Mütter- und Schwangerenforum

Psychiatrie Kinder

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Anonym 191348
8 Beiträge
24.11.2016 22:19
Guten Abend liebe Community

Ich brauche mal eure Meinung.

Mein Sohn (8 ) ist sagen wir mal nicht leicht.
Vor allem das Thema Schule ist momentan ein großes Problem.

Er verweigert Hausaufgaben sowie die Mitarbeit.
Außerdem beschmiert er anscheinend die Wände und ist den Lehrern gegenüber ausfallend/beleidigend.
Wenn es so weiter geht, wird er auch nicht versetzt.

Aber auch zu Hause wird er oft frech etc.
In letzter Zeit und nach Konsequenzen(TV -Verbot, keine Freunde treffen, Handy- Verbot usw.) wurde oder ist es hier aber meiner Auffassung nach etwas besser.
Aber anscheinend lässt er seinen Frust oder whatever nun umso mehr in der Schule und an seinen Lehrern aus.

Vor kurzem waren wir im Sozialpädiatrischen Zentrum.
Auch dort hat er komplett verweigert.
Er sollte was vorlesen - hat er nicht.
Er sollte sich ausziehen, um sich untersuchen zu lassen - bloß nicht.
Das Ende vom Lied war dann, dass die Ärztin uns empfahl, ihn ambulant oder stationär psychiatrisch behandeln zu lassen.

Heute wurde ich zum Gespräch in die Schule zitiert.
Er sollte dabei sein und dabei sitzen, hat aber die ganze Zeit in seiner Klasse an der Tafel gemalt.
Da seine Schule das mit der Empfehlung weiß, hat seine Lehrerin mir das heute auch noch mal nahe gelegt.
In einer Woche wollen wir uns nochmal zusammensetzen.

Reden mit ihm bringt einfach nichts.
Entweder er hört nicht zu oder er wirft die Tür zu usw.
Er versteht einfach nicht, das wir und auch die Schule uns nur Sorgen machen

Ich bin mir aber so unsicher, ob es ambulant oder stationär sein soll.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
Was würdet ihr machen?

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Ich mich irgendwie schäme, meinen Sohn so wenig im Griff zu haben und mit meinem Latein am Ende bin.

Anonym 1913481
1 Beiträge
24.11.2016 23:53
Huhu , also ich war als jugendliche in einer kinder und jugendpsychiatrie. Aber ambulant. Das war eine tagesklinik.bin morgens um halb8 hin und konnte um 16uhr wieder nachhause.
Fuer mich war es im nachhinein gesehen das beste. Da kamen sehr viele probleme ans licht und mir wurde geholfen.
Allerdings wuerde ich bevor du ihn jetzt direkt in eine einrixhtung steckst nochmal einen psychologen dazu ziehen.
Vllt ist er auch einfach in einer trotz phase .
Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
25.11.2016 06:23
Juhu!

Also zum einen ist es falsch ihn mit den Bestrafungen (freunde nicht treffen, handy verbot) sozial zu isolieren. Dadurch wird er bei seinen Freunden ausgegrenzt und er macht noch mehr mist.

Strafen ist meiner Meinung nach das komplett falsche.

Ignoriere es erstmal und versuche einen schönen moment am WE zu finden und mit ihm zu sprechen. Ohne Vorwürfe!!! Sondern ob er weiß warum er so ist.

Den nächsten schritt, geh zur Schulpsychologin. Wenn du nicht weißt wer das ist, frag bei der Gemeinde bzw. der Stadt nach. Vielleicht findet sie zugang zu ihm. In die Psychiatrie würde ich ihn nicht einweisen. Auch nicht in eine tagesklinik. Ich würde erstmal versuchen ihn über die Schulpsychologin oder einer kinder und jugendpsychologien zu therapieren.

Viel glück und starke nerven!

Ach bezüglich schule:
Leg dir ein dickeres fell zu und stell dich auch mal vor deinen sohn! Denn manchmal, wenn ein Kind unbequem ist übt die schule druck aus, da der schüler eine intensivere Betreuung und dafür ist keine zeit.
Marf
28121 Beiträge
25.11.2016 06:54
In welcher Klasse ist er den? Wie sind seine schulischen Leistungen?
Warum weiss die Schule von der Empfehlung?

