Mütter- und Schwangerenforum

Frage an die Lehrer - wie kann man die Situation deeskalieren

Gehe zu Seite:
serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 09:04
Hallo,
das Herzmädel hat Schwierigkeiten in der Schule. Notentechnisch geht es inzwischen, es sind keine 5 oder 6 mehr auf dem Zeugnis (um die Herbstferien hieß es, dass sie 4 fünfen und eine 6 hat).
Der Schnitt ist nicht überragend, aber vollkommen ok. Es werden auf dem Halbjahreszeugnis ein paar zweien, ein paar vieren und der Rest ist drei.

Es gibt einen Nachteilsausgleich der auf der Gesamtkonferenz beschlossen wurde.
Dieser wird immer noch nicht eingehalten.

Es gibt durch die Probleme der letzten Monate wöchentlich einen Termin mit der Direktorin um die aktuellen Probleme zu besprechen und monatlich einen Termin mit dem Schulamt.
Das Ziel ist, dass sie das Schuljahr schafft und wird danach eine andere Schule besuchen.

Zufrieden bin ich noch lange nicht mit der Situation, das Herzmädel sagt aber, dass es inzwischen ok ist. Sie will nicht, dass ich mich weiter einmische, weil die Lehrer ihren Frust auf mich, an ihr auslassen.
Auch habe ich selbst nicht den Eindruck, dass die Schulleitung wirklich etwas erreicht. Der Klassenlehrer hält sich inzwischen mit dummen Sprüchen zwar zurück, aber sonst hat sich ja nicht wirklich etwas geändert.
Auch das Schulamt erscheint mir machtlos.
Jede von mir bemängelte Note wird zwar nachkorrigiert und entsprechend auch verbessert, aber der Nachteilsausgleich wird weiter ignoriert und der Deutschlehrer wusste zum Halbjahr nichts davon, dass es einen Nachteilsausgleich gibt.

Die Situation ist, meiner Meinung nach, total verfahren. Zu lösen ist da nichts mehr und der Wechsel nach dem Schuljahr ist fest.

Aber wie kann ich jetzt eine friedliche Koexistenz zwischen Lehrern und dem Herzmädel bis zum Ende des Schuljahres erreichen?

Ist es geschickt den Wechselwunsch jetzt schon offen zu kommunizieren?
Bisher haben wir uns diesbezüglich zurück gehalten, weil wir nicht wollen, dass ein Lehrer ihr diesen Weg verbaut.
Den Klassenlehrer und zwei Fachlehrer halte ich für so kleingeistig.

Wäre es sinnvoll die Termine mit Schulleitung und Schulamt langsam auslaufen zu lassen?
Das gäbe einerseits das Signal an die Lehrer, dass ich sie nicht mehr auf dem 'Kieker' habe (und den Eindruck haben sie, die entsprechenden Lehrer machen nichts falsch).
Oder gibt es eher das Signal, dass ich aufgebe?
Marf
28124 Beiträge
24.01.2020 09:45
Du hast jeden Monat beim Schulamt einen Termin?! Ohjeee,du Arme!
Ich hatte einen in der 3.Klasse und seither nur noch 1x im Jahr schriftlichen Kontakt wegen möglicher Anträge.Und die laufen über das Schulsekretariat,so das ich echt nur zum.unterschreiben komme.

Bei uns wars mit dem Nachteilausgleich auch etwas verworren.Der eine wusste davon,der andere nicht.
Ich hab jeden Lehrer per Mail darauf hingewiesen.Damit lief es.
Die Noten sind ja durch den Ausgleich nicht soooo unterschiedlich.Da würde ich nur bei groben Schnitzer korrigieren lassen,je nach Fach.Kam bei uns nur 2 o. 3 mal vor.
Wenn der Wechsel fest ist ,würde ich gelassener werden.Das nimmt Druck raus.Wenn es einigermaßen läuft ist es doch ok.Perfekt wirds nie sein.
Den Wechsel würde ich aber auvh nicht mitteilen.Das sehen die noch früh genug.
serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 09:59
Den Nachteilsausgleich hat sie seit 10 Jahren, also seit der ersten Klasse. Sie ist seit Klasse 6 an der Schule.
Aber auch die Lehrer, die den Nachteilsausgleich kennen, ignorieren ihn.
Ist eben unbequem....

