Das Verhältnis zu meinen Schwiegereltern ist sehr belastet. Es sind viele Dinge vorgefallen, so dass ich am liebsten gar keinen Kontakt mehr zu ihnen - vor allem zum Schwiegervater - haben will. Meinem Mann geht es aus gleichen und weiteren Gründen so. Es geht hier vor allem um Übergriffe in unseren Lebensraum (plötzlich in der Wohnung stehen, bei unseren Nachbarn und Freunden schlecht über uns reden etc.).

Ich weiß nicht, ob Versuche, das Verhältnis allgemein zu ändern, von Erfolg gekörnt sein können. Von unserer bzw. vor allem meiner Seite sind da schon viele Versuche gewesen, allerdings werden diese abgeschmettert mit den Aussagen, nur wir würden Fehler machen und es gibt keinen Grund, sich zu ändern (oder die Privatsphäre zu respektieren).

Aber nichts desto trotz sind sie die Großeltern meines Kindes und ich will, dass sie an seinem Leben teil haben, da sie ihn sehr lieben. Somit habe ich mich immer wieder drum gekümmert, dass sie ihn "haben". Z.B. holen sie ihn montags von der Schule ab und bringen ihn zum Klavierunterricht und danach ist er für eine Stunde oder so bei ihnen (was aber doof ist, weil man ja während der 20 Minuten Unterricht Zeit absitzen muss und ich ihn lieber selber holen soll - O-Ton Schwiegervater).

Jetzt kam es, wie es kommen musste: Söhnchen will nicht mehr hin. Auch mein Mann hat das inzwischen "mitgekriegt", was für ihn aber nicht überraschend ist (er will ja auch nicht hin). In den Sommerferien sind sie mit ihmn Campen gefahren, weil wir arbeiten mussten. Das endete in einer Katastrophe und wir haben ihn dann nachts zu uns holen müssen. Problem war, dass mein Sohn fremde Toiletten ablehnt - ihr könnt euch vorstellen, was passiert ist. Auf jeden Fall machen sie sich jetzt massive Sorgen, dass bei ihm etwas nicht stimmt, weil das Problem aufgetreten ist. (Ein Problem, das weder in der Schule, noch bei meinen Eltern oder unseren Freunden und bei uns auftritt - dort fühlt er sich auch sehr zuhause.)
Das wird auch übrigens groß und breit in Gegenwart des Kindes diskutiert Dadurch wird es ja wahrscheinlich besser ... Unserem Sohn ist das auch sehr unangenehm.

Heute wollten sie ihn zu einem Herbstfest mitnehmen und wir haben mit Engelszungen auf den Sohn einreden müssen, damit er mitgeht. Er ist sehr stark im emotionalen Bereich und es ging über die Schiene, dass Oma und Opa ihn lieb haben und auch Zeit mit ihm verbringen wollen.

Im Endeffekt wird mir die Schuld an der Situation gegeben, da er sich dann immer an mich hinkuschelt. Ich verwöhne ihn also zu sehr und er wird deshalb im Leben scheitern usw. Ich lasse das dann immer unkommentiert.

Habt ihr Ideen, wie wir ihn mehr motivieren können, zu den Großeltern zu gehen?

Wir sind nicht auf ihre Hilfe angewiesen. Söhnchen ist wahnsinnig gerne bei meinen Eltern oder unseren Nachbarn und für die Ferien gibt es notfalls auch sowas wie unbezahlten Urlaub, was bei meinem Arbeitgeber grundsätzlich möglich ist, wenn die Urlaubstage zur Kinderbetreuung nicht ausreichen.

Ich denke aber, ein Kind braucht die Großeltern.

Hilfe! Ideen!

