Mütter- und Schwangerenforum

Ich befürchte, meine Schwester bekommt eine Wochenbettdepression - was kann ich tun?

Mutterdingsi
18238 Beiträge
11.11.2011 11:50
Das Baby meiner großen Schwester ist eine Woche älter als mein Muggelchen. Gestern haben wir uns das erste Mal getroffen und ich bin echt schockiert: Sie ist total fertig mit der Welt.
Sie ist zunächst von der Großstadt in eine Kleinstadt gezogen und wohnt jetzt mit ihrem Mann in einem Dorf (also richtig Dorf ohne alles - sogar ohne DSL: MC ist also auch keine Option). Bisher war das ja kein Problem, weil sie zum Arbeiten immer in die Stadt ist. Aber mit dem Kind ist sie nur noch daheim, hat keinen Ansprechpartner außer dem Baby und ihr Mann arbeitet wie ein Tier. Abends nimmt er ihr die Kleine zwar ab, aber sie ist ja trotzdem daheim.
Ich find das Problem ein bisschen schwer zu beschreiben, aber vielleicht versteht Ihr ja trotzdem, was ich meine.
Sie ist jetzt ein paar Tage bei meinen Eltern, weil sie es daheim einfach nicht mehr aushält. Wir haben ihr gestern jetzt viel abgenommen (gefüttert haben meine Eltern und ich hab gewickelt; am Abend ist sie mit einer Freundin weg und meine Eltern hatten die Kleine).
Heute Nachmittag gehe ich mit ihr in die Stadt, da kommt dann auch nur Muggelchen mit.
Sie liebt ihre Kleine abgöttisch - nicht, dass das hier falsch rüber kommt.

Ich hab mir jetzt überlegt, dass ich einmal die Woche zu ihr fahre (sind 60 km und ih fahr jetzt nicht so gerne Auto mit dem Kleinen). Aber wie könnte ich ihr sonst helfen?
Jean
5304 Beiträge
11.11.2011 12:01
finde deine idee gut, dass du zu ihr fahren willst..
ich denke nicht das es direkt ne wochenbettdepression ist sondern die ganzen umstände die du da beschreibst das alles so unerträglich für sie machen.. den ganzen tag niemanden sehen und nicht wirklich rauskommen und keine abwechslung... vielelicht sollten sie wieder in die stadt ziehen.. wäre das nicht möglich??? hast du denn mal mit ihrem mann darüber geredet???
Mutterdingsi
18238 Beiträge
11.11.2011 12:04
Zitat von Jean:

finde deine idee gut, dass du zu ihr fahren willst..
ich denke nicht das es direkt ne wochenbettdepression ist sondern die ganzen umstände die du da beschreibst das alles so unerträglich für sie machen.. den ganzen tag niemanden sehen und nicht wirklich rauskommen und keine abwechslung... vielelicht sollten sie wieder in die stadt ziehen.. wäre das nicht möglich??? hast du denn mal mit ihrem mann darüber geredet???
Die haben sich ein Haus mit einem riesigen Gemüsegarten gekauft (fast schon ein kleiner Bauernhof - für meine Verhältnisse). In die Stadt ziehen ist also nicht mehr drin.
Ich hätts ja nicht gekauft, aber die beiden wollten es so. Da haben wir den Salat.

Sie bleibt nicht die ganzen drei Jahre daheim, sondern wird nach etwa einem halben Jahr wieder arbeiten gehen. Dann bleibt mein Schwager die Restzeit da.
11.11.2011 12:06
Ich denke auch nicht dass das eine Wochenbettdepression ist, denn die bekommt man normalerweise im KH - und das snid dann die Heultage.Wenn dann ist es eher eine postnatale Depression, und da sollte si ezu ihrer Frauenärztin gehen oder eben auch von der Hebamme sich helfen lassen. Es ist nicht einfach, ganz abgeschnitten von der Welt (sprichkeine Arbeit, ausgehen) alleine mit einem Säugling.

Die Idee, dass Du zu ihr fährst , finde ich gut. Das hilft ihr sicherlich. Ich bin damals - da mein Mann 3 Wochen auf Schulung mußte - solange zu menien Eltern gezogen. Es tat sehr gut.
Sommerkind
9169 Beiträge
11.11.2011 12:22
Das was du beschreibst klingt für mich mehr nach Einsamkeit und (ungewollter) Isolation als nach einer postnatalen Depression. Vielleicht wäre es eine Option wenn sie, falls möglich, einmal in der Woche für zwei Tage zu euch kommt?
Lucero
3830 Beiträge
11.11.2011 12:33
Ich kann verstehen, wie sie sich fuehlt. Ich hatte das auch, habe in einem Dorf gewohnt, mit 100 Einwohner die alle miteinander verwandt wahren.
War immer alleine und hatte keinen. Ich finds gut, das du dich um deine schwerster kuemmerst. Sonst wird die wirklich wahnsinnig.
11.11.2011 13:06
Ja, einmal die Woche zu ihr fahren und ihr etwas abnehmen und Gesellschaft leisten ist sicher eine gute Idee. Da wird sie sich auch bestimmt freuen.
Hat sie denn die Möglichkeit auch einmal die Woche zu dir zu kommen? Dann hätte sie ja immerhin schon 2 Tage die Woche etwas Ablenkung.