Noten lasse ich inzwischen wirklich nur noch korrigieren, wenn die Note die drunter steht massiv von der erbrachten Leistung abweicht. Wegen ein paar Punkten streite ich nicht mehr.

Ein aktuelles Beispiel aus dem Dezember:
Der Mathelehrer war dauererkrankt und fehlte 12 Wochen, der Unterricht fiel aus und die Schüler bekamen Aufgaben um sich den Stoff selbst zu erarbeiten.
Das Thema waren Gleichungssysteme.
Das Mädel schlägt zu Hause das Buch auf, versteht nichts und erarbeitet sich den Stoff durch Youtube-Videos.
Sie fand den Gauss-Algorithmus und löste so alle Gleichungen. Im Buch waren das Einsetzungsverfahren und das Additionsverfahren vorgestellt. Gauss nicht.
Aber wer sich ein wenig mit Mathe auskennt, weiß, dass Gauss das Verfahren ist um komplexe Gleichungssysteme zu lösen.

Klassenarbeit, die Aufgabe lautete 'Löse das Gleichungssystem'. Die Klassenarbeit beaufsichtigte und korrigierte eine Mathelehrerin, die sie nicht im Unterricht hatten.
Klassenarbeit kommt zurück, Note 5. Jede Aufgabe mit Gauss ergab 0 Punkte, obwohl die Lösung richtig war.

Über das Schulamt wurde dann eine Nachkorrektur angestoßen. Der eigentliche Lehrer war zurück, er korrigierte und es gab eine 2+
Kommentar unter der Arbeit:
Gauss ist zwar nicht Inhalt des Lehrplanes dieser Klassenstufe, sondern der Oberstufe.
Sehr gut erarbeitet, sehr gut gelöst.
Marf
28124 Beiträge
24.01.2020 10:04
So was ähnliches hatten wir auch schon.Der schriftliche Weg war nicht der,den sie in der Schule hatten.Aber ich hab damals gesagt das sie so besser den Überblick behält und es wurde anstandslos akzeptiert.
An dem Aushleich ist doch nichts unbequem,es wird anders berechnet und mehr Zeit /Hilfsmittel eingeräumt.
serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 10:13
Das unbequem war ein wenig Sarkasmus

Im Nachteilsausgleich steht bei ihr drin, dass sie mehr Zeit für schriftliche Arbeiten bekommt. Je 45min Bearbeitungszeit 15min mehr.
Außerdem darf die Rechtschreibung nicht mitbewertet werden.
Sie hat ein chronisches Zittern der Hände, das ist tagesformabhängig unterschiedlich stark. Wer mal versucht hat mit zitternden Händen zu schreiben, weiß, wie anstrengend und wie langsam das ist.

Und wer das weiß, versteht auch, warum sie sich z.B. so knapp wie möglich ausdrückt.
Deutschaufsatz, Gedichtinterpretation: Sie schreibt 'in Zeile 5+6', anstatt die Zeilen noch einmal abzuschreiben.
Der Aufsatz ging über 4 Schulstunden, sie bekam keine Minute mehr.
An der Stelle könnte man über die Note streiten, mit etwas Wohlwollen hätte man ihre Kurzfassung als annehmbar durchgehen lassen können, hat der Deutschlehrer aber nicht...
serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 10:18
Es gibt inzwischen so viele Beispiele an der Schule...

Sport, das Herzmädel hat Asthma, Neurodermitis und ist multiallergen.
Thema war Hochsprung. Sie springt, landet auf der 20 Jahre alten und milbenverseuchten Matte. Die Folge ist ein Asthmaanfall und sie weigert sich seitdem auf die Matte zu springen. Die Sportlehrerin gibt ihr eine 6 für das Gebiet.
Pollenhochsaison, Gräser und diverse Bäume blühen. Es ging ihr so schon nicht gut. Sportlehrerin setzt 30min Ausdauerlauf durch den Park an.
Sie läuft die ersten Meter mit, es geht nicht und geht den Rest der Strecke. Note 6.
Gut, wegen Sport habe ich mich nie beschwert. Aber eigentlich ist das eine massive Gesundheitsgefährdung...
Marf
28124 Beiträge
24.01.2020 10:27
Bei einem Attest ist die Note ungültig.Da hätte ich mich gewehrt.