Such dir ,auch für den eigenen Gedankenballast,einen Jugendpsychologen.Dort erzähle und lass auch deinen Sohn sich erklären.
Wenn ein Kind sehr auffällig wird und deswegen zu Untersuchungen 'muss' ist es verstöndlich das er verweigert.Es ist sein gutes Recht nicht zu wollen!
Setz dich mit den Lehrern an den Tisch und sucht Lösungen.Vielleicht reicht es wenn er eine Zeitlang alleine sitzt - nicht zur Strafe,sondern das er zur Ruhe kommen kann.
Ihm komplett alles verbieten lass sein,das steigert die Wut und mit 8 kann er die nur durch genau dieses Verhalten zeigen.Er ist ein Kind!
TV Verbot ok,aber dann muss einiges passieren.Einen normalen Wutausbruch würde ich wegignorieren und natürlich hinterher da sein,auffangen.Ihm beweisen,egal was er macht....du hälst zu ihm.
Übrigens drehen alle vor den Feiertagen durch.Ist der Festtagskoller oder so!
25.11.2016 08:00
Für einen Achtjährigen ist das auf jeden Fall ein sehr auffälliges Verhalten. Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst.
Wichtig ist, sich immer zu erinnern: Er macht das nicht, weil er böse ist. Offenbar gibt es etwas, was ihn mehr belastet, als er ausdrücken kann. Er ist also auf Hilfe angewiesen. Versuch ihm die Hilfe zukommen zu lassen. Mach was Besonderes mit ihm, verbringt einen guten Tag. Womöglich brichst du dadurch die Kruste auf, die er um sich herum aufgebaut hat und erfährst, was ihn bedrückt.
Findest du keinen Zugang zu ihm, dann nimm den Rat mit der professionellen Hilfe an. Die beim SPZ haben doch üblicherweise auch Psychologen und Psychotherapeuten. Gab es da keine Gespräche?
Anonym 191348
8 Beiträge
25.11.2016 08:30
Danke schonmal für eure Antworten.

Ich antworte nachher ausführlicher. Ich bin gerade unterwegs.
tinkaleinchen90
420 Beiträge
25.11.2016 11:31
Hallo,

mein Bruder ist seit er 8 war in psychologischer und mittlerweile auch in psychiatrischer Behandlung. Er hat sehr viele Ärzte abklappern müssen. Jetzt ist er 15, hat kein Abschluss, ist vom Schulamt für schulunfähig freigestellt worden und sollte eigentlich in stationäre Behandlung, was er aber ablehnt. Wir konnten eine Einigung erzielen, dass er in einer Tagesklinik angemeldet wird. Dort steht er nun auf der Warteliste.

Dazu muss man auch sagen, dass er seit Februar bei mir wohnte und nun seit ein paar Tagen in einer Wohngruppe lebt.

Hätte mein Bruder von Anfang an die richtige Behandlung erhalten, dann wäre er jetzt ein "normaler" Teenager.

Du solltest mit einem erfahrenem Psychiater reden und ihn dort auch erstmal zu Gesprächstherapien schicken. Wenn er ihn dann kennt, kann er die weitere Vorgehensweise besser einschätzen. Nur bitte mach nicht den Fehler, ihn zu vielen verschiedenen Therapeuten zu schicken, da es das Vertrauen zur Mutter schädigt. (Mein Bruder hasst unsere Mutter, da sie ihm nicht richtig geholfen hat).

Ich möchte dir damit keine Angst machen, ich rede hier nur aus eigener Erfahrung.

Liebe Grüße
Anonym 191348
8 Beiträge
25.11.2016 12:05
Jetzt habe ich Zeit zu antworten.

Wo fange ich an?
Ich denke dazu muss ich weiter ausholen.

Das mit dem verweigern fing im letzten Jahr in der Kita an.
Da fing es damit an, das er keine Lust hatte an Ausflügen der Kita teilzunehmen.
Außerdem sagte er da schon, das er keine Lust hat zur Schule zu gehen.
Auf die Frage warum, denn er kannte es ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, kam keine Antwort.

So dann kam er in die Schule und schon am Tag der Einschulung gab es ein "Drama". Er wollte nicht zum Gottesdienst und danach nicht in die Klasse.
Alle Kinder waren gut drauf, freuten sich auf den neuen Lebensabschnitt. Nur mein Kind nicht. Er heulte und jammerte. Nach langem guten zureden ging er dann schließlich mit.

Das erste Schuljahr beteiligte er sich gar nicht. Er verweigerte das Fach Sport komplett. Seine Lehrerin konnte ihn nicht bewegen mitzumachen.
Hausaufgaben wurden oft nicht gemacht.

