Mütter- und Schwangerenforum

Den Tod beibringen

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Sonnenblume20
696 Beiträge
23.10.2019 12:34
Hallo,
unser Sohn ist 2 1/2 Jahre und mein Papa hatte dieses Jahr den 2. Herzinfakt (er hat ihn zum Glück überlebt)

Nun mache ich mir trotzdem immer wieder mal Gedanken, ob ich dem kleinen den Tod nicht etwas erklären sollte, damit er, wenn mal mit jemanden was passieren sollte, er vorbereitet ist (sofern das natürlich geht)

Würdet ihr in erst darauf aufmersam machen, wenn so ein Fall eintrifft, oder schon im Kleinkindalter darüber reden und wenn ihr reden würdet, wie bringt man ihm das am Besten bei?
Alaska
18847 Beiträge
23.10.2019 12:44
Zum einen begreifen Kinder in diesem Alter den Tod noch gar nicht und solange es keinen Anlass dafür gibt, wäre das hier auch kein (spezielles) Thema.
Mein Kleiner ist ebenfalls etwas über 2 Jahre alt und hat überhaupt nicht begriffen, dass Uropa gestorben ist, er fragt kein einziges Mal nach ihm als wäre er gar nie da gewesen.
Das Thema Tod ist hier überhaupt noch nicht greifbar. Dafür lebt er zu sehr im hier und jetzt.
Mein vierjähriger Bub war da schon anders interessiert. Ihm musste ich genau erklären, was passiert ist und er hat auch während der Beerdigung alles ganz genau wissen wollen.

Es gibt schon Bilderbücher, die das Thema Tod erklären. Aber ein 2.5 jähriges Kind wird daran höchstens seinen "Spaß" haben, den Bezug zu deinem Vater könnte es trotzdem nicht herstellen.
23.10.2019 12:57
Es gibt Sachen, die lehrt einen die Erfahrung. Darauf kann man nicht vorbereiten. Der Tod ist selbst für uns Erwachsene so schwer greifbar. So komplex kann ein so kleines Kind noch gar nicht denken.
Lass dein Kind im Hier und Jetzt leben. Eines Tages wird er die Erfahrung machen, denn Sterben gehört nun mal zum Leben dazu. Was es dann für ihn bedeutet - ob er traurig sein wird oder schlicht und ergreifend die Tragweite nicht erfassen kann -, werdet ihr dann herausfinden. So oder so wird er ganz automatisch lernen, damit umzugehen - vorausgesetzt, ihr haltet ihn nicht unnatürlich lange von dem Thema fern.
sia87
6544 Beiträge
23.10.2019 13:27
Ich habe hier ein 7 Jährigen, sehr sehr emotionalen (Verdacht auf Hochsensibel stand schon öfter im Raum) Ihn muss ich auch so langsam auf den Tod seines Opas, de schwer erkrankt ist und für den Großen das Liebste ist was er hat, vorbereiten. Die beiden sehen sich täglich und machen alles zusammen und es wird sicher ganz furchtbar, wenn er plötzlich nicht mehr da sein wird. Ich habe schon sehr Angst davor, ihm das mal sagen zu müssen. Kennt ihr wirklich gute Bücher?
-Brünni88
23365 Beiträge
23.10.2019 13:28
Meine persönliche Erfahrung, das kann man nicht lernen. Ich hab in meiner Kindheit soviel geliebte Menschen mit beerdigt und auch beim 8. mal war es noch schlimm... Also du milderst damit nichts. Mit 4/5 Jahren würde ich es erklären, Falls bis dahin nicht schon fragen diesbezüglich kamen
-Brünni88
23365 Beiträge
23.10.2019 13:28
Zitat von -Brünni88:

Meine persönliche Erfahrung, das kann man nicht lernen. Ich hab in meiner Kindheit soviel geliebte Menschen mit beerdigt und auch beim 8. mal war es noch schlimm... Also du milderst damit nichts. Mit 4/5 Jahren würde ich es erklären, Falls bis dahin nicht schon fragen diesbezüglich kamen


Und alles gute an deinen Mann
Alaska
18847 Beiträge
23.10.2019 13:36
Zitat von sia87:

Ich habe hier ein 7 Jährigen, sehr sehr emotionalen (Verdacht auf Hochsensibel stand schon öfter im Raum) Ihn muss ich auch so langsam auf den Tod seines Opas, de schwer erkrankt ist und für den Großen das Liebste ist was er hat, vorbereiten. Die beiden sehen sich täglich und machen alles zusammen und es wird sicher ganz furchtbar, wenn er plötzlich nicht mehr da sein wird. Ich habe schon sehr Angst davor, ihm das mal sagen zu müssen. Kennt ihr wirklich gute Bücher?


