Mütter- und Schwangerenforum

Papakind und meine Wut auf den Papa

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Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 14:11
Liebe Community,

ich bin wahnsinnig traurig. Ich habe mir immer gewünscht, dass der Papa und unser Kind (4j) ein gutes Verhältnis haben. Das habe ich auch immer mit unterstützt.

Es ist nun auch wirklich so gekommen, was mich eigentlich sehr glücklich machen würde, aber...

Leider verhält sich der Papa mir gegenüber sehr unfair, wie ich finde. Sobald ein Konflikt zwischen mir und dem Kind auftritt, mischt er sich ein, indem er dem Kind das erfüllt, was ich gerade nicht erfülle.

Typisches Beispiel: Unser Kind möchte zwar von mir angezogen werden, findet es aber lustig, mich währenddessen zu treten. Ich bitte ihn dann einmal aufzuhören. Wenn er dennoch weitermacht, höre ich auf es anzuziehen und sage ihm, dass es sich dann allein anziehen muss. Das Kind fängt dann an zu weinen und zu meckern, sodass der Vater genervt ist und das Kind an meiner Stelle anzieht.

Es ist sehr oft das Muster: Kind möchte etwas, ich gehe darauf ein, aus Spaß tut es mir weh, ich höre auf, den Wunsch zu erfüllen, der Vater erfüllt den Wunsch.

Es gibt noch andere Situationen:
Aktuell ist der Vater krank und sagt mir, dass er seine Ruhe möchte. Das Kind ist todtraurig und ich versuche, es mit Spielangeboten und Ablenkung davon abzubringen, zum Vater zu gehen. Kind schlägt mich, kneift und beißt (weil es sich hier in einer schwierigen Gefühlslage befindet, "bestrafe" ich das nicht, sondern sage nur ruhig, dass das nicht okay ist. Das Kind wird langsam ruhiger und schlägt selbst ein Spiel vor. Da kommt der Vater aus dem Schlafzimmer raus mit: "Ihr bekommt das hier offensichtlich nicht hin, dann spiel ich eben doch mit."

Sowas passiert auch in anderen Situationen, in denen er mich erstmal seine Grenze gegenüber dem Kind verteidigen lässt: "Nein Schatz, lass Papa jetzt bitte in Ruhe. Er braucht jetzt auch einmal eine Verschnaufpause. Lass uns was spielen oder rausgehen." (nachdem der Vater mich annörgelt, ich würde mich uns Kind nicht kümmern; aber was kann ich dafür, dass unser Kind lieber mit dem Papa spielt? Ich gebe mir ja Mühe!) Manchmal sagt er dann direkt wenige Sekunden später: "Ach komm, wir spielen xy". Er versteht nicht, dass mich das völlig fertig macht. Denn ich stehe als Blöde da, die das Kind vom Papa fern hält, der ja offenbar doch mit dem Kind spielen will.

Kurz: Ich habe das Gefühl, dass mein Mann die Beziehung zwischen meinem Kind und mir aktiv beschädigt.
- Er weigert sich nicht nur, unser Kind zu erziehen, sondern boykottiert meine Erziehungsentscheidungen, die ich als weit weg von "streng" verorten würde.
- Er setzt Grenzen, die ich durchsetzen soll, um sie dann selbst wieder aufzulösen, was mich in eine ganz blöde Situation bringt, in der ich immer die Böse bin.

Mittlerweile würde ich die Beziehung zwischen meinem Kind und mir als "nicht mehr gut" bezeichnen. Unser Kind akzeptiert kein "nein" von mir, er haut mich, beißt, kratzt mich, wenn er seinen Willen nicht bekommt und beim Papa tut er das alles nicht, denn dieser macht einfach alles. Wenn das Kind will, geht der Vater auch 20:30 nochmal mit ihm raus. Selbst wenn ich Abendbrot gemacht habe und alles fertig auf dem Tisch steht, ist er schon mit unserem Kind rausgegangen, weil es ja raus wollte.