Gibt es an der Schule viele Inklusionkinder? Hört sich sehr nach Überforderung an.
An unserer wird das sehr unterstützt und die Klassen sind durchmischt,so wird kein Unterschied zu offensichtlich.
serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 10:33
An der Schule gibt es kaum Inklusionskinder. In ihrem Jahrgang ist sie die einzige. In den anderen Jahrgängen weiß ich es nicht. Aber ich vermute, dass die Quote dort ähnlich gering ist.

Vielleicht ist es Überforderung, vielleicht auch einfach nur die Unlust mehr zu tun. Die Lehrerdecke ist sehr dünn, es fehlen Lehrer an der Schule. Drei volle Stellen sind zur Zeit unbesetzt, dazu gibt es drei Lehrer, die immer wieder länger ausfallen. In Hochzeiten sind also sechs Stellen unbesetzt. An einer Schule mit rund 500 Schülern ist das natürlich viel.

Irgendwo habe ich auch Verständnis, aber eben auch nur begrenzt. Und seit diesem Jahr kam dazu, dass drei Lehrer sie unbedingt von der Schule haben wollen.
Und wenn es persönlich wird (Zitat des Klassenlehrers: Wenn du zu blöd bist schnell genug das Tafelbild abzuschreiben, bist du hier an der Schule falsch), ist mein Verständnis eben auch erschöpft.
Zirkonia85
1967 Beiträge
24.01.2020 10:51
Oh Gott ist das alles schlimm was deine Tochter durchmachten muss. Ich weiß nickt genau was sie für eine Krankheit hat, aber sie ist völlig falsch an dieser Schule und jeder Tag den sie dort verbringt ist zu lang für sie. Die Schule scheint überfordert zu sein und straft sie mit schlechten Noten. Deine Tochter braucht ja anscheinend eine andere Art von lernen und dort ist es ihr nicht möglich.
Kannst du irgendwie Hilfe von außen bekommen, Caritas Lebenshilfe oder so? Auf was für eine Schule soll sie denn kommen?
MiramitLionel
7458 Beiträge
24.01.2020 10:58
Zitat von serap1981:

Den Nachteilsausgleich hat sie seit 10 Jahren, also seit der ersten Klasse. Sie ist seit Klasse 6 an der Schule.
Aber auch die Lehrer, die den Nachteilsausgleich kennen, ignorieren ihn.
Ist eben unbequem....

Noten lasse ich inzwischen wirklich nur noch korrigieren, wenn die Note die drunter steht massiv von der erbrachten Leistung abweicht. Wegen ein paar Punkten streite ich nicht mehr.

Ein aktuelles Beispiel aus dem Dezember:
Der Mathelehrer war dauererkrankt und fehlte 12 Wochen, der Unterricht fiel aus und die Schüler bekamen Aufgaben um sich den Stoff selbst zu erarbeiten.
Das Thema waren Gleichungssysteme.
Das Mädel schlägt zu Hause das Buch auf, versteht nichts und erarbeitet sich den Stoff durch Youtube-Videos.
Sie fand den Gauss-Algorithmus und löste so alle Gleichungen. Im Buch waren das Einsetzungsverfahren und das Additionsverfahren vorgestellt. Gauss nicht.
Aber wer sich ein wenig mit Mathe auskennt, weiß, dass Gauss das Verfahren ist um komplexe Gleichungssysteme zu lösen.

Klassenarbeit, die Aufgabe lautete 'Löse das Gleichungssystem'. Die Klassenarbeit beaufsichtigte und korrigierte eine Mathelehrerin, die sie nicht im Unterricht hatten.
Klassenarbeit kommt zurück, Note 5. Jede Aufgabe mit Gauss ergab 0 Punkte, obwohl die Lösung richtig war.

