Mütter- und Schwangerenforum

Tabuthema Lieblingskind

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Anonym 184787
1 Beiträge
04.11.2015 12:06
Ich habe gerade einen interessanten Beitrag in einer Zeitung gelesen. Tenor war, dass es in 70-95% der Familien Lieblingskinder gibt, also dass Eltern bewusst oder unbewusst eines ihrer Kinder gegenüber den anderen bevorzugen (und auch mehr lieben). Teilweise sei das phasenabhängig, teilweise aber auch ein dauerhafter Zustand.

Ich habe danach gerade über mich nachgedacht: Liebe ich meine beiden Kinder wirklich gleich doll? Gut, ich empfinde für jedes meiner Kinder eine eigene Form von Liebe, weil sie ja auch unterschiedlich sind und ich unterschiedliche Dinge an ihnen liebe. Dennoch habe ich häufiger mal das Gefühl, das kleinere Kind zu bevorzugen. Das hat in unserem Fall sicher was damit zu tun, dass der Kleine einen sehr schweren Start hatte (und auch ein dauerhaftes Handicap) und ich deshalb das Gefühl habe, ihm besonders viel Liebe und Entgegenkommen bieten zu wollen. Das das meinem großen Kind gegenüber manchmal unfair ist, weiß ich, kann es aber oft in der Situation nicht ändern. Mir tut es dann nur meist im Nachhinein leid und ich versuche es dann anders wieder auszugleichen. Ob das jetzt schon ein Fall von Lieblingskind ist? Keine Ahnung...
Wie seht ihr das? Liebt ihr eure Kinder wirklich gleich? Habt ihr ein Lieblingskind? Welche Auswirkungen hat das (auf euch, auf eure Kinder), wie geht ihr damit um?

Ich hab den Beitrag anonym erstellt, weil es ja wie gesagt ein gesellschaftliches Tabuthema ist und ich bei Bedarf die Möglichkeit einräumen möchte auch unerkannt darüber zu sprechen.
LG (wolkenschaf)

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

es ein Tabuthema ist

04.11.2015 12:13
Das kenne ich auch...Ich kann es nicht nachvollziehen...Gibt ja dann auch die lieblings Enkelkinder usw...in meiner Familie gabs das auch mit den mehr geliebten und weniger geliebten Kindern...

Oft ist es so meistens bei den Müttern eher der Fall die sich vom Kindsvater trennen und in ihren Kind den Vater sehen...da können Mütter sogar aufhören ihr Kind zu lieben...ich kann das alles nicht nachvollziehen...keine Ahnung...aber es ist schlimm da ich es kenne das man das als Kind fühlt das deine Mama oder dein Papa das Geschwisterchen bevorzugt.
-lovely
1326 Beiträge
04.11.2015 12:22
Ich kann zwar noch nicht wirklich mitreden, da wir bis jetzt nur ein Kind haben. Aber ich finde es schrecklich wenn sowas vorkommt. Ich könnte mir das echt nicht vorstellen. Man empfindet doch für seine Kinder eine Liebe, die man niemals für jemand anderes empfinden könnte. Ich würde mich Ohrfeigen, würde ich ein Kind bevorzugen!
Sicherlich gibt es schwierige Phasen. Und die verlaufen ja nicht immer parallel bei zwei oder mehr Kindern. Aber gerade da merke ich doch als Mutter die Liebe?! Mein Sohn ist zur Zeit auch echt nicht "leicht" aber gerade, also besonders in solch schwierigen Zeiten merkt man doch wie sehr man sein Kind liebt. Dass man zwar keine Kraft hat, aber dennoch geduldig mit dem Kind ist. Also ich denke nicht, dass so etwas phasenabhängig ist. Vielleicht sehe ich das auch zu engstirnig. Ich weiß es nicht. Aber Kinder spüren das doch auch! Oh man. Natürlich kann man Gefühle nicht beeinflussen. Aber es geht doch um die EIGENEN Kinder.
04.11.2015 12:25
Ich kann mir nicht vorstellen ein "Lieblingskind" zu haben, sollte ich noch weitere bekommen... klar, man liebt jedes Kind anders. Meine Tochter wird IMMER mein erstes Kind bleiben. Ich denke, dass ist eine besondere Bindung, die ein weiteres Kind natürlich nicht mehr haben kann. Dafür wäre ein zweites dann eben "das Kleine"... auch etwas besonderes, aber eben anders. Bevorzugen würde ich - denke ich - aber keines von beiden.
Nuya
10644 Beiträge
04.11.2015 12:25
Ich war als mein Minimann da war so überwältigt von diesem extrem starken Gefühl der Liebe, was ich so nicht kannte, dass ich ne ganze Weile dachte, ich könnte schon allein deshalb kein zweites Kind bekommen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich noch einen Menschen so sehr lieben könnte. Und das hätte ich dem zweiten Kind gegenüber unfair gefunden.

