Mütter- und Schwangerenforum

Ich werde wahnsinnig...

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Anonym 1 (203820)
7 Beiträge
08.03.2020 15:55
Hallo,

ich habe ein Kind, 9 Jahre alt. Es ist so so schwierig. Das älteste von zweien. Es provoziert, triezt, hört nicht. Ist aufmüpfig und frech. Ich brülle es an. Es macht mich so so agressiv und das jeden Tag. Dann verfällt es immer öfter in Babyverhalten von der Aussprache her. Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich nutze die Ansprache "es" hier nicht abwertend, sondern um kein Geschlecht zu verraten.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Zum Schutz meiner Familie

MiramitLionel
7458 Beiträge
08.03.2020 15:57
Also es sind recht wenige Infos. Mein Kleiner ist nun 8 und klar, manchmal auch schwierig. Ich finde, du solltest da dein eigenes Verhalten reflektieren. Anbrüllen, ist doch keine Lösung. Ich habe mit meinem Sohn schon mal gesprochen und leben auch dahingehend, dass wir uns allen gegenseitig Respekt zollen. Das heißt, keiner schreit den anderen an, und die Bedürfnisse eines jeden Familienmitgliedes werden ernst genommen. Nach diesem Grundsatz leben wir und das hat sich bewährt.
ZwilliFranzi
700 Beiträge
08.03.2020 15:58
Suche nach Aufmerksamkeit? Oder unterliegt es einem Stress, der so übertünscht wird?
08.03.2020 16:00
Wie sieht denn euer Tagesablauf aus? Verabredet sich dein Kind nachmittags häufig? Wie ist es mit Hobbys? Ich merke aber in dieser Jahreszeit auch häufig das meiner nicht ausgelastet ist, das ändert sich dann meist bei schönem Wetter wieder.
Schnecke510
7212 Beiträge
08.03.2020 16:00
Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.
Anonym 1 (203820)
7 Beiträge
08.03.2020 16:02
Zitat von ZwilliFranzi:

Suche nach Aufmerksamkeit? Oder unterliegt es einem Stress, der so übertünscht wird?


Es hat Schwierigkeiten mit Schulfreunden dahingehend, dass es sehr eifersüchtig ist auf andere. Dieses Verhalten ist auch Zuhause ein stetiger Begleiter. Das geht wirklich bei Kleinigkeiten los. Dazu hat es Probleme dem Unterricht zu folgen teilweise, da arbeiten wir aber dran
Metalgoth
17541 Beiträge
08.03.2020 16:04
Zitat von Schnecke510:

Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.

So ein Schwachsinn

Das Kind schreit nach Aufmerksamkeit. Negative ist besser als keine.
Lass dich nicht provozieren (leichter gesagt, als getan, meine Große ist auch 9 und provoziert extrem zum Teil)
Verständnis und Liebe. Damit erreicht man viel mehr, als damit, „stahlhart“ zu sein.

Das liest sich so traurig...
Versuche, jeden Morgen bei Null zu starten und die alten Gefühle nicht mit in den neuen Tag zu nehmen.
Du musst dich nicht anschreien lassen - ignoriere es „einfach“. Zurück schreien ist der falsche Weg
Anonym 1 (203820)
7 Beiträge
08.03.2020 16:06
Zitat von Schnecke510:

Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.


Zum Beispiel eben. Ich sitze gerade auf der Couch, kommt es zu mir und möchte kuscheln. Da ich telefonieren muss, sagte ich einen Moment. Geh bitte hoch ich komme gleich nach. Da verfällt es in Babyverhalten, klammert sich an mich und grinst. Bis ich laut wurde. Dann bricht es in Tränen aus rennt hoch, zerreißt die gemalten Bilder des Geschwisterkind welche es mir schenken wollte und weint nun immer noch. Dann sagt es sowas wie (ich zitiere) "Ich bin blöd. Ich bin scheiße." Usw. und weint durchgängig

Anonym 1 (203820)
7 Beiträge
08.03.2020 16:07
Zitat von Sweetchilly0412:

Wie sieht denn euer Tagesablauf aus? Verabredet sich dein Kind nachmittags häufig? Wie ist es mit Hobbys? Ich merke aber in dieser Jahreszeit auch häufig das meiner nicht ausgelastet ist, das ändert sich dann meist bei schönem Wetter wieder.


