, dem Badezusatz, der gesprudelt hat, den er im Adventskalender hatte, bei welchem seiner Autos sich die Räder wie drehen (drehen sich nur die Reifen, oder die Reifen und die Felgen?), Fragt, warum die Straßenbahnschienen keine Schwellen haben, die U-Bahn, S-Bahnschienen und so aber schon, warum die Duplo-Autos keine Rücklichter haben, die Playmobilautos aber schon, und dann noch allehand "was wäre wenn dieses und was wäre wenn jenes" Überlegungen... UUUUUND so weiter, und das alles und noch viel mehr war nur wieder gestern abend.
Oft ist er so überreizt, dass man ihn nicht zudecken darf, da er die Decke auf seinem Körper scheinbar nicht aushält. Jedenfalls wehrt er sich nur an Abenden gegen die Decke, an denen er so überreizt ist.
Er KOMMT einfach nicht zur Ruhe. Aber motzig ist er nicht, er ist nicht das klassische müde Kleinkind. Daher werden wir damit auch von der KiTa (oder sonst wem) nie ernst genommen. Denn dort ist er super lieb.

Aber das schaukelt sich natürlich hoch und wird dann recht schnell explosiv. Weniger Schlaf --> NOCH Reizempfindlicher --> noch weniger Schlaf, und dann kommt der Crash...

JEDES mal, es ist keine Einzelfallerscheinung, sondern wirklich jedes mal.
Wir ändern nichts an unserer Abendgestaltung. Er guckt kein Fern (also nicht nur abends nicht, sondern nie, wir haben nicht mal einen), er hat keine lauten Spielzeuge, die Diskobeleuchtung erzeugen, er bekommt abends keine Süßigkeiten.
Er isst in Ruhe zu Abend, dann spielen und reden wir noch etwas, es bekommt den Schlafanzug an, Zähne werden geputzt, er kann seine Fahrzeuge parken, er bekommt eine (oder mehrere, je nach Länge) Geschichte(n) vorgelesen, einer von uns Eltern bleibt bei ihm liegen, bis er schläft, alleine kann/möchte er nicht einschlafen. Wir haben auch schon versucht, ob es besser klappt, wenn er alleine einschläft, weil dann kein "Adressat" für seine ewigen Vorträge vorhanden ist. Aber es macht keinen Unterschied, er erzählt den Kram auch dem luftleeren Raum. Nur bekommt er dann irgendwann Angst, wenn keiner da ist, und das Einschlafen dauert noch länger. Sprich es bleibt jemand bei ihm.
Wir haben es mit Streicheln versucht, ein kleines bisschen schien es schonmal zu helfen, ihn mit leichtem Druck am Rücken zu "streicheln/massieren, und ihn damit quasi etwas fester in die Matratze zu "drücken" (das klingt jetzt irgendwie so böse o.O es war aber ein sanfter Druck. Auf die Idee bin ich gekommen, da bei mir selbst, wenn ich komplett überreizt bin, es schonmal hilft, wenn ich mich flach auf den harten Boden lege, und mehrere sehr schwere Bücher, oder so einen Packen Wasserflaschen auf meinen Körper lege. Klingt jetzt vielleicht blöd, aber weil das Überreizungsproblem bei Mini und mir ähnlich ist, hab ich es bei ihm ähnlich versucht, sprich etwas fester, mit Druck, langsam streicheln, keine Wasserflaschen oder Bücher mit 2000 Seiten) , das schien ihn zu entspannen, und dadurch ist er manchmal dann recht schnell eingeschlafen. Aber dazu muss er erstmal so weit runter gekommen sein, dass er es zumindest schafft, mehr oder weniger ruhig auf dem Bauch liegen zu bleiben.

Ich fühl mich einfach nicht ernst genommen. Bei meinem Sohn erkennt man viele Dinge nur, wenn man ihn sehr gut kennt, wie gesagt ist er nicht das typische müde Kind, was dann eben quengelt. Aber er läuft dann rum mit Augenringen, die aussehen, als hätte man ihm links und rechts eine gehauen.
Er IST hundemüde, und ich fühle mich nicht ernst genommen.
Klar, muss man es akzeptieren, aber ab und an würd ich am liebsten echt einfach nur heulen.
Wir haben zwar theoretisch einen Vollzeit-KiTa-Platz, da der uns aufgrund unserer Beschäftigung zusteht (nutzen würden wir ihn aber sowieso nicht komplett wollen und müssen, nur offiziell sind unsere Arbeitszeiten so, und hier in Berlin bekommt man den entsprechenden Gutschein dann eben, aber wir können uns die Zeiten zum Teil recht frei einteilen und können auch am Wochenende und spät abends noch von daheim arbeiten, mein Mann hat seine Termine vom Studium eh recht spät am Abend, der Rest ist von daheim), aber nutzen können wir den nicht mal ansatzweise, nicht nur nicht vollzeit, sondern weit weg davon, weil es einfach nicht GEHT, er kriegt es nicht hin. Es ist ein Teufelskreis. Das beides bringt sich gegenseitig so aus der Kontrolle, das Thema Schlafen und KiTa... Ich weiß einfach keinen Rat mehr. Und vermutlich auch sonst niemand, es ist vermutlich wirklich so, dass er einfach ist, wie er ist. Aber ich könnt heulen, ich weiß nicht, wie wir das alles schaffen sollen.