Für mich würde es da gar nichts zu diskutieren/nachdenken geben . Wenn mein Kind nicht zu den Großeltern möchte dann muss es nicht . Und auch ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen .... Familie schön und gut , aber nicht um jeden Preis

Zitat von Muckel007:

Für mich würde es da gar nichts zu diskutieren/nachdenken geben . Wenn mein Kind nicht zu den Großeltern möchte dann muss es nicht . Und auch ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen .... Familie schön und gut , aber nicht um jeden Preis

Ja, da gebe ich dir recht ... ich finde es aber emotional gesehen sehr schwer umzusetzen

Zitat von Mutterdingsi:

Zitat von Muckel007:

Für mich würde es da gar nichts zu diskutieren/nachdenken geben . Wenn mein Kind nicht zu den Großeltern möchte dann muss es nicht . Und auch ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen .... Familie schön und gut , aber nicht um jeden Preis

Ja, da gebe ich dir recht ... ich finde es aber emotional gesehen sehr schwer umzusetzen

ganz frech gefragt:emotional oder organisatorisch?

Zitat von Christen:

Zitat von Mutterdingsi:

Zitat von Muckel007:

Für mich würde es da gar nichts zu diskutieren/nachdenken geben . Wenn mein Kind nicht zu den Großeltern möchte dann muss es nicht . Und auch ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen .... Familie schön und gut , aber nicht um jeden Preis

Ja, da gebe ich dir recht ... ich finde es aber emotional gesehen sehr schwer umzusetzen

ganz frech gefragt:emotional oder organisatorisch?

Emotional.

Ich habe meine Kinderbetreuung durch Gleitzeit, die Möglichkeit unbezahlten Urlaubs bzw. zu Minusstunden, meine Eltern und meine Nachbarin / Freundin sehr gut im Griff.

Meine Eltern würden auch den Musikschulshuttle übernehmen. Sie finden es aber schade, wenn nicht alle Großeltern eingebunden sind. Aber ein Problem ist das nie.

Ich habe den Thread vor einer halben Stunde geschrieben, während mein Mann den Krümel weg gefahren hatte. Jetzt schreibt meine Schwiegermutter, dass er schon heim will.
Wir holen ihn.

Zitat von Mutterdingsi:

Zitat von Christen:

Zitat von Mutterdingsi:

Zitat von Muckel007:

Für mich würde es da gar nichts zu diskutieren/nachdenken geben . Wenn mein Kind nicht zu den Großeltern möchte dann muss es nicht . Und auch ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen .... Familie schön und gut , aber nicht um jeden Preis

Ja, da gebe ich dir recht ... ich finde es aber emotional gesehen sehr schwer umzusetzen

ganz frech gefragt:emotional oder organisatorisch?

Emotional.

Ich habe meine Kinderbetreuung durch Gleitzeit, die Möglichkeit unbezahlten Urlaubs bzw. zu Minusstunden, meine Eltern und meine Nachbarin / Freundin sehr gut im Griff.

Meine Eltern würden auch den Musikschulshuttle übernehmen. Sie finden es aber schade, wenn nicht alle Großeltern eingebunden sind. Aber ein Problem ist das nie.

dann würde ich da auf mein Kind eingehen und Kontakt pflegen, wie er es sich wünscht. Wahrscheinlich erst mal mit euch dabei. Zu Kontakt zwingen würde ich ihn nicht..

Wenn das kind nicht möchte, möchte es nicht. Ich würde es weiterhin anbieten, aber nicht zwingen. Das wäre ein fataler Vertrauensbruch.

Hier ist es umgekehrt. Kinder würden zu den Großeltern, wir Grenzen es aber so gut es geht ein. Auch wenn ich froher als alles andere wäre, ich hätte jemanden für die Kinder außer meiner knapp 79 Jahre alten Oma, da ich 30h pro Woche Arbeite, auch jeden Samstag und in den Ferien...

Es geht um den 8 jahrigen, oder?
In diesem Alter sind sie groß genug um solch eine Entscheidung treffen zu können. Das würde ich respektieren und ihn daher nicht zwingen oder überreden damit er zu den Grosseltern geht. Insbesondere wenn ihr auch nicht dahinter steht und den Kontakt von euch aus einschränkt.

Ich würde auch seine Meinung respektieren und ihn nicht zu ihnen geben.
Man kann ja immer mal wieder Versuche starten, aber er fühlt sich wohl genauso unwohl wie ihr bei Ihnen.