Über das Schulamt wurde dann eine Nachkorrektur angestoßen. Der eigentliche Lehrer war zurück, er korrigierte und es gab eine 2+
Kommentar unter der Arbeit:
Gauss ist zwar nicht Inhalt des Lehrplanes dieser Klassenstufe, sondern der Oberstufe.
Sehr gut erarbeitet, sehr gut gelöst.


Eigentlich hätte sie dafür eine 1 bekommen müssen .... Gauss ist so wichtig in der Mathematik. Löst man es so, hat man es später auch einfacher. Im Studium darf man zum Glück alles so lösen, wie man möchte, egal ob das durchgesprochen wurde oder nicht.

Mir tut es sehr Leid, was sie da durchmachen muss das ist ja nicht mehr schön.
24.01.2020 12:16
Mir treibt die Inkompetenz mancher Kollegen manchmal einfach die Tränen in die Augen. Auch die Herrschaften an den "höheren" Schulen sollten so langsam aber sicher mal einsehen, dass ein Nachteilsausgleich kein Verhätscheln ist, sondern so sinnvoll und wichtig wie eine Brille oder ein Hörgerät und dass auch Allergien enorm belastend sein können.

Ein Nachteilsausgleich muss immer ausnahmslos gewährt werden. In Tests wie im Unterricht. Und ich bin mir sehr sicher, dass das in jedem Bundesland so ist. Ich kann verstehen, dass man die Tafel wieder braucht und nicht warten kann. Aber dann kann man das Tafelbild auch einmal abfotografieren lassen oder die eigene Vorlage einmal für das Kind mitkopieren. Und wenn Lehrermangel herrscht, kann man auch mal ein Memo über die Lehrergruppe verschicken mit den wichtigsten Infos zur Klasse oder ganz altmodisch einen Ordner im Lehrerzimmer deponieren, wo sich jede Vertretung alle wichtigen Infos herholen kann. So schwer ist das nicht. Wir an den Grundschulen machen das seit Jahren so. Meine Kolleginnen haben gestern auf meiner Zeugniskonferenz sogar einen neuen Nachteilsausgleich beschlossen, obwohl ich bettlägerig bin. Eine Mail mit der Begründung von mir hat ausgereicht und ich kann 100%ig sicher sein, dass der schon heute umgesetzt wird. Auch bei teilweise stündlichem Vertretungswechsel.

Dass nicht überall alles immer rund läuft, ist klar. Das geht auch gar nicht bei den äußeren Umständen, die unser Schulsystem bietet. Aber was du beschreibst, ist keine normale Fehlerquote, sondern ein Unding. Bleib bitte stur! Es werden noch mehr Kinder kommen, die der Schule zu unbequem sind. Wenn die Lehrer jetzt damit durchkommen, wird es für die nachfolgenden Kinder eher schlimmer als besser. Weiß das Schulamt auch, dass die Lehrer die Wut auf dich an deinem Kind auslassen? Sammelt alle Belege, führt Protokoll und behaltet unbedingt die Termine bei!

Du sagtest, einige Lehrer wären kooperativ und bei ihnen läuft es. Könnt ihr die evtl. mit ins Boot holen, dass sie in einem gemeinsamen Gespräch vermitteln? Das habe ich auch schon gemacht, um die Fronten zwischen Eltern und Kollegen aufzuweichen, die sich zuvor gebildet hatten.
Und wie sieht es mit Verbindungslehrern aus? Gibt es bei euch einen und könnte deine Tochter evtl. über diese Person selbst mit den betreffenden Lehrern sprechen? Wobei ich fürchte, das hatet ihr alles bereits durch, bevor ihr den offiziellen Weg gegangen seid.
Mehr Ideen habe ich leider auch nicht.
Ich drücke euch jedenfalls die Daumen und rate auch dazu, den Schulwechsel erst so spät wie möglich zu erwähnen, bei dem Klima, das du beschreibst.
MIU28
1527 Beiträge
24.01.2020 18:57
Ich glaube ich würde auch schon überlegen zum Halbjahr zu wechseln. Schrecklich , was deiner Tochter da wiederfährt.
Habt ihr vielleicht eine Montessori Schule oder ähnliches in der Nähe, wo einfach ein anderer Blick auf Lernen gelegt wird? Ich finde es total erschreckend , wie wenig Inklusion gelebt wird. Ich arbeite an einer Förderschule und wir haben sehr viele Schüler, die erst inklusiv beschult werden, dann dort total untergehen und letztendlich doch bei uns landen. Das macht was mit den Kindern , die sind irgendwie gebrochen.

serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 20:12
Ich danke euch allen.

