Mütter- und Schwangerenforum

Aufklärung bei Jungs - wann?

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DieW
3488 Beiträge
17.02.2023 15:12
Vielleicht muss man das Thema auch nicht zwangsläufig thematisieren?!

Ich finde,dass Eltern in der heutigen Zeit so oft zu viele Gedanken machen.
Damit will ich nicht ausdrücken,dass es nicht wichtig ist Aufklärung im Kopf zu haben.Aber nicht auf Teufel komm raus.
17.02.2023 20:03
Zitat von ghostcat87:

Zitat von ZwilliFranzi:

Zitat von ghostcat87:

Deswegen bin ich da auch sehr unsicher wann man das Thema mal angehen sollte weil einfach kein Interesse kommt.
Man will ja nicht mit der Tür ins Haus fallen. Lektüre liegt bereit aber selbst damit kommt kein Interesse dafür auf


Nur nicht mit der Tür ins Haus fallen.
Es gibt bestimmt Situationen und Stichworte aus dem Umfeld auf die man reagieren kann. Selbst ein Schimpfwort aus Kindermund kann so eine Gelegenheit sein.


Nein leider hab es bisher keinen solchen Anlass.
Schimpfwörter hat sie bisher nie benutzt. Sie hört die vielleicht aber weiß man benutzt sie nicht.
Und Situationen wo man da irgendwie aufgreifen könnte auch nicht. Ah xy bekommen ein Baby. Thema für sie durch.
Wenn ich mit ihr durch den Drogeriemarkt schlenderte kommen auch nirgends Fragen auf.
Ich muss einfach mal die Lektüre für mich hin legen und sie selbst lesen. Dann könnte es mit Neid vielleicht klappen

Das läuft bei uns z.B. schon ganz anders. Ich stelle Rückfragen. Z.B. hätte ich an der Stelle gefragt, wie ein Baby entsteht oder von mir aus anschaulich gemacht, wie das funktioniert. Oder ich hätte in der Drogerie gezielt auf Monatshygiene oder Kondome aufmerksam gemacht, um darüber aufzuklären. Ähnlich, wie ich meinem Kind beim Einkaufen auch andere Sachen zeige, die irgendwie interessant sind. Man kann auch einfach mal so ein Päckchen Kondome zusammen kaufen (das zeigt, dass daran nichts peinlich ist) und zu Hause dann spielerisch ausprobieren, was man damit alles machen kann (aufblasen, flitschen lassen, Wasser reinfüllen, über die Hand ziehen und dann irgendwann auch mal über eine Banane oder Gurke ziehen). Dann könnte man das Kind beim nächsten Einkauf los schicken, um die Kondome aus dem Regal zu holen, so wie es vielleicht auch Klopapier oder Zahnpasta holen flitzt (also natürlich in Begleitung; ich rede nicht davon, dass ein Kind alleine ohne Eltern Kondome kaufen soll) usw. usf.... Das sind alles Möglichkeiten, um das Thema Aufklärung in den Alltag zu integrieren, ohne so ein riesiges Ding draus zu machen. Ich meine, das Thema ist doch auch irgendwie im Alltag präsent. Das kann man doch aufgreifen und einfach ungezwungen darüber sprechen.
ghostcat87
2101 Beiträge
17.02.2023 22:40
Zitat von Elsilein:

Zitat von ghostcat87:

Zitat von ZwilliFranzi:

Zitat von ghostcat87:

Deswegen bin ich da auch sehr unsicher wann man das Thema mal angehen sollte weil einfach kein Interesse kommt.
Man will ja nicht mit der Tür ins Haus fallen. Lektüre liegt bereit aber selbst damit kommt kein Interesse dafür auf


Nur nicht mit der Tür ins Haus fallen.
Es gibt bestimmt Situationen und Stichworte aus dem Umfeld auf die man reagieren kann. Selbst ein Schimpfwort aus Kindermund kann so eine Gelegenheit sein.