Ich würde mir wünschen:
- dass der Vater sinnvolle Grenzen setzt und diese dann auch selbst verteidigt
- dass der Vater niemals (aktuell fast immer) meine Konsequenzen vor dem Kind entkräftet und stattdessen z. B. abends ohne Kind mit mir bespricht, wenn er etwas zu hart / unangemessen fand.
- dass der Vater mir auch Raum gibt, um mit unserem Kind Zeit zu verbringen und nicht auf jedes "ich will aber mit Papa spielen" eingeht. Das tut er jedoch und gibt mir dann auch noch die Schuld dafür, dass er so wenig Zeit für sich hat.

Ich habe es schon so oft angesprochen. Er ändert es nicht

Ich weiß gar nicht, was ich von euch hören will. Ich wollte es nur mal rauslassen, weil es mich völlig fertig macht und ich wahnsinnig traurig über die Entwicklung bin.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Es mir zu privat ist

schoko_keks1234
3339 Beiträge
26.06.2022 16:29
Klingt wirklich nicht schön, was du erzählst.

Was sagt der Papa denn, wenn du das bei ihm ansprichst?
Außer, dass ihr zwei miteinander redet, fällt mir da nämlich wirklich keine Lösung ein.
Vielleicht geht ihr mal gemeinsam zu einer Erziehungsberatung und besprecht das Thema dort, mit Fachpersonal.
Vielleicht öffnet ihm das ja due Augen, bzw Ohren..

In der Erziehung darf natürlich jeder auch seinen eigenen Stil, eigene Ansätze haben, nur generell sollte man schon eine Einheit sein und am selben Strang ziehen.
Falls dein Mann nicht zu einer Beratung mit möchte, würde ich an deiner Stelle alleine hin und mich dort mal beraten lassen.

Seit ihr denn immer beide mit dem Kind zu Hause? Oder gibt es auch Zeiten, wo du mit ihm alleine bist? Die würde ich dann nämlich gezielt nutzen um Beziehungsförderung zwischen dir und dem Kind zu betreiben. Sprich, der Haushalt bleibt dann mal liegen und ihr zwei spielt was miteinander oder unternehmt etwas schönes zusammen

Edit:
Ach und ganz grundsätzlich: wenn mein Partner auf die Idee käme, mit dem Kind rauszugehen, just in dem Moment, wo ich das Essen fertig habe, also mir auch für IHN die Mühe gemacht habe zu kochen, würde er von mir aber ordentlich was zu hören kriegen. Das ist absolut respektlos dir gegenüber
26.06.2022 16:44
Unterschreib ich so!

Habe mich beim lesen gefragt, ob du es deinem Mann genau so wie du es geschrieben hast, erklärst..?
Was mich stört, was ich mir wünsche…
Denn das finde ich sehr gut formuliert. Wenn er da echt nicht zuhört, finde ich auch das respektlos. Du machst Dir - zu Recht - Sorgen um das Verhältnis zu deinem Kind. Da sollte er schon bereit sein zuzuhören.
Denke auch, eine Beratung könnte helfen. Vielleicht macht es ihm nochmal deutlich, wie ernst es Dir ist. Selbst wenn nur Du gehst..
26.06.2022 18:05
Ich kann dir nicht viel raten. Was du erzählst über deine Wünsche und Erziehungsansichten, finde ich vernünftig. Schade, dass dein Partner es nicht genauso sieht.

Nur eine wirklich kleine Kleinigkeit fällt mir ein: Ich würde es in Zukunft unterlassen, seine Grenzen zu verteidigen. Begründung: Er akzeptiert es ja auch nicht, wenn du eurem Sohn zu seinen (Papas) Gunsten Grenzen setzt, also wozu die Mühe machen?
Stattdessen würde ich dem Kind mitteilen, dass es das mit dem Papa ausmachen soll, wenn es mit ihm spielen, er sich aber ausruhen möchte. Wenn es sich die "Abfuhr" von ihm persönlich abholt, ist es wenigstens nicht auf dich sauer. Lass die beiden das untereinander klären.

Ein Kind, das mich absichtlich körperlich verletzt, schicke ich aufs Zimmer. Da bin ich wirklich konsequent. Später wird dann gerne ruhig erklärt und darüber gesprochen, aber einer solchen Situation setze ich mich nicht länger als nötig aus.
Yoshi2020
2395 Beiträge
26.06.2022 19:14
Zitat von Anonym 1 (208803):

Liebe Community,

ich bin wahnsinnig traurig. Ich habe mir immer gewünscht, dass der Papa und unser Kind (4j) ein gutes Verhältnis haben. Das habe ich auch immer mit unterstützt.

