Mütter- und Schwangerenforum

Beeinflussung des Kindes

Mette
1 Beiträge
09.05.2019 23:45
Hat jemand von euch Erfahrung mit Gerichtsprozessen und Gutachten? Wurde euch auch vermittelt, dass es gar nicht darauf ankommt, das Kind aus dem Konflikt herauszuhalten und ihm eine positive Beziehung zum anderen Elternteil zu ermöglichen, sondern dass es wichtiger ist, egal mit welchen Mitteln das Kind auf eure Seite zu bekommen, damit es bei Gericht, Verfahrensbeistand und Jugendamt den Willen bekundet bei euch zu bleiben? Selbst bei einem Kindergartenkind? Ich bin fassungslos und finde es unglaublich. Wie werden so die Interessen von Kindern gewahrt? Können kleine Kinder so eine Entscheidung selber treffen?

Und habt ihr allgemein auch den Eindruck, dass sich die Zeiten pauschal zugunsten der Väter geändert haben?
Lealein
10265 Beiträge
10.05.2019 09:19
Hm. Wer sagt das denn?

Ich kann dir nur sagen, dass die Beeinflussung nichts gebracht hat bei uns. Mein Ex-Mann hat mir mein Sohn damals vorenthalten (Ich kam von der Arbeit und er hat ihn einfach zu sich genommen). Ich meine es waren etwa 2 Wochen, wo ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekam. Er war damals fast 6. Bis zum Aufenthaltsbestimmungrechtsverfahren habe ich ihn nicht gesehen. Der Vater hat sein Bestes gegeben um ihn an sich zu binden (schickes Zimmer, TV und Playstation ins Zimmer gestellt usw), dennoch hat er vor Gericht ausgesagt, dass er zu mir möchte und dabei blieb es auch.
10.05.2019 10:01
Im Fall meines Mannes hat das Beeinflussung der Kinder auch nicht viel gebracht. Die Beistandschaft vom Gericht hat die Kinder in häuslicher Situation und in väterlicher Situation begutachtet und befragt und all das was die Mutter von sich gegeben hat, haben die Kinder nicht bestätigt.

Ich denke, da ist die Angst der Kinder tatsächlich zu groß etwas falsches zu sagen und hören da auf ihr eigenes Gefühl und auf ihre eigene Wahrnehmung .
10.05.2019 10:41
Sich als Kind überhaupt für irgendjemanden entscheiden zu müssen, ist per se traumatisierend, auch wenn es das nicht direkt in seinem Verhalten zeigt.Meist zeigt sich das ja auch erst in späteren Entwicklungsphasen Kinder haben doch noch gar nicht die Möglichkeit so zu differenzieren, wie wir Erwachsenen das können. Natürlich setzt das jeweils eine gesunde emotionale Beziehung zu den Eltern voraus. Andere Fälle sind anders zu betrachten.
Ich glaube, dass Gutachter da sehr genau auf das Wohl des Kindes achten. Zumindest hoffe ich das sehr!!!
Ich betrachte das ganze, so gut ich es kann , aus der Sicht des Kindes. Ich kann auch verstehen, wenn es hier Widerspruch gibt. Aber ich glaube wirklich, dass es das beste für Kinder ist, wenn die Eltern harmonisch ihr Sorgerecht wahrnehmen. Das ist nicht immer so, aber aus Sicht des Kindeswohles eindeutig das Verantwortungsvollste!!!
Maria123
1058 Beiträge
11.05.2019 21:31
Wir hatten es erst vor gut einem Monat.

Es kam soweit das der Vater meiner großen sagte „ich kämpfe gegen Mama, damit ihr zu mir kommt“

Er wollte unbedingt das Wechselmodell, und zwar nur das! Nach 4 Jahren kaum bis gar nicht kümmern. Er müsste die Kinder fast ausschließlich von seiner Partnerin betreuen lassen, obwohl sie grad mal 5 Monate zusammen sind. Das war mir nix. Selbst wenn es die Oma gewesen wäre.

Er wollte das Wechselmodell. Also wäre mir nur wichtig gewesen das er es mit sich und seinem Leben vereinbaren kann. Konnte er aber nicht und auch noch nie.

Der Verfahrensbeistand war bei uns, sowie bei ihm zuhause. Ich habe deutlich gesagt das die beiden an ihrem Vater hängen und ich gerne mehr Umgang für die Kinder hätte. Aber nicht Knall auf Fall, sondern langsam dran gewöhnend.

Bei dem Besuch bei ihm betonte er nochmals, dass für ihn ausschließlich das Wechselmodell unter Einstellung des Unterhalts in frage kommt.

Selbst die Aussage des Jugendamtes, das sich der Unterhalt nur neu berechnet, interessierte ihn nicht.

Nun war der große Knackpunkt sein 3 Schicht System.

Die gerichtliche Entscheidung war: alle 3 Wochen von So-So.

Passt ihm natürlich überhaupt nicht.

Aber Verfahrensbeistand, sowie Jugendamt und Gericht sehen das Wechselmodell bisher nicht. Nicht unter seinen Voraussetzungen.

Beide Male wurden die Kinder vom Verfahrensbeistand befragt (die beiden sind 7 1/2 Jahre alt) und es waren immer wieder andere aussagen.

Von: komplett bei Papa, über nur bei Mama, bishin zu „Papa sagte es wäre fair, wenn...“!

Also so groß kann man ein Kind nicht beeinflussen.
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