Und dann kam der Wendepunkt, das war einfach der Punkt, wo ich irgendwie aufgehört hab, mich so sehr als einzelnen Menschen zu betrachten, und viel mehr angefangen hab, mich als Teil einer Einheit (in diesem Fall meiner Familie) zu betrachten. Und dann kam auch der weitere Kinderwunsch. Meine Einheit, meine Familie, ist noch nicht vollständig. Und ich hoffe sehr, dass diese Art, auf die ich jetzt fühle, mich nicht trügt, und ich tatsächlich das zweite Kind genauso doll liebe, wie das erste, und niemanden bevorzuge. Schließlich "liebe" ich mein eines Bein auch nicht mehr, als mein anderes, oder meinen Arm mehr als mein Bein, oder weiß der Henker was Der Vergleich hinkt, schließlich "liebe" ich meine Arme, Beine, Augen, Ohren, etc. sowieso nciht, was ich damit nur verdeutlichen wollte ist, dass ich unsere Familie als Einheit sehe, und nicht so sehr mich als Einheit, mein eines Kind als Einheit, und mein (hoffentlich bald existentes) anderes Kind als Einheit, und meinen Mann als Einheit und wir leben zusammen, sondern wir als Kollektiv sind die Familie, und der fehlt noch ein bisschen Zuwachs.

Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist, was ich geschrieben hab. Aber so fühlt es sich an. Und das ist schwer zu erklären, damit es jetzt nicht zu Missverständnissen kommt... Aber ich lass es nun einfach so stehen.

Aus ehrlicher eigener Erfahrung kann ich also wie gesagt noch nicht berichten, aber ich hab das Gefühl, dass die Art, auf die sich mein Gefühl verändert hat, hoffentlich dazu führt, dass ich kein Lieblingskind haben werde. Aber mir ist auch klar, dass man selbst dass eh immer nicht zu 100% objektiv beurteilen kann (was ist schon objektiv bei sowas...).
zuckerlie
15684 Beiträge
04.11.2015 12:30
Ich habe jetzt drei Kinder. Ich versuche keines zu bevorzugen, allerdings geht das Baby derzeit einfach mal vor und die Zwillinge müssen öfter mal warten. Derzeit schießt besonders einer meiner Jungs quer und macht oft nicht, was er soll. Da wünscht man sich öfter mal einen Haken, um ihn dran aufzuhängen für ein paar Minuten. Aber ich sage mir, für die Jungs ist das auch nicht leicht und daher versuchen wir, ihnen zu vermitteln, das wir sie dafür lieben, was sie sind. Keiner soll da zurück stehen. Bisher klappt das ganz gut
mamamachma
5865 Beiträge
04.11.2015 12:30
Zitat von Manveri:

Ich kann mir nicht vorstellen ein "Lieblingskind" zu haben, sollte ich noch weitere bekommen... klar, man liebt jedes Kind anders. Meine Tochter wird IMMER mein erstes Kind bleiben. Ich denke, dass ist eine besondere Bindung, die ein weiteres Kind natürlich nicht mehr haben kann. Dafür wäre ein zweites dann eben "das Kleine"... auch etwas besonderes, aber eben anders. Bevorzugen würde ich - denke ich - aber keines von beiden.


Sehe ich genauso.
Die große ist mein erstes Kind. Alles habe ich mit ihr zum ersten Mal erlebt.
Der kleine dagegen ist einfach bezaubernd. So klein und schutzbedürftig. Einfach zum knutschen.
04.11.2015 12:34
Zitat von Manveri:

Ich kann mir nicht vorstellen ein "Lieblingskind" zu haben, sollte ich noch weitere bekommen... klar, man liebt jedes Kind anders. Meine Tochter wird IMMER mein erstes Kind bleiben. Ich denke, dass ist eine besondere Bindung, die ein weiteres Kind natürlich nicht mehr haben kann. Dafür wäre ein zweites dann eben "das Kleine"... auch etwas besonderes, aber eben anders. Bevorzugen würde ich - denke ich - aber keines von beiden.