Dann fing das 2. Schuljahr an.
Diesmal bekam er eine sogenannte Schulbegleiterin.
Es lief zumindest besser als im Jahr davor.
Sie trieb ihn an und er arbeitete einigermaßen mit und machte auch öfter Sport mit.
Aber jetzt fing es trotzdem an mit "ich habe keine Lust", "das ist langweilig" usw.
Auf die erneuten Nachfragen, warum es so sei, kam abermals keine Antwort.
Hausaufgaben wurden weiterhin oft nicht gemacht.
Schon da dachte ich, das er bestimmt die Klasse wiederholen muss. Außerdem hatte ich oft Mühe ihn überhaupt in die Schule zu bekommen.

Dieses Jahr kam er dann in die 3. Klasse.
Im Moment ist die Schulbegleiterin zwar da, aber offiziell nicht für ihn "zuständig".
Sie schaut zwar ab und zu nach ihm, aber damit sie wieder zuständig wird, braucht ihr Arbeitgeber ein Gutachten vom Kinderarzt, das mein Sohn sie wirklich braucht.
Die ersten zwei, drei Wochen lief alles gut.
Dann fing es wieder an.
Hausaufgaben wurden verweigert.
Sport wurde oft verweigert.
Morgens beim wecken kommt direkt : "ich möchte nicht zur Schule", "Schule ist langweilig, doof, kaka etc. "

Reden brachte nichts. Ignorieren ebenfalls nicht.
Und was soll ich dann tun?
Einfach akzeptieren, das er die Hausaufgaben nicht macht? Das er Sport verweigert? Ihn zu Hause lassen, wenn er nicht hin will?

In der Schule gibt es von den Lehrern bei schlechtem Benehmen o.ä. Rote Karten.
Diese häufen sich in letzter Zeit.
Einmal hat er wohl andere Kinder angespuckt.
Dann kam halt das was seine Lehrerin gestern ansprach. Heute darf er in den beiden Pausen nicht raus.
Er ärgert scheinbar jüngere Kinder. Beim letzten Schulfest wurde ich schon von einem Vater angesprochen und er hat unterschwellig gedroht, wenn das nicht aufhört, sorgt er dafür das mein Sohn von der Schule fliegt.

Ich werde auf jeden Fall mal schauen, ob ich herausfinde wer die Schulpsychologin ist und dann mit ihr oder ihm sprechen.

Außerdem möchte ich mir noch eine 2. Meinung aus einem anderen Sozialpädiatrischen Zentrum holen.

Ich werde auch am Wochenende nochmal in Ruhe mit ihm reden.
Ich hoffe es kommt dieses Mal eine vernünftige Antwort.

Ich weiß er macht das nicht mit Absicht oder so.
Aber ich mache mir halt Sorgen.
Nuya
10450 Beiträge
25.11.2016 12:25
Das sind Schulprobleme, ja? Also das Problem scheint in der Schule und nicht daheim zu liegen?
Wenn diese Probleme (vorwiegend) in der Schule bestehen und er sagt es sei doof und langweilig:

Ist mal abgeklärt worden, ob er unter- oder überfordert ist? Ich denke das wäre der erste Schritt, da mal zu gucken, ob die Schule für ihn eventuell wirklich "langweilig und doof" ist, entweder weil er sich tatsächlich langweilt aus Unterforderung, oder weil er einfach nicht mit kommt aus Überforderung.

Ihn nun gleich in eine Klinik zu stecken halte ich für übereilt, jedoch finde ich es gut, wenn ihr ihm Hilfe holt.
Schulpsychologin ist denke ich eine gute erste Anlaufstelle.

Was wurde in dem SPZ denn gesagt, also ab davon, dass er in die Psychiatrie soll, es muss für die Aussage ja einen Grund geben. Haben die irgendwelche Tests gemacht, oder sowas?

Hilfe ja, direkt von Null auf Psychiatrie würd ich nicht gehen. Versuchts erstmal ambulant.

Und wenn das SPZ gleich einen Psychiatrieaufenthalt empfiehlt, müsste doch dieser Wisch, damit die Schulbegleiterin wieder für ihn zuständig wird, auch irgendwie zu bekommen sein, oder nicht? Das wäre doch erstmal ein vorrangiger Schritt davor, einen 8 Jährigen Jungen eine Psychiatriekarriere runter zu schicken.