Ich selbst hab eine Schlafstörung, ein Studium und einen Job (bin derzeit krankgeschrieben und arbeite von daheim, weil ich selbst derzeit auch so runter bin mit dem Immunsystem, dass ich JEDE Infektion mitnehme), und ich weiß einfach nicht, wie das gehen soll. Er ist alle Nase lang krank, und kann eigentlich schon prinzipiell kaum in die KiTa gehen, weil uns dann alles entgleist.

Daten: Kind wird in 11 Tagen 3 Jahre alt. Mittagsschlaf gibt es seit er knapp 1,5 ist nicht mehr.

Obsidian
15967 Beiträge
16.03.2017 09:12
Was habt ihr denn schon alles probiert, um ihn abends runterzubringen? Ein Hörspiel? Vielleicht leise Musik oder so eine Hypnose-CD mit Wellenrauschen oder Walgesängen? Eine Projektionslampe?
Jazz92
11468 Beiträge
16.03.2017 09:20
schon mal an ein schlaflabor gedacht? vllt können die helfen. ich hab aber sonst keine ahnung. beim arzt vorstellen oder vllt mal beim kinderpsychologen, vllt hat der tipps für euch
Aja99
3996 Beiträge
16.03.2017 09:36
Eventuell mal eine Gewichtsdecke anschaffen ,sie hilft vielen Kindern um sich besser zu spüren und sich wahrzunehmen.
sabrinas_baby
494 Beiträge
16.03.2017 09:50
Hey, erstmal Kompliment an dich - weil du so reflektiert bist!
Dein Sohn scheint sehr weit entwickelt zu sein für sein Alter, oder? Er muss sich ja schon ziemlich gut ausdrücken können, um so komplexe Fragen bzw. Gedankengänge zu formulieren.
Ich denke, Entspannung ist bei ihm tatsächlich das Wichtigste. Vielleicht solltest du ihn wirklich mal einem Kinderpsychologen vorstellen. Eventuell wäre auch Ergo- bzw. Mototherapie etwas für ihn... Es gibst auch Yoga für Kinder und auch Entspannungskurse. Wichtig wäre, dass er nach und nach lernt, was ihn beruhigt.
Ich kenne mich da nicht so gut aus, aber für mich hört sich das an, als müsste er Wege finden, seine innere Anspannung irgendwie anders zu verarbeiten als eben abends im Bett. Wobei es ihm ja dabei gar nicht so schlecht geht, oder? Was sagt er denn dazu, wenn er kein Auge zubekommt. Stört ihn das?
Was die Kita angeht - ihn nicht mehr zu bringen denke ich ist keine Option, zumal du ja sagst, dass er gerne geht und ihr die Stunden eh nicht ausreizt. Aber auch wenn es hart klingt: An einen gewissen "Reizstandart" (ich weiß nicht, wie ich das anders formulieren kann), wird er sich gewöhnen müssen...Ansonsten tust du eh schon dein Bestes, indem du ihm Sicherheit gibst und Abendrituale, um runter zu kommen.
Bin mal gespannt, was andere noch für Ideen haben...
Zwerginator
7678 Beiträge
16.03.2017 09:57
Meine Tochter ist eigentlich das komplette Gegenteil was Reize anbelangt, sie braucht immer was zum tun, zum hören, es muss Musik laufen oder es wird selbst gesungen oder ein TipToi-Tier gequält usw. Ihre Fragen und Gedankengänge packt sie dann auch noch auf das ganze Gedudel mit drauf. Abends im Bett kann sich sich nicht richtig entspannen dann man könnte ja nochmal tanzen, was singen, kurz was malen oder 300 Fragen stellen.
Was ihr komischerweise hilft runterzukommen ist abends kurz eine Serie ihrer Wahl zu sehen. Da bleibt sie plötzlich sitzen und wird ruhig. Fragen kommen keine nennenswerten auf, da sie die Folgen schon kennt. Sie singt und erzählt danach zwar immer noch im Bett, aber deutlich entspannter.
16.03.2017 09:57
Habt ihr mal versucht, einen Tag pause in der Mitte zu machen? Also Montag und Dienstag Kindergarten, Mittwoch zuhause, Donnerstag und Freitag Kindergarten und dann Wochenende?
So hätte er erstmal immer nur 2 Tage am Stück und könnte Mittwochs entspannen... mit der Zeit gewöhnt er sich dann vielleicht auch daran, aber erst einmal könnte er den stress so vielleicht besser kompensieren
16.03.2017 10:14
Hallo,
mir würde noch Autogenes Training für Kinder einfallen. Dafür würde ich dir allerdings einen Fachmann empfehlen, also zum Beispiel einen Kinderpsychologen mit entsprechender Zusatzausbildung.
Kalotta
1157 Beiträge
16.03.2017 10:21
Ich hatte als Kind ähnliche Probleme. Zwar nicht unbedingt die Reizüberflutung, aber das Einschlafen. Mir wurden dann vom Kinderarzt Phantasiereisen und autogenes Training verschrieben. Das hat mir stellenweise geholfen. Noch heute denke ich an manch eine Geschichte zurück und nutze ein paar Techniken (z.B. "hänge" ich meine Gedanken im Kopf an eine Wolke und lasse sie wegfliegen - klingt total komisch, aber hilft mir manchmal den Kopf frei zu bekommen).