Nein leider hab es bisher keinen solchen Anlass.
Schimpfwörter hat sie bisher nie benutzt. Sie hört die vielleicht aber weiß man benutzt sie nicht.
Und Situationen wo man da irgendwie aufgreifen könnte auch nicht. Ah xy bekommen ein Baby. Thema für sie durch.
Wenn ich mit ihr durch den Drogeriemarkt schlenderte kommen auch nirgends Fragen auf.
Ich muss einfach mal die Lektüre für mich hin legen und sie selbst lesen. Dann könnte es mit Neid vielleicht klappen

Das läuft bei uns z.B. schon ganz anders. Ich stelle Rückfragen. Z.B. hätte ich an der Stelle gefragt, wie ein Baby entsteht oder von mir aus anschaulich gemacht, wie das funktioniert. Oder ich hätte in der Drogerie gezielt auf Monatshygiene oder Kondome aufmerksam gemacht, um darüber aufzuklären. Ähnlich, wie ich meinem Kind beim Einkaufen auch andere Sachen zeige, die irgendwie interessant sind. Man kann auch einfach mal so ein Päckchen Kondome zusammen kaufen (das zeigt, dass daran nichts peinlich ist) und zu Hause dann spielerisch ausprobieren, was man damit alles machen kann (aufblasen, flitschen lassen, Wasser reinfüllen, über die Hand ziehen und dann irgendwann auch mal über eine Banane oder Gurke ziehen). Dann könnte man das Kind beim nächsten Einkauf los schicken, um die Kondome aus dem Regal zu holen, so wie es vielleicht auch Klopapier oder Zahnpasta holen flitzt (also natürlich in Begleitung; ich rede nicht davon, dass ein Kind alleine ohne Eltern Kondome kaufen soll) usw. usf.... Das sind alles Möglichkeiten, um das Thema Aufklärung in den Alltag zu integrieren, ohne so ein riesiges Ding draus zu machen. Ich meine, das Thema ist doch auch irgendwie im Alltag präsent. Das kann man doch aufgreifen und einfach ungezwungen darüber sprechen.


Danke für deine gute Beschreibung, das werde ich so ähnlich mal aufnehmen.
Aber muss ich wirklich einer 7 jährigen zeigen was Kondome sind? - war mein erster Gedanken. Der zweite dazu war, vielleicht mit 10 hätte ich das gemacht. Dann aber wird es dem Kind zu peinlich sein.
Ich denke die größte Angst unter den Eltern ist nicht die Angst es könnte peinlich sein mit dem Kind darüber zu reden. Sondern viel eher was das Kind mit dem Wissen dann anstellt.

Also ich gebe die vollkommen Recht und finde toll wie du das handhabst! Werde mir da eine große Scheibe von abschneiden.
Man will schließlich sein Kind vorbereiten, nicht dass es irgendwann ganz verschreckt ist wenn ein früh entwickelter irgendwelche dummen Sprüche bringt.
Wissen ist Macht
17.02.2023 23:54
Zitat von ghostcat87:

Zitat von Elsilein:

Zitat von ghostcat87:

Zitat von ZwilliFranzi:

...


Nein leider hab es bisher keinen solchen Anlass.
Schimpfwörter hat sie bisher nie benutzt. Sie hört die vielleicht aber weiß man benutzt sie nicht.
Und Situationen wo man da irgendwie aufgreifen könnte auch nicht. Ah xy bekommen ein Baby. Thema für sie durch.
Wenn ich mit ihr durch den Drogeriemarkt schlenderte kommen auch nirgends Fragen auf.
Ich muss einfach mal die Lektüre für mich hin legen und sie selbst lesen. Dann könnte es mit Neid vielleicht klappen

Das läuft bei uns z.B. schon ganz anders. Ich stelle Rückfragen. Z.B. hätte ich an der Stelle gefragt, wie ein Baby entsteht oder von mir aus anschaulich gemacht, wie das funktioniert. Oder ich hätte in der Drogerie gezielt auf Monatshygiene oder Kondome aufmerksam gemacht, um darüber aufzuklären. Ähnlich, wie ich meinem Kind beim Einkaufen auch andere Sachen zeige, die irgendwie interessant sind. Man kann auch einfach mal so ein Päckchen Kondome zusammen kaufen (das zeigt, dass daran nichts peinlich ist) und zu Hause dann spielerisch ausprobieren, was man damit alles machen kann (aufblasen, flitschen lassen, Wasser reinfüllen, über die Hand ziehen und dann irgendwann auch mal über eine Banane oder Gurke ziehen). Dann könnte man das Kind beim nächsten Einkauf los schicken, um die Kondome aus dem Regal zu holen, so wie es vielleicht auch Klopapier oder Zahnpasta holen flitzt (also natürlich in Begleitung; ich rede nicht davon, dass ein Kind alleine ohne Eltern Kondome kaufen soll) usw. usf.... Das sind alles Möglichkeiten, um das Thema Aufklärung in den Alltag zu integrieren, ohne so ein riesiges Ding draus zu machen. Ich meine, das Thema ist doch auch irgendwie im Alltag präsent. Das kann man doch aufgreifen und einfach ungezwungen darüber sprechen.


