Mütter- und Schwangerenforum

Eichenprozessionsspinner oder doch Schwammspinner

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Gwen85
18462 Beiträge
20.06.2019 16:48
Also, die Raupe kann ich schlecht bestimmen, da mir ein paar Details fehlen. Es gibt eine schöne Seite, gib "heimische Raupen" in die Suchleiste ein und schau mal durch.
Was ich dir aber sagen kann ist, dass man alle Raupen mit Haaren meiden sollte. Denn das sind Brennhaare. Diese verursachen Reizungen, teils sehr schlimm.
21.06.2019 10:54
Zitat von Pakuna:

Ich lebe hier scheinbar echt hinterm Mond, da ich zum ersten Mal davon höre. Hab grad ein wenig gegoogelt. Ok, krass. Und die werden nun in Massen abgefackelt?

Ich bin hin- und hergerissen. Weiß jemand was genaues? Sind die denn nicht auch prima Vogelfutter, oder sind die Raupen auch für Vögel gefährlich. Bin immer im Zwiespalt, wenn vermeintliche “Schädlinge” vernichtet werden, und das zu Zeiten des massives Rückganges der Insektenpopulationen.

Aber ich muss nochmal weiterlesen...


Ich verstehe, was du meinst. Aber ich denke, man muss wirklich schauen, um welches Insekt es sich handelt. Über die hier gezeigten Raupen weiß ich nichts, habe ich selbst noch keinen Kontakt damit gehabt, bin da aber für ein Handeln und "vernichten".
DENN wir hier im Harz haben das Problem mit dem Borkenkäfer. Begann vor ein paar Jahren, da war noch nicht so dramatisch, das Vorkommen noch im grünen Bereich. Mit der chemischen Keule wollte man nicht zuschlagen (finde ich gut), aber mechanisch, indem man befallene Bäume aus dem Wald holt, wollte man eben auch nicht tun (was ich nicht gut finde).
Das Resultat aus dem Nichthandeln, ergo dem "verschonen" ist heute: Der Baumbestand stirbt, denn der Borkenkäfer hat sich so sprunghaft vermehrt, dass auch gesunde Bäume angegriffen werden. Die Hitze des letzten Sommers und auch die bereits diesjährige verstärken das Problem noch, denn die Bäume bekommen zu wenig Wasser, sind entsprechend instabil und können leichter befallen werden.
Ergo: Der Harz stirbt. Allen voran die Fichte, die bevorzugte Baumart des Käfers. Fichte brauchen wir aber für alles, wirklich alles mögliche. Ist halt billig, wächst schnell nach usw. Aber nicht mit dem Borkenkäfer. Heißt, wie müssen die Fichte irgendwann demnächst einkaufen, von wer weiß wo anfahren usw. Ökologisch am Ende ein weitaus größeres Desaster, als einfach mal einen oder zwei Sommer lang eine ganze Menge Waldarbeiter einzustellen, die die befallenen Bäume aus dem Wald holt. Am falschen Ende gespart, denn alles was jetzt kommt, wird langfristig teurer. Und die Ökobilanz ist eben auch im Arsch. Vielleicht wäre da eine kleine Chemiekeule doch die bessere Variante gewesen. Aber über letzteres habe ich zu wenig Ahnung.
21.06.2019 11:08
Zitat von Pakuna:

Ich lebe hier scheinbar echt hinterm Mond, da ich zum ersten Mal davon höre. Hab grad ein wenig gegoogelt. Ok, krass. Und die werden nun in Massen abgefackelt?

Ich bin hin- und hergerissen. Weiß jemand was genaues? Sind die denn nicht auch prima Vogelfutter, oder sind die Raupen auch für Vögel gefährlich. Bin immer im Zwiespalt, wenn vermeintliche “Schädlinge” vernichtet werden, und das zu Zeiten des massives Rückganges der Insektenpopulationen.

Aber ich muss nochmal weiterlesen...