Über einen sofortigen Schulwechsel haben wir lange nachgedacht, es ist aber zum jetzigen Zeitpunkt leider einfach nicht möglich.
Zur nächsten Montessorischule wäre sie beispielsweise 3h einfach unterwegs. Also ergibt das 8h Unterricht, 6h Fahrt, Hausaufgaben und Lernen. Das ist locker ein 16h Tag. Auch wenn sie schon 16 ist, das ist viel zu viel.

Die Schulen in der Nähe sind ein anderes Bundesland. Das ist aber, durch die unterschiedlichen Schulsysteme nicht einfach. Sie ist in der 10. Klasse und in der Einführungsphase für das Abitur. Im Nachbarbundesland ist die Einführungsphase aber erst in Klasse 11. Dazu kommt, dass sie eine zweite Fremdsprache gewählt hat, die es im Nachbarbundesland nicht gibt. Sie müsste also 1,5 Jahre in einer zweiten Fremdsprache bestehen, wo ihr aber 4,5 Jahre Vorsprung fehlen. (Im Nachbarbundesland zweite Fremdsprache ab Klasse 6, hier ab Klasse 7)
Ein reguläres Gymnasium im Nachbarbundesland fällt also weg.

Dann bliebe ein Wechsel auf eine Oberschule oder Realschule. Die zweite Fremdsprache wäre weg und die ist in beiden Bundesländern die Voraussetzung um Abitur machen zu können.
Außerdem bräuchte sie einen erweiterten Realschulabschluß um an das berufliche Gymnasium anschließend wechseln zu können.

Und dazu kommt, dass sie unbedingt Abitur machen möchte, weil das die Voraussetzung für ihren Wunschberuf ist. Sie möchte auch nicht in eine bestehende Klasse rein wechseln, sondern nur in eine Klasse, die neu gebildet wird.
Sie möchte nicht 'die neue' sein und dann auch noch mit Besonderheiten.
Ich denke, in diesen Punkten spielt ihr eigener Wunsch auch eine große Rolle. Wäre es gut, wenn ich sie gegen ihren Willen an eine andere Schule schicke? Ich denke nicht...

Ich war auch kurz davor sie komplett aus der Schule zu nehmen und zu hause zu unterrichten. Sie wäre nur zu den Klassenarbeiten in die Schule gegangen und für den Rest hätte ich ein Attest bekommen.
Aber auch das ist heikel, weil die Versetzung wegen zu großer Fehlzeiten auch verweigert werden kann.

Fest steht, dass sie nach der 10. Klasse auf ein berufliches Gymnasium wechseln wird. Diese sind den Berufsschulen angegliedert und alle fangen gemeinsam in der 11. Klasse neu an.
Zwei Schulen stehen noch zur Wahl und auch der Schwerpunkt steht noch nicht fest.
Die erste Schule haben wir uns angesehen und waren sehr begeistert. Die Lehrer wirkten offen und freundlich, sie redeten und scherzten untereinander (das kenne ich aktuell an der Schule nicht). Auch wirkten sie Schwierigkeiten gegenüber offener.
Die zweite Schule schauen wir uns nächste Woche an.

Die Schule wird auf jeden Fall erstmal nichts vom Wechsel erfahren. Das können sie am Tag der Zeugnisausgabe mitbekommen. Das reicht dann.
Sind schließlich 6 Wochen Sommerferien dann um eventuell umzuplanen.

Auch werde ich die Termine weiter laufen lassen. Parallel versuche ich aber auch die wohlgesonnenen Lehrer noch stärker ins Boot zu holen.
MiramitLionel
7458 Beiträge
24.01.2020 21:53
Zitat von serap1981:

Ich danke euch allen.