Danke für deine gute Beschreibung, das werde ich so ähnlich mal aufnehmen.
Aber muss ich wirklich einer 7 jährigen zeigen was Kondome sind? - war mein erster Gedanken. Der zweite dazu war, vielleicht mit 10 hätte ich das gemacht. Dann aber wird es dem Kind zu peinlich sein.
Ich denke die größte Angst unter den Eltern ist nicht die Angst es könnte peinlich sein mit dem Kind darüber zu reden. Sondern viel eher was das Kind mit dem Wissen dann anstellt.

Also ich gebe die vollkommen Recht und finde toll wie du das handhabst! Werde mir da eine große Scheibe von abschneiden.
Man will schließlich sein Kind vorbereiten, nicht dass es irgendwann ganz verschreckt ist wenn ein früh entwickelter irgendwelche dummen Sprüche bringt.
Wissen ist Macht

Die Frage ist ja nicht, was ich muss, sondern ob dieses Wissen nutzt oder schadet. Nutzen - naja, mit 7 noch nicht und auch ein paar Jahre später noch nicht. Nach der x-ten Wiederholung dann aber irgendwann doch, denn bis dieses Wissen dann wirklich gebraucht wird, hat es sich so weit gefestigt und normalisiert, dass es (und auch die daraus resultierenden Folgen) niemalsnicht wegzudenken wäre. Es geht doch um Prävention. Und natürlich kommt es jungen Erwachsenen zugute, wenn sie damit aufgewachsen sind, dass Sex, Verhütung, der eigene Körper sowie die eigenen Grenzen und auch die des Partners nicht irgendwie eine peinliche, unwichtige Nebensache sind, sondern absolut wichtig, alltäglich und natürlich.
Deshalb stellt sich mir die Frage gar nicht, ob ein 7-Jähriger diese Aufklärung braucht. Aber naja, Aufklärung braucht man immer erst hinterher. Deshalb kann es dafür auch gar nicht früh genug sein.

Und ehrlich gesagt verstehe ich diese Tabuisierung auch nicht. Was wird denn ewig so ein Affentanz um so normale Themen gemacht? Warum haben erwachsene Menschen Angst, Geschlechtsteile bei ihren richtigen Namen zu nennen oder Kindern zu erklären, dass beim Liebe machen der Penis des Mannes in die Scheide der Frau eingeführt wird und dass das in aller Regel ein schönes Gefühl verursacht, das beide mögen?
Und ich denke auch nicht, dass die größte Angst der Eltern die ist, dass es den Kindern peinlich sein könnte. Und auch nicht, was die Kinder mit dem Wissen anstellen könnten. Denn mal ehrlich, was soll denn passieren, wenn ein siebenjähriges Kind über Kondome bescheid weiß? Was soll ein Kind "damit anstellen"? Nein, es ist den Eltern selber peinlich. Die Angst haben viele davor, dass ihre Kinder dieses Wissen nicht verkraften könnten. Was aber Quatsch ist. Kinder werden nicht durch Aufklärung traumatisiert, sondern durch reale, übergriffige, sexuelle Erfahrungen. Und genau davor müssen wir sie doch bewahren. Deshalb finde ich auch eine frühe Aufklärung so wichtig. Wenn Kinder dieses theoretische Wissen von vertrauten Person erlernt haben und an schamfreie Gespräche darüber gewöhnt sind, können sie "reale Übergriffe" besser als "nicht okay" einschätzen und sich ihren Vertrauenspersonen anvertrauen. Wenn Sex (und alles, was in diesen Themenbereich fällt, also auch streicheln, anfassen, Körperteile, eigene Grenzen....) etwas ist, worüber man zu Hause "nicht redet", ist es doch auch viel viel schwieriger für ein Kind, sich für die eigenen Grenzen stark zu machen oder sich in Not oder Bedrängnis einem erwachsenen Menschen anzuvertrauen.

Und nun nochmal zurück zu deiner Ursprungsfrage: Unter diesem Gesichtspunkt, ja, finde ich es äußerst wichtig, mit einem siebenjährigen Kind (auch) über Kondome zu sprechen. In der großen Hoffnung, dieses Wissen noch lange nicht anwenden zu wollen, dann aber mit einem absoluten Selbstverständnis umsetzen zu können.
eightytwo82
66 Beiträge
18.02.2023 10:46
[/quote]