Ich habe mich damit schon mal (recht oberflächlich) beschäftigt und klar haben eichenprozessionsspinner auch natürliche fressfeinde. Den Kuckuck zum Beispiel, der in Deutschland immer seltener wird.
Oder andere insekten, die die Raupen zb als wirt für ihre Larven nutzen.
Ist ja logisch, dass es immer mehr davon gibt, wenn das Gleichgewicht gestört wird.
Das Problem ist Menschengemacht und es ärgert mich ziemlich, dass da teilweise zu rabiaten Mitteln gegriffen wird aber sich gleichzeitig scheinbar niemand überlegt, wie man die population auf natürliche Weise eindämmen könnte.
Jadaflo
78043 Beiträge
21.06.2019 11:36
Ich bin zwiegespalten bei dem Thema
Was die richtige Entfernung betrifft
Irgendwie muss das zeug weg
Bis zum letzten Jahr kannte ich es auch
Nicht
Ich möchte auch nicht sagen es wird schlimmer
Gefühlt ja..ist aber als betroffene von Wahrnehmung her nochmals anders
Fakt ist
Der Ausschlag ist widerlich
Meine hatten jetzt Glück
Juckt noch
Wandert aber nicht mehr
Ist es gestern bei der kleinen

Ich selber hatte es letztes Jahr ganz schlimm
Ich wünsche es keinem

Hier in der stadt sind soviele Orte, Parks , Grünanlagen gesperrt

Von daher sage ich nur passt auf euch auf
Juniors-Mama
17885 Beiträge
21.06.2019 13:08
Jadaflo, ich weiß ja, dass du in etwa 30-40 km von mir entfernt wohnst, bin aber grade doch überrascht, dass ihr bei euch so eine „Plage“ habt und wir hier noch nichts mitbekommen haben vielleicht müssen wir auch mal wachsamer sein, denn Eichen gibt es hier doch einige. Und den Borkenkäfer gibts hier auch vermehrt, Zaubi, die Bäume werden noch nichtmal gefällt und man kann ihnen beim Absterben zusehen
21.06.2019 13:56
Zitat von Juniors-Mama:

Jadaflo, ich weiß ja, dass du in etwa 30-40 km von mir entfernt wohnst, bin aber grade doch überrascht, dass ihr bei euch so eine „Plage“ habt und wir hier noch nichts mitbekommen haben vielleicht müssen wir auch mal wachsamer sein, denn Eichen gibt es hier doch einige. Und den Borkenkäfer gibts hier auch vermehrt, Zaubi, die Bäume werden noch nichtmal gefällt und man kann ihnen beim Absterben zusehen


Und genau das ist das Problem, denn wenn der Baum tot ist und nichts mehr hergibt, gehen die auf den nächsten Baum. Vor allem, wenn dann eben die Eier schlüpfen, geht die Anzahl sprungartig nach oben. Würde man aber befallene Bäume abholzen, aus dem Wald schaffen und ... keine Ahnung, verbrennen?... würde man eben diese explosionsartige Population eindämmen. Ich verstehe einfach nicht, warum man da nicht handelt.
Pakuna
7783 Beiträge
21.06.2019 14:56
Zitat von Morly:

Zitat von Pakuna:

Ich lebe hier scheinbar echt hinterm Mond, da ich zum ersten Mal davon höre. Hab grad ein wenig gegoogelt. Ok, krass. Und die werden nun in Massen abgefackelt?

Ich bin hin- und hergerissen. Weiß jemand was genaues? Sind die denn nicht auch prima Vogelfutter, oder sind die Raupen auch für Vögel gefährlich. Bin immer im Zwiespalt, wenn vermeintliche “Schädlinge” vernichtet werden, und das zu Zeiten des massives Rückganges der Insektenpopulationen.

Aber ich muss nochmal weiterlesen...


Ich habe mich damit schon mal (recht oberflächlich) beschäftigt und klar haben eichenprozessionsspinner auch natürliche fressfeinde. Den Kuckuck zum Beispiel, der in Deutschland immer seltener wird.
Oder andere insekten, die die Raupen zb als wirt für ihre Larven nutzen.
Ist ja logisch, dass es immer mehr davon gibt, wenn das Gleichgewicht gestört wird.
Das Problem ist Menschengemacht und es ärgert mich ziemlich, dass da teilweise zu rabiaten Mitteln gegriffen wird aber sich gleichzeitig scheinbar niemand überlegt, wie man die population auf natürliche Weise eindämmen könnte.