Es ist nun auch wirklich so gekommen, was mich eigentlich sehr glücklich machen würde, aber...

Leider verhält sich der Papa mir gegenüber sehr unfair, wie ich finde. Sobald ein Konflikt zwischen mir und dem Kind auftritt, mischt er sich ein, indem er dem Kind das erfüllt, was ich gerade nicht erfülle.

Typisches Beispiel: Unser Kind möchte zwar von mir angezogen werden, findet es aber lustig, mich währenddessen zu treten. Ich bitte ihn dann einmal aufzuhören. Wenn er dennoch weitermacht, höre ich auf es anzuziehen und sage ihm, dass es sich dann allein anziehen muss. Das Kind fängt dann an zu weinen und zu meckern, sodass der Vater genervt ist und das Kind an meiner Stelle anzieht.

Es ist sehr oft das Muster: Kind möchte etwas, ich gehe darauf ein, aus Spaß tut es mir weh, ich höre auf, den Wunsch zu erfüllen, der Vater erfüllt den Wunsch.

Es gibt noch andere Situationen:
Aktuell ist der Vater krank und sagt mir, dass er seine Ruhe möchte. Das Kind ist todtraurig und ich versuche, es mit Spielangeboten und Ablenkung davon abzubringen, zum Vater zu gehen. Kind schlägt mich, kneift und beißt (weil es sich hier in einer schwierigen Gefühlslage befindet, "bestrafe" ich das nicht, sondern sage nur ruhig, dass das nicht okay ist. Das Kind wird langsam ruhiger und schlägt selbst ein Spiel vor. Da kommt der Vater aus dem Schlafzimmer raus mit: "Ihr bekommt das hier offensichtlich nicht hin, dann spiel ich eben doch mit."

Sowas passiert auch in anderen Situationen, in denen er mich erstmal seine Grenze gegenüber dem Kind verteidigen lässt: "Nein Schatz, lass Papa jetzt bitte in Ruhe. Er braucht jetzt auch einmal eine Verschnaufpause. Lass uns was spielen oder rausgehen." (nachdem der Vater mich annörgelt, ich würde mich uns Kind nicht kümmern; aber was kann ich dafür, dass unser Kind lieber mit dem Papa spielt? Ich gebe mir ja Mühe!) Manchmal sagt er dann direkt wenige Sekunden später: "Ach komm, wir spielen xy". Er versteht nicht, dass mich das völlig fertig macht. Denn ich stehe als Blöde da, die das Kind vom Papa fern hält, der ja offenbar doch mit dem Kind spielen will.

Kurz: Ich habe das Gefühl, dass mein Mann die Beziehung zwischen meinem Kind und mir aktiv beschädigt.
- Er weigert sich nicht nur, unser Kind zu erziehen, sondern boykottiert meine Erziehungsentscheidungen, die ich als weit weg von "streng" verorten würde.
- Er setzt Grenzen, die ich durchsetzen soll, um sie dann selbst wieder aufzulösen, was mich in eine ganz blöde Situation bringt, in der ich immer die Böse bin.

Mittlerweile würde ich die Beziehung zwischen meinem Kind und mir als "nicht mehr gut" bezeichnen. Unser Kind akzeptiert kein "nein" von mir, er haut mich, beißt, kratzt mich, wenn er seinen Willen nicht bekommt und beim Papa tut er das alles nicht, denn dieser macht einfach alles. Wenn das Kind will, geht der Vater auch 20:30 nochmal mit ihm raus. Selbst wenn ich Abendbrot gemacht habe und alles fertig auf dem Tisch steht, ist er schon mit unserem Kind rausgegangen, weil es ja raus wollte.

Ich würde mir wünschen:
- dass der Vater sinnvolle Grenzen setzt und diese dann auch selbst verteidigt
- dass der Vater niemals (aktuell fast immer) meine Konsequenzen vor dem Kind entkräftet und stattdessen z. B. abends ohne Kind mit mir bespricht, wenn er etwas zu hart / unangemessen fand.
- dass der Vater mir auch Raum gibt, um mit unserem Kind Zeit zu verbringen und nicht auf jedes "ich will aber mit Papa spielen" eingeht. Das tut er jedoch und gibt mir dann auch noch die Schuld dafür, dass er so wenig Zeit für sich hat.