Über einen sofortigen Schulwechsel haben wir lange nachgedacht, es ist aber zum jetzigen Zeitpunkt leider einfach nicht möglich.
Zur nächsten Montessorischule wäre sie beispielsweise 3h einfach unterwegs. Also ergibt das 8h Unterricht, 6h Fahrt, Hausaufgaben und Lernen. Das ist locker ein 16h Tag. Auch wenn sie schon 16 ist, das ist viel zu viel.

Die Schulen in der Nähe sind ein anderes Bundesland. Das ist aber, durch die unterschiedlichen Schulsysteme nicht einfach. Sie ist in der 10. Klasse und in der Einführungsphase für das Abitur. Im Nachbarbundesland ist die Einführungsphase aber erst in Klasse 11. Dazu kommt, dass sie eine zweite Fremdsprache gewählt hat, die es im Nachbarbundesland nicht gibt. Sie müsste also 1,5 Jahre in einer zweiten Fremdsprache bestehen, wo ihr aber 4,5 Jahre Vorsprung fehlen. (Im Nachbarbundesland zweite Fremdsprache ab Klasse 6, hier ab Klasse 7)
Ein reguläres Gymnasium im Nachbarbundesland fällt also weg.

Dann bliebe ein Wechsel auf eine Oberschule oder Realschule. Die zweite Fremdsprache wäre weg und die ist in beiden Bundesländern die Voraussetzung um Abitur machen zu können.
Außerdem bräuchte sie einen erweiterten Realschulabschluß um an das berufliche Gymnasium anschließend wechseln zu können.

Und dazu kommt, dass sie unbedingt Abitur machen möchte, weil das die Voraussetzung für ihren Wunschberuf ist. Sie möchte auch nicht in eine bestehende Klasse rein wechseln, sondern nur in eine Klasse, die neu gebildet wird.
Sie möchte nicht 'die neue' sein und dann auch noch mit Besonderheiten.
Ich denke, in diesen Punkten spielt ihr eigener Wunsch auch eine große Rolle. Wäre es gut, wenn ich sie gegen ihren Willen an eine andere Schule schicke? Ich denke nicht...

Ich war auch kurz davor sie komplett aus der Schule zu nehmen und zu hause zu unterrichten. Sie wäre nur zu den Klassenarbeiten in die Schule gegangen und für den Rest hätte ich ein Attest bekommen.
Aber auch das ist heikel, weil die Versetzung wegen zu großer Fehlzeiten auch verweigert werden kann.

Fest steht, dass sie nach der 10. Klasse auf ein berufliches Gymnasium wechseln wird. Diese sind den Berufsschulen angegliedert und alle fangen gemeinsam in der 11. Klasse neu an.
Zwei Schulen stehen noch zur Wahl und auch der Schwerpunkt steht noch nicht fest.
Die erste Schule haben wir uns angesehen und waren sehr begeistert. Die Lehrer wirkten offen und freundlich, sie redeten und scherzten untereinander (das kenne ich aktuell an der Schule nicht). Auch wirkten sie Schwierigkeiten gegenüber offener.
Die zweite Schule schauen wir uns nächste Woche an.

Die Schule wird auf jeden Fall erstmal nichts vom Wechsel erfahren. Das können sie am Tag der Zeugnisausgabe mitbekommen. Das reicht dann.
Sind schließlich 6 Wochen Sommerferien dann um eventuell umzuplanen.

Auch werde ich die Termine weiter laufen lassen. Parallel versuche ich aber auch die wohlgesonnenen Lehrer noch stärker ins Boot zu holen.


Darf ich fragen, was ihr Wunschberuf ist ?
serap1981
2740 Beiträge
24.01.2020 22:00
Sie möchte Hubschrauberpilotin werden. Entweder bei der Bundespolizei oder im Bereich des Rettungsdienstes. Eventuell auch über die Bundeswehr, aber da bin ich kein Fan von.
Alternativ steht aktuell ein Studium in Informatik auf der Wunschliste.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 9 mal gemerkt