Zaubi und Morly
Ja ich bin ja wiegesagt auch zwiegespalten, eben weil, wie du schon sagst, das Problem hausgemacht ist. Warum immer nur ein Symptom bekämpfen, statt mal zu schauen wie man langfristig ein annäherndes Gleichgewicht erreichen könnte. Es macht einfach keinen Sinn, einen bestimmten Schädling (dieses Wort ) auszuradieren, im Gegenteil. Es ist ein furchtbarer Eingriff mit Folgen die wieder vorher keiner gesehen hat. Aufgrund unserer „aufgeräumten“ Gärten mit englischem Rasen mit Blühzeugs was keine Pollen bildet und der Ausbeutung der Landschaften mit Monokulturen für den Ackerbau haben wir immer weniger Insekten, die Vögel finden keine Nahrung, die Bestände entwickeln sich in rasantem Tempo zurück... aber das brauche ich euch nicht zu erzählen. Ich glaube einfach dass es nicht gut ist, so einer „Plage“ mit NOCH mehr menschlichem massiven Eingreifen zu begegnen, sondern dass solche Vorkommnisse endlich mal dazu führen sollten, dass wir an der Wurzel ansetzen und es in seiner Gesamtheit betrachten. Ich bin aber jetzt auch nicht super im Detail informiert. Lerne gerne immer dazu. Kürzlich kam erst ein Bericht über massives Baumsterben in Hessen. Der NABU hat aufgerufen zum Schmetterlinge zählen. Die Spatzen brüten unter Dachpfannen, weil sie keine Hecken mehr finden, die nicht alle drei Wochen in schicke Designermuster geschnitten werden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die bessere Wahl das Bekämpfen dieser Raupen ist, auch wenn ich natürlich die Sorge der Menschen, besonders Eltern, verstehe. Dann nehme ich lieber mein Kind an die Hand und erkläre und zeige. Dass es Dinge in der Natur gibt, zu denen wir Abstand halten usw. und warum.
Pakuna
7783 Beiträge
21.06.2019 15:23


Ich habe jetzt noch mal etwas gelesen. Die Vermehrung hat wohl auch etwas mit der stärker werdenden Trockenheit zu tun während des Sommers. Den Klimawandel haben wir verursacht. Die Raupe reagiert und wir töten. Nee, das fühlt sich so falsch an.

Ich habe auch von den Schäden gelesen, die die Raupe anrichtet. Und dennoch, es ist zu kurz gedacht. Immerhin fressen die Vögel die Falter. Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass in den ganzen panikverbreitenden Artikeln auch mehr auf die Ursachen eingegangen wird. Aber alles schreit nur nach Vernichtung, weil uns, der über allem stehende Spezies, jemand zu nahe kommt.
Pakuna
7783 Beiträge
21.06.2019 15:24


Choco
4200 Beiträge
21.06.2019 15:27
Zitat von Pakuna:

Ich habe jetzt noch mal etwas gelesen. Die Vermehrung hat wohl auch etwas mit der stärker werdenden Trockenheit zu tun während des Sommers. Den Klimawandel haben wir verursacht. Die Raupe reagiert und wir töten. Nee, das fühlt sich so falsch an.

Ich habe auch von den Schäden gelesen, die die Raupe anrichtet. Und dennoch, es ist zu kurz gedacht. Immerhin fressen die Vögel die Falter. Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass in den ganzen panikverbreitenden Artikeln auch mehr auf die Ursachen eingegangen wird. Aber alles schreit nur nach Vernichtung, weil uns, der über allem stehende Spezies, jemand zu nahe kommt.


Versteh deinen Gedankengang dazu, aber was soll denn die alternative Lösung Sein? Und es werden ja auch nicht überall alle Nester entfernt, ich denke nicht dass die Vögel verhungern nur weil es an Standorten mit Kindergärten und Schulen eben aus Sicherheitsgründen weg gemacht wird.
Pakuna
7783 Beiträge
21.06.2019 15:40
Zitat von Choco:

Zitat von Pakuna:

Ich habe jetzt noch mal etwas gelesen. Die Vermehrung hat wohl auch etwas mit der stärker werdenden Trockenheit zu tun während des Sommers. Den Klimawandel haben wir verursacht. Die Raupe reagiert und wir töten. Nee, das fühlt sich so falsch an.

Ich habe auch von den Schäden gelesen, die die Raupe anrichtet. Und dennoch, es ist zu kurz gedacht. Immerhin fressen die Vögel die Falter. Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass in den ganzen panikverbreitenden Artikeln auch mehr auf die Ursachen eingegangen wird. Aber alles schreit nur nach Vernichtung, weil uns, der über allem stehende Spezies, jemand zu nahe kommt.


Versteh deinen Gedankengang dazu, aber was soll denn die alternative Lösung Sein? Und es werden ja auch nicht überall alle Nester entfernt, ich denke nicht dass die Vögel verhungern nur weil es an Standorten mit Kindergärten und Schulen eben aus Sicherheitsgründen weg gemacht wird.


Doch, leider passiert exakt das. Die Vögel verhungern - natürlich in der Gesamtheit gesehen.

