Mütter- und Schwangerenforum

Was wäre wenn ... ein Gedankenexperiment

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30.06.2015 16:07
So alleine für sich ist das finde ich etwas schwer.

Aber ich würde gerne einmal - ganz wertfrei - die Einzelheiten mit denen von euch überlegen, die dazu Lust haben.

Was wäre, wenn es keinerlei staatliche Unterstützung finanzieller Art gäbe? (Asylanten jetzt mal bei Seite an dieser Stelle)

Was wären die Folgen, was die Konsequenzen.

Mal ganz vorne angefangen: Keine Sozialhilfe, kein Wohngeld, nix in dieser Hinsicht. Was wären die Folgen?

Das Grundgerüst so wie es ist, also mehr oder weniger gute Schulen, Schulpflicht etc.

Und wo müsste/sollte man anfangen staatlich einzugreifen?

Ich würde gerne beim Kindergartenkind und dann beim Schulkind anfangen.

Also zum Beispiel, dass ab 1 Jahr die Kita und dann der Kindergarten kostenfrei wären incl. Essen.

Auch zum Beispiel in der Schule die Stifte und Materialien, die benötigt werden. Also dass diese die Schule bzw. der Staat stellt.

Auch, dass zum Beispiel die Spirale oder Verhütung kostenfrei wäre.

... das ist jetzt nur der Anfang ... wer möchte mit "spinnen"?
Juli1907
824 Beiträge
30.06.2015 18:00
Das sind ja alles sehr schöne Gedanken, die ich grundsätzlich sogar befürworten würde. Aber wo ist in deiner Überlegung der Aspekt der Finanzierung geblieben? Wer soll diese ganzen Zugeständnisse bezahlen? Klar, der Staat. Aber wo soll für ihn Das Geld herkommen?
Elisa
20106 Beiträge
30.06.2015 18:02
Zitat von Juli1907:

Das sind ja alles sehr schöne Gedanken, die ich grundsätzlich sogar befürworten würde. Aber wo ist in deiner Überlegung der Aspekt der Finanzierung geblieben? Wer soll diese ganzen Zugeständnisse bezahlen? Klar, der Staat. Aber wo soll für ihn Das Geld herkommen?


Ich habe es so verstanden, dass die Finanzierung dadurch möglich wird, insofern so etwas wie Sozialhilfe/Wohngeld entfällt.
30.06.2015 18:13
Zitat von kataleia:

Was wäre, wenn es keinerlei staatliche Unterstützung finanzieller Art gäbe?


Ich finde deine Fragestellung lustig, weil diese sich so liest als würde es die staatliche Unterstützung schon immer geben. Für dein "Gedankenexperiment" könntest du doch einfach ein Geschichtsbuch aus der Bibliothek nehmen und dir durchlesen wie es war mit keinerlei staatlicher Unterstützung.

Hier noch Beispiele:
Früher gab es kaum Kitaplätze. Kinderbetreuung war ein Privatvergnügen, was man sich kaufen musste. Also sind die meisten Frauen in den 60er Jahren eben zu Hause geblieben.

Bafög gibt es erst seit den 80er Jahren. Also haben eben davor nur Menschen studiert, die - meistens durch ihre Eltern - genug Geld hatten für ihren Lebensunterhalt.
steph28
4166 Beiträge
30.06.2015 18:13
So richtig versteh ich das nicht? Wir sollen jetzt also spinnen, dass wir gerne kostenloses Internet und kostenlosen Nahverkehr hätten, dafür aber in Kauf nehmen, dass Leute Obdachlos werden und evt verhungern?
Blancanieves
2206 Beiträge
30.06.2015 18:15
Interessantes Experiment.

Mein Fokus laege auch sehr stark auf der Bildung der Kinder, aber auch auf der Bildung Erwachsener, um ihnen damit praktisch eine 2te Chance zu geben. Ausserdem Sollte es an den Schulen dann fuer die Kinder kostenloses Essen geben. Eventuell, wenn sie arbeitslose Eltern haben, waere die einzige Mahlzeit dann wenigstens in der Schule...
Lucis_Mama0909
324 Beiträge
30.06.2015 20:28
Also ich sag mal so.

Ich bin Alleinerziehende, voll berufstätig und habe ein Schulkind, der Mega aktiv ist.

