Hallo

Mir fehlt das Verständnis für eine Vorgehensweise der Lehrerin meines Sohnes( 3 Klasse).

Sie haben wöchentlich meist abwechselnd am Freitag Tests, mal Deutsch, mal Mathe.

Bei der Lehrerbenotung steht dann z, B. von 20 möglichen Punkten wurden 10/13/16 oder was auch immer, erreicht.

Die Kinder sollen dann der Lehrerin sagen-vor allen anderen Mitschülern-was sie glauben, welche Note das ergibt.

Dass man bei voller Punktezahl das gerne sagt ist klar, weniger schön bei vollständigem Versagen oder eben einfach nicht so gut.

Das geht jetzt mehrere Wochen so und auf eine Email meinerseits kam die Aussage, sie probiere Neues aus.

Einige Kinder( darunter auch mein Sohn) sind heulend vor der Klasse gestanden.
Er hat sowieso Unruhe und "Bauchweh" vor Tests und seit diese Methode angewandt wird, richtig Angst vor Versagen.

Ich bin am Überlegen, mit diesem Problem die Direktorin ins Boot zu holen.

Übertreibe ich?

LG

Sag deinem Sohn ,er soll ihr das nächste Mal sagen das er sich ne 1 gibt und sie gerne heimgehen kann....den Job machen ja jetzt die Schüler !
Red da mit der Rektorin,das ist nur albern und sinnlos.

Puh, was heißt übertreiben?Aber du scheinst schon eine Menge Schulprobleme zu haben mit sämtlichen Kindern, wenn man deine Threads so verfolgt..

Diese Methode kenne ich nur von der 1. Klasse, da es hier direkt ab der 2. Noten gibt wurde auch bisher immer die Note drunter geschrieben und natürlich die Punktzahl.

Wenn du ein schlechtes gefühl hast wende dich an die Klassenpflegschaft, die können dann mit der Lehrerin reden, wenn das nichts bringt frag mal bei der Direktorin nach.

Zitat von Christen:

Puh, was heißt übertreiben?Aber du scheinst schon eine Menge Schulprobleme zu haben mit sämtlichen Kindern, wenn man deine Threads so verfolgt..

Ich habe NUR 2 und tatsächlich einige Probleme mit dem Großen-aber dieses scheint mir hausgemacht.

Frag sie, was das für nen Sinn ergeben soll? Demnächst dürfen sich die kids dann wohl selbst benoten, weil Frau XY sich die Mühe erspart oder was

Ich finde das geht gar nicht! Und wenn sie böse sind müssen sie die Eselsohren aufsetzen und sich in die WEcke stellen? Kinder bloß zu stellen ist doch kein pädagogisches Konzept.

Naja auf meine Email,mit der Frage nach dem Sinn, bekam ich als Antwort: Sie probiert etwas Neues aus.

Nur; Wenn man ohnehin kein Einser Kind ist, ist es doch ein Zurschaustellung der schlechteren Schüler. Die Guten werden stolz sein.....und die nicht so Guten mit Angst und Unsicherheit reagieren(was die Noten sicher nicht verbessert).

Ich vermute mal , dass das pädagogische Konzept dahinter ist , eine erste Reflexionsübung mit den Kindern einzuüben . Aber es scheint doch sinnvoller , dass entweder zu lassen oder in einem Einzelgespräch einzuüben .
Grundsätzlich ist die Reflexion der eigenen Leistungen ja keine falsche Pädagogik nur die Methodik ist nicht optimal !!

Muss aber ehrlich dazu sagen-und ich mein das absolut nicht böse!!- das man mit Kindern aber auch reden sollte, damit sie nicht heulend bei einigen Dingen zusammenbrechen. Es gibt durchaus Dinge, da würde ich definitiv eingreifen in der Schule aber einiges ist auch recht harmlos.. da würde ich bei meinem Kind ebenso ansetzen, damit es nicht so schnell in Tränen ausbricht. Auch unangenehmes gehört zum Leben und das müssen Kinder ja auch lernen. Bloß stellen nun weniger aber da würde ich mit beiden Seiten sprechen, damit da von beiden Seiten der Druck rausgenommen wird.

Bin ich die Einzige, die das völlig daneben findet und längst bei der Lehrerin persönlich vorstellig gewesen wäre? Schonmal was von "Datenschutz" und "personenbezogenen Daten" gehört?

@TS: Die Lehrerin darf die Noten nicht öffentlich verkünden, entsprechend kann sie den Kindern auch nicht vorschreiben, dies selbst zu tun. Das sind personenbezogene Daten, die niemanden etwas angehen.

Zitat von BlödmannVomDienst:

Bin ich die Einzige, die das völlig daneben findet und längst bei der Lehrerin persönlich vorstellig gewesen wäre? Schonmal was von "Datenschutz" und "personenbezogenen Daten" gehört?

@TS: Die Lehrerin darf die Noten nicht öffentlich verkünden, entsprechend kann sie den Kindern auch nicht vorschreiben, dies selbst zu tun. Das sind personenbezogene Daten, die niemanden etwas angehen.

Ich wäre so eine ... ich könnte mich gut in die Kinder hinein versetzen und würde in so einem Fall schon in der Schule stehen. Kinder so vorzuführen... nein.

Ich find's unmöglich!

Ich schließe mich Stern an. Ich kann mir vorstellen, wofür das ist und an sich ist es eine gute Idee, sich selbst einschätzen zu lernen... Aber öffentlich geht das gar nicht und da würde ich einen Riegel vorschieben. Im Zettel wir schon jemand schrieb: dsgvo... Da haben die meisten eh so einen Schiss vor, dass es erstmal unverzüglich gestoppt wird.

Ich war in einer ähnlichen Situation. Aber 8. Klasse.
Ich war nie ein leuchtender Stern. Schulische Leistung war nicht super (schon gar nicht in der Klasse)...Ich war schon immer Außenseiter und dann kam da noch eine bis dahin unentdeckte Krankheit dazu.

Als wir unsere Referate gehalten haben, wurde die Klasse gefragt welche Benotung sie geben und warum. Aufgrund meines Status fiel das sehr böse aus teilweise. Und das hat damals wirklich an meinem Selbstbewusstsein genagt. Teilweise bis heute noch verfolgt mich das erlebte und habe das denken, was die anderen jetzt über mich denken und ich jetzt wieder falsch gemacht habe wenn mal jemand schief guckt.
Und das, obwohl ich weiß, dass das totaler Quatsch ist und jeder anders lernt/aufnimmt.

Kinder und Teenager können wirklich grausam sein. Ich persönlich halte von so was weder in der ersten Klasse noch später irgendwas davon, da ich weiß was es anrichten kann.

Sprich mit deinem Kind und helfe ihm das erlebte zu verarbeiten. Auch ich bin dafür das so was echt nicht geht und rate dir mit der Schulleitung zu sprechen.