Alternative? Das ist zu komplex, um da mit drei Worten eine Antwort zu geben. Da braucht es schon ein großes Umdenken, aber dennoch zählt auch jeder Beitrag. Als erstes müsste man sich eingestehen, dass WIR die Ursache sind. Für alle möglichen Probleme in der Natur. Und dass eine Symptombekämpfung keinen Sinn macht. Wenn ich Kopfschmerzen aufgrund von Verspannungen im Nackenbereich habe, ist es auch sinnvoller die Verspannungen gelöst zu bekommen, anstatt immer und immer wieder Schmerztabletten zu nehmen. Natur wieder wachsen lassen, Teile der Felder nicht mit Monokulturen bepflanzen, sondern mit Sommerblumen, Wiesen stehen lassen und erst dann mähen, wenn sich Samen ausbilden konnten, den Tieren einen Teil ihres Lebensraumes zurückgeben... ja ich denke wahrscheinlich total naiv. Aber ich könnte weinen (und tue es auch) wenn ich auf dem Weg zur Arbeit plötzlich die abgesensten Mittelstreifen der großen Straßen sehe, wo gestern noch tausende Mohnblumen und allerlei anderes blüte...
Yogi_Baer
39802 Beiträge
21.06.2019 15:47
Ich habe letztens noch gelesen das der milde Winter u.a. auch Schuld daran trägt, das die Tierchen so vermehrt auftreten. Aber nicht nur die sondern dieses Jahr ist es mit Läusen auch ganz schlimm.
cooky
12534 Beiträge
21.06.2019 15:51
Zitat von Pakuna:

Zitat von Choco:

Zitat von Pakuna:

Ich habe jetzt noch mal etwas gelesen. Die Vermehrung hat wohl auch etwas mit der stärker werdenden Trockenheit zu tun während des Sommers. Den Klimawandel haben wir verursacht. Die Raupe reagiert und wir töten. Nee, das fühlt sich so falsch an.

Ich habe auch von den Schäden gelesen, die die Raupe anrichtet. Und dennoch, es ist zu kurz gedacht. Immerhin fressen die Vögel die Falter. Ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass in den ganzen panikverbreitenden Artikeln auch mehr auf die Ursachen eingegangen wird. Aber alles schreit nur nach Vernichtung, weil uns, der über allem stehende Spezies, jemand zu nahe kommt.


Versteh deinen Gedankengang dazu, aber was soll denn die alternative Lösung Sein? Und es werden ja auch nicht überall alle Nester entfernt, ich denke nicht dass die Vögel verhungern nur weil es an Standorten mit Kindergärten und Schulen eben aus Sicherheitsgründen weg gemacht wird.


Doch, leider passiert exakt das. Die Vögel verhungern - natürlich in der Gesamtheit gesehen.

Alternative? Das ist zu komplex, um da mit drei Worten eine Antwort zu geben. Da braucht es schon ein großes Umdenken, aber dennoch zählt auch jeder Beitrag. Als erstes müsste man sich eingestehen, dass WIR die Ursache sind. Für alle möglichen Probleme in der Natur. Und dass eine Symptombekämpfung keinen Sinn macht. Wenn ich Kopfschmerzen aufgrund von Verspannungen im Nackenbereich habe, ist es auch sinnvoller die Verspannungen gelöst zu bekommen, anstatt immer und immer wieder Schmerztabletten zu nehmen. Natur wieder wachsen lassen, Teile der Felder nicht mit Monokulturen bepflanzen, sondern mit Sommerblumen, Wiesen stehen lassen und erst dann mähen, wenn sich Samen ausbilden konnten, den Tieren einen Teil ihres Lebensraumes zurückgeben... ja ich denke wahrscheinlich total naiv. Aber ich könnte weinen (und tue es auch) wenn ich auf dem Weg zur Arbeit plötzlich die abgesensten Mittelstreifen der großen Straßen sehe, wo gestern noch tausende Mohnblumen und allerlei anderes blüte...

Ich kann das alles nachvollziehen.
Trotzdem weiß ich was Choco meint. Bei uns im Kindergarten-Garten waren beispielsweise EPS (Hier ist es generell sehr extrem in diesem Jahr). Und da muss irgendwie akut gehandelt werden.
Ich denke, wir dürfen nur nicht durch kurzfristige Aktionen das mittel-und langfristige Umdenken aus den Augen verlieren. T
21.06.2019 16:08
Zitat von Yogi_Baer:

Ich habe letztens noch gelesen das der milde Winter u.a. auch Schuld daran trägt, das die Tierchen so vermehrt auftreten. Aber nicht nur die sondern dieses Jahr ist es mit Läusen auch ganz schlimm.


Ja, der ist ja auch nicht normal. Genauso wenig wie diese extrem heißen und trockenen Sommer.
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