Ja, es gibt wirklich gute Bücher.
Wieso, weshalb, warum: Abschied, Tod und Trauer
Leb wohl, lieber Dachs (Bilderbuch)
Wo gehst du hin, Opa? (Bilderbuch)
Opas Reise zu den Sternen
Der Baum der Erinnerung (Bilderbuch)
Adieu, Herr Muffin (Bilderbuch)

Ratgeber für Kinder und Eltern: Wie ist das mit der Trauer?
sia87
6544 Beiträge
23.10.2019 13:44
Zitat von Alaska:

Zitat von sia87:

Ich habe hier ein 7 Jährigen, sehr sehr emotionalen (Verdacht auf Hochsensibel stand schon öfter im Raum) Ihn muss ich auch so langsam auf den Tod seines Opas, de schwer erkrankt ist und für den Großen das Liebste ist was er hat, vorbereiten. Die beiden sehen sich täglich und machen alles zusammen und es wird sicher ganz furchtbar, wenn er plötzlich nicht mehr da sein wird. Ich habe schon sehr Angst davor, ihm das mal sagen zu müssen. Kennt ihr wirklich gute Bücher?


Ja, es gibt wirklich gute Bücher.
Wieso, weshalb, warum: Abschied, Tod und Trauer
Leb wohl, lieber Dachs (Bilderbuch)
Wo gehst du hin, Opa? (Bilderbuch)
Opas Reise zu den Sternen
Der Baum der Erinnerung (Bilderbuch)
Adieu, Herr Muffin (Bilderbuch)

Ratgeber für Kinder und Eltern: Wie ist das mit der Trauer?

Ich danke dir.
Vanellope
15442 Beiträge
23.10.2019 13:51
Ich dachte auch ich müsse lina unbedingt darauf vorbereiten, als ihre Oma (bei der sie die ersten Jahre ihres Lebens extrem oft war) sehr schlimm an Krebs erkrankte und abzusehen war, dass sie sterben würde.
Irgendwie kam ich aber nie dazu. Ich habe nicht den richtigen Einstieg gefunden.
Lina war 6 als sie gestorben ist Und ist wunderbar damit umgegangen, sie wusste aber auch, dass Oma Krebs hatte und hat auch mitbekommen, wie sehr sie dadurch (bzw. Auch durch die chemo) geschwächt wurde.
Ich denke mittlerweile einfach, man muss es den Kindern nicht aus dem nichts heraus erklären. Wenn sie fragen haben dann sollte man diese natürlich beantworten. In dem Fall dann auch gerne mit Buch, wenn es einem So leichter fällt.
CaSwa
22666 Beiträge
23.10.2019 13:53
Ein weiteres schönes Buch ist und was kommt nach tausend? Das hab ich mit den Jungs ganz viel gelesen, als die Uroma starb (da waren sie 2 und 4 Jahre alt) und zwei Jahre später, als ein ganz lieber und toller Mann plötzlich nicht mehr war. Mit zwei Jahren war es noch zu früh, aber sie lernen den Umgang durch abgucken von den großen.

Alles Gute.
Mami1978
709 Beiträge
23.10.2019 14:15
Mir wurde damals das Buch "Hat Opa einen Anzug an?" Empfohlen und ich fand es sehr schön zum erklären
Darwin27
10550 Beiträge
23.10.2019 14:26
Bei uns ist der Tod ein ganz normales Thema. Auch ich habe natürlich schon liebe Menschen verloren und daher sprechen wir auch ganz oft darüber. Ich sage ihr, dass ich glaube, dass es im Himmel bestimmt schön ist, dass man es aber nicht weiß. Und dass ich denke, dass sich dort alle wiedersehen.

Mir ist es wichtig, das nicht zu tabuisieren.
Redbabyization
10961 Beiträge
23.10.2019 15:35
Hier wird auch nichts tabuisiert.
Da wir aber nicht an den Himmel glauben sagen wir den Kindern, dass Menschen, wenn sie alt werden immer müder werden und irgendwann eben für immer einschlafen- das gehört zum Leben dazu.
Vanellope
15442 Beiträge
23.10.2019 15:44
Zitat von Redbabyization:

Hier wird auch nichts tabuisiert.
Da wir aber nicht an den Himmel glauben sagen wir den Kindern, dass Menschen, wenn sie alt werden immer müder werden und irgendwann eben für immer einschlafen- das gehört zum Leben dazu.


Ich glaube auch nicht an den Himmel und Gott, und meine Tochter kann mit Gott eigentlich auch nichts anfangen. Trotzdem schaut ihre Oma aus dem Himmel herab. Sagt sie.
Für immer einschlafen finde ich eine grenzwertig Bezeichnung.
Je nach Alter und Kind könnte ich mir vorstellen, dass es dazu führt, dass das Kind dann Angst hätte schlafen zu gehen..
Alaska
18847 Beiträge
23.10.2019 16:00
Aber nur um das richtig zu stellen: nur weil ein 2.5 jähriger mit dem Tod noch gar nichts anfangen kann und sich keine Gedanken über sowas macht heißt das ja nicht, dass das Thema tabu ist.
Es in dem Alter zu thematisieren, obwohl es noch keinen Grund dafür gibt, find ich einfach nicht sinnig.
Als der Uropa starb hat der Kleine natürlich das ganze Drumherum auch mitbekommen und keiner hat es versucht zu umgehen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich mein Kleiner inzwischen weder bewusst an Uropa erinnert, noch an die Beerdiung. Sollte ich ihn fragen, was der Tod ist, würde er mich wie eine Lokomotive anschauen.
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