Ja beinahe täglich ist es verabredet. Dazu einmal die Woche Sport.
Anonym 1 (203820)
7 Beiträge
08.03.2020 16:09
Zitat von Metalgoth:

Zitat von Schnecke510:

Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.

So ein Schwachsinn

Das Kind schreit nach Aufmerksamkeit. Negative ist besser als keine.
Lass dich nicht provozieren (leichter gesagt, als getan, meine Große ist auch 9 und provoziert extrem zum Teil)
Verständnis und Liebe. Damit erreicht man viel mehr, als damit, „stahlhart“ zu sein.

Das liest sich so traurig...
Versuche, jeden Morgen bei Null zu starten und die alten Gefühle nicht mit in den neuen Tag zu nehmen.
Du musst dich nicht anschreien lassen - ignoriere es „einfach“. Zurück schreien ist der falsche Weg


Ich bin auch so traurig. Es fing schleichend an. Früher war ich entspannter und das Kind auch. Ich weiß das Schreien nicht der richtige Weg ist, habe aber das Gefühl, manchmal dringe ich nur dann durch.
Schnecke510
7212 Beiträge
08.03.2020 16:13
Zitat von Anonym 1 (203820):

Zitat von Schnecke510:

Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.


Zum Beispiel eben. Ich sitze gerade auf der Couch, kommt es zu mir und möchte kuscheln. Da ich telefonieren muss, sagte ich einen Moment. Geh bitte hoch ich komme gleich nach. Da verfällt es in Babyverhalten, klammert sich an mich und grinst. Bis ich laut wurde. Dann bricht es in Tränen aus rennt hoch, zerreißt die gemalten Bilder des Geschwisterkind welche es mir schenken wollte und weint nun immer noch. Dann sagt es sowas wie (ich zitiere) "Ich bin blöd. Ich bin scheiße." Usw. und weint durchgängig

Hm...
Kann man denn beim Telefonieren nicht irgendwie einen Kompromiss finden? Es auf den Schoß ziehen oder so? Ich denke, emotional gesehen ist Ablehnung für ein Kind schlimm, auch wenn man rational noch so oft sagen kann, ich musste ja telefonieren. Ich würde da für mehr Kompromisse plädieren. Oder: Wenn du wirklich nicht gestört werden willst, dann sage doch: "Ich bin 5 Minuten im Schlafzimmer, muss ein wichtiges Telefonat führen. 5 Minuten sind ungefähr so lang wie einmal Zähneputzen." Das wäre doch auch möglich, oder?
Gib ihm das Gefühl, es ernst zu nehmen, auch dann, wenn du gerade keine Zeit für es hast.
Anonym 1 (203820)
7 Beiträge
08.03.2020 16:30
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 1 (203820):

Zitat von Schnecke510:

Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.


Zum Beispiel eben. Ich sitze gerade auf der Couch, kommt es zu mir und möchte kuscheln. Da ich telefonieren muss, sagte ich einen Moment. Geh bitte hoch ich komme gleich nach. Da verfällt es in Babyverhalten, klammert sich an mich und grinst. Bis ich laut wurde. Dann bricht es in Tränen aus rennt hoch, zerreißt die gemalten Bilder des Geschwisterkind welche es mir schenken wollte und weint nun immer noch. Dann sagt es sowas wie (ich zitiere) "Ich bin blöd. Ich bin scheiße." Usw. und weint durchgängig

Hm...
Kann man denn beim Telefonieren nicht irgendwie einen Kompromiss finden? Es auf den Schoß ziehen oder so? Ich denke, emotional gesehen ist Ablehnung für ein Kind schlimm, auch wenn man rational noch so oft sagen kann, ich musste ja telefonieren. Ich würde da für mehr Kompromisse plädieren. Oder: Wenn du wirklich nicht gestört werden willst, dann sage doch: "Ich bin 5 Minuten im Schlafzimmer, muss ein wichtiges Telefonat führen. 5 Minuten sind ungefähr so lang wie einmal Zähneputzen." Das wäre doch auch möglich, oder?
Gib ihm das Gefühl, es ernst zu nehmen, auch dann, wenn du gerade keine Zeit für es hast.