OT: Rechtschreibfehler sind meinem neuen Handy geschuldet, mit dem ich noch nicht so gut tippen kann.
-lovely
1326 Beiträge
04.11.2015 12:35
Zitat von Nuya:

Ich war als mein Minimann da war so überwältigt von diesem extrem starken Gefühl der Liebe, was ich so nicht kannte, dass ich ne ganze Weile dachte, ich könnte schon allein deshalb kein zweites Kind bekommen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich noch einen Menschen so sehr lieben könnte. Und das hätte ich dem zweiten Kind gegenüber unfair gefunden.

Und dann kam der Wendepunkt, das war einfach der Punkt, wo ich irgendwie aufgehört hab, mich so sehr als einzelnen Menschen zu betrachten, und viel mehr angefangen hab, mich als Teil einer Einheit (in diesem Fall meiner Familie) zu betrachten. Und dann kam auch der weitere Kinderwunsch. Meine Einheit, meine Familie, ist noch nicht vollständig. Und ich hoffe sehr, dass diese Art, auf die ich jetzt fühle, mich nicht trügt, und ich tatsächlich das zweite Kind genauso doll liebe, wie das erste, und niemanden bevorzuge. Schließlich "liebe" ich mein eines Bein auch nicht mehr, als mein anderes, oder meinen Arm mehr als mein Bein, oder weiß der Henker was Der Vergleich hinkt, schließlich "liebe" ich meine Arme, Beine, Augen, Ohren, etc. sowieso nciht, was ich damit nur verdeutlichen wollte ist, dass ich unsere Familie als Einheit sehe, und nicht so sehr mich als Einheit, mein eines Kind als Einheit, und mein (hoffentlich bald existentes) anderes Kind als Einheit, und meinen Mann als Einheit und wir leben zusammen, sondern wir als Kollektiv sind die Familie, und der fehlt noch ein bisschen Zuwachs.

Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist, was ich geschrieben hab. Aber so fühlt es sich an. Und das ist schwer zu erklären, damit es jetzt nicht zu Missverständnissen kommt... Aber ich lass es nun einfach so stehen.

Aus ehrlicher eigener Erfahrung kann ich also wie gesagt noch nicht berichten, aber ich hab das Gefühl, dass die Art, auf die sich mein Gefühl verändert hat, hoffentlich dazu führt, dass ich kein Lieblingskind haben werde. Aber mir ist auch klar, dass man selbst dass eh immer nicht zu 100% objektiv beurteilen kann (was ist schon objektiv bei sowas...).


Sehr sehr schön geschrieben. Und der Vergleich ist super
04.11.2015 12:47
Ich KANN meine Kinder gar nicht genau gleich lieben... dazu sind die 2 zu verschieden Ich liebe sie beide bedingungslos... aber sie absolut gleich zu behandeln, wäre weder ihrem Altersunterschied, noch ihrem Charakter gegenüber fair...
Natürlich bin ich auch mal verärgert oder mal ist der kleine süßer als der große... oder der große pflegeleichter als der kleine.... etc. pp. - aber das ist alles unabhängig von meiner Liebe zu den beiden ich könnte da auch keinen vorziehen wenn einer da mal mehr bekommt als der andere, dann aufgrund logischer Überlegungen...

aber gut... meine 2 sind noch lütt... keine Ahnung, wie das in einigen Jahren wird
Jadaflo
78061 Beiträge
04.11.2015 12:54
bevorzugt wird hier keine der beiden

lieben tue ich jede auf ihre art und weise
sie sind so unterschiedlich wie tag und nacht

die große war lange unser sorgenkind
müssen heute noch viel mit ihr zu ärzten oder nachsorgen

die kleine ist oft zu kurz gekommen
aber das gleicht sich jetzt aus
montags hab ich zeit für die kleine und wir gehen gemeinsam zum turnen
ich könnte die große mit nehmen .......... aber da weiger ich mich

ich liebe beide zu gleichen teilen.......... aber eben anders
Mami1978
709 Beiträge
04.11.2015 12:58
Ich habe zwei und ich würde für beide das gleich tun , liebe beide auch gleich viel aber ich denke schon das es Unterschiede unbewusst gibt.
die grosse is eben das erste Kind .
man erlernt quasi das muttersein erst und auch heute haben wie eine sehr enge Bindung. Die kleine War von Beginn an ein kleines Sorgenkind und sehr beschützt von mir....beide sind sehr unterschiedlich aber solange sich beide geliebt und geborgen fühlen denk ich macht man nichts falsch.
Nuya
10644 Beiträge
04.11.2015 13:05
Zitat von Viala:

Ich KANN meine Kinder gar nicht genau gleich lieben... dazu sind die 2 zu verschieden Ich liebe sie beide bedingungslos... aber sie absolut gleich zu behandeln, wäre weder ihrem Altersunterschied, noch ihrem Charakter gegenüber fair...
Natürlich bin ich auch mal verärgert oder mal ist der kleine süßer als der große... oder der große pflegeleichter als der kleine.... etc. pp. - aber das ist alles unabhängig von meiner Liebe zu den beiden ich könnte da auch keinen vorziehen wenn einer da mal mehr bekommt als der andere, dann aufgrund logischer Überlegungen...

aber gut... meine 2 sind noch lütt... keine Ahnung, wie das in einigen Jahren wird


Ich glaub es ging auch nicht ums "gleich" lieben, oder "gleich" behandeln. Macht ja gar keinen Sinn... Klar behandel ich zwei Kids nicht immer gleich, das wär ja Quatsch
Und klar liebt man evtl nicht immer auf die selbe Weise. Aber das ist ja nicht das, was mit "Lieblingskind", oder "bevorzugen von Lieblingskindern" gemeint ist.
Also denke/hoffe ich jedenfalls...

Klar behandelt man Kinder ihrem Wesen, ihrem Alter, und ihren Interessen entsprechend unterschiedlich. Oder entsprechend gerade anfallender Erziehungsarbeit macht es evtl Sinn das eine Kind im einen Moment anders zu behandeln. Und klar liebt man es mit dem einen Kind dieses, und mit dem anderen Kind jenes zu tun. Aber deshalb hat man ja nicht eins mehr lieb, oder eins weniger.
Aber das war ja nicht die Frage. Jedenfalls hab ich sie so nicht verstanden. Lieblingskind, oder ein Kind "mehr oder weniger" lieben als das andere, ist doch ganz was anderes und hat meines erachtens auch wenig mit Momentaufnahmen, oder Spielzeugverteilung, oder Lieblingsbeschäftigungen zu tun

Klar hat jedes Kind schwierige Phasen, aber ich glaub, dass das was hier gefragt oder gemeint ist, deutlich tiefer und weiter geht, als das. In schwierigen Phasen liebe ich mein Kind doch nciht mehr oder weniger als sonst, ich behandel es evtl ein wenig anders als sonst, oder als seine Geschwister, aber an meiner Liebe ändert das doch absolut null.
04.11.2015 13:06
Meine Beiden sind auch sehr, sehr verschieden- charakterlich als auch optisch.
Daher liebe ich Beide gleichermaßen für unterschiedliche Dinge, die sie ausmachen.
Anfangs war ich etwas "enttäuscht ", dass beide so unterschiedlich sind, wenn ich Geschwister sehe, die ein Abbild voneinander sind.
Mittlerweile finde ich es prima, dass sie so verschieden sind, das macht es bunt
Muckis-Mama
1079 Beiträge
04.11.2015 13:28
Hm, ich weiß nicht, ich denke jetzt mal 12 Jahre weiter.

Folgendes Szenario: 2 Mädchen. Eine noch Kind, unkompliziert, ausgeglichen, pflegeleicht. Die ältere voll in der Pubertät, nervig, zickig, schwierig.

Wäre es da nicht normal, ein Lieblingskind zu haben? Auch eine Mutter ist nur ein Mensch. Was ja nicht bedeutet, dass man sein Kind nicht liebt. Es gibt doch so einen Spruch: ich liebe dich, aber ich muss dich grade nicht mögen.

Keine Ahnung, ich warte es ab.
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