Wenn er nicht möchte, fühlt er sich nicht wohl /nicht richtig angenommen-also würde ich es lassen. Kinder haben eine feine Antenne, ob sie "wirklich" erwünscht sind.

Ich würde eine Pause machen, wenn du sonst nicht auf sie angewiesen bist und das Kind entscheiden lassen.

Ich bin an einem Tag in der Woche LEIDER auf meine Schwiegereltern angewiesen, bin schon gespannt, wann meine Tochter sagt: Ich bleib lieber alleine daheim als bei der Oma (das kann sehr bald geschehen).

Ich habe jetzt nochmals mit ihm geredet. Er findet es okay, wenn er montags zur Musikstunde zu ihnen geht und der Papa ihn dann nach ein bis zwei Stunden abholt. Aber am Wochenende möchte er lieber mit uns was machen.

Zitat von Mutterdingsi:

Ich habe jetzt nochmals mit ihm geredet. Er findet es okay, wenn er montags zur Musikstunde zu ihnen geht und der Papa ihn dann nach ein bis zwei Stunden abholt. Aber am Wochenende möchte er lieber mit uns was machen.

Dann macht das doch so. Er kann doch jederzeit seine Meinung ändern. letztendlich muss er wollen und dafür können nur die Großeltern sorgen indem sie zu ihm eine gute Beziehung aufbauen/pflegen.

Als Heimwehkind sag ich dir, dass ihr schon falsch gemacht habt, mit Engelszugen auf ihn einzureden. Was wollt ihr denn schön reden? Was bringt das eurem Sohn? Stärkt es die Bindung zu den Großeltern oder kämpft er sich da irgendwie durch und leidet still vor sich hin?

Enweder meine Kinder möchten gerne und freiwillig zu meinen Eltern oder Schwiegereltern oder gar nicht. Schon gar nicht über Nacht.
Mein Großsohn z.B. geht supergerne zu meinen Eltern, er fragt auch öfters, wann er wieder dort schlafen darf. Oma bastelt viel mit ihm und sorgt einfach dafür, dass die Tage dort sehr viel Abenteuer sind - und sei es auf einem Waldspaziergang.
Er hat aber noch nie gefragt, ob er mal bei meiner Schwiegermutter oder meinem Schwiegervater schlafen darf. Er merkt, die Beiden haben ihn lieb, aber nichtmal im Ansatz hat er zu ihnen das Verhältnis, wie zu meinen Eltern.
Nie würd ich da auf ihn einreden. Das führt höchstens dazu, dass er Heimweh bekommt und ich ihn abholen müsste, wenn es zum Einschlafen kommt. Noch schlimmer: ich bin mir nicht sicher, ob beide Beteiligten sich wirklich melden würden, wenn Jonas kippt oder ob sie es durchziehen würden (hat man mit mir als Kind auch schon gemacht, hat mein Heimweh nicht besser gemacht).

Das Kind hat doch Kontakt zu den Großeltern, warum muss das mit Urlaub/Übernachtungen etc. verbunden werden?

Meine Kinder haben auch nur einmal Großeltern, die anderen sind nur Papa von und Vorname (Stiefmutter). Sie sehen die Kinder 3 mal im Jahr, wenn es hoch kommt viermal, also im Januar, August, November und vielleicht Weihnachten. Ich habe ihnen erklärt, dass ich die zwei nicht als Oma oder Opa bezeichnen kann, wenn sie sich nicht für die Jungs interessieren und das verstehen die Kinder. Sie wissen, dass sie tolle Geschenke bekommen, aber Zeit und wirklich Interesse haben sie nicht.
Kinder sind sehr feinfühlig, selbst ohne es auszusprechen wissen die, wie der Hase läuft. Daher respektiert den Wunsch, die Großeltern nur montags zu sehen und sonst lieber ein bisschen Abstand zu halten. Wenn das die Großeltern doof finden und nicht mitmachen wollen, dann ist es vielleicht besser, auf das Bauchgefühl vom Kind zu hören. Er weiß, was ihm gut tut.

Und nein, man braucht keine Familie, wenn sie einem nicht gut tut. Dann lieber seelenverwandte, wie die Nachbarn.