Ansonsten hilft es mir auch, meine Gedanken still zu halten, wenn ich mich auf etwas andere konzentriere - eben eine CD mit Phantasiereisen, ein Hörpiel o.ä. Allerdings weiß ich nun nicht, ob das bei einer Reizüberflutung überhaupt Sinn macht

Grundsätzlich gibt es bei mir auch heute Tage, an denen einfach nichts funktioniert und ich einfach nicht einschlafen kann. Manchmal klappt es mit einer der Techniken.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Beitrag dir nicht wirklich helfen wird. Die Tipps hast du bestimmt schon tausend Mal bekommen. Sorry!
Milchmaus
5178 Beiträge
16.03.2017 10:34
Unser Zwerg #2 ist ein wenig jünger als deiner. Hier ist es auch ohne Kindergarten schwierig, abends zur Ruhe zu kommen. Mittlerweile hat er für sich entschieden, dass er um halb sechs ins Bett gehen möchte. Dann schläft er schnell und ohne langes Fragen und Gezappel ein und schläft bis morgens um sieben. Das schränkt den Familienabend zwar etwas ein, gibt mir aber Luft zum Atmen und wir sind alle morgens erholt und gut zufrieden.
Marf
28106 Beiträge
16.03.2017 11:05
Entschleunigt euer Leben .Nicht nur seins.
Und ich würde ihn am 3.Tag eher vom Kiga holen,wenn das geht.So ist der Puffer zum Abend hin länger.
16.03.2017 11:37
Meine Tochter hat ein Jahr nicht mehr mittags geschlafen, bis sie damit vor 2 Monaten wieder anfing. Es tut ihr gut, also lasse ich sie. Dann sind die Vormittagseindrücke besser verarbeitet und sie schläft nachts auch besser, tiefer, länger und ruhiger.
Ist er körperlich ausgepowert? Meine Tochter ist eigentlich auch ein Stubenhocker, aber trotzdem platzt sie manchmal vor Energie.Ein Waldspaziergang oder eine Fahrt mit dem Rad hilft da sehr gut.
shelyra
69108 Beiträge
16.03.2017 12:49
ich würd auch mal mit dem kinderarzt darüber reden. gerade da du ja auch eine schlafstörung hast. würde schauen ob man da etwas amchen kann, ergo, entspannungstherapie oder ähnliches.

gleichzeitig würde ich aber auch bei dir schauen, dass du selber zur ruhe kommst!
dein kleiner ist ja in der entwicklung schon sehr weit - könnte mir vorstellen, dass er auch bemerkt wen du diese unruhe hast, diesen teufelskreis von dauerschalfmangel-kita-noch mehr schalfmangel spürst. kinder sind da sehr sensibel. und verarbeiten dann diese dinge am abend.
wäre vielleicht eine kur mal was für dich und deinen kleinen?
sineli
8300 Beiträge
16.03.2017 13:16
Ich würde mal das komplette Gegenteil probieren. Vielleicht sitzt er in der Kita nur rum und ist nicht ausgelastet? Ich kenne nämlich sowas von mir, ich bin dann innerlich total unruhig und etwas tun bringt mich mehr runter als alle Entspannungsübungen der Welt.

Saust draußen lange mit dem Roller rum, spielt fangen usw...
16.03.2017 14:19
Hallo!
Bei meinem,Sohn war es ganz ähnlich wie bei deinem. Wir sind dann zu Bow Tech gegangen. Was das ist ist schwer zu erklären, aber im Internet findest du bestimmt gute Infos. Durch die "Sitzungen" wurde er entspannter und steckt seitdem auch neue Eindrücke schneller und besser weg. Und auch seine Infekt Anfälligkeit ist viel besser geworden.
Viel Glück!
Ach, und er will Abends alleine einschlafen, braucht aber an manchen Tagen ein TShirt von mir, damit ich ihm ganz nah bin.
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