Ich bin den ganzen Tag am arbeiten. Bringe morgens meinen sohn zu meinem Eltern. Die bringen ihn dann in die Schule. Dort ist er den ganzen Tag. Bis entweder meine Eltern oder ich ihn hole. Dann sind oftmals noch nicht alle Hausaufgaben gemacht. Dann gehen wir zu einem Training meines Sohnes und im Anschluss beschäftige ich mich noch ganz intensiv mit ihm, wir essen, ich mach ihn bettgertig, lege ihn hin und wir lesen noch. Dann irgendwann, meist so gegen 21:00 Uhr, fange ich mit meinem Haushalt an. Wäsche waschen Bügel , evtl. Vorkochen, putzen, aufräumen usw. Dann hab ich selbst noch nicht geduscht oder mich sonst fertig gemacht. Meist Fall ich irgendwann gegen halb eins ins Bett um in eine schlaflose Nacht zu starten. Ich mach mir ständig Gedanken, wie bring ihn sämtliche Termine unter, läuft alles im Verhalten meines Sohnes richtig, wie ist was einzuschätzen? Hab ich im
Geschäft alles fertig bekommen für den nächsten Tag usw. Ja um 5 klingelt dann wieder der Wecker.
So und ich verdien wirklich nicht schlecht. Ich Zahl aber viel für die Betreuung meines Sohnes und währen meine Eltern nicht noch so fit und ständig greifbar, wäre es noch deutlich mehr.
Und dann seh ich Monat für Monat meine Abzüge, Geld für Menschen, die täglich alle Zeit für Ihre Kinder haben, die sich keine Sorgen machen müssen, wie sie was ersetzen wenn es kaputt geht, weil sie zum Amt gehen, die nicht diesen täglichen Zeitdruck haben usw.
Und das kann ja derzeit wohl nicht ganz fair sein.

30.06.2015 20:41
Zitat von Lucis_Mama0909:

Und dann seh ich Monat für Monat meine Abzüge, Geld für Menschen, die täglich alle Zeit für Ihre Kinder haben, die sich keine Sorgen machen müssen, wie sie was ersetzen wenn es kaputt geht, weil sie zum Amt gehen, die nicht diesen täglichen Zeitdruck haben usw.
Und das kann ja derzeit wohl nicht ganz fair sein.


Ach ja, jetzt kommen natürlich wieder die selben Geschichten...
Eine frustrierte Alleinerziehende, die unzufrieden mit ihrem Job und ihrem Leben ist, behauptet einfach mal so, dass Menschen die "zum Amt" gehen sich keine Sorgen machen müssen und etwas (?) ersetzt bekommen, wenn es kaputt geht.

@TS: Vielleicht solltest du dein Gedankenexperiment einfach nochmal konkretisieren. Dann würdest du eventuell mehr Gedanken von uns bekommen.
Lucis_Mama0909
324 Beiträge
30.06.2015 21:11
Zitat von Furiosa:

Zitat von Lucis_Mama0909:

Und dann seh ich Monat für Monat meine Abzüge, Geld für Menschen, die täglich alle Zeit für Ihre Kinder haben, die sich keine Sorgen machen müssen, wie sie was ersetzen wenn es kaputt geht, weil sie zum Amt gehen, die nicht diesen täglichen Zeitdruck haben usw.
Und das kann ja derzeit wohl nicht ganz fair sein.


Ach ja, jetzt kommen natürlich wieder die selben Geschichten...
Eine frustrierte Alleinerziehende, die unzufrieden mit ihrem Job und ihrem Leben ist, behauptet einfach mal so, dass Menschen die "zum Amt" gehen sich keine Sorgen machen müssen und etwas (?) ersetzt bekommen, wenn es kaputt geht.

@TS: Vielleicht solltest du dein Gedankenexperiment einfach nochmal konkretisieren. Dann würdest du eventuell mehr Gedanken von uns bekommen.


Das was du schreibst ist schon echt frech.
Ich habe im keinster Art und weiße gesagt, dass ich frustriert bin und unzufrieden mit meinem Leben.
Wenn ich mit meinem Leben unzufrieden wäre, dann würde ich etwas ändern. Ich ärgere mich nur über die Sachen, die ich nicht ändern kann. Und die Betreuungsmöglichkeiten, sowie die extrem vielen Abzüge, die man Monat für Monat hat, kann ich nicht ändern, empfinde ich nicht als gerecht und darum
Ärgert mich das.
30.06.2015 22:01
Zitat von Lucis_Mama0909:

Zitat von Furiosa:

Zitat von Lucis_Mama0909:

Und dann seh ich Monat für Monat meine Abzüge, Geld für Menschen, die täglich alle Zeit für Ihre Kinder haben, die sich keine Sorgen machen müssen, wie sie was ersetzen wenn es kaputt geht, weil sie zum Amt gehen, die nicht diesen täglichen Zeitdruck haben usw.
Und das kann ja derzeit wohl nicht ganz fair sein.


Ach ja, jetzt kommen natürlich wieder die selben Geschichten...
Eine frustrierte Alleinerziehende, die unzufrieden mit ihrem Job und ihrem Leben ist, behauptet einfach mal so, dass Menschen die "zum Amt" gehen sich keine Sorgen machen müssen und etwas (?) ersetzt bekommen, wenn es kaputt geht.

@TS: Vielleicht solltest du dein Gedankenexperiment einfach nochmal konkretisieren. Dann würdest du eventuell mehr Gedanken von uns bekommen.