Klar kann die Psychiatrie auch helfen, und ihn einfach mal raus holen, aber bevor ich ihn gleich in eine Psychiatrie stecke, würde ich es ggf. erstmal ambulant probieren. Zumindest solange er kein selbst- oder fremdschädigendes Verhalten (also was, was deutlich über andere Kinder "ärgern" hinaus geht) an den Tag legt.

Dass der Junge Hilfe braucht ist denke ich schon der richtige Gedanke, und ich finde es toll, dass er diese bekommen soll.
Anonym 191348
8 Beiträge
25.11.2016 12:43
Zitat von Nuya:

Das sind Schulprobleme, ja? Also das Problem scheint in der Schule und nicht daheim zu liegen?
Wenn diese Probleme (vorwiegend) in der Schule bestehen und er sagt es sei doof und langweilig:

Ist mal abgeklärt worden, ob er unter- oder überfordert ist? Ich denke das wäre der erste Schritt, da mal zu gucken, ob die Schule für ihn eventuell wirklich "langweilig und doof" ist, entweder weil er sich tatsächlich langweilt aus Unterforderung, oder weil er einfach nicht mit kommt aus Überforderung.

Ihn nun gleich in eine Klinik zu stecken halte ich für übereilt, jedoch finde ich es gut, wenn ihr ihm Hilfe holt.
Schulpsychologin ist denke ich eine gute erste Anlaufstelle.

Was wurde in dem SPZ denn gesagt, also ab davon, dass er in die Psychiatrie soll, es muss für die Aussage ja einen Grund geben. Haben die irgendwelche Tests gemacht, oder sowas?

Hilfe ja, direkt von Null auf Psychiatrie würd ich nicht gehen. Versuchts erstmal ambulant.

Und wenn das SPZ gleich einen Psychiatrieaufenthalt empfiehlt, müsste doch dieser Wisch, damit die Schulbegleiterin wieder für ihn zuständig wird, auch irgendwie zu bekommen sein, oder nicht? Das wäre doch erstmal ein vorrangiger Schritt davor, einen 8 Jährigen Jungen eine Psychiatriekarriere runter zu schicken.

Klar kann die Psychiatrie auch helfen, und ihn einfach mal raus holen, aber bevor ich ihn gleich in eine Psychiatrie stecke, würde ich es ggf. erstmal ambulant probieren. Zumindest solange er kein selbst- oder fremdschädigendes Verhalten (also was, was deutlich über andere Kinder "ärgern" hinaus geht) an den Tag legt.

Dass der Junge Hilfe braucht ist denke ich schon der richtige Gedanke, und ich finde es toll, dass er diese bekommen soll.


Ja, ich würde sagen, vorrangig hängen die Probleme mit der Schule zusammen.
Aber auch zu Hause ist er oft respektlos und wird ausfallend bzw. handgreiflich.

Ich war auch schon mit ihm bei einer Erziehungsberatung. Dort kam ein IQ - Test zur Sprache, aber auch dort wurde alles abgelehnt, sodass dieser dann nicht gemacht wurde.
Sie sagte damals nur, ich soll versuchen mehr Zeit allein mit ihm zu verbringen. Also ohne die Geschwister.
Dies ist oft aber einfacher gesagt als getan.

Beim SPZ hat sie keine weiteren Tests o.ä. gemacht.
Sie wollte es, aber es wurde alles abgelehnt von meinem Sohn.
Ich hab den Bericht noch nicht, dehalb kann ich noch nicht sagen, was sie nun als Diagnose sieht.
Metalgoth
17541 Beiträge
26.11.2016 10:46
Ich glaube, ich würde ihn tatsächlich zeitweise aus der Schule zu Hause lassen, damit er zur Ruhe kommen kann...
So geht es ja nicht weiter. Vielleicht öffnet er sich dann etwas mehr
Für eine längere Antwort hab ich grad leider keine Zeit. : /
27.11.2016 18:13
Zitat von Anonym 191348:

Jetzt habe ich Zeit zu antworten.

Wo fange ich an?
Ich denke dazu muss ich weiter ausholen.

Das mit dem verweigern fing im letzten Jahr in der Kita an.
Da fing es damit an, das er keine Lust hatte an Ausflügen der Kita teilzunehmen.
Außerdem sagte er da schon, das er keine Lust hat zur Schule zu gehen.
Auf die Frage warum, denn er kannte es ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, kam keine Antwort.

So dann kam er in die Schule und schon am Tag der Einschulung gab es ein "Drama". Er wollte nicht zum Gottesdienst und danach nicht in die Klasse.
Alle Kinder waren gut drauf, freuten sich auf den neuen Lebensabschnitt. Nur mein Kind nicht. Er heulte und jammerte. Nach langem guten zureden ging er dann schließlich mit.

Das erste Schuljahr beteiligte er sich gar nicht. Er verweigerte das Fach Sport komplett. Seine Lehrerin konnte ihn nicht bewegen mitzumachen.
Hausaufgaben wurden oft nicht gemacht.

Dann fing das 2. Schuljahr an.
Diesmal bekam er eine sogenannte Schulbegleiterin.
Es lief zumindest besser als im Jahr davor.
Sie trieb ihn an und er arbeitete einigermaßen mit und machte auch öfter Sport mit.
Aber jetzt fing es trotzdem an mit "ich habe keine Lust", "das ist langweilig" usw.
Auf die erneuten Nachfragen, warum es so sei, kam abermals keine Antwort.
Hausaufgaben wurden weiterhin oft nicht gemacht.
Schon da dachte ich, das er bestimmt die Klasse wiederholen muss. Außerdem hatte ich oft Mühe ihn überhaupt in die Schule zu bekommen.

Dieses Jahr kam er dann in die 3. Klasse.
Im Moment ist die Schulbegleiterin zwar da, aber offiziell nicht für ihn "zuständig".
Sie schaut zwar ab und zu nach ihm, aber damit sie wieder zuständig wird, braucht ihr Arbeitgeber ein Gutachten vom Kinderarzt, das mein Sohn sie wirklich braucht.
Die ersten zwei, drei Wochen lief alles gut.
Dann fing es wieder an.
Hausaufgaben wurden verweigert.
Sport wurde oft verweigert.
Morgens beim wecken kommt direkt : "ich möchte nicht zur Schule", "Schule ist langweilig, doof, kaka etc. "

Reden brachte nichts. Ignorieren ebenfalls nicht.
Und was soll ich dann tun?
Einfach akzeptieren, das er die Hausaufgaben nicht macht? Das er Sport verweigert? Ihn zu Hause lassen, wenn er nicht hin will?

In der Schule gibt es von den Lehrern bei schlechtem Benehmen o.ä. Rote Karten.
Diese häufen sich in letzter Zeit.
Einmal hat er wohl andere Kinder angespuckt.
Dann kam halt das was seine Lehrerin gestern ansprach. Heute darf er in den beiden Pausen nicht raus.
Er ärgert scheinbar jüngere Kinder. Beim letzten Schulfest wurde ich schon von einem Vater angesprochen und er hat unterschwellig gedroht, wenn das nicht aufhört, sorgt er dafür das mein Sohn von der Schule fliegt.

Ich werde auf jeden Fall mal schauen, ob ich herausfinde wer die Schulpsychologin ist und dann mit ihr oder ihm sprechen.

Außerdem möchte ich mir noch eine 2. Meinung aus einem anderen Sozialpädiatrischen Zentrum holen.

Ich werde auch am Wochenende nochmal in Ruhe mit ihm reden.
Ich hoffe es kommt dieses Mal eine vernünftige Antwort.

Ich weiß er macht das nicht mit Absicht oder so.
Aber ich mache mir halt Sorgen.


Ich würde einen Intelligenztest vorschlagen, nicht weil ich denke das er dumm ist- sondern eher das Gegenteil.
27.11.2016 18:36
Oh, das kommt mir sehr bekannt vor.
Ich habe jetzt nicht genug Zeit, um ausführlich zu antworten, aber ich glaube, dein Sohn findet Schule tatsächlich langweilig und doof.

Mein Rat: Such dir eine psychologische Praxis, die darauf läuft, IQ Tests durchzuführen. Wir hatten damals eine, die nichts anders tat, als mit hochbegabten Kinder und Kinder mit AD(H)S zu arbeiten. Oft ist auch beides gekoppelt. Es kann sein, dass du das selbst zahlen musst, aber diese Leute dort, kennen es, dass schulgefrustete Kinder erstmal alles ablehnen. Mein Sohn lehnte den ersten Test auch ab. (Kaufmanns) Er begann und schon es von sich, vollkommen gelangweilt und desinteressiert und sagte, dass das hier wie in der Schule sei- langweilig und doof.
Die Psychologin holte ihm dann einen anderen Test (HAWIK IV), denn bei dem kann man die Aufgaben, die langweilen auslassen und gleich das Spannende machen. Bei unserem damals 9-jährigen waren das die Aufgaben für die 14- bis 16-jährigen. Dann war klar, warum er sich in der Schule langweilt.

Ich empfehle nochmal unbedingt eine unabhängige Praxis zu suchen, nicht zur Schulpsychologin zu gehen. Und eben eine, die sich darauf spezialisiert.

HB Kinder reagieren häufig entweder extrem introventiert (meiner) oder extrem extrovertiert. Danach sieht es bei deinem aus, was auch das respektlose Verhalten erklären würde.

Ich speicher mir den Threat mal und schau nächste Woche nochmal rein. Heute schaffe ich es keinesfalls. Ich dürfte gar nicht hier sein.

Ach und stell dich hinter dein Kind, bzw. davor. Lass nicht zu, dass er stationär in eine Psychiatrie muss, nur weil die Lehrer nicht klar kommen. Wenn ich schon rote Karte lese... Echt....

LG Zaubi

P.S. Wir hatten sehr lange sogenannte Kopftage, wo ich ihn tatsächlich einfach krank meldete und er zu Hause was "RIchtiges" lernen durfte. In der Grundschule regelmäßig, am Gymnasium bis ungefähr Klasse 8. Seitdem braucht er sie nur noch selten.
Anonym 191348
8 Beiträge
27.11.2016 19:39
Seine Lehrerin meinte am Donnerstag, dass sie es sehr schade findet, das er so wenig mitarbeitet, den Unterricht stört usw., weil sie meint das er ja nicht doof ist. Das er, wenn er will, so viel kann.

Am Freitag klappte es übrigens reibungslos.
Er ist ohne Stress zur Schule gegangen.

Heute habe ich nochmal mit ihm gesprochen.
Ihn gefragt, warum er nicht zur Schule möchte.
Wieder die gleichen Antworten.
Plus die Antwort : " Lernen ist blöd."

Wo genau kann man überall einen IQ Test machen lassen?

Meint ihr wirklich er ist unterfordert?

Aber was mache ich, wenn er wirklich JEDEN Test verweigert?

Ich habe übrigens Skrupel oder was auch immer, ihn einfach so zu Hause zu lassen.

Mal sehen, wie es morgen läuft, ob er ohne Probleme zur Schule geht.
Nuya
10450 Beiträge
27.11.2016 20:01
Probiere es, geh aber zu spezialisierten Leuten.

Ich selbst wurde als Jugendliche getestet, in der KJP, und zu der Zeit bis unters Dach voll mit Medikamenten, kaum in der Lage geradeaus zu gucken.
Der Test gab dennoch ein sehr eindeutiges Ergebnis aus.
Wenn die Leute wissen, was sie tun, klappt das oft (auch nicht immer, sicher). Viele Schulverweigerer haben bei diesen Tests plötzlich das erste mal Spaß, weil sie ihr Hirn verwenden "dürfen", und nicht künstlich gebremst werden.
Ich war allerdings ursächlich wegen was ganz anderem in der Kinik.

Mein Mann wurde damals getestet, als er schwer depressiv war, und er eine sich psychosomatisch äußernde Schulangst entwickelt hatte. Auch hier war das Ergebnis sehr eindeutig.

Was ich sagen will, wenn das Fachleute machen, die sich mit der Problematik auskennen, dann bekommen die das oft auch bei Leuten/Kindern hin, wo man nicht gedacht hätte, dass das in dem Moment überhaupt möglich wäre, die testen zu lassen.
Aber klar ist es keine Garantie... Es kann im Einzelfall sicher anders sein.

Meine Schwiema arbeitet an einer Schule für Kranke, wo nur Kinder aus der KJP hin kommen. Sie hatte letzlich einen Jungen, der getestet hochbegabt ist, und den keine Regelschule wieder genommen hat, nachdem er die KJP verlassen hat. Der Junge ist nun auf einer Förderschule.
Das System ist da wirklich grausam...

Nein, es muss nicht daran liegen, es kann aber. Lass es abklären...
Falls du wirklich in die Richtung Hochbegabung forschen möchtest, kann ich dir auch empfehlen, dich mal an die DGhK (deutsche Gesellschaft fürs hochbegabte Kind) zu wenden, einfach DGhK plus Wohnort eingeben. Die können nämlich auch geeignete Testzentren vermitteln.
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