Ich habe es schon so oft angesprochen. Er ändert es nicht

Ich weiß gar nicht, was ich von euch hören will. Ich wollte es nur mal rauslassen, weil es mich völlig fertig macht und ich wahnsinnig traurig über die Entwicklung bin.


Das klingt echt danach als wäre dein Partner Narzisst. Es scheint kein Respekt vor und für dich zu haben und spiegelt das ganze auf euer Kind was auch keinen Respekt mehr vor dir zu haben scheint, soweit das Kind das überhaupt schon kann, aber er wird definitiv so aufwachsen wenn sich nichts ändert und lernen wie er euch manipulieren kann um an das zu kommen was er will, das ganze macht er jetzt natürlich unbewusst. Aber du tust mir aufjedenfall Leid. Lacht er dich gar aus und gaslighted dich wenn du das ansprichst? Dann würden meine Alarmglocken läuten.
Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:17
Zitat von schoko_keks1234:

Klingt wirklich nicht schön, was du erzählst.

Was sagt der Papa denn, wenn du das bei ihm ansprichst?

"Dann gib dir doch mal mehr Mühe, damit er auch mit dir spielen will."
"Ja, er wollte halt raus und ich werde ihn nicht daran hindern rauszugehen. Du bist doch auch ein Verfechter von Frischluft."

Meine Einwände, dass das natürlich Grenzen hat, überhört er schlicht.


Außer, dass ihr zwei miteinander redet, fällt mir da nämlich wirklich keine Lösung ein.
Vielleicht geht ihr mal gemeinsam zu einer Erziehungsberatung und besprecht das Thema dort, mit Fachpersonal.
Vielleicht öffnet ihm das ja due Augen, bzw Ohren..

In der Erziehung darf natürlich jeder auch seinen eigenen Stil, eigene Ansätze haben, nur generell sollte man schon eine Einheit sein und am selben Strang ziehen.
Falls dein Mann nicht zu einer Beratung mit möchte, würde ich an deiner Stelle alleine hin und mich dort mal beraten lassen.

Habe ich schon häufiger drüber nachgedacht.. ich bin gehemmt, weil ich denke, dass die sehr wenigen Plätze solcher Art lieber für schwere Fälle genutzt werden sollten.

Seit ihr denn immer beide mit dem Kind zu Hause?

Seit dem Beginn von Corona ist der Papa leider 100% zu Hause.

Oder gibt es auch Zeiten, wo du mit ihm alleine bist? Die würde ich dann nämlich gezielt nutzen um Beziehungsförderung zwischen dir und dem Kind zu betreiben. Sprich, der Haushalt bleibt dann mal liegen und ihr zwei spielt was miteinander oder unternehmt etwas schönes zusammen

Letzte Woche waren wir Schwimmen. Anscheinend haben wir uns in der Schwimmhalle steht mit Corona angestrebt und waren nun zu Hause. Das ist schon der nächste Streitpunkt. Kind und ich waren positiv, sodass ich - wir ja auch gesetzlich vorgeschrieben - mit dem Kind drinnen geblieben bin (haben aber die Terrasse genutzt). Der Papa jedoch ist jeden Tag mit dem Kind rausgegangen. Auf Spielplätze, sogar Eis essen. Er kennt da nichts. Und möchte dann von mir nach dem Zurückkommen hören, wie toll ich ihm das Kind abgenommen habe.

Edit:
Ach und ganz grundsätzlich: wenn mein Partner auf die Idee käme, mit dem Kind rauszugehen, just in dem Moment, wo ich das Essen fertig habe, also mir auch für IHN die Mühe gemacht habe zu kochen, würde er von mir aber ordentlich was zu hören kriegen. Das ist absolut respektlos dir gegenüber

So sehe ich das auch. "Du hättest doch was sagen können." war deine Antwort. Dabei hat er es natürlich gesehen und ich habe nicht eingesehen, schon wieder vor dem Kind die Blöde zu sein.


Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:18
*direkt mit Corona angesteckt (sollte es heißen)
Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:20
"Und möchte dann von mir nach dem Zurückkommen hören, wie toll er mir das Kind abgenommen hat." Sollte es natürlich heißen.

Sorry für die vielen Fehler. Wenn ich mich ärgere, schreibe ich sehr unkonzentriert...
shelyra
69109 Beiträge
26.06.2022 20:22
Wie behandelt er dich denn sonst in eurer Beziehung?
Mir scheint dass da grundlegend etwas schief läuft, besonders in eurer Kommunikation! Das Problem mit dem Kind ist nur das i-Tüpfelchen.

Ich würde da ganz dringend eine Beratung vorschlagen! Euer Problem wird sich nicht von alleine lösen, besonders wenn er nicht mit sich reden lässt! Und jegliche Verantwortung von sich schiebt. Und du an allem schuld bist
Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:31
Zitat von shelyra:

Wie behandelt er dich denn sonst in eurer Beziehung?
Mir scheint dass da grundlegend etwas schief läuft, besonders in eurer Kommunikation! Das Problem mit dem Kind ist nur das i-Tüpfelchen.

Ich würde da ganz dringend eine Beratung vorschlagen! Euer Problem wird sich nicht von alleine lösen, besonders wenn er nicht mit sich reden lässt! Und jegliche Verantwortung von sich schiebt. Und du an allem schuld bist


Ja, ich denke, dass unser Miteinander nicht gut passt und insgesamt fühle ich mich von meinem Mann wohl irgendwie herabgesetzt. Er nimmt mich nicht ernst und findet sich vermutlich in fast allem viel besser als mich. Schwer zu beschreiben, aber er gibt mir durchaus immer wieder das Gefühl, nicht zu genügen. Besonders schlimm trifft mich das, wenn es eben gegenüber unserem Kind passiert. Wenn ich dann das Thema aufwerfe und auch sage: "Es ist nunmal so, dass xy zur Zeit lieber mit dir spielt..." möchte ich danach ja weiterreden und das Problem erklären. Da unterbricht er direkt und fragt: "Ja, oder? Xy spielt wirklich lieber mit mir, oder??" Er will also auch noch Bestätigung für etwas, das in der Art und Weise, wie er damit umgeht, sowieso schon problematisch ist und dass mich das verletzt - auf diese Art - interessiert ihn nicht. Im Nachhinein sieht er es manchmal ein. Aber in dem Moment solcher Gespräche, sonnt er sich oft in seiner gefühlten Großartigkeit.
Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:32
Zitat von Yoshi2020:

Zitat von Anonym 1 (208803):

Liebe Community,

ich bin wahnsinnig traurig. Ich habe mir immer gewünscht, dass der Papa und unser Kind (4j) ein gutes Verhältnis haben. Das habe ich auch immer mit unterstützt.

Es ist nun auch wirklich so gekommen, was mich eigentlich sehr glücklich machen würde, aber...

Leider verhält sich der Papa mir gegenüber sehr unfair, wie ich finde. Sobald ein Konflikt zwischen mir und dem Kind auftritt, mischt er sich ein, indem er dem Kind das erfüllt, was ich gerade nicht erfülle.

Typisches Beispiel: Unser Kind möchte zwar von mir angezogen werden, findet es aber lustig, mich währenddessen zu treten. Ich bitte ihn dann einmal aufzuhören. Wenn er dennoch weitermacht, höre ich auf es anzuziehen und sage ihm, dass es sich dann allein anziehen muss. Das Kind fängt dann an zu weinen und zu meckern, sodass der Vater genervt ist und das Kind an meiner Stelle anzieht.

Es ist sehr oft das Muster: Kind möchte etwas, ich gehe darauf ein, aus Spaß tut es mir weh, ich höre auf, den Wunsch zu erfüllen, der Vater erfüllt den Wunsch.

Es gibt noch andere Situationen:
Aktuell ist der Vater krank und sagt mir, dass er seine Ruhe möchte. Das Kind ist todtraurig und ich versuche, es mit Spielangeboten und Ablenkung davon abzubringen, zum Vater zu gehen. Kind schlägt mich, kneift und beißt (weil es sich hier in einer schwierigen Gefühlslage befindet, "bestrafe" ich das nicht, sondern sage nur ruhig, dass das nicht okay ist. Das Kind wird langsam ruhiger und schlägt selbst ein Spiel vor. Da kommt der Vater aus dem Schlafzimmer raus mit: "Ihr bekommt das hier offensichtlich nicht hin, dann spiel ich eben doch mit."