Ich glaube das Problem ist, dass wir so festgefahren sind in dieser Situation, dass ich dem Kind keine Zuneigung mehr zeigen kann. Ich blocke ab und wenn ich mich mal durchringen, dann sehr sehr schwer.
08.03.2020 16:35
Ich empfehle dir erst einmal eine ressourcenorientierte Sicht auf dein Kind. Positives loben (auch dann, wenn es selbstverständlich erscheint), Negativem nicht zu viel Gewicht beimessen.

Informiere dich mal beim Jugendamt nach einer Sozialpädagogischen Familienhilfe. Möglicherweise könntet ihr eure Situation mit deren Hilfe deutlich verbessern.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
08.03.2020 21:28
Zitat von Anonym 1 (203820):

Zitat von Schnecke510:

Zwei Dinge fallen mir auf an deinem Text: Du spricht von brüllen - und als Reaktion bekommst du Nachgeäffe/Babysprache.
Ich sehe hier einen Zusammenhang - ihr schaukelt euch gegenseitig hoch, bis ES die Macht ergreift und die Situation ins Absurde umdreht. Das Ziel muss sein, dass du VORHER eingreifst, die Situation unter Kontrolle bringst und ES nicht dich kontrollieren lässt.
Wie kann man das schaffen? Sei konsequent. Zeig IHM, dass du das Sagen hast und nicht ES. Setz dich durch, aber bleib dabei ruhig...und stahlhart.
Um konkrete Tipps geben zu können, fehlen mit konkrete Kontexte. Vielleicht magst du ja mal ein Bespiel geben.


Zum Beispiel eben. Ich sitze gerade auf der Couch, kommt es zu mir und möchte kuscheln. Da ich telefonieren muss, sagte ich einen Moment. Geh bitte hoch ich komme gleich nach. Da verfällt es in Babyverhalten, klammert sich an mich und grinst. Bis ich laut wurde. Dann bricht es in Tränen aus rennt hoch, zerreißt die gemalten Bilder des Geschwisterkind welche es mir schenken wollte und weint nun immer noch. Dann sagt es sowas wie (ich zitiere) "Ich bin blöd. Ich bin scheiße." Usw. und weint durchgängig


Und die Reaktion des Kindes darauf ist absolut verständlich. Ich weiß nicht, ob man Sonntag noch so wichtige Telefonate führt, dass man das Kind dann tatsächlich abweist (und genau das ist es in dem Moment für dein Kind, eine Zurückweisung), wenn es die Nähe zur Mama sucht. Ich kann auch beim Telefonieren mein Kind in den Arm nehmen und mit ihm kuscheln. Und im Zweifelsfall (wenn mein Kind gerade irgendwas wollte) hab ich dann auch einfach schon meinem Gegenüber am Telefon gesagt, dass es doch bitte kurz warten möchte. Dafür hat bis jetzt Jeder (selbst bei Telefonaten, die nicht privat waren) Verständnis gehabt.
BlödmannVomDienst
25916 Beiträge
08.03.2020 21:30
Zitat von Elsilein:

Ich empfehle dir erst einmal eine ressourcenorientierte Sicht auf dein Kind. Positives loben (auch dann, wenn es selbstverständlich erscheint), Negativem nicht zu viel Gewicht beimessen.

Informiere dich mal beim Jugendamt nach einer Sozialpädagogischen Familienhilfe.
Möglicherweise könntet ihr eure Situation mit deren Hilfe deutlich verbessern.


Das hätte sie wahrscheinlich schon viel früher machen sollen und sollte sie tatsächlich schleunigst in Angriff nehmen. Wenn es schon so weit ist, dass sie abblockt und dem Kind keine Zuneigung mehr entgegenbringen kann, dann muss da schon eine ganze Weile was schief laufen in dieser Hinsicht. Das find ich sehr traurig für Beide.
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