Das was du schreibst ist schon echt frech.
Ich habe im keinster Art und weiße gesagt, dass ich frustriert bin und unzufrieden mit meinem Leben.
Wenn ich mit meinem Leben unzufrieden wäre, dann würde ich etwas ändern. Ich ärgere mich nur über die Sachen, die ich nicht ändern kann. Und die Betreuungsmöglichkeiten, sowie die extrem vielen Abzüge, die man Monat für Monat hat, kann ich nicht ändern, empfinde ich nicht als gerecht und darum
Ärgert mich das.


Dann tut es mir leid, dass ich dich missverstanden habe. Ich ersetze aus meinem Beitrag die Wörter "frustriert" und "unzufrieden" mit "verärgert". Leider habe ich noch nicht entdeckt, wie ich Beiträge im nachhinein ändern kann.

Darüber hinaus finde ich es "echt frech" und bestenfalls noch naiv, wenn man behauptet, dass Menschen die "zum Amt" gehen sich keine Sorgen machen müssen und zum Amt gehen können, wenn etwas kaputt geht.
cooky
12539 Beiträge
30.06.2015 22:12
Zitat von Furiosa:

Zitat von kataleia:

Was wäre, wenn es keinerlei staatliche Unterstützung finanzieller Art gäbe?


Ich finde deine Fragestellung lustig, weil diese sich so liest als würde es die staatliche Unterstützung schon immer geben. Für dein "Gedankenexperiment" könntest du doch einfach ein Geschichtsbuch aus der Bibliothek nehmen und dir durchlesen wie es war mit keinerlei staatlicher Unterstützung.

Hier noch Beispiele:
Früher gab es kaum Kitaplätze. Kinderbetreuung war ein Privatvergnügen, was man sich kaufen musste. Also sind die meisten Frauen in den 60er Jahren eben zu Hause geblieben.

Bafög gibt es erst seit den 80er Jahren. Also haben eben davor nur Menschen studiert, die - meistens durch ihre Eltern - genug Geld hatten für ihren Lebensunterhalt.


70er
Bafög gibt es seit den 70ern.
babyjuli2014
1051 Beiträge
30.06.2015 22:14
Bei uns ist der Kindergarten ab 2 Jahre kostenfrei
30.06.2015 22:18
Zitat von cooky:

70er
Bafög gibt es seit den 70ern.


Danke schön. Habe mich natürlich geirrt. Die Ausgangsfrage habe ich allerdings immer noch nicht verstanden.
zetten
14302 Beiträge
01.07.2015 05:30
wenn es keine Unterstützung vom Staat gäbe, hätte ich jetzt kein Abitur und ich würde in irgendeiner Ausbildung stecken, die mir keinen Spaß macht und ich nur mache, weil ich Geld zum Überleben bräuchte. Des Weiteren würde ich wohl jetzt nicht mehr schwanger sein, da ich das Kind wohl hätte abtreiben lassen müssen, da ich in Zukunft sonst zu große Geldsorgen haben würde, bzw ich mir es nicht leisten könnte. Auch sonst hätte ich vermutlich kaum Lebensqualität (keine ordentliche Kleidung, Essen nur rationiert, keine Hobbys,...)
Ich bin zwar nicht mit unserem Staat und dem ganzen System so ganz einverstanden, aber ich bin froh, dass ich Bafög und Kindergeld bekam und das Elternjahr auch bezahlt wird....

Gäbe es diese Unterstützung nicht, wäre man wieder ziemlich eingeschränkt, finde ich. So werden zb Jugendliche unterstützt, einen Beruf zu erlernen, der ihnen Spaß macht und nicht irgendwas zu lernen, nur damit sie Geld verdienen und irgendwie überleben.

Arbeitslosengeld ist auch eine nette Sache, aber es nutzen zu viele aus, bzw das System ist da auch recht merkwürdig (wenn zb 60-jährige zur Umschulung geschickt werden)... Erschließt sich mir nicht...
Aber was würde passieren, wenn es keine gäbe?
Manche würden sich wieder gerecht behandelt fühlen (Leute, die viel Arbeiten und trotzdem nicht so viel verdienen, um einen ordentlichen Lebensstandard zu erreichen im Vergleich zu Arbeitslosen, die relativ wenig machen (und auch kein Interesse zeigen, dass zu ändern) und teilweise mehr Unterstützung bekommen)

Das war so meine Gedankensuppe dazu
Marf
28124 Beiträge
01.07.2015 08:00
.....dann hätten wir ein anderes System.
Wenn der Staat nicht greift bilden sich automatisch andere Strukturen. Familie,Freunde.....die Idee des Kindergarten gibt es seit der Industriealisierung um den Kindern frische Luft bieten zu können. Daraus entwickelte sich der heutige Kiga.
Gäbe es dies nicht würden einfach immer noch die ganze Gemeinschaft auf die Kinder achten.So wie es noch Heute in vielen Ländern klappt.
Wenn es keine Gelder bei Arbeitslosigkeit usw. gäbe wären viele es nicht und der Rest könnte sich auch wieder innerhalb der Familie versorgt wissen.
Die Prioritäten lägen woanders sicherlich und man hätte mehr Selbstverantwortung,was ansich nichts schlechtes wäre.
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