Und ich denke auch nicht, dass die größte Angst der Eltern die ist, dass es den Kindern peinlich sein könnte. Und auch nicht, was die Kinder mit dem Wissen anstellen könnten. Denn mal ehrlich, was soll denn passieren, wenn ein siebenjähriges Kind über Kondome bescheid weiß? Was soll ein Kind "damit anstellen"? Nein, es ist den Eltern selber peinlich. Die Angst haben viele davor, dass ihre Kinder dieses Wissen nicht verkraften könnten. Was aber Quatsch ist. Kinder werden nicht durch Aufklärung traumatisiert, sondern durch reale, übergriffige, sexuelle Erfahrungen.
[/quote]

Danke an alle für euren Input, ich kann nicht jeder Einzelnen antworten. Zum "Stand der Dinge": Er weiß schon Bescheid was Sex ist und wo die Kinder herkommen. Früher hat er ab und zu mal so typische Fragen gestellt wie "Warum wird der Penis eigentlich manchmal steif?" oder "Wieso haben Frauen eigentlich keinen Penis?" und da habe ich das dann auch altersgemäß erklärt. Seit längerer Zeit kamen aber keine Fragen mehr in diese Richtung. Jedes Kind ist da vielleicht auch unterschiedlich neugierig?

@Elsilein: Da hast du mich schon etwas ertappt, mir ist das Thema natürlich auch etwas unangenehm, also nicht an sich ( mit meinem Freund kann ich super über unsere Vorlieben und Wünsche sprechen und ich bin auch durchaus nicht prüde ), aber mein Sohn ist halt trotz seiner jetzt schon 11 Jahre noch sehr kindlich naiv und ich kann mir nicht vorstellen, dass er z.B. schon Bilder oder Filme sucht, an sich rumspielt oder sich überhaupt groß Gedanken darüber macht. Was nicht heißt, dass es nicht so sein kann, deshalb will ich das jetzt auch angehen, denn mit 13 ist es zu spät. Ich selbst wurde zuhause überhaupt nicht aufgeklärt. Solche Themen oder generell Nacktheit waren immer ein großes Tabuthema, daher will ich es selbst anders machen, was aber doch nicht so leicht ist, wie ich merke. Die Idee mit der Banane und dem Kondom finde ich jedenfalls sehr gut. Ist beides im Haus, vielleicht wird das jetzt am langen Wochenende mal was.
nilou
14071 Beiträge
18.02.2023 18:12
Zitat:
Zitat:
Zitat von eightytwo82:



Und ich denke auch nicht, dass die größte Angst der Eltern die ist, dass es den Kindern peinlich sein könnte. Und auch nicht, was die Kinder mit dem Wissen anstellen könnten. Denn mal ehrlich, was soll denn passieren, wenn ein siebenjähriges Kind über Kondome bescheid weiß? Was soll ein Kind "damit anstellen"? Nein, es ist den Eltern selber peinlich. Die Angst haben viele davor, dass ihre Kinder dieses Wissen nicht verkraften könnten. Was aber Quatsch ist. Kinder werden nicht durch Aufklärung traumatisiert, sondern durch reale, übergriffige, sexuelle Erfahrungen.


Danke an alle für euren Input, ich kann nicht jeder Einzelnen antworten. Zum "Stand der Dinge": Er weiß schon Bescheid was Sex ist und wo die Kinder herkommen. Früher hat er ab und zu mal so typische Fragen gestellt wie "Warum wird der Penis eigentlich manchmal steif?" oder "Wieso haben Frauen eigentlich keinen Penis?" und da habe ich das dann auch altersgemäß erklärt. Seit längerer Zeit kamen aber keine Fragen mehr in diese Richtung. Jedes Kind ist da vielleicht auch unterschiedlich neugierig?

@Elsilein: Da hast du mich schon etwas ertappt, mir ist das Thema natürlich auch etwas unangenehm, also nicht an sich ( mit meinem Freund kann ich super über unsere Vorlieben und Wünsche sprechen und ich bin auch durchaus nicht prüde ), aber mein Sohn ist halt trotz seiner jetzt schon 11 Jahre noch sehr kindlich naiv und ich kann mir nicht vorstellen, dass er z.B. schon Bilder oder Filme sucht, an sich rumspielt oder sich überhaupt groß Gedanken darüber macht. Was nicht heißt, dass es nicht so sein kann, deshalb will ich das jetzt auch angehen, denn mit 13 ist es zu spät. Ich selbst wurde zuhause überhaupt nicht aufgeklärt. Solche Themen oder generell Nacktheit waren immer ein großes Tabuthema, daher will ich es selbst anders machen, was aber doch nicht so leicht ist, wie ich merke. Die Idee mit der Banane und dem Kondom finde ich jedenfalls sehr gut. Ist beides im Haus, vielleicht wird das jetzt am langen Wochenende mal was.