Ansonsten kannst du ihr auch vorschlagen eine Krabbelgruppe zu finden oder beim Babyschwimmen mitzumachen. Dafür müsste sie sicherlich aus dem Dorf raus bzw. eine weitere Strecke in Kauf nehmen, aber wenn das für sie möglich ist und ihr das nichts ausmachen würde?
Da hätte sie ja dann auch 1 bis 2 mal die Woche Kontakt zur Außenwelt.

Für mich sind Krabbelgruppen etc. nix, aber als ich mit meinem Großen damals allein war, bin ich alle paar Tage mal in die Altstadt gefahren. Einfach einen Kaffee trinken, bisschen bummeln und so. Mal was anderes sehen. Den Kleinen hab ich natürlich mitgenommen und auch wenn die gemütlichen Bummelstunden mal jäh durch eine Stinkewindel unterbrochen wurden, einen Wickelraum habe ich immer gefunden

Wären so meine Ideen, vielleicht ist das was für deine Schwester.
LaVida
1830 Beiträge
11.11.2011 13:06
Zitat von Sommerkind:

Das was du beschreibst klingt für mich mehr nach Einsamkeit und (ungewollter) Isolation als nach einer postnatalen Depression. Vielleicht wäre es eine Option wenn sie, falls möglich, einmal in der Woche für zwei Tage zu euch kommt?

ja, das denk ich auch.

eine wochenbettdepression ist etwas anderes.

es ist wahrscheinlich gerade alles sehr "ungünstig" und ich verstehe, dass es ihr in der situation nicht gut geht.
ist das dorf denn so weit ab vom "schuss"? denn sonst könnte sie sie ja in kurse gehen u freunde treffen ? hat sie ein auto?

ansonsten ist es gut, wenn du dich öfter mit ihr triffst etc.
11.11.2011 13:15
Zitat von Turboprinzessin:

Ja, einmal die Woche zu ihr fahren und ihr etwas abnehmen und Gesellschaft leisten ist sicher eine gute Idee. Da wird sie sich auch bestimmt freuen.
Hat sie denn die Möglichkeit auch einmal die Woche zu dir zu kommen? Dann hätte sie ja immerhin schon 2 Tage die Woche etwas Ablenkung.

Ansonsten kannst du ihr auch vorschlagen eine Krabbelgruppe zu finden oder beim Babyschwimmen mitzumachen. Dafür müsste sie sicherlich aus dem Dorf raus bzw. eine weitere Strecke in Kauf nehmen, aber wenn das für sie möglich ist und ihr das nichts ausmachen würde?
Da hätte sie ja dann auch 1 bis 2 mal die Woche Kontakt zur Außenwelt.

Für mich sind Krabbelgruppen etc. nix, aber als ich mit meinem Großen damals allein war, bin ich alle paar Tage mal in die Altstadt gefahren. Einfach einen Kaffee trinken, bisschen bummeln und so. Mal was anderes sehen. Den Kleinen hab ich natürlich mitgenommen und auch wenn die gemütlichen Bummelstunden mal jäh durch eine Stinkewindel unterbrochen wurden, einen Wickelraum habe ich immer gefunden

Wären so meine Ideen, vielleicht ist das was für deine Schwester.

Ich bin damals auch in die Krabbelgruppe gegangen und in einen anderen Babykurs. So kommt man unter Leute und kann sich vorallen Dingen austauschen. Ohne Auto wäre ich allerdings aufgeschmissen gewesen. Trotz alllem bin ich sehr viel spazieren gewesen mit meiner Kleinen, das hat beiden gut getan.
Mutterdingsi
18238 Beiträge
11.11.2011 13:24
Vielen Dank schon mal für die Antworten. Ein bisschen beruhigt es mich, dass Ihr meint, dass es keine Depression ist.

Meine Schwester hat ein Auto, aber ich weiß nicht, ob sie oft so weit fahren will. Die ganzen Babykurse fangen bei ihr erst im Januar an ...
Sie kann jederzeit zu meinen Eltern kommen und dort auch schlafen.
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