Sowas passiert auch in anderen Situationen, in denen er mich erstmal seine Grenze gegenüber dem Kind verteidigen lässt: "Nein Schatz, lass Papa jetzt bitte in Ruhe. Er braucht jetzt auch einmal eine Verschnaufpause. Lass uns was spielen oder rausgehen." (nachdem der Vater mich annörgelt, ich würde mich uns Kind nicht kümmern; aber was kann ich dafür, dass unser Kind lieber mit dem Papa spielt? Ich gebe mir ja Mühe!) Manchmal sagt er dann direkt wenige Sekunden später: "Ach komm, wir spielen xy". Er versteht nicht, dass mich das völlig fertig macht. Denn ich stehe als Blöde da, die das Kind vom Papa fern hält, der ja offenbar doch mit dem Kind spielen will.

Kurz: Ich habe das Gefühl, dass mein Mann die Beziehung zwischen meinem Kind und mir aktiv beschädigt.
- Er weigert sich nicht nur, unser Kind zu erziehen, sondern boykottiert meine Erziehungsentscheidungen, die ich als weit weg von "streng" verorten würde.
- Er setzt Grenzen, die ich durchsetzen soll, um sie dann selbst wieder aufzulösen, was mich in eine ganz blöde Situation bringt, in der ich immer die Böse bin.

Mittlerweile würde ich die Beziehung zwischen meinem Kind und mir als "nicht mehr gut" bezeichnen. Unser Kind akzeptiert kein "nein" von mir, er haut mich, beißt, kratzt mich, wenn er seinen Willen nicht bekommt und beim Papa tut er das alles nicht, denn dieser macht einfach alles. Wenn das Kind will, geht der Vater auch 20:30 nochmal mit ihm raus. Selbst wenn ich Abendbrot gemacht habe und alles fertig auf dem Tisch steht, ist er schon mit unserem Kind rausgegangen, weil es ja raus wollte.

Ich würde mir wünschen:
- dass der Vater sinnvolle Grenzen setzt und diese dann auch selbst verteidigt
- dass der Vater niemals (aktuell fast immer) meine Konsequenzen vor dem Kind entkräftet und stattdessen z. B. abends ohne Kind mit mir bespricht, wenn er etwas zu hart / unangemessen fand.
- dass der Vater mir auch Raum gibt, um mit unserem Kind Zeit zu verbringen und nicht auf jedes "ich will aber mit Papa spielen" eingeht. Das tut er jedoch und gibt mir dann auch noch die Schuld dafür, dass er so wenig Zeit für sich hat.

Ich habe es schon so oft angesprochen. Er ändert es nicht

Ich weiß gar nicht, was ich von euch hören will. Ich wollte es nur mal rauslassen, weil es mich völlig fertig macht und ich wahnsinnig traurig über die Entwicklung bin.


Das klingt echt danach als wäre dein Partner Narzisst.

Den Gedanken hatte ich auch schon und einiges passt auch. Aber vieles passt dann auch wieder nicht. Mit etwas Abstand sieht er Probleme z. B. auch ein und ändert sie teilweise sogar. Das hatten wir bei anderen Themen.

Es scheint kein Respekt vor und für dich zu haben und spiegelt das ganze auf euer Kind was auch keinen Respekt mehr vor dir zu haben scheint, soweit das Kind das überhaupt schon kann, aber er wird definitiv so aufwachsen wenn sich nichts ändert und lernen wie er euch manipulieren kann um an das zu kommen was er will, das ganze macht er jetzt natürlich unbewusst. Aber du tust mir aufjedenfall Leid. Lacht er dich gar aus und gaslighted dich wenn du das ansprichst? Dann würden meine Alarmglocken läuten.
cofjun
461 Beiträge
26.06.2022 20:42
Er war mit dem positiven Kind am Spielplatz und Eis essen und du hast das nicht verhindert? Was passiert wenn du sagst, nein das ist jetzt nicht möglich (in Österreich wäre das sogar verboten weil man einen bescheid vom Bundesland bekommt)
shelyra
69109 Beiträge
26.06.2022 20:43
Zitat von Anonym 1 (208803):

Zitat von shelyra:

Wie behandelt er dich denn sonst in eurer Beziehung?
Mir scheint dass da grundlegend etwas schief läuft, besonders in eurer Kommunikation! Das Problem mit dem Kind ist nur das i-Tüpfelchen.

Ich würde da ganz dringend eine Beratung vorschlagen! Euer Problem wird sich nicht von alleine lösen, besonders wenn er nicht mit sich reden lässt! Und jegliche Verantwortung von sich schiebt. Und du an allem schuld bist


Ja, ich denke, dass unser Miteinander nicht gut passt und insgesamt fühle ich mich von meinem Mann wohl irgendwie herabgesetzt. Er nimmt mich nicht ernst und findet sich vermutlich in fast allem viel besser als mich. Schwer zu beschreiben, aber er gibt mir durchaus immer wieder das Gefühl, nicht zu genügen. Besonders schlimm trifft mich das, wenn es eben gegenüber unserem Kind passiert. Wenn ich dann das Thema aufwerfe und auch sage: "Es ist nunmal so, dass xy zur Zeit lieber mit dir spielt..." möchte ich danach ja weiterreden und das Problem erklären. Da unterbricht er direkt und fragt: "Ja, oder? Xy spielt wirklich lieber mit mir, oder??" Er will also auch noch Bestätigung für etwas, das in der Art und Weise, wie er damit umgeht, sowieso schon problematisch ist und dass mich das verletzt - auf diese Art - interessiert ihn nicht. Im Nachhinein sieht er es manchmal ein. Aber in dem Moment solcher Gespräche, sonnt er sich oft in seiner gefühlten Großartigkeit.

War er denn schon immer so? Oder kam das durch Corona und die Arbeitslosigkeit / Home Office?
Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:47
Zitat von cofjun:

Er war mit dem positiven Kind am Spielplatz und Eis essen und du hast das nicht verhindert? Was passiert wenn du sagst, nein das ist jetzt nicht möglich (in Österreich wäre das sogar verboten weil man einen bescheid vom Bundesland bekommt)


Hätte ich die Polizei rufen sollen oder was stellst du dir vor?
Anonym 1 (208803)
0 Beiträge
26.06.2022 20:48
Zitat von shelyra:

Zitat von Anonym 1 (208803):

Zitat von shelyra:

Wie behandelt er dich denn sonst in eurer Beziehung?
Mir scheint dass da grundlegend etwas schief läuft, besonders in eurer Kommunikation! Das Problem mit dem Kind ist nur das i-Tüpfelchen.

Ich würde da ganz dringend eine Beratung vorschlagen! Euer Problem wird sich nicht von alleine lösen, besonders wenn er nicht mit sich reden lässt! Und jegliche Verantwortung von sich schiebt. Und du an allem schuld bist


Ja, ich denke, dass unser Miteinander nicht gut passt und insgesamt fühle ich mich von meinem Mann wohl irgendwie herabgesetzt. Er nimmt mich nicht ernst und findet sich vermutlich in fast allem viel besser als mich. Schwer zu beschreiben, aber er gibt mir durchaus immer wieder das Gefühl, nicht zu genügen. Besonders schlimm trifft mich das, wenn es eben gegenüber unserem Kind passiert. Wenn ich dann das Thema aufwerfe und auch sage: "Es ist nunmal so, dass xy zur Zeit lieber mit dir spielt..." möchte ich danach ja weiterreden und das Problem erklären. Da unterbricht er direkt und fragt: "Ja, oder? Xy spielt wirklich lieber mit mir, oder??" Er will also auch noch Bestätigung für etwas, das in der Art und Weise, wie er damit umgeht, sowieso schon problematisch ist und dass mich das verletzt - auf diese Art - interessiert ihn nicht. Im Nachhinein sieht er es manchmal ein. Aber in dem Moment solcher Gespräche, sonnt er sich oft in seiner gefühlten Großartigkeit.

War er denn schon immer so? Oder kam das durch Corona und die Arbeitslosigkeit / Home Office?


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