Wie wäre es „das Gespräch“ dem Vater zu überlassen? Der kann sich da mehr rein versetzen und bestimmte Sachen „besser“ erklären bzw. beantworten da „vom gleichen Geschlecht“.

Du kannst ja dann die weibliche Sicht/weiblichen Thema mit reinbringen.

Aber gerade vom körperlichen her kannst du „schlechter“ mitreden.
June87
1200 Beiträge
19.02.2023 09:26
Ich hab neulich mit meinem 7 Jährigen so nebenbei über Babies gesprochen, weil eine Freundin gerade schwanger ist. Er hatte tatsächlich noch viele Fragen, alles beantwortet und ich dachte schon, da kommt nix mehr nach. Dann guck ich ihn an, sein Gesicht ganz entsetzt: „Und das habt ihr wirklich 2 mal (!!!!) gemacht???“.
19.02.2023 09:33
Zitat:
Zitat:
Zitat von eightytwo82:



Und ich denke auch nicht, dass die größte Angst der Eltern die ist, dass es den Kindern peinlich sein könnte. Und auch nicht, was die Kinder mit dem Wissen anstellen könnten. Denn mal ehrlich, was soll denn passieren, wenn ein siebenjähriges Kind über Kondome bescheid weiß? Was soll ein Kind "damit anstellen"? Nein, es ist den Eltern selber peinlich. Die Angst haben viele davor, dass ihre Kinder dieses Wissen nicht verkraften könnten. Was aber Quatsch ist. Kinder werden nicht durch Aufklärung traumatisiert, sondern durch reale, übergriffige, sexuelle Erfahrungen.


Danke an alle für euren Input, ich kann nicht jeder Einzelnen antworten. Zum "Stand der Dinge": Er weiß schon Bescheid was Sex ist und wo die Kinder herkommen. Früher hat er ab und zu mal so typische Fragen gestellt wie "Warum wird der Penis eigentlich manchmal steif?" oder "Wieso haben Frauen eigentlich keinen Penis?" und da habe ich das dann auch altersgemäß erklärt. Seit längerer Zeit kamen aber keine Fragen mehr in diese Richtung. Jedes Kind ist da vielleicht auch unterschiedlich neugierig?

@Elsilein: Da hast du mich schon etwas ertappt, mir ist das Thema natürlich auch etwas unangenehm, also nicht an sich ( mit meinem Freund kann ich super über unsere Vorlieben und Wünsche sprechen und ich bin auch durchaus nicht prüde ), aber mein Sohn ist halt trotz seiner jetzt schon 11 Jahre noch sehr kindlich naiv und ich kann mir nicht vorstellen, dass er z.B. schon Bilder oder Filme sucht, an sich rumspielt oder sich überhaupt groß Gedanken darüber macht. Was nicht heißt, dass es nicht so sein kann, deshalb will ich das jetzt auch angehen, denn mit 13 ist es zu spät. Ich selbst wurde zuhause überhaupt nicht aufgeklärt. Solche Themen oder generell Nacktheit waren immer ein großes Tabuthema, daher will ich es selbst anders machen, was aber doch nicht so leicht ist, wie ich merke. Die Idee mit der Banane und dem Kondom finde ich jedenfalls sehr gut. Ist beides im Haus, vielleicht wird das jetzt am langen Wochenende mal was.

Ich kann nur jeden dazu ermutigen, von klein auf tabulos über Liebe, Sex, den eigenen Körper usw. zu sprechen. Wir haben damit wirklich gute Erfahrungen gemacht und durch offenen Umgang war und ist unserem Sohn bis zum heutigen Tag nichts dergleichen peinlich und ich habe auch bisher jede Frage sachlich beantwortet. "Dazu bist du noch zu jung" gibt es hier nicht.

Mit vier Jahren wusste der Junge, wie Liebe machen "funktioniert" und wie daraus ein Baby entstehen kann. Dieses Wissen hatte für ihn ungefähr den gleichen Stellenwert wie die Infos aus seinem Feuerwehrbuch und genausowenig fand er diese neue Erkenntnis seltsam oder verstörend.
Wenn das Thema jetzt aufkommt, ist auch unsere Kleine dabei und hört mit. Natürlich versteht sie noch nichts, aber das wird sich ja auch irgendwann ändern. Sie wird trotzdem auch weiterhin dabei sein, wenn wir hier über Liebe und Sex sprechen und in dieses Thema "hinein wachsen". Und auch jetzt ist es ja schon Thema, eben wenn sie lernt, ihre